Beiträge von Aemilia Claudia Ingens Animi

    Brief Aemilias an die buerger roms:


    Liebe mitbuerger!
    Sicherlich ist euch aufgefallen, dass ich seit der hochzeit mit felix secundus nicht mehr in den strassen roms zu sehen war. falls einige von euch befuerchten, mir sei etwas zugestossen, so kann ich sie beruhigen: ich erfreue mich nach wie vor bester gesundheit. (fuer diejenigen die mich in anderen umstaenden waehnten: leider muss ich euch enttaeuschen, der nachwuchs laesst noch auf sich warten ;)


    der grund meiner abwesenheit ist eine reise nach ultima thule (von wo aus ich euch jetzt diesen brief schreibe). leider halten mich geschaeftliche dinge noch einige zeit hier fest und ich kann mich nur sporadisch melden.


    in verbundenheit


    aemilia claudia ingens animi



    simoff: ultima thule ist durchaus woertlich zu nehmen... als synomym fuer meine uni die pc technisch alles andere als gut bestueckt und miserabel organisiert ist... *grmml*

    wie mein lieber gatte schon bekanntgegeben hat werden wir unsere flitterwochen außerhalb von rom verbringen :)


    simoff:
    ich ziehe morgen zwecks studium um und es wird wohl einige zeit dauern bis ich mich dort soweit zurechtgefunden habe daß ich a) einen pc gefunden habe b) wieder die muße finde mich ausgiebig dem imperium romanum zu widmen. ich rechne mal mit einer totalen abwesenheit von etwa einer woche. dann wird man sehen...


    simon:

    Auf einmal kommt unruhe in die festgesellschaft: die musiker und sänger verstummen, nur die trommler schlagen immer heftiger auf ihre instrumente ein. felix steht unter den allgemeinen anfeuerungsrufen auf, packt seine braut, wirft sie kurzerhand über seine schulter und trägt sie unter johlendem gelächter der gäste vor das haus. der brautraub beginnt! auf der straße steht eine schleierverhangene sänfte für die brautleute bereit und nach einem kleinen gerangel mit aemilia, schafft felix es schließlich, seine frau in die sänfte zu setzen und schlüpft ihr hinterher. die musikanten und die hochzeitsgesellschaft sind derweilen auf die straße gefolgt und erfüllen das ganze viertel mit ihren jubelschreien. die sänfte wird aufgehoben und durch die straßen getragen, felix streut auf dem wege geld und nüsse, ein zeichen der fruchtbarkeit, unters volk.
    schließlich kommt die ganze gesellschaft wieder vor dem hause des claudiers an und der bräutigam trägt seine frau schwungvoll über die schwelle- denn schließlich muß vermieden werden, daß die frau beim betreten des neuen heims stolpert, dies wäre nämlich ein schlechtes omen für die ehe.
    einige der gäste, darunter auch marcellus, der bruder des bräutigams und das oberhaupt der gens claudia, begleiten das paar bis ins schlafzimmer und schauen als zeugen zu, wie felix aemilia ins lectus genialis legt. dann erst ziehen sich alle zurück und lassen das ehepaar alleine, während draußen das gelage bis in die frühen morgenstunden weitergeht

    nun beginnt der heitere teil des tages - und zwar mit einem gelage.
    die festgemeinschaft, unter ihnen der imperator höchstpersönlich, wird
    auf ihren liegen von einer heerschaar von sklaven aller nationen
    bedient.
    das mahl beginnt beginnt mit eiern, gemüse, fisch und reichlich mulsum.
    diesem folgt ein tablett, auf das ein wildschwein von herausragender
    größe platziert wurde. darum sind ferkel aus stosskuchen gelegt, als ob
    sie sich den zitzen nähern. ein sehr großer bärtiger mann kommt herein,
    um das wildschwein zu zerlegen. mit gezücktem schwert durchbohrt er
    unentwegt die lenden des wildschweins, aus dessen wunde drosseln
    herausfliegen. vogelfänger mit leimruten stehen auch schon bereit, und
    fangen die herumfliegenden vögel augenblicklich wieder ein. diese
    folgen bald darauf, garniert mit einer vielzahl an kräutern und blumen. dem
    allgemeinen durst wird mit unverdünntem wein aus raetia und einigen
    ampullen falerner beizukommen versucht, was im laufe der zeit dann auch
    ganz gut gelingt.
    den abschluss bilden schließlich datteln aus der provinz mauretania,
    diverses süßgebäck und äpfel.
    als ob die vielzahl an essenden, trinkenden, singenden und auch sonst
    lärmenden menschen mit den unmengen herumwuselnder sklaven nicht
    reichen würde, bieten mehrere künstler ihr können zum besten. da gibt es
    ägyptische tänzerinnen samt musikern und sängern, einen alten griechen,
    der seiner syrinx zauberhafte klänge entlockt; weiters tritt kurz ein
    poet auf und bringt aemilia und felix seine glückwünsche im
    hendekasyllabus dar.

    secundus claudius felix und aemilia grylla ingens animi lassen vor aller augen zwei stiere opfern . eine ganze schar von haruspices beugt sich über die tierkadaver... sie verfallen in ein hektisches gemurmel, scheinen sich nicht ganz einig zu sein, bis sich schließlich schweigen über die gruppe legt. felix und aemilia starren gebannt auf die freiliegenden eingeweide...sie sind wirklich ein schönes paar: die morgensonne legt ein leuchten auf felix?s olivenbraune haut, die purpurgesäumte, kalkweiße toga läßt den jungen Flottenpräfekt erhaben und würdevoll aussehen. seine braut ist sichtlich aufgeregt, sie zerknüllt mit ihren händen ihre feuerfarbene tunika aus indischer baumwolle. ihr gesicht ist halbverdeckt von einem goldgesäumten, roten schleier aus fernöstlicher seide; das kräftige rot läßt ihre porzellanweiße haut noch blasser aussehen.
    schließlich ergreift der oberste haruspex das wort: ?die götter sind euch gnädig, ehrenwerter secundus, die zeichen stehen günstig für eine hochzeit?, und mit einem seitenblick auf die junge braut:?...und sie stehen auch günstig für baldigen und zahlreichen nachwuchs...?
    aemilia strahlt bei diesen worten und auch felix hat mühe den ernsten blick, den die purpurtoga ihm abverlangt, zu wahren.
    nach dem opfern schreiten die brautleute zur unterzeichnung des ehevertrags und mit dem tauschen der ringe ist die ehe endgültig besiegelt.

    Am vorabend der hochzeit schreitet aemilia zur rituellen opferung ihrer spielsachen - damit nimmt die braut abschied von ihrer kindheit.



    der hausaltar ist mit kerzen beleuchtet, eine heilige stille liegt in der luft.
    aemilia betritt den raum, im arm trägt sie all ihre alten puppen, pferdchen und anderen spielsachen. vor dem altar zögert sie ein wenig. pompea crassilia fabia, die ihr in diesem wichtigen augenblick zur seite steht, legt ihr freundlich, aber bestimmt die hand auf die schulter.


    entschlossen legt aemilia schließlich einen spielgefährten vergangener jahre nach dem anderen in das opferfeuer. zuletzt wirft sie noch eine sorgsam geflochtete haarlocke in die flammen


    nun ist sie bereit für den nächsten lebensabschnitt- den der ehefrau und mutter

    aemilia strahlt ihren bräutigam an, sie ist fassungslos....
    "aber felix..."flüstert sie leise, "du weißt doch daß das nicht nötig gewesen wäre..." doch ihre augen sprechen bände... noch nie hat sich jemand solche mühe für sie gegeben...und schließlich tut sie etwas, was sich für ein junges mädchen eigentlich gar nicht ziemt. sie gibt dem verdutzten felix einfach eine kuß, auf offener straße und vor allen leuten...

    hiermit gebe ich bekannt, daß ich dem werben des secundus claudius felix nachgegeben habe und daß wir uns in aller stille verlobt haben.


    der genaue zeitpunkt der vermählung wird noch bekannt gegeben.



    nach unserer ersten begegnung hätte ich zwar niemals an einen solchen ausgang gedacht, doch wie heißt es so schön? et omnia vincit amor...und ich könnte mir keinen liebevolleren und aufmerksameren bräutigam wünschen als meinen felix :]

    keine sorge, macrinius, ich behandle meine schriften mitunter besser als die, die es gut mir mir meinen...


    zu felix: und eine abschrift von DE IRA kann mir auch nur gut tun, *vertrautlächl*...würdet ihr mir den gefallen tun, mich nach hause zu begleiten? meine sänfte ist zu hause, es wird schon langsam dunkel und die straßen roms sind abends nicht sehr vertrauenserweckend...dann können wir auch über die abschriften sprechen *flüster* es muß ja schließlich nicht jeder wissen, daß ihr heeresbeamte für mich einspannt.....

    Mein vater hat mir schon früh einen griechischen hausleher geschenkt ... alexander... er gehört übrigens immer noch zu meinem hauswesen und unterrichtet mich nach wie vor. doch ich gedenke in bald freizulassen, schließlich hat er mir lange jahre treue dienste geleistet...


    nun, unter diesen umständen nehme ich euer großzügiges angebot gerne an. habt ihr zufällig auch schriften des seneca in eurer sammlung?