Beiträge von Anaia Koronis

    Die Tür schloss sich hinter Lyda, und Anaia war allein in ihrem neuen Zuhause. Es war der neunte Raum im Obergeschoss, direkt neben der Bibliothek. Durch die geöffneten Fensterläden strömten die Düfte des Gartens herein. Aufmerksam schaute sie sich in dem kleinen Zimmer mit den weiß getünchten Wänden um. Es war sauber und enthielt alles, was zu einem Cubiculum gehörte: an der Längswand ein schmales Bett mit einfach verziertem Kopf- und Fußteil, davor eine geflochtene Matte. Die Matratze war mit einer hellbraunen Decke bezogen. Darauf ein mit Wolle gestopftes Kopfkissen und eine bunt gestreifte Zudecke. Neben dem Bett stand ein Hocker zum Ablegen der Kleidung. In die gegenüberliegende Wand war eine tiefe Nische eingelassen, die durch Ablagebretter dreifach unterteilt war. Neben der Tür waren vier feste Haken für Kleidung angebracht, in der Ecke stand ein kleiner, runder Holztisch mit einem zweiten Hocker, darauf ein Wasserkrug mit Becher, ein zusammengefaltetes Tuch aus Leinen und eine Öllampe. Alles da, was man brauchte!


    Sie lächelte zufrieden. Die Sorge um ein passendes Unterkommen war doch größer gewesen, als sie es sich selbst eingestand. Eine Frau allein in Rom, in der Subura womöglich, das war keine gute Idee ...


    Das Bett schien sie magisch anzuziehen. Sie merkte plötzlich, wie müde sie war, doch sie widerstand. Sobald der Sklave mit ihrem Gepäck kam, würde sie baden und frische Kleidung anziehen. Dann war es Zeit für eine ausgedehnte Ruhepause.


    *

    "Auch die Bibliothek …?" Anaias holte tief Luft, ihre Augen strahlten. "Es war wirklich die Göttin, die mich hierhergeführt hat! Du weißt nicht, was Bücher mir bedeuten. Und, ja, ein Bad kann ich gut gebrauchen. 30 Sesterzen, das ist sicher in Ordnung. Ich habe noch etwas Geld aus dem Verkauf meines Hauses, das wird eine Zeitlang reichen. In meiner Heimat wäre ich damit jahrelang ausgekommen, aber Rom ist teuer, nicht wahr? Die Münzen rinnen einem nur so durch die Finger. Vielleicht finde ich ja eine Möglichkeit, noch etwas dazuzuverdienen. Vielen Dank jedenfalls! Du bist sehr freundlich. Mögen die Götter es dir vergelten."


    Sie holte einen Lederbeutel zwischen den Falten ihrer Tunika hervor. "Ist es dir recht, wenn ich gleich für diesen und den nächsten Monat bezahle? Und könntest du vielleicht einen Sklaven in die Mansio von Petronilla senden und mein Gepäck holen lassen? Er bekommt natürlich auch einen Obolus dafür."


    *

    Anaia war froh, sich hinsetzen zu können, denn ihre Füße schmerzten vom Aufstieg aus der Subura auf den Quirinalhügel.

    Bei Severas Zusage konnte sie ein glückliches Lächeln, das ihr Gesicht förmlich aufleuchten ließ, nicht unterdrücken. Aus irgendeinem Grund mochte sie dieses Haus, und auch diese junge Dame Severa gefiel ihr immer besser. Wie alt mochte sie sein? Bestimmt zehn, zwölf Jahre jünger als sie selbst. Dankbar griff sie nach ihrem Becher und trank von dem gekühlten Wasser, das einen erfrischenden Minzgeschmack hatte.


    "Dürfte ich mir das Cubiculum ansehen? Ich bin sicher, dass ich mich hier wohlfühlen werde. Darf ich fragen, was es kosten soll? Ich bin mit den Gepflogenheiten und den Preisen hier in Rom ja überhaupt noch nicht vertraut."


    Sie wandte das Gesicht ab und blickte versonnen auf den Springbrunnen. "Du fragst, was ich hier machen will, domina. Nun, nach dem Tod meines Vaters habe ich beschlossen, hierherzukommen, um eine verschollene Verwandte zu suchen. Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit, sie in dieser riesigen Stadt zu finden, ist nicht groß. Aber versuchen möchte ich es trotzdem. Falls sie noch lebt und wir zusammenkommen, stehe ich nicht mehr völlig allein in der Welt. Das wäre schön." Anaia presste die Lippen zusammen und unterdrückte den Impuls, mehr von sich zu erzählen.


    Sie wandte sich ihrer Gastgeberin wieder zu und fragte: "In diesem Haus hier wohnte einmal eine große Familie, nicht?"

    Anaia zögerte einen Augenblick und nahm die Szene in sich auf: den friedlichen, traumhaft schönen Garten und das sympathische Bild der lesenden Frau, die dann den Kopf hob und ihre Besucherin prüfend musterte. Das leichte Achselzucken gab Anaia einen Stich. Wie musste sie auf diese Menschen wirken? Man sagte offenbar den Römern nicht zu Unrecht nach, dass sie unter feiner Sitte etwas anderes verstünden als beispielsweise die Ionier in Milet oder Smyrna. Alles immer ganz direkt und gerade heraus! Nun, das war etwas ungewohnt, aber sie würde sich darauf einstellen. Ohne erst auf ein "Nimm bitte Platz!" zu warten, brachte sie also kurz und knapp ihr Anliegen vor.


    "Salve, domina. Sei bedankt für deine Freundlichkeit, mich zu empfangen. Ich sollte eigentlich angemeldet worden sein. Mein Name ist Anaia Koronis, ich habe eine lange Reise hinter mir, von Asia Minor bis hierher nach Rom, und bin gestern erst angekommen. Ich möchte für längere Zeit hier bleiben und suche nach einem Zimmer in einem ruhigen Haus. Auf Empfehlung des Agenten Sextus Pullo bin ich nun hierher in die Casa Sergia gekommen."


    Sie überlegte, ob sie wohl um einen Becher Wasser bitten durfte.

    Anaia sah für einen Moment die Verblüffung in seinen Augen und war verwirrt. Sie war sich ganz sicher: Der Agent, der ihr gestern den Esel vermietet und eine halbwegs ordentliche Herberge in der Subura für die erste Nacht empfohlen hatte, hatte gesagt, die Casa Sergia würde Cubicula vermieten, und als sie Interesse zeigte, versprach er bereitwillig, sofort der Herrin Sergia Severa die Nachricht zu schicken, dass eine neu angekommene Peregrina aus Asia Minor sie am nächsten Morgen aufsuchen würde. Er wirkte eifrig und zuverlässig, und Anaia dachte, es ginge ihm vielleicht um eine Provision. Wie auch immer, es hatte jedenfalls doch nicht geklappt mit der Anmeldung, und nun war sie da - nach einem langen Aufstieg von der Subura durch den Vicus Longus in der Junihitze. Ein Glück, dass sie die Herrin des Hauses trotzdem sprechen konnte.


    Während ihr diese Gedanken durch den Kopf gingen, folgte sie dem Türhüter durch einen langen Flur, der an diversen Nebenräumen vorbeiführte: einem Atrium mit verlockend frischem Wasser in einem Becken, hellen Büroräumen, einem Triclinium, daneben einer Küche. Gänge zweigten ab zu den Eingängen von Tabernae. Alles wirkte großzügig, altehrwürdig und einigermaßen gepflegt, aber auch ein wenig unbewohnt. In der Luft lag deutlich spürbar das Aroma vergangener Jahrhunderte. Anaia mochte die Atmosphäre.


    Endlich klapperten die Sandalen ihres Führers über den feinen Marmorboden eines Peristylums. Zwischen den Säulen leuchtete das Grün eines üppigen Gartens hervor. In einem Korbstuhl im Schatten eines Feigenbaums lehnte eine junge Frau in einem leichten, fließenden Sommergewand. Sie blickte auf und legte die Schriftrolle, in der sie gelesen hatte, zur Seite.

    Blitzschnell machte sich Anaia ein Bild: ein Sklave, der schon lange im Haus ist, sich für unentbehrlich hält und sich Freiheiten herausnimmt. Hm.
    Unmerklich hob sie das Kinn, schaute direkt an ihm vorbei und sagte kühl: "Melde mich deiner Herrin Sergia Severa. Sie erwartet mich."

    Nach einigem Suchen hatte Anaia das weitläufige Anwesen der Familie Sergia gefunden. Etwas nervös stand sie vor dem beeindruckenden Portal. Würde sie hier ein Cubiculum mieten können? Würde das Anwesen für die nächste Zeit in Rom ihr Zuhause sein? Das wäre ein echter Glücksfall, denn keinesfalls konnte sie in der zweitklassigen, aber immer noch zu teuren Herberge in der Subura bleiben, in der sie ihre erste Nacht in Rom verbracht hatte. Es wäre zu schön, sich unter das Dach einer geachteten Familie begeben zu können. Was wohl so ein Zimmer kosten würde?


    Sie umfasste das Amulett auf ihrer Brust, schloss kurz die Augen und richtete ein Stoßgebet an die Göttin. Dann atmete sie tief durch, strich noch einmal glättend über ihre helle Leinentunika, rückte den dunkelblauen Schal zurecht, griff nach dem bronenen Türring und klopfte. Eine Weile rührte sich nichts. Vielleicht war sie zu zaghaft?


    Sie klopfte erneut, diesmal vernehmlicher.

    Schönsten Dank, Axilla!!!
    Das Avatarbild hab ich jetzt nochmal hochgeladen, er hat es wieder angemeckert … aber trotzdem genommen. Foin. :D


    Zitat

    1. Wenn du einen Administrator gaaaaanz lieb anguckst, sollte der die Reise auch beschleunigen können. (Rein technisch müsstest du auch trotzdem schreiben können, da kommt dann nur fett eine Meldung, dass du gegen die Reiseregeln verstößt und verwanrt werden könntest. Aber rein technisch geht es trotzdem.)


    Ah, sieh da. Das hätte ich mich als braver Neuankömmling nie getraut.


    Zitat

    Ansonsten kannst du dir auch jederzeit unter Domus Gentium Romae einfach einen Thread erstellen und sagen, du wohnst in Mansio XY. Du bist nicht auf die existierenden Threads beschränkt, sondern kannst natürlich auch eigene erstellen.


    Na, das ist doch cool. Problem gelöst! Ich war schon so darauf fixiert, dass man hier für alles eine Genehmigung braucht, dass ich nie auf so eine Idee gekommen wäre. :]


    Gut, dann warte ich mal ab, ob ich irgendwie per Zauberstab nach Rom gelange. Sooo lieb, wie ich gucken kann, das glaubst du gar nicht!
    =) =) =) =) =)


    Nochmals danke und gute Nacht! Ich schlag mir jetzt sicherheitshalber mal ein Zelt an der Stadtmauer auf.


    *wink*

    Hallo! Irgendwie komme ich jetzt doch nicht alleine weiter … ?(
    Vielleicht hat jemand den einen oder anderen Tipp für mich.


    Mein Problem: Ich bin laut Tabularium eigentlich Bewohnerin von Rom. Aber nach der Freischaltung habe ich mich aus Versehen ins Ausland befördert (einmal zuviel auf "Weiter" gedrückt - in völliger Verkennung der Konsequenzen). Na gut. Änderungsantrag gestellt. Ich las, dass ein Ortswechsel nach 6 Stunden möglich sei. Okay. Acht Stunden später lese ich immer noch im Meldeamt, dass ich auf Reisen sei. Ich gelange irgendwie nicht nach Rom und kann auch nicht im entsprechenden Forum posten. Was kann ich tun?


    Zweite Frage: Wie kann ich einen eigenen Avatar hochladen? Meine bisherige Versuche gingen zwar ohne Fehlermeldung durch, waren aber trotzdem nicht erfolgreich.


    Dritte Frage: Wenn ich mir den Wirtschaftsbereich anschaue, gibt es zwar die eine oder andere Taberna, aber nirgendwo eine Mansio. Existieren in Rom keine Herbergen für Reisende? Das wäre dann ja direkt eine Geschäftsidee, falls ich Geldgeber finde ...


    Ich weiß, aller Anfang ist schwer. Wenn es mir gelingt, in die Stadt zu kommen und für die Nacht eine ordentliche Unterkunft zu finden, will ich schon zufrieden sein. Hoffentlich muss ich nicht auf dem freien Feld nächtigen.


    Danke schon mal & Salve!

    Hallo! Ich bin neu hier, befinde mich SimOn gerade auf Seereise von Asia Minor und werde in Kürze in Rom eintreffen. Die Wartezeit habe ich genutzt, um mich auch im SimOff Bereich mal etwas umzusehen. Hach! Das ist ja hier wie im richtigen Leben …


    Obwohl sich seit einem Vierteljahr hier nichts mehr getan hat, kann man vielleicht davon ausgehen, dass die Lage im Wesentlichen die gleiche geblieben ist, mit ein paar Verbesserungen natürlich. Deshalb dachte ich, es hilft oder interessiert euch vielleicht, wie man aktuell als Neuzugang das IR wahrnimmt und was man sich wünschen würde. Natürlich kann ich nur für mich sprechen.


    Der erste Eindruck: Wow! Klasse Forum. Irre viele Möglichkeiten.
    Der zweite Eindruck: Hier ist aber nicht viel los …?
    Der dritte Eindruck: Aber ein paar Leute bemühen sich redlich, alles am Leben zu halten.
    Fazit: Toll. Hier bin ich richtig. Ich warte nicht darauf, bespaßt zu werden, sondern will mich, soweit möglich, aktiv einbringen. Guter Wille und so.


    Dann noch ein weiterer Eindruck: Göttin, ist das alles kompliziert hier! Zum Glück waren Stadtwache und SL sehr hilfreich und haben mich ohne lange Wartezeiten durch das Procedere gelotst. Danke!


    Ganz allgemein: Entwicklungen laufen ja oft in Wellen ab. Initiativen werden mit großer Begeisterung gestartet, blühen auf, und nach einiger Zeit welkt das Ganze mangels Input wieder dahin, das ist der Lauf der Welt und Teil des Lebens. Doch andererseits kann man diese Entwicklungen natürlich positiv beeinflussen. Zum Beispiel, wie hier schon vielfach angedacht, durch PARTIELLES GESUNDSCHRUMPFEN, Entkomplizieren, räumliche und organisatorische Konzentration der Ressourcen, neue Impulse und konkrete Vorschläge, die dann auch ein Stück weit in die Realisierung hinein begleitet werden. Da müssten sich ein paar Leute regelrecht als Plot-Schreiber betätigen. Vielleicht geschieht das ja schon.


    Als Neuling würde ich mir wünschen, obwohl ich nur Peregrina bin und keiner Gens angehöre, dass ich irgendwo einen Ansprechpartner, Mentor oder eine Patin habe, die mir anfangs ein bisschen bei der Orientierung hilft. (Zum Beispiel: Was muss ich tun, um meinen eigenen Avatar hier hochgeladen zu kriegen?) Auch einen Ort, wo ich zuverlässig Leute treffen kann. Und das eine oder andere Angebot zum Mitspielen, darf auch gern mit Arbeit verbunden sein.


    Also, ich werde heute Abend nach meiner Ankunft erst mal der Göttin ein Dankopfer darbringen, mir eine Herberge suchen, mich nach einem Job in der Verwaltung umsehen und mich zum Kurs I Religion anmelden. Soweit meine vorläufigen Pläne.


    Werde ich nun in der nächsten Zeit fröstelnd durch ein halbleeres Rom irren, eine Gespensterstadt, in der nur Schatten unterwegs sind? Ich hoffe nicht. Und ich glaube es eigentlich auch nicht ...


    Erwartungsvolle Grüße entbietet euch
    Koronis



    *

    Danke für die Hinweise, ich hab geguckt und nochmal nachgedacht.


    Mein Name wäre sodann: Anaia Koronis.


    Das müsste eigentlich allen Anforderungen entsprechen. Es geht um den griechischen Kulturraum mit einem Schwerpunkt in Ionien/Karien und einem zweiten in Thessalien. Beide Namen sind gut bezeugt.


    Wäre das konsensfähig?


    :)

    *tiefdurchschnauffff*


    Vielen Dank, Marcus! Das ist ja alles optimal geregelt. Naja, Ihr seid ja auch schon länger zugange. Dann mache ich mich mal auf die Suche nach einer anderen Gens, in der mehr Leute aktiv sind. Ursprünglich wollte ich ja eigentlich als Peregrina starten. Die Gens hat aber für Anfänger wohl den Vorteil, dass man etwas Unterstützung bekommen kann. Ich schau mich noch etwas um und melde mich dann wieder wegen des Profilnamens und der Freischaltung.


    Vale bene,
    Corona :)

    Leider doch nicht alles klar.
    Ich war an der Casa Valeria. Das Haus wirkt vollkommen ausgestorben. Aber was das Schlimmste ist: Bei dem Versuch, eine Epistola abzugeben oder ans Tor zu klopfen, bekam ich folgende Meldung:


    "Ihnen wird der Zutritt zu dieser Seite verwehrt.
    Aus einem der folgenden Gründe fehlt Ihnen die Berechtigung, diese Seite zu betreten:
    Sie sind im Forum nicht angemeldet. Einige Bereiche und Funktionen im Forum sind nur für angemeldete Benutzer zugänglich. Bitte nutzen Sie die Eingabemöglichkeit auf dieser Seite, um sich anzumelden. Falls Sie nicht registriert sind, können Sie dies hier tun.
    Ihr Benutzeraccount könnte gesperrt worden sein. Melden Sie sich gegebenenfalls ab und kontaktieren den zuständigen Administrator.
    Es gibt Bereiche im Forum, die bestimmten Benutzern vorbehalten sind. Sie haben möglicherweise versucht einen solchen Bereich zu betreten."


    Ich wüsste auch nicht, wie ich sonst zu Tiberius Valerius Flaccus Kontakt aufnehmen könnte. Und ob es ihn überhaupt gibt.


    ?(


    Ich glaube, ich habe einen schweren Fehler gemacht ...
    Kann ich irgendwo mein Profil löschen und nochmal ganz von vorn anfangen?


    Vielen Dank!