Ich könnte mir es so erklären, dass es hier niemanden gibt, der das beruflich macht, sondern diejenigen, die dafür zuständig sind, dies in ihrer Freizeit machen und ihnen manchmal eben die nötige Zeit fehlt. Vielleicht einfach noch etwas gedulden.
Beiträge von Sulamith
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Schalömchen!
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Genau, wenn du dich längere Zeit nicht anmeldest, solltest du deinen Char vorher ins Exil schicken, damit er nicht in die Lectio gerät.
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Schau mal hier. Da kannst du alles in den Spielregeln nachlesen.
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Innerlich focht Sulamith einen Kampf mit sich aus. Sie hatte die, mit denen sie zusammen glaubte verleugnet und Ausflüchte gefunden. Zwar hatte sie sich noch nicht taufen lassen, doch konnte sie von sich behaupten, inzwischen eine Gläubige zu sein. Andererseits konnte man in diesen Zeiten nicht vorsichtig genug sein. Die Stimmung dir in Rom gegen die Christen herrschte, war aufgeheizt. Ständig wurden neue Beschuldigungen und Verleumdungen gegen sie in die Welt gesetzt. Es war nur eine Frage der Zeit bis die Jagd auf die Christen wieder begann, bis man sie in Gefängnisse und Kerker steckte und sie am Ende ans Kreuz schlug oder sie in die Arena schickte. ‚Die Christen vor die Löwen!‘ So hatte es vor langer Zeit schon einmal geheißen.
Daher war es nur verständlich, dass die Hebräerin auf Nummer sicher ging und so tat, als wüsste sie nichts von der Christengemeinschaft. Aber vielleicht täuschte sie sich ja auch in der jungen Frau. Offenbar war sie auch von dem Elend der Kinder schockiert. Vielleicht wollte sie ja auch helfen.
„Du bist auf der Suche nach Fischen?“, fragte sie vorsichtig. Die kleine Ancilla hielt noch immer ganz andächtig Sulamiths Hand. „Kennst du denn die Bedeutung des Fisches?“ Nur wenn sie und ihr Begleiter Eingeweihte waren, konnten sie auf diese Frage eine Antwort haben. Natürlich hatte es mit dem Fisch eine besondere Bewandtnis. Er war das Erkennungszeichen der Christen, dem ein Akronym zu Grunde lag. Nur die Anhänger der Christengemeinden kannten die Bedeutung, wofür das griechische Wort ICHTYS * stand.
Sim-Off:
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Ichtys - Fisch
Iesous - Jesus
Christos - der Gesalbte
Theou - Gottes
Hyios - Sohn
Soter - Retter oder Erlöser -
Neben den vielen Kindern, die größtenteils Waisen oder Verstoßene waren, gab es auch noch die Alten und Kranken, für die Sulamith sorgen wollte. Ihr Korb war immer noch gut gefüllt. Gerade als sie sich von der Kinderschar verabschieden wollte um zu den anderen Bedürftigen zu gehen, kam das kleine Mädchen, dass alle nur Ancilla nannten, angerannt. Armes Ding, nicht einmal einen Namen hatte sie der kleinen Sklavin gegeben! Kinder waren nichts wert. Dabei waren sie doch so wertvoll! Jeschua bar Joseph* hatte dies erkannt. Er hatte Kinder geliebt und in ihnen die Reinheit gesehen, die jeder Mensch anstreben sollte.
Natürlich wollte die Hebräerin nicht gehen, bevor sie nicht auch der kleinen Ancilla ein Fladenbrot und etwas Obst zugesteckt hatte. „Hier meine Kleine! Möge der Segen des Herrn über dir leuchten!“ Sulamith lächelte das Mädchen freundlich an. Doch dann bemerkte sie erst, dass sie nicht allein gekommen war. Eine junge Frau und ein junger Mann hatten sie begleitet. Plötzlich kam die junge Frau auf sie zu und sprach sie an. Offenbar hatte sie die Hebräerin nicht sofort erkannt, da es schon langsam dunkel wurde und Sulamith die Kapuze ihres Umhangs aus Vorsicht nicht entdeckt zu werden, tief ins Gesicht gezogen hatte.
Sulamith aber hatte die junge Frau sofort wiedererkannt, als sie in ihr Gesicht geblickt hatte. Es war diese neue Sklavin, die seit einigen Wochen im Hause der Iulier lebte. Eben diese hatte sie nach den Christen gefragt. Ihr stockte der Atem. Wie weit konnte sie Eireann trauen? Und weshalb war sie überhaupt hier? „Die Christen?“, echote Sulamith und versuchte dabei ihr Unbehagen zu unterdrücken. „Was sollte ich mit den Christen zu schaffen haben? Ich bin Jüdin!“*= aramäischer Name von Jesus von Nazareth
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Einen Korb voller Brotfladen hatte Sulamith dabei. Damit hatte sie sich alleine auf den Weg zum Tiberufer gemacht, da sich die junge Iulia an diesem Abend nicht ganz wohlgefühlt hatte. So hatte sie die Hebräerin alleine losgeschickt. Dorthin, wo sich die von Elend und Armut gezeichneten des Abends tummelten. Sie alle waren Verstoßene, Vergessene und Verdammte. Verstoßen und an den äußersten Rand der Gesellschaft gedrängt. Vergessen und unsichtbar. Verdammt zu einem menschenunwürdigen Leben in Unrat und Not.
Doch gänzlich vergessen waren sie nicht! Allabendlich erinnerten sich einige gute Menschen der armen Kreaturen und bedachten sie mit mitgebrachten Speisen, die sie unter den Bedürftigen verteilten.Nach ihrem Besuch in der Casa Didia war auch Sulamith in Begleitung ihrer Herrin und Freundin hierhergekommen. Jedes Mal hatten sie Essen oder auch manchmal Medizin dabei. Meist waren es Salben, mit denen man Schürfwunden oder Ekzeme behandeln konnte. ‚Gebt, so wird euch gegeben.‘ Wie viel Wahrheit doch in diesen Worten steckten! Ein Lächeln auf einem Gesicht, das fast schon vergessen hatte, wie man lächelt. Das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben. In einer Welt, in der es nur so von Gier, Hass und Gewalt wimmelte. Das war es, was die beiden jungen Frauen antrieb.
Sulamiths Ankunft war bereits schon erwartet worden. Ein paar Kinder in verdreckten Lumpen kamen ihr entgegen gelaufen. „Hast du etwas für uns?“, fragte das eine Mädchen, das wohl nicht älter als fünf oder sechs Jahre alt war. Sein Gesicht und die kleinen Händchen waren schmutzig, das Haar war ganz struppig und zerzaust. „Aber ja!“, rief die Hebräerin lächelnd und zog ein paar Fladen aus ihrem Korb. „Hier, lasst es euch schmecken! Möge der Herr euch segnen!“. Die kleinen Hände rissen ihr gierig das Brot aus den Händen und begannen sofort daran zu nagen. Ja, die dankbaren Blicke und das Wissen, ein wenig die Not für diesen Abend gelindert zu haben, war wohl die größte Gabe, die ihr gegeben wurde.
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Nachdem sie Graecina noch bem Ankleiden geholfen hatte und ihr die Frisur gerichtet hatte, hatte sich Sulamith in die Küche begeben. Anlässlich des Festmahls für den heimgekehrten Iulius Proximus, sollte auch sie während der Cena die Familie bedienen. Zunächst betraf das die Getränke, später sollten auch zusätzlich noch die Speisen noch folgen.
Mit einer Kanne besten Mulsums – einem mit Honig stark gesüßtem Wein, der als Aperitif gereicht wurde, um den Appetit auf die bald folgende Vorspeise anregen sollte, betrat Sulamith das Triclinum. Natürlich war sie nicht die einzige Sklavin, die für den Dienst am Wohlergehen der Familienmitglieder herangezogen worden war. Da waren noch Tsuniro, die exotische Schönheit, die mit Vorsicht zu genießen war und auch Breda, die Keltin. Aber da war auch diese neue Sklavin, Eireann war ihr Name. Sulamith hatte noch keine Gelegenheit gefunden, sich mit ihr zu unterhalten.
Sulamiths Blick streifte über die Anwesenden Familienmitglieder und blieb schließlich auf Graecina hängen. Es schmerzte ihre Herrin und Freundin außerordentlich, dass sie an diesem Abend auf ihre direkte Nähe verzichten musste. Ein leichtes Lächeln lag auf den Lippen der Hebräerin, als sich schließlich ihre Blicke für einen kurzen Moment trafen. Doch dann besann sie sich wieder ihrer Aufgabe und trat an die Herrschaften heran. „Darf ich etwas Mulsum kredenzen, Dominus? Domina?“
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Sulamith bitte aus dem Desideratus-Status befreien.
Vielen Dank! -
Roma war mit nichts zu vergleichen, was Sulamith bisher in ihrem Leben gesehen hatte. Lappa, Gortys oder auch Knossos waren rein gar nichts im Vergleich zur urbs aeterna. Darum gab es auch immer wieder Neues zu entdecken, wenn sie alleine oder zusammen mit Graecina die Stadt durchstreifte. Es machte auch einfach sehr viel Freude, die über die Plätze und durch die Straßen und Gassen zu wandern und dabei die vielen Gesichter Roms kennenzulernen. Menschen aus allen Teilen des Imperiums lebten hier in der Stadt am Tiber und jeder hatte ein kleines Stückchen seiner eigenen Kultur mitgebracht. Aber auch neue Lehren von exotischen Kulten hatten auf diesem Weg nach Rom gefunden. Seit einigen Jahren erblühte daher eine Gemeinschaft, die inzwischen schon mit zahlreichen Anhängern versehen war und die Lehren eines gewissen Jesus Christus aus Nazareth in der Provinz Iudaea verbreitete.Roma war mit nichts zu vergleichen, was Sulamith bisher in ihrem Leben gesehen hatte. Lappa, Gortys oder auch Knossos waren rein gar nichts im Vergleich zur urbs aeterna. Darum gab es auch immer wieder Neues zu entdecken, wenn sie alleine oder zusammen mit Graecina die Stadt durchstreifte. Es machte auch einfach sehr viel Freude, die über die Plätze und durch die Straßen und Gassen zu wandern und dabei die vielen Gesichter Roms kennenzulernen. Menschen aus allen Teilen des Imperiums lebten hier in der Stadt am Tiber und jeder hatte ein kleines Stückchen seiner eigenen Kultur mitgebracht. Aber auch neue Lehren von exotischen Kulten hatten auf diesem Weg nach Rom gefunden. Seit einigen Jahren erblühte daher eine Gemeinschaft, die inzwischen schon mit zahlreichen Anhängern versehen war und die Lehren eines gewissen Jesus Christus aus Nazareth in der Provinz Iudaea verbreitete.
Dank Graecinas Großmütigkeit hatte Sulamith ihre hebräische Lebensweise so gut es eben ging, beibehalten können. So konnte sie immer den Schabbat ehren und die jüdischen Speisegesetze einhalten. Ihre Herrin hatte bereits in ihren Jugendjahren Interesse am jüdischen Glauben gezeigt, obwohl sie sich anfangs nicht vorstellen konnte, dass all die vielen Belange des menschlichen Daseins nur von einem einzigen Gott gelenkt werden konnten. Der Nazarener und seine Lehre war Sulamith zum ersten Mal in Gortys begegnet. Natürlich hatte sie auch Graecina von dieser geheimen östlichen Sekte berichtet und hatte damit große Wissbegirde bei der Iulia ausgelöst. Daher war es nicht verwunderlich, dass die beiden jungen Frauen bereits kurz nach ihrer Ankunft in Rom erste Kontakte zu der Gemeinde knüpften. Dass sie dabei vorsichtig vorgehen mussten, war ihnen bewusst.
Durch Zufall hatte die Hebräerin von einer Zusammenkunft der christlichen Gemeinde in der Casa Didia gehört. Seltsam nur, dass dies auch das Haus des neuen Mercurius-Priesters war. Sie hatte ein eigenartiges Bauchgefühl auf dem Weg dorthin, zumal sie nicht allein war. Schnell huschten die beiden Frauen durch die Gassen und erreichten bald darauf die Casa. Sie traten ein und fanden sich bald im Atrium wieder, in dem sich schon eine größere Menge von Menschen angesammelt hatten. Eine junge Frau, die nur wenige Jähre älter war als sie und ihre Begleiterin, las etwas vor.
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Seitdem sie in Rom angekommen war, hatte Sulamith immer wieder den Weg hierher gefunden. Natürlich hatte sie stets peinlich darauf geachtet, dass sie niemand verfolgte. Niemals war sie direkt von der Domus Iulia hierhergekommen, so dass niemand sie im Notfall mit ihrer Domina und deren Familie in Verbindung bringen konnte.
Sulamith, die Hebräerin, die mit der Erlaubnis ihrer Domina den Glauben ihrer Väter und Vorväter ausüben durfte, war hier nicht zum ersten Mal der Lehre der Christianer begegnet. Auch zu Hause in Gortyn hatte es eine Gemeinde gegeben. Doch aus Respekt vor ihrem Vater hatte sie sich von ihnen stets ferngehalten. Hier in Rom aber hatte sie nun zum ersten Mal auch etwas von den Inhalten ihrer Lehre gehört. Nicht nur sie, auch Graecina, ihre Domaina, waren ganz davon angetan, was sie hier gehört hatten. Die junge Sklavin kam nun regelmäßig, um mehr zu erfahren über die Lehre des Nazareners.
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Sulamith war als Sklavin zur Welt gekommen. Als Kind von Sklaven hatte sie nie die Freiheit kosten können. Ihre Eltern und deren Eltern waren, wie so viele Hebräer damals im Judäischen Krieg, in die Sklaverei geraten. Sulamiths Familie hatte damals das große Glück, vom Großvater ihrer Domina gekauft zu werden.
Sulamiths Großvater war ein gewiefter Kaufmann gewesen. Sein Dominus hatte seine Fähigkeiten schnell erkannt und sie zu seinem Vorteil genutzt. Als Dank für seine treuen Dienste hatte er und seine Familie ein einigermaßen normales Leben im Stadthaus der Familie in Gortyn führen dürfen. Während der ganzen Zeit ihrer Knechtschaft, hatten sie an ihrem Glauben festgehalten. So wie es seit Generationen Tradition war, hatten sie ihre Rieten und Gebräuche an die jeweils nächste Generation weitergereicht. Ihr Glaube war all die Jahre von ihren Herrn toleriert worden, solange der Hausfrieden nicht gestört worden war.Mit fünf Jahren war Sulamith zur Spielgefährtin geworden. Wahrscheinlich hatten Graecinas Eltern Mitleid mit ihrer Tochter gehabt, die nur mit zwei älteren Brüdern bedacht, wenig Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen hatte. Mit den Jahren würde aus der Spielgefährtin dann die Leibsklavin werden, hatte man geplant. So war es dann auch gekommen. Sulamith war die Freundin, die Vertraute und auch die Leibsklavin ihrer Domina.
Kurz vor Sonnenuntergang zündete Sulamith die Kerzen an, die sie zuvor auf den kleinen Tisch gestellt hatte. Dann breitete sie ihre Arme über den Kerzen aus und zog sie in kreisenden Bewegungen dreimal nach innen. Danach bedeckte sie ihre Augen mit ihren Händen und sprach den Segen, so wie sie es von ihrer Mutter gelernt hatte:
„Baruch ata Adonai eloheinu – Melech haolam, ascher kideschanu bemizwotaw weziwanu lehadlik ner schel Schabbat.*“ Dann öffnete sie wieder ihre Augen, um das Schabbatlicht zu betrachten. „Schabbat schalom!“, rief sie lächelnd.* =Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns befohlen, das Shabathlicht anzuzünden.
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Salvete,
meine Domina Iulia Graecina erwartet mich schon sehnsüchtig!
Name: Sulamith
Stand: Sklavin
Wohnort: Rom