Beiträge von Marcus Atius Nerva

    Es war an der Zeit diese Befragung im Prozess zu benden und die Punkte der Verteidigung gut zu schreiben.


    "Wir werden noch sehr viel zu der Ehefrau des Opfers und der innigen Beziehung zu ihrem Bruder erfahren."


    Wieder ein absolut beiläufiger Nebensatz den ich sagte wärend ich zu meinen platz zurück lief.


    "Danke Centurio, ich habe keine weiteren Fragen."


    Was war das resultat, dachte ich mir, eine schlechte Meinung über mich, vllt. neue wiedersacher, ein zäher prozess und den ersten Boden den ich gewonnen hatte. Ein ganz gewöhnlicher Prozess also. Was relativ war denn ich wollte ja so schnell wie möglich weg aus Rom.


    Ahh sehr gut. Ich war zufrieden, wirklich zufrieden und meine miene lockerte sich.


    völlig entspannt und zufrieden ging ich in Phase 3 über.


    Ich drehte mich bereits schon etwas ab und wendete mich dann doch nochmal dem Centurio zu.


    Mehr Beiläufig, so das es unwichtig klag formolierte ich meinen letzten Gedanken.


    "Danke für deine Antworten Centurio, doch bevor du den Zeugenstand verlässt würde mich noch interressieren ob es zur Fehlenden Halskette des Opfers und dessen Ehefrau eine Verbindung besteht?"


    Ich überlegte noch kurz.


    "Hat seine Frau überhaupt ein Alibi?"


    Der Ton war lässig, beiläufig doch mein Blick war scharf.

    Zuerst blickte mich der Zeuge etwas verwirrt an dann ein wenig Säuerlich.


    Ein wenig tat er mir leid, aber ich hatte nur noch mehr oder weniger 3 Fragen auf meiner Liste, und im Prinzip hatte ich bereits was ich wollte. Und davon abgesehen, ging man stets mit mehr Feinden als Freunden aus einem Prozess.


    Es war egal, Es war mein Job und ich war es gewohnt. Außerdem wollte Ich ja Rom eh so schnell wie möglich wieder verlassen.


    Nun galt es Phase zwei zu beenden.


    Mein Ton behilet seine Schärfe, doch die Lautstärke wich der Sachlichkeit.


    Sachlich und langsam sprach ich meine Worte:

    "Hat die Cohortes Urbanae Beweise oder einen Täter indetifiziert?"


    "Ja oder Nein, Centurio?"

    Er hatte ja eigentlich das Ja schon gesagt, aber er sollte es ein drittes mal sagen, er sollte es bekräftigen. Für mich War dieser Zeuge durch, und nach dieser Frage nur noch ein Träger für Phase 3.

    Nun hatte ich was ich wollte. Die Antwort des Centurio, konnte mir garnicht besser in die Karten spielen.


    Mein Ton blieb scharf und ich erhöte die lautstärke meiner Stimme dezent. Die Befragung sollte wirken.

    "Das heißt Centurio, das die Cohortes Urbanae auf den Bloßen verdacht hin, einen Unschuldigen Bürger Roms inhaftiert. Ihre Morduntersuchung auf Bloße vermutungen stellt wärend andere Verdächtige die Gelegenheit haben, Rom zu verlassen, ja gar Beweise zu vernichten."


    Meine Worte Spitzten sich zu.



    "Alles was mit sicherheit gesagt werden kann ist das das Opfer schnell getötet wurde und Warscheinlich deiner Vermutung nach eventuell eine Halskette entrissen wurde. Wie bitte stellst du bei diesen Vermutungen einen Zusammenhang zu meinem Mandanten her? Ist dem also so, das die Cohortes Urbanae weder in der Lage war Beweise zu sammeln noch einen Täter zu indentifizieren, Centurio?"


    Eigentlich spielte es keine Rolle was der Centurio sagte. Ich hatte ihn da wo ich ihn wollte, unabhängig ob das irgendjemand anderst in der Basilica sah.


    Ich ordnete meine Gedanken und trat nach vorne.


    "Danke, Ich habe in der Tat noch diverse Fragen, die mich in diesem Fall beschäftigen"


    Ich überlegte kurz, mit was ich zu erst begann.


    "Nun mich würde zuerst noch mal der Hergang der Untersuchung interessieren. Fangen wir von vorne an. Die Patrouille entdeckte den Tatort. Wie genau? Welche Patrouille? Wer war der diensthabende Offizier der Patrouille?"


    Ich war gespannt auf die genaueren Antworten.


    Nun war ich an der Reihe mit dem Gerichtsvorweggeschwafel. Ich hatte mir fest vorgenommen es kurz zu halten damit recht schnell die Phase der Beweisaufnahme und Zeugenbefragung begann.


    "Verehrte Anwesende,


    wir alle haben uns hier und heute versammelt um der Wahrheit geltung zugeben, und unseren Gesetzen, auf denen das Imperium beruht, Raum zu schaffen.


    Denn wir urteilen nicht auf Grundlage der Gefühle eines Einzelnen oder der bloßen Aussage eines Onkels, sondern wir Urteilen aufgrund von Fakten, Beweisen und im Sinne unserer Gesetze, die wir das Volk uns geben."


    Ich holte kurz Luft und musste der Akustik hier vor Ort, Ihren Respekt zollen.


    "Egal wie diese Verhandlung ausgeht,


    die Entscheidung über einen weiteren Tod,


    am ende werden wir immer in die hässliche Fratze des Verrats blicken."


    Damit schloss ich mein Anfangsplädoyer und ging zurück zu meinem Platz


    Möge das Spiel beginnen, hallte es mir durch meinen Kopf, als mein Gegenspieler sein Anfangsplädoyer zum Besten gab.


    Es war kurz und knackig und alleine deshalb war ich ihm dankbar. Denn ich hasste dieses unnötige Dekor am Anfang einer Verhandlung. Für mich galten einzig und alleine die Beweise, die zur Wahrheitsfindung führten und nicht das Gelaber reicher Männer.


    Ich wartete also nun darauf selbst aufgerufen zu werden, um mein eigenes Verschen aufsagen zu können. Damit es endlich zur Sache ging. Und ich war gespannt, so gespannt auf dieses Spiel, diesen Kampf.


    Wir schritten zu unserem Platz. Natürlich wurde mein Mandant von seinem Onkel nicht eines Blickes gewürdigt und wäre die Natur nicht so, wie sie wäre, zwischen denen zwei würde es hier und jetzt schneien.


    Dennoch wurde ich, wie es sich normalerweise gehörte zumindest vom gegnerischen Advocato gegrüßt. Doch, gelernt ist gelernt, hielt ich meine Antwort knapp.


    "Wir werden sehen Flavius."


    Es konnte eine schnelle Verhandlung werden, wenn hier so verhandelt wird wie in der Provinz oder ein interessante Verhandlung mit höhen und tiefen. Ich war gespannt. Vor allem im Anbetracht, dessen ich im Schatten meines Vaters stand. Was mir äußerst unangenehm war. Wie hoch war die Erwartung der Anwesenden. Konnte ich überhaupt so gut sein, wie er einst war?


    Nach einigen sehr anstrengenden Tagen war es nun endlich so weit, die Hauptverhandlung stand an.


    Anstrengend aus zwei gründen, ich hatte jeden Tag damit zu tun, dass mein Mandant seine Auflagen erfüllte und die Recherche über den Fall kostete nun eben auch seine Zeit.


    In dem ganzen Trubel gingen dann auch noch die Verkaufspläne meines Erbes unter und auch an eine baldige Abreise, von Roma, war in weite ferne gerückt. Auch wenn ich mich nach zu Hause sehnte, denn momentan hauste ich, förmlich unter Erbärmlichen umständen.


    Wir waren pünktlich, ausgeschlafen und gut gekleidet zur Hauptverhandlung erschienen und ich war bereit diese Schlacht zu führen.


    einen Tag nach der Anhörung ging ich nach einem kleinem Prandium zur Castra Praetoria, um mir den Ermittlungsbericht der Urbaner anzusehen.


    Wenn ich den Praetor richtig eingeschätzt hatte dann war, spätestens heute Früh, bereits ein Scriba anwesend gewesen, um bei den Urbanern den Ermittlungsbericht selbst einzusehen. Was auch bedeutete das die Urbaner von der Erlaubnis der Einsicht wussten.


    Ich hatte etwas zum Schreiben dabei, um mir das wesentliche zu notieren.


    Mein Mandant kam noch mal aus der Haftgeschichte raus, musste sich aber regelmäßig melden. Nun gut das sollte machbar sein.


    Auch die Unterlagen der Cohortes Urbanae würde ich erhalten, was mir schon mal wesentlich mehr Einblicke in den Fall ermöglichte.


    Nun musste ich nur noch ein Paar Formalien beim Scriba regeln.


    Ich trat mit meinem Mandanten vor.


    "Mein Mandant Marcus Papirius Salonius wird durch mich Marcus Atius Nerva vertreten. Marcus Papirius Salonius ist in der Casa seiner Familie anzureffen, die oben auf dem Esquilin steht und ich bin in der Casa Atia hier in Roma, Viminal einquatiert"


    Ich gab dem Scriba gelegenheit zu schreiben.


    "Benötigts du sonst noch etwas?"

    Ohmann da hatte ich aber noch mal glück, als mein Auftauchen in wirklich aller letzter Sekunde noch toleriert wurde.


    Ich gab meinen Namen zu Protokoll und die anderen üblichen Formalitäten. Dann kam von der Gegenseite das Argument der Inhaftierung, und der Praetor wollte scheinbar beide Seiten hören.


    Ich überlegte einen kurzen Moment und gab dann meine Antwort.


    ""Nun Praetor, im Anbetracht des Vorwurfs klingt es sicher erst mal logisch meinen Mandanten in Gewahrsam zu nehmen aber bedenkt, dass mein Mandant, wenn er sich dem allem hier entziehen wollte, schon längst hätte absetzen können.""


    Ich machte eine ganz kurze Pause.


    ""Wenn es jedoch für Dich notwendig ist, so schlage ich vor das mein Mandant in seinem eigenem Heim untergebracht wird. Es ist zu bedenken, dass die Anklage nur auf der Aussage des Klägers beruht.""


    Ich machte erneut eine Pause


    ""Und sollten wir nicht stehst zuerst immer die Unschuldigkeit eines römischen Bürgers vermuten, bevor wir dazu hinüber gehen jeden vorweg auf der Aussage eines anderen zu verurteilen?""


    Es folgte eine längere Pause meiner seits.


    ""Des Weiteren beantrage ich die Einsicht in alle Unterlagen und Erkenntnisse, die zum Fall gehören. So wie es nach Paragraf 17 Absatz 5 im Codes Iuridicialis, Pars Prima, Subpars Quinta niedergeschrieben wurde.""

    Ich war mit meinem Mandanten zu früh da, weshalb das ewige Prozedere bis sich die Sella Curulis gefüllt hatte, ewig in die Länge zog.


    Um die Wartezeit zu verkürzen und mich nicht so sehr von der Trauer übermannen zu lassen, verwickelte ich mich mit dem jungen Angeklagten in eine interessante Diskussion. Andere schlossen sich unserem Gespräch an und während dieses leidenschaftlich geführt wurde verpasste ich doch glatt den Aufruf des Praetors.


    Gerade wollte dieser das Fehlen meines Mandanten aufschreiben lassen da drängelte ich mich auch schon durch die Menge mit meinem Kunden im Schlepptau und machte damit nicht den besten Eindruck, na toll.


    "Haltet ein Praetor Annaeus"


    Hoffentlich war es noch nicht zu spät.


    "Verzeiht, Praetor. Marcus Papirius Salonius ist Anwesend. Obwohl es eine schande ist wenn der eigene Onkel einen Anklagt um selbst sich des Erbes zu bereichern."


    Ich wirke wohl leicht abgehetzt aber ich hoffte, dass die Götter mir gnädig waren.

    Sim-Off:

    Huuuuuuppppppps Sallonius ist ja garnicht der Onkel 8o :patsch:
    GANZZZZ GROßES SORRY an alle die auf mich gewartet haben. Passiert nicht nochmal


    Der Fall erwies sich durchaus als Interessant.


    Mein Mandant hieß Salonius und wurde von seinem eigenen Onkel angeklagt. Was ich selbst von Salonius hielt, sollte an dieser Stelle nicht erwähnt werden.


    In unseren Besten Kleidungsstücken gekleidet trafen wir nun also In der Basilica Ulpia ein.


    Nach der einen oder anderen unruhigen Nacht und einiges an Aufarbeitung konnte ich mir ein unangenehmes Bild der Lage meines Erbes machen.


    Um die Casa samt Laden und Inhalt zu verkaufen, half mir Massa mit ein paar alten Freunden meines Vaters und ein paar Sklaven den Laden auf Vordermann zubringen damit nicht der nächstbeste Käufer bei dem desolaten zustand davon rannte.


    Wir waren alle gemeinsam zu Gange als ein aufgewühlter Mann an die Türe klopfte und nach meinem Vater verlangte.


    Massa erklärte ihm das mein Vater nicht mehr lebte, und holte mich dazu.


    So aufgewühlt wie dieser war bat ich ihn hinein und er erzählte mir das er des Mordes an seinem Vater beschuldigt war.


    Angesichts der finanziellen Lage, in der ich mich befand, um in Übung zu bleiben und durch das begeisterte zureden von Massa, nahm ich den Fall an und arbeitete mich ein.

    Nach dem ersten Schock durch den entsetzlichen Anblick des Buchladens betraten Ich und Massa die Casa.


    Der Laden sah aus wie in meiner Kindheit, nur das Sortiment hatte sich etwas geändert den die meisten Regale waren mit Täfelchen beschriftet, die eher auf rechtswissenschaftliche Titel deuteten.


    Massa erzählte mir das der Laden schon lange zu war und von meinem Vater vernachlässigt wurde, er hatte sich bis zu seinem Ende hin nur noch der Rechtswissenschaft gewidmet. Erst als Advocato später nur noch als Kommentator und Autor.


    In den darüber liegenden beiden Wohnbereichen fand ich alles so zuvor, wie es scheinbar schon vor meiner Abreise war und die Erinnerungen kamen in mir hoch. Im Arbeitszimmer fand ich, jede menge angefertigte Gerichtsdokumente und Akten und Kommentare. Und ein Durcheinander an Rechnungen.


    Oweh was würde da noch auf mich zukommen, konnte ich die ganzen Rechnungen überhaupt bezahlen? Ich hatte zwar beide Handwerke meines Vaters erlernt, aber ich schlug mich nun ja eher im Ausland und den anderen Provinzen des Reiches mit dem Recht herum. Und das zwar zu einem guten Preis aber bestimmt nicht zu solchen Summen, wie Sie hier in Roma üblich waren.


    Während ich mich umsah, verabschiedete sich Massa, und bot mir noch an das ich noch die ein oder andere Nacht bei ihm in der Casa verbringen konnte, doch ich lehnte ab. Ich wollte hier sein, die Vergangenheit spüren und ich musste nachdenken.

    Am Nächsten morgen gönnte ich mir bei Massa ein anständiges Ientaculum und dann brachen wir auf. Massa führte mich zuerst zum Grabe meines Vaters.


    Ich spürte bereits auf dem Weg dorthin, wie sehr die Trauer in mir aufstieg und alle anderen Gefühle in mir verdrängte. Mein Mund und Hals war trocken und ich schwieg in mich innerlich hinein.


    Am Grabe meines Vaters verbrachten wir mehrere Stunden, die Tränen trocknen wohl nie ganz, so wie ich es mir nie verzeihen kann, dass ich mich nicht mit ihm aussöhnen konnte, als er noch lebte, sei es meine Dummheit oder unsere Eitelkeit, der wir diesen Umstand zu verdanken hatten. Ich war innerlich zerrissen doch es musste letztendlich auch irgendwie weitergehen.


    Nach dem Grabbesuch gingen wir langsam zurück in die Stadt, Massa erzählte mir im groben, was alles so passiert war, welche Sponsoren das Grab finanziert hatten, wer alles zur Beerdigung gekommen war und wie wenig Erbe noch da war, wenn nun alle Rechnungen meines Vaters beglichen wurden. Sicher mag es für manchen so klingen, dass es makaber war, über derlei dinge nach einem so emotionalen Grabbesuch zu berichten, aber es beruhigte mich und brachte mich wieder hier zurück nach Roma.


    Nun standen wir abschließend vor meinem Erbe eine Casa in Roma. Der Buchladen meines Vaters war zugenagelt und das Schild, das den Namen des Ladens zu seinen besten Zeiten verlautete, war durch die Witterung oder Vandalismus kaum mehr lesbar. Dieser runtergekommen Anblick versetzte mir damit heute bereits den zweiten Stich in mein so schmerzbeladenes Herz.