Beiträge von Caius Octavius Rufus

    Octavius Rufus hatte in der fabrica seine Ausrüstung abgeholt und war nun wieder auf dem Weg zum Rekrutierungsbüro. Er hatte doch unterschätzt, wie schwer die gesamte Ausrüstung war. Es kostete ihn einige Mühe in der Rüstung zu gehen und sich zu bewegen. Ganz zu schweigen vom Marschgepäck, das er auf seiner Schulter trug und das ihn Mühe kostete auszubalancieren. So schwer hatte er es sich nicht vorgestellt und es kostete ihn einige Versuche, die auf dem Weg zum Rekrutierungbüro mit lautem Geschepper einhergingen, da ihm die Speere samt Netz und Kleinkram immer wieder zu Boden gingen. Etwas entnervt war er nun heilfroh wieder an der Tür zum Rekrutierungsbüro angekommen zu sein und wenigstens die pila und das schwere scutum abstellen zu können, bis er eingelassen wurde. Er spürte vom Gewicht des Schildes seinen Arm kaum, sodass das Anklopfen etwas ungestüm wurde:


    *poch, poch, poch*


    Ob des lauten Anklopfens zuckte Rufus unweigerlich zusammen. Hoffentlich würde das laute Donnern gegen die Tür, das weithin zu hören war, keinen Ärger geben.

    Die Ausrüstung wurde mit jedem Handgriff, die der Legionär machte, mehr. Und Rufus musste unweigerlich nicht nur stutzen, sondern auch innerlich ein wenig lächeln. „Na, ich bleibe zuerst mal bei der hamata, ich habe gehört diese hat Vorteile gegenüber der segmentata beim Nahkampf.“ Er konnte ja, wie er jetzt wusste, immer noch wechseln, wenn die lorica hamata sich nicht bewähren sollte. Na, das konnte ja heiter werden, dachte Rufus bei sich, als sein Gegenüber bemerkte, dass Rufus sich hier umziehen konnte. Schließlich hatte er noch nie eine Soldatenmontur an und keinen Schimmer davon, auf was es ankam und was es zu beachten gab, um die Rüstung anzulegen. „Die alten Sachen nehme ich noch mit, dann habe ich Ersatz. Abgeben kann ich sie immer noch“. Inzwischen hatte Rufus seine getragenen Sachen ausgezogen und schaute sich an, welche von den erhaltenen Teilen er nun zuerst anziehen musste. Zuerst zog er eine der Militärtuniken an, dann folgte mit einigen Mühen die lorica hamata. Dabei bemerkte er, wie schwer diese war und dass es eine Menge Übung erfordern würde, damit zu kämpfen. Darüber schnallte er das loramentum, dann befestigte er die Beinschienen, zog das Halstuch und den Armschutz an, dann noch die caligae. Man konnte Rufus bei jedem Kleidungsstück mehr ansehen, wie stolz er war, dass seine Zeit bei der legio nun bald beginnen würde. Zum Schluss sammelte er noch die kleineren Gegenstände zusammen sowie die pilae und die restlichen Kleidungsstücke, packte sie in das Netz und auf die Tragestange. Zuguterletzt verstaute er noch das Schwert im loramentum, zog den Helm auf und nahm das scutum in die Hand. Nun stand er in voller Montur vor dem legionarius. „Ich hoffe, dass ich mich für das erste Mal beim Anlegen meiner Kleidung nicht allzu dämlich angestellt habe“, meinte er noch, „was folgt als nächstes?“

    Rufus folgte dem Legionär. Währenddessen konnte er es sich doch nicht verkneifen, neugierig zu sein. Es war schon auffällig, dass die kompletten Bestände einer Inventur unterzogen wurden. Doch er würde für den Moment sicher nicht noch einmal nachhaken. Vielleicht ergab sich die Gelegenheit noch, dass er erfuhr, weshalb gerade jetzt so etwas anstand. Die doch etwas unterschwellige Bemerkung des Soldaten entging Rufus nämlich nicht, doch war er klug genug, dies einfach so hinzunehmen und nicht näher zu beachten, denn auch Rufus wusste, wo als angehender Rekrut sein Platz war. „An Rüstungen und Waffen habe ich noch nichts, vererbt wurde mir auch nichts, also brauche ich alles neu.“ Nach kurzem Überlegen wusste Rufus, welche Rüstung es für den Moment sein sollte: „Die lorica hamata bitte. Ist es denn möglich zu einem späteren Zeitpunkt die lorica segmentata auch noch zu bekommen?" Während er dies sagte, suchte sein Gegenüber alles andere heraus und Rufus kam gar nicht nach, alles festzuhalten. Als der Legionär fertig war, stand Rufus wie ein Packesel vor jenem und musste zuerst einmal überlegen, wie er alles tragen konnte. Den Kleinkram konnte er zunächst im Netz verstauen, das schien kein Problem zu sein. Bevor der Soldat sich entfernen konnte, bedankte sich Rufus noch für die Materialien. „Hättest du einen Tipp, wie ich all dies vernünftig transportieren kann? Der Kleinkram ist ja das geringste Problem. Oder soll bzw. kann ich mich gleich hier umziehen?“ Das konnte er sich allerdings nicht vorstellen, die Ausbildung fing sicherlich nicht am späten Nachmittag an, sondern am frühen Morgen. Und die Rüstung anzulegen und sich an die gesamte Montur gewöhnen, erforderte Zeit und Übung, die er im Moment schon alleine deshalb nicht hatte, da er die Legionäre hier in der fabrica nicht bei ihren Pflichten stören wollte.

    Nachdem Rufus auf das Zurufen des Legionärs einige Schritte in den Raum getreten war, sah er dann auch die Soldaten. "Nun, ich wurde vom medicus zur fabrica geschickt, um meine Ausrüstung abzuholen." Dann bemerkte er, dass die Ausrüstungsgegenstände zur Inventur anstanden. "Offensichtlich komme ich gerade richtig", bemerkte er mit einem leichten Grinsen, "oder hat es etwa einen bestimmten Grund, dass Inventur gemacht wird?" Es konnte ja immerhin möglich sein, dass außer der Reihe die Ausrüstungsgegenstände kontrolliert werden mussten. Oder es gab womöglich neue und die alten mussten auf ihre Tauglichkeit kontrolliert werden.

    Rufus hatte nicht vor, es sich anders zu überlegen, zur legio zu gehen. Ganz im Gegenteil, er konnte es kaum erwarten, endlich dazuzugehören. Beim Erwähnen der fabrica huschte dann auch ein kleines verschmitztes Lächeln über sein Gesicht. "Danke, medicus", nickte er dem Arzt zu, während er sich wieder ankleidete. Auf die letzte Bemerkung des medicus konnte Rufus auch nur hoffen. Doch darüber wollte er erst zu gegebenener Zeit nachdenken, wenn es irgendwann dazu kommen sollte, dass er schwerer erkrankt war. Er nickte dem Arzt beim Hinausgehen nochmals zu und machte sich sodann auf den Weg zur fabrica.

    Rufus wartete bis der medicus ihn durchgecheckt hatte. Als er damit fertig war, zeigte der medicus an das andere Ende des Raumes und forderte Rufus auf, dem medicus zu sagen, was man dort sehen konnte. Rufus überlegte kurz: „Mmh, das ist Aesc…“, doch halt, im letzten Moment sah er etwas, was ihn an seiner ursprünglichen Interpretation zweifeln ließ. Er musste doch unweigerlich aufgrund solcher Spitzfindigkeit vonseiten des medicus grinsen. „Korrektur“, bemerkte er, „es ist Prometheus, wie man durch die Narbe und den Stab erfahren kann“.
    Soso Liegestütze, dachte sich dann Rufus noch. Offenbar interessierte sich der medicus aber nicht allzusehr dafür, da er sich in eine tabula vertiefte. Zur Sicherheit würde Rufus also die Liegestütze mitzählen: „I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII, XIV, XV, XVI, XVII, XVIII, XIX, XX.“ Rufus richtete sich wieder auf, doch konnte er nicht ausmachen, ob der medicus seine Liegestütze überhaupt registriert hatte, war er doch noch immer mit Lesen beschäftigt.

    Nachdem Rufus einige Zeit vor der Tür des Lazaretts gewartet hatte, ohne dass er hereingebeten worden wäre, wollte er schon die Faust zum zweiten Mal heben, um nochmals anzuklopfen. Vielleicht hatte er beim ersten Mal einfach zu zaghaft gehandelt. Da ertönte doch noch ein Herein und diesem folgte Rufus auch sogleich.
    Kaum war Rufus drinnen, legte der Arzt auch schon mit einem wahren Redeschwall los. Etwas verdutzt hörte sich Rufus alles an. Er versuchte sich alles zu merken. Was dieser nur alles wissen wollte. "Salve medicus, ich komme gerade vom Rekrutierungsbüro und soll mich hier zur Musterung melden. Mein Name ist Caius Octavius Rufus, ich bin 18 Jahre alt und komme gerade aus Rom, wo ich den Senator Gaius Octavius Victor besucht habe." Rufus machte ein gewichtiges Gesicht, um die Tatsache zu betonen, dass er seinen Verwandten besucht hatte.
    "Ich fühle mich fit, alles bestens!" Er konnte sich nicht einmal dran erinnern, wann er das letzte Mal so richtig krank gewesen war. "Nein, medicus, schlimme Krankheiten hatte ich bisher keine, ab und zu mal Schnupfen. Krankheiten in der familia sind mir keine bekannt, zumindest keine schweren, und Schwachsinnige gibt es ja in jedem Familienzweig irgendwo und irgendwann einmal, wie du sicher weißt. Aber auch da ist mir gegenwärtig unte den Lebenden niemand bekannt." Während Rufus all dies sagte, legte er seine Kleidung ab und wartete geduldig auf die Musterung.

    Rufus überlegte kurz, ob in der gens Octavia irgendwlche Krankheiten vorkamen. Irgendwie waren ja alle Familien mehr oder weniger davon betroffen, immer wieder kam es vor, dass Geisteskranke dabei waren. Doch Rufus wusste nicht, wem man dies in seiner Familie nachsagen konnte. Jedenfalls war Rufus kerngesund, das zumindest wusste er genau. Beeinträchtigungen während seines Dienstes konnte er sich ebenfalls nichts vorstellen, er hoffte inständig, dass im solche nicht erst während der Ausbildung gewahr werden würden. "Krankheiten meinerseits sind nicht bekannt, Schwachsinnige in meiner gens mag es in früheren Zeiten gegeben haben, im Moment sind mir allerdings keine bekannt. Dinge, die mich beeinträchtigen könnten ebenfalls nicht." Die Bemerkung des Offiziers, dass dieser Lügner direkt entlarven konnte, nahm Rufus zwar zur Kenntnis, doch weiter darauf eingehen wollte er nicht. Wenn ihn jemand als Lügner hinstellen wollte, wurde er leicht zornig und konnte es den entsprechenden Personen auch heimzahlen. Dieses Mal jedoch riss er sich am Riemen, denn der Offizier stand doch in der Hackordnung über ihm und es konnte ihm zum Nachteil gereichen, wenn er jetzt überreagierte.

    Von drinnen hörte Rufus eine Stimme, die ihn freundlich dazu aufforderte einzutreten. Er öffnete also die Tür und kam der Einladung nach, sich zu setzen. "Mein Name ist Caius Octavius Rufus, ich bin gerade 18 Jahre alt und möchte gerne der Legio I beitreten. Gestern bin ich aus der Urbs aeterna gekommen, wo ich ein paar Tage bei meiner Familie in der Casa Octavia verbracht habe. Zuvor habe ich in Hispania gelebt." Kurz und knapp zählte Rufus alles auf. Falls der Offizier noch etwas wissen wollte, würde er sicherlich nochmals nachhaken.


    Sim-Off:

    Die Verwandtschaftsbeziehung des Octavius Rufus ist noch nicht geklärt, deshalb kann ich leider noch keine näheren Angaben machen.

    Nachdem Octavius Rufus von Varro etwas unsanft geweckt worden war fand Rufus nach kurzem Suchen das Rekrutierungsbüro. Es war ihm schleierhaft, wie er hatte fast verschlafen können. Er hatte kein Zeitgefühl, wusste nur anhand des geschäftigen Treibens im Lager und der Schlange am Rekrutierungsbüro, dass es wohl später Vormittag war. Er stellte sich in die Schlange und wartete, bis er an der Reihe war. Die Vorfreude wuchs mt jeder Minute. Nachdem er längere Zeit gewartet hatte, stand er endlich vor der Tür und klopfte.


    *poch, poch, poch*

    Offensichtlich schien der Miles mit den Ausführungen des Octaviers zufrieden zu sein. Eigentlich lag es Rufus völlig fern, andere in die Pfanne zu hauen und anzuschwärzen, doch war es in diesem Fall nicht anders machbar. "Ich werde deinen Rat beherzigen", entgegnete er dem Soldaten. Eigentlich ist das aber doch selbstverständlich, ging Rufus noch durch den Kopf. Mal ganz davon abgesehen, dass er gleich sein Todesurteil hätte unterschreiben können, wenn er den Rat nicht beachten würde. "Noch eine Frage, Miles, könntest du mir vielleicht den Weg zur Casa Octavia beschreiben? Ich habe keine Ahnung, wie ich dorthin komme und würde nur ziellos herumirren,bis ich jemanden gefunden hätte, der mir den Weg erklären kann." Vielleicht hatte Rufus ja Glück und der Urbaner wusste den Weg. Ein Versuch war es allemal wert.

    Wieder zurück aus der Lagertherme ließ Octavius Rufus sich auf seinem Bett nieder. Er dachte gedankenversunken an den heutigen Tag, dann an seinen Termin im Rekrutierungsbüro morgen, den er schon gar nicht mehr abwarten konnte, am liebsten wäre er gleich dorthingeeilt. Er dachte daran, was die Zukunft bringen würde, seine Zeit, die er hoffentlich bei der Legion verbringen könnte, malte er sich aus, durchaus realistisch, denn gerade die Anfangszeit würde nicht leicht werden. Das war klar."Könnte mir morgen jemand den Weg zum Rekrutierungsbüro zeigen?", ließ er plötzlich von sich hören, bevor er mit einem Mal eingeschlafen war.

    Octavius Rufus war Ocellus von den Mannschaftsquartieren in die Therme gefolgt. Bevor er sich noch bedanken konnte, war der Matinier auch schon wieder verschwunden. Seltsam, seltsam,, dachte Rufus bei sich, anscheinend gehörte dies zur Ausbildung mit dazu, sich gleich wieder aus dem Staub zu machen. Ein wenig Gesellschaft wäre schon schön gewesen. Rufus konnte es gar nicht abwarten, endlich den Straßendreck wegzuspülen, deshalb verlor er auch keine Zeit sich ins kühle Nass zu begeben. Er schwamm ein paar Runden, ruhte sich dann mit den Armen am Beckenrand aus und betrachtete die Umgebung. Das Bad war schlicht, doch für die Verhältnisse einer Lagertherme durchaus angemessen. Während er die Anstrengungen der letzten Reise noch einmal Revue passieren ließ, wäre er fast eingeschlafen. Die wohlige Wärme des Wassers hatte ihn nur noch müder werden lassen. Er schwamm noch ein paar Runden, seine Vorfreude auf die Legion stieg dabei mit jeder geschwommenen Runde, trocknete sich dann ab, zog seine Kleider an und machte sich wieder auf den Rückweg zum Quartier.

    Einen kurzen Moment noch dauerte das Schweigen von Rufus an. Mittlerweile wurde er neugierig beäugt, ob er noch etwas über den Gesuchten sagen könne. Es war nicht gerade angenehm von allen Seiten so angestiert zu werden, das musste Rufus zugeben. Diese Tatsache half nicht unbedingt seinem Ernnerungsvermögen auf die Sprünge, deshalb musste er sich zunächst einmal sammeln. Dazu schloss er für einen Augenblick die Augen, dadurch konnte er wenigstens die neugierigen Blicke ausblenden. Als er die Augen wieder öffnete, sagte er: "Also die körperlichen Gebrechen....", irgendwie war Rufus doch stolz den Urbanern helfen zu können, "... er schien auf einem Bein zu hinken, denn das linke Bein war etwas kürzer als das rechte...und mit dem rechten Auge schien er zu schielen." Danach überlegte er noch kurz, ob er noch andere Dinge wahrgenommen hatte, doch es wollte ihm nichts mehr einfallen. Also beließ er es erst einmal bei dieser Beschreibung.

    Rufus blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Irgendwann wurde es ihm dann auch zu bunt und er unterließ es noch etwas zu sagen. Stumm beobachtete er das Geschehen. Die beiden anderen Soldaten aßen weiter vor sich hin, nachdem sie ihn zurecht gewiesen hatten. Rufus hatte einfach keine Lust mehr, sich mit ihnen anzulegen, und bringen würde es ihm auch nichts. Varro und Ocellus hatten bald Wachablösung und würden sicher danach in der Unterkunft auftauchen. Just in dem Moment ging die Tür auf und Ocellus betrat den Raum. Er ging zu seinem Bett und legte seinen Helm ab. Rufus sollte ihm daraufhin helfen. Er stand also auf. "Alles klar!" Rufus lockerte die Schnallen. "Sonst noch etwas?", frage er nach. "Könntest du mir vielleicht den Weg zur Lagertherme zeigen? Die beiden Soldaten meinten, dass ich auf dich oder Varro warten soll und ihr mich begleiten würdet." Andererseits würde eine Schüssel mit Wasser auch ausreichen. Die Lagertherme würde Rufus noch schnell genug in Augenschein nehmen können."Oder eine Waschschüssel würde auch schon genügen. Hauptsache ich werde den Straßendreck los. So kann ich mich nicht morgen früh im Rekrutierungsbüro sehen lassen." Mit diesen Worten setzte er sich erst mal wieder aufs Bett und wartete.

    Das waren aber eine Menge Details, die der Urbaner über den Mann am Tor wissen wollte. So genau hatte Rufus ihn dann doch nicht in Erinnerung, ohne dass er überlegen musste jedenfalls. Rufus dachte kurz nach und versuchte sich zu erinnern."Nun ja, so alt schien er nicht zu sein, im mittleren Alter denke ich und mittelgroß, seine Haare waren pechschwarz, er war relativ schlank und...ja, ich meine, es wäre ein syrischer Akzent gewesen, den ich herausgehört habe...Ich denke, dass er alleine untwerwegs war, sonderlich gepflegt war er nicht, auch seine Kleidung war ziemlich zerschlissen. Und die körperlichen Gebrechen...." Just in dem Moment betrat ein weiterer Urbaner die Wachstube, offensichtlich handelte es sich um einen Offizier, denn es kam Bewegung in die Männer, sie nahmen alle Haltung an. Als dann sein Gesprächspartner den hereinkommenden Soldaten als Optio anredete, nahm auch Rufus unwillkürlich Haltung an, ohne es zu merken.

    "Ganz einfach, ich habe schon von weitem gesehen, dass eine Menschenmenge vorm Tor stand, als ich näher kam, sah ich, dass die Tore geschlossen waren. Da es noch nicht dämmerte, war es nicht schwer zu erraten, dass etwas nicht Alltägliches passiert war. Vom Tod des Kaisers habe ich dann von einem Mann erfahren, der mir das Geschehene zugeflüstert hat, als ich am Tor stand und mich daranmachte mich bis nach vorne durchzukämpfen." Dies trug Rufus alles mit einer stoischen Ruhe vor, denn nicht anders hatte es sich zugetragen. Ab und zu schaute er dabei Antias an, der alles genau zu dokumentieren schien. Ein Verhör war zwar nicht die idealste Weise zum ersten Mal Rom zu betreten, aber immer noch dem Carcer vorzuziehen. Deshalb wartete Rufus geduldig, was der Urbaner weiter von ihm wissen wollte.