Offensichtlich musste der Duumvir, was das auch immer war, mich für einen vollkommenen Hinterwäldler halten. Ob ich rechnen könnte? Was für ein Bild hatte dieser Römer von uns Germanen. Wie dem auch sei. Ich spürte, wie in mir die Wut über so ein Germanenbild hoch stieg. Ich behielt jedoch die Fassung und trug ihm vor, was er wissen wollte:
Selbstverständlich kann ich rechnen Herr. Ich bin zwar nur ein Schweinebauer, aber deshalb nicht dämlich. Ich hatte den Auftrag für meine Sippe Schweine und Seife auf den Märkten diesseits des Rheins zu verkaufen. Dazu musste ich wohl oder übel etwas Latein lernen, damit ich mich mit eurem Marktrecht auseinander setzen konnte. Lesen kann ich, eigentlich kann ich auch schreiben.
Bei Letzterem musste ich etwas flunkern. Sicher, ich hatte hier und da schon einmal eine Tafel auf meinem Marktstand beschrieben, größere Texte bereiteten mir aber Schwierigkeiten. Damit hatte ich dem alten Herren erklärt, wer ich bin und was ich konnte. Nun musste ich aber auch unbedingt etwas von ihm wissen. Ich holte tief Luft, schaute ihn eindringlich und fragend an und sagte:
Verzeih mir, aber was ist ein Duumvir?
Woher sollte ich das auch wissen? Ich war ja schließlich nur auf dieser Rheinseite, um meine Ware zu verkaufen.
Beiträge von Thiron
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Eine Stimme holte mich wieder in die Realität zurück - die Realität der Sklaverei. Ein offensichtlich betagt zu seiender Mann sprach mich an. Er schien hier wohl das Sagen zu haben. Jedenfalls ging ich davon aus. Schließlich hatte man mich ja ausgerechnet zu ihm gebracht.
Ich liebte die Freiheit. Und mir war sonnenklar, dass, wenn ich diese jemals wieder haben wollte, ich von der Gunst dieses Mannes abhängig war. Es zählte der erste Eindruck. Trotz Müdigkeit und wunder Versen richtete ich mich gerade auf, und antwortete mit einem stattlichen:
"Ja! Der bin ich Herr!"
Anschließend blickte ich dem Mann von oben herab in die Augen und wartete auf seine Reaktion. -
Wer ist das denn? Fragte ich mich, als diese Dame im Eilschritt samt Anhang in die Stube der Schreiber platzte. War sie vielleicht meinetwegen hier? Die Götter mögen mich schützen! Unter so einer arroganten Person ist das Sklavendasein sicher die Hölle auf Erden!!! Ich versuchte diese Gedanken zu verdrängen, indem ich meine Augen schloss und mir das Gesicht dieser wunderschönen Frau vorstellte, die mich vor dem Verdursten gerettet hat. Es muss Gedanken geben, die auch dem Sklavenleben einen Sinn geben.
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Verblüfft sah ich der schönen Frau in die Augen, und konnte gar nicht glauben was mir gerade passiert ist. Danke. Danke., mehr brachte ich vor Durst nicht hervor. Hastig leerte ich den Becher. Von tiefer Dankbarkeit ergriffen blickte ich sie noch einmal an, während ich ihr den Becher zurück gab. Dieses Gesicht musste ich mir einprägen dachte ich mir.
Da zerrte schon die Kette an mir. Los du fauler Hund brüllten sie. Und während ich mich entfernte blickte ich sehnsüchtig zurück , in der Hoffnung dieses gütige Wesen wieder zu sehen. -
Nach einiger Zeit erschien ein stattliches Gebäude. Sowas hatte ich noch nicht gesehen. Ein Bauwerk dieser Größe, noch dazu aus Stein, gab es in Germanien nicht. Ein wenig packte mich nun doch die Neugier, wo ich denn nun landen würde. Sollte ich Glück haben, und hier an einen humanen Herren gelangen, oder würde es ein Menschenschinder übelster Sorte werden. Mein Schicksaal lag einzig und allein bei den Göttern.
Als wir das Gebäude betraten, hielten wir an einem Büro. Hier wurde ich abermals an einen Eisenring gekettet, der in der Steinmauer neben der Bürotür in der Wand befestigt war. Die beiden Herren betraten wortlos das Büro, und ließen mich alleine zurück. Um etwas Entspannung zu erhalten lehnte ich mich an die Wand, und wartete. Irgendetwas wird sich sicher entscheiden, dachte ich. -
Plötzlich erschien jemand, es schien wohl irgend ein Beamter oder Ähnliches zu sein, und redete intensiv mit meinen Peinigern. Anscheinend war ich hier wohl doch nicht richtig gewesen, denn kurz darauf zwang man mich aufzustehen, und den beiden zu folgen. Mühsam erhob ich mich und folgte den treibenden Anweisungen. Meine Beine waren schwer und wund vom langen Marsch. Auch Verpflegung oder wenigstens Wasser gab es heute noch nicht.
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Lang und beschwerlich war die Reise, und auch die Verpflegung, die man uns eher selten zukommen ließ, war gelinde gesagt selbst für Straßenköter ungeeignet. Immerhin waren wir nun am Ziel unserer Reise - Mogontiacum. Wieder und wieder haben diese Teufel uns erzählt, dass wir großes Glück gehabt hätten, Sklaven dieser Stadt zu werden, es hätte ja schließlich auch die Arena oder der Steinbruch in der sengenden Sonne Afrikas sein können. Was verstehen diese Treiber nur von Glück? Wir waren Sklaven! Unser Leben war nichts Wert, weder hier noch in Afrika. Es blieb nur abzuwarten wer denn da kommen würde um einen abzuholen, und für welche Aufgaben man vorgesehen war.
Einer nach dem Anderen von meinen Mitleidern wurde abgeholt oder abgeführt, wie man das auch immer nennen mag. Nur ich stand noch mit meinen abgenutzteren, stinkenden Kleidern angekettet an der Mauer da, und wartete auf meine Zukunft....... -
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:)Danke soweit.
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Das hört sich gut an. Ich habe mir die Anmerkungen unter dem Link durchgelesen, den die Stadtwache hier gepostet hat. Danach scheint es mit einem Herren etwas schwieriger zu sein. Jedenfalls hab ich das so raus gelesen. Mit drei Herren wird's dann sicher für euch nicht nervig. Hoffe ich! Werde mir jedenfalls mühe geben.
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Ja, ich wollte Sklave der Stadt sein. Muss ich da den Bürgermeister von Mogontiacum fragen? Und wenn ja, wie erreich ich ihn? Soll ich die Anfrage einfach hier stellen?
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Wow, dass ist ja mal ausführlich. Danke! Da ich ja nun zunächst ein eher gemütliches Spiel anstrebe, ist etwas niedriges sicher das richtige. Ich würde gerne als Sklave, mit dem Namen Thiron, der Stadt Mogontiacum anfangen. Wäre das möglich? Dann kann man ja, wenn ich das richtig verstanden habe irgendwann evtl. mal Libertus werden?? Als Sklave ist es doch sicher recht vorgegeben, was man so zu tun hat? Könnte mir vorstellen so einen ganz guten Einblick zu erhalten.
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Hallo!
Zunächst eine Frage.
Kann man mit dem Rang Libertinus überhaupt etwas anfangen? Beim Militär steht überall, dass man Bürger oder Perigrinus sein muss? Bei den Verwaltungsposten ist es ebenso?