Beiträge von Sicca

    Sicca war froh, endlich ihren Schmutz abwaschen zu können. Sie genoss das warme Wasser, aber auch die Anteilnahme von Magrus taten ihr gut. Sie war nicht an freundliche Worte gewöhnt, umso mehr empfand sie die entspannte Atmosphäre in der Villa Claudia als höchst angenehm„Ja, danke Magrus, das Wasser ist herrlich und allein der Gedanke an neue Kleidung macht mich glücklich. Bleib doch etwas bei mir und erzähle etwas über dich. Wo kommst du her und wie bist du in dieses Haus gekommen?“

    „Ach, was gibt es schon großartig über mich zu erzählen. Ich stamme ursprünglich aus Sizilien und bin Sklavin, seit ich denken kann. Ich hatte noch nie eine Herrschaft, bei der es mir wirklich gut ging. Viel Arbeit, wenig und schlechtes Essen, dafür viel Hiebe, das war mein bisheriges Leben. Du kannst ja selbst sehen.“


    Sie drehte Magrus den Rücken zu und ließ ihre Kleidung fallen. Die Narben auf ihrem Rücken und ihrem Gesäß sprachen Bände.

    Magrus führte Sicca in das kleine Balneum, das für die Sklaven bestimmt war. Sicca war beeindruckt von der Ausstattung.


    „Magrus, du willst mir doch nicht weismachen, dass das hier das Balneum für die Sklaven ist. Dazu ist es doch viel zu großzügig ausgestattet.“


    Sicca konnte es einfach nicht fassen, denn bei ihren vorherigen Herrschaften war für die Slaven bestenfalls ein Waschzuber vorhanden. Auch über die Qualität der Kleidung, die sie von Magrus erhalten hat, war sie sehr erfreut. Hatte sie wirklich dieses Mal Glück mit ihrem Dominus?


    „Magrus, du musst mir unbedingt etwas mehr über dieses Haus und seine Bewohner erzählen.“

    Sicca erfuhr von Morrigan, dass ein gewisser Magrus kommen würde, um ihr alles zu zeigen. Nach kurzer Zeit erschien ein junger Mann, der sich als Magrus vorstellte. Er machte durchaus einen netten Eindruck, er war nach Morrigan nun schon der zweite Mensch in diesem Haushalt, der ihr sympathisch erschien.


    „Ich bin Sicca. Morrigan hat mich für dieses Haus ersteigert. Du sollst mir hier alles zeigen.“

    Sicca war froh, dass sie von Morrigan ersteigert worden war.


    „Ja, ich komme gerne mit dir. Ich bin schon sehr neugierig, wie der große Haushalt, dem du vorstehst, beschaffen ist. „


    Sie warf noch einen letzten Blick auf den Ort ihres Verkaufs und die gaffende Menge, die sich mittlerweile einer anderen Versteigerung zugewandt hatte und ging mit Morrigan.

    Sicca sah, dass Morrigan sich mit dem Mann unterhielt, so konnte aber nicht verstehen, worüber. Aber das ging sie ja nichts an. Doch dann kam der Mann auf sie zu und überreichte ihr einen Becher mit Wasser. Sie nahm ihn dankbar entgegen und hauchte dem Mann ein leises Danke zu.

    Aha, Sicca sollte also nicht Morrigan dienen, sondern anderen Personen des Haushalts. Irgendwie hatte ihr der Gedanke gefallen, dass sie für Morrigan zuständig sein sollte. Aber ihr musste jeder recht sein, der ihr zugeteilt wurde. Und die Zuteilung oblag wahrscheinlich Morrigan. Und zu ihr hatte sie Vertrauen gefasst.


    „Ja, Morrigan, ich verstehe. Ich werde der Person dienen, der ich zugeteilt werde. Ich werde mich bemühen, mein Bestes zu geben.“


    Da kam plötzlich ein Mann auf Morrigan zu. Die anderen Sklaven wollten ihn zuerst nicht durchlassen, aber auf ein Zeichen Morrigans ließen sie ihn zu ihr. Er sah wie ein Krieger oder Gladiator aus. Sie konnte nicht verstehen, was die beiden sprachen, aber er schien irgendwie besorgt zu sein. Nun, es ging sie nichts an, was die beiden zu besprechen hatten. Sorgen machte ihr vielmehr der ältere Mann, der keine Anstalten machte, die Versteigerung zu verlassen. Er wollte sie vielleicht immer noch kaufen. Darüber machte sie sich allerdings Sorgen, denn er löste in ihr ein Gefühl der Abscheu aus, ohne dass sie wusste, warum.

    Sicca war irgendwie erleichtert, dass die Frau, die, wie sie jetzt wusste, Morrigan hieß, wieder das Höchstgebot inne hatte. Der andere Bieter war ihr mehr als suspekt.


    „Domi.., ah, entschuldige, ich wollte sagen Morrigan, natürlich kann ich alle Tätigkeiten, die eine Leibsklavin können muss. Du wirst mit mir zufrieden sein. Ich werde dich gut bedienen und versorgen.“


    Es musste ja ein sehr großer Haushalt sein, dem Morrigan vorstand. Naja, vielleicht würde sie ja das bald selbst sehen, aber es war noch nicht vorbei. Sie wusste ja nicht, wie hoch Morrigan gehen würde. Aber sie war dankbar, dass wenigstens ein Mensch hier war, der in ihr auch einen Menschen sah. Sie lächelte Morrigan dankbar an.

    Oh, der ältere Herr hat immer noch Interesse an mir dachte Sicca. Naja, da konnte sie nichts dagegen machen. Er war sicher nicht ihr Wunschkandidat, aber das Leben war eben kein Wunschkonzert. Sie hoffte, dass die nette Dame jetzt nicht das Interesse an ihr verlor. Aber die Versteigerung war ja noch lang nicht zu Ende und wer am meisten bot, der würde sie dann eben mitnehmen, ob es ihr gefiel oder nicht.

    Sicca war verblüfft. Sie wurde gefragt, ob sie sich vorstellen könne, in einem großen Haushalt zu leben und arbeiten. Seit wann wurden Sklaven gefragt, was sie sich vorstellen können und was nicht. Sklaven haben zu gehorchen und zu tun, was man ihnen befiehlt. Wenn sie das nicht tun, werden sie bestraft, wovon Siccas Körper Zeugnis abgab, Es war die Frau, die für sie geboten hatte. Erst jetzt merkte sie, dass sie nicht allein war, etliche Sklaven schirmten sie ab. Es musste also doch eine hochgestellte Persönlichkeit sein, die anscheinend einem großen Haushalt vorstand. Sie machte aber einen durchaus netten Eindruck, keine Spur von der sonst üblichen Hochnäsigkeit. Sie wollte natürlich die Frage beantworten.


    „Domina, ich kann mir das selbstverständlich vorstellen. Ich kann viele Aufgaben erfüllen. Vielleicht willst du mich als deine Leibsklavin? Ich würde mich freuen, dir dienen zu können.“


    Sicca hoffte, den richtigen Ton erwischt zu haben, denn oft war sie zu rüde. Aber sie hatte sich bemüht, die Domina nicht zu verärgern. Denn es schien ihr besser zu sein, im großen Hauskalt diesen Domina zu landen als bei dem älteren Herren, der ihren Preis in Frage gestellt hatte. Denn was der von ihr wollte konnte sie sich schon vorstellen.

    Nur eine kurze Frage. Warum scheint bei mir noch kein Zeichen der Freischaltung auf, obwohl ich ja offensichtlich freigeschaltet bin?

    Da hatte doch so ein Kerl die Frechheit, zu sagen, dass 500 Sesterzen für sie zu hoch gegriffen waren. Unerhört! Sie wusste, was sie wert war, leider wussten das manchmal andere nicht. Doch bevor sie in Gefahr geriet, unbedachte Äußerungen zu tätigen, kam eine Frau und rief so einfach mir nichts dir nichts herauf, dass sie 700 Sestrzen bot. Sicca war überrascht, dass eine Frau für sie bot, normalerweise waren eher die Männer an ihr interessiert. Sie betrachtete die Bieterin mit wachsendem Interesse, wurde aber nicht schlau aus ihr. Der Kleidung nach war sie keine hochgestellte Persönlichkeit, ihre Kleidung war mehr schlicht, aber durchaus von guter Qualität. Vielleicht bot sie im Namen eines anderen? Sicca wusste es noch nicht, aber sie beobachtete die Frau aufmerksam. Als sie Augenkontakt hatten, lächelte sie der unbekannten Bieterin zu. Sie machte einen überaus sympathischen Eindruck. Aller Ärger von vorhin über diesen Nörgler war verflogen.

    Da stand sie also wieder einmal auf dem Verkaufsblock und die Leute gafften zu ihr herauf. Sie war in diese Situation gekommen, weil ihr vorheriger Dominus nichts besseres zu tun hatte als ihr nachzusteigen. Sie schüttelte sich im Gedanken an diesen fetten, schmierigen Kerl ab. als wenn sie mit so einem was zu tun haben wollte. Die Domina sah das natürlich ganz anders und behauptete, dass sie den Dominus verführen wollte. Das hat sie nicht auf sich sitzen gelassen und rastete aus, was wieder einmal eine Bestrafung mit der Peitsche zur Folge hatte. Das war ja nichts neues für sie. schon als Kind war sie aufbrausend und ihr Hintern machte immer wieder mit dem Rohrstock Bekanntschaft. später war es dann die Peitsche, die ihren Rücken malträtierte. Einige Narben zeugten ja davon. Da standen sie also und betrachteten sie wie ein Stück Vieh und wahrscheinlich behandelte so mancher darunter sein Vieh besser als seine Sklaven. sie nahm sich vor, sich gesittet zu benehmen, weil sie glaubte, dass das die Aussichten auf eine Gute Herrschaft erhöhen konnte. aber es würde ihr bei entsprechenden Bemerkungen der potentiellen Käufer schon schwer fallen.