Beiträge von Memmius Tuccius Apollinaris

    "Danke Nero, Du bist der Beste", freute sich Apo und nahm seinem Freund die Pfeife ab, um ebenfalls einen Zug zu nehmen.


    "Du stammst auch aus Cappadocia? Die Welt ist klein Tark, wahrlich klein. Ja die Väter und Vorväter, ich kenne und verstehe die Bräuche. Nun bei uns ist es gar nicht so anders, wir denken in Familienbahnen und keiner denkt oder handelt für sich allein. Aber nun sind wir in Rom und machen das Beste draus. Nero ist glücklich dass er uns hat und die beiden Burschen sehen auch ganz zufrieden aus. Ich hoffe nur, dass uns der Vater von Nero nicht in den Hintern tritt. Vor dem Morgengrauen sollten die Sklaven hier mal aufgeräumt haben. Wirklich ein nutzloser Sauhaufen, den Du hier hast Nero", erklärte Apollinaris und spürte wie die Wirkung der Pfeife einsetzte.


    "Du wolltest erzählen, was Dein Vater für Dich geplant hatte Nero. Sag mal habt Ihr einen Sklaven der singen oder Ferse vortragen kann? Das wäre doch richtig angenehm als Untermalung zu Deinem Pfeifchen. Er könnte danach auch gleich für etwas Ordnung sorgen", lachte Apo und knuffte Nero.

    Apollinaris schaute der fliegenden Amphore hinterher, kurz darauf knallte es. Pollux hatte etwas getroffen und es scheinbar auch gleich versenkt.

    "Tarkyaris liebt Euch? Weiß er auch von dem Umstand oder ist die Info völlig neu für ihn?", lachte Apo gut gelaunt und nahm seine Amphore wieder an sich.


    "Tark, ich darf doch Tark sagen nicht wahr, Du hast uns immer noch nicht verraten weshalb Du überhaupt Händler geworden bist. Du scheinst ein sehr zugeknöpfter Bursche zu sein und das obwohl Du schon einiges an Wein getrunken hast. Da frage ich mich, wie viel es braucht, um Dich in ausgelassene Stimmung zu bekommen. Das hier ist eine Feier. Man könnte glatt meinen, Du müsstest morgen in die Wildnis oder zurück nach Hause", warf Apo vergnügt ein, ehe er ein ernstes Gesicht zog.


    "Zuhause wieder Zuhause sein, dass eine das wünsche ich mir...", sang er kurz an, ehe er einen Arm um Nero legte.


    "Warst Du schon mal in Cappadocia? Herrlich, frei und dennoch mit allem gesegnet was ein Land braucht. Aber Rom ist das Zentrum der Macht, also bin ich hier. Sag mal Du hast doch ausreichend Platz Nero, wie wäre es wenn Du mich bei Dir einquartierst? Es soll Dein Schaden nicht sein und ich muss mir keine Bleibe suchen. Das hätte auch Vorteile für Dich. Du bist mit einem Tucci befreundet, Du hast mich zur Gesellschaft und das sind auch schon alle Gründe die mir so spontan einfallen", lachte Apo und warf Pollux einem amüsierten Blick zu.

    Apollinaris nahm Nero die keltische Pfeife ab und zündete sie für seinen Kumpel an. Auch er benötigte mehrere Anläufe, weil der Wein seine Bewegungen verlangsamte und er umdenken musste. Aber selbst das Umdenken war zeitverzögert. Nach einigen Versuchen reichte Apo seinem Freund die entzündete Pfeife zurück.


    "Keine Ahnung, welche Vorstellungen hat Dein Vater für Dich? Braucht er Dich nicht in irgendeiner Position? Oder hast Du keine Lust? Du hast alles was Du brauchst, aber brauchst Du auch alles was Du hast?", grinste Apollinarius und griff sich eine frische Amphore Wein. Nachdem er sie endlich geöffnet hatte, nahm er glücklich einen Schluck. Die Stimmung war ausgelassen und die Verpflegung super.


    "Ritter, genau dass bin ich. Der Stolz meiner Familie", lachte Apo und hob die Amphore, "auf die Familie, die Väter und Dich Nero".


    "Was war denn nun in der geheimen Kiste? Tarkyaris was ist mit Dir? Woher stammst Du, was hatte Dein Vater für Dich geplant und wie bist Du Händler geworden? Und Deine kleinen Helfer, wie bist Du an sie gekommen?", wollte Apollinaris wissen.

    Apollinaris genoss den Abend. Der gute Nero hatte bei einem der fliegenden Händler etwas bestellt, worum es sich genau dabei handelte, dass wusste Apo nicht. Viel wichtiger war, wo sie gewartet hatten und zwar in einer Taberna. Das Essen war köstlich, die Getränke kalt, die Bedienung warmherzig. Die Stimmung war gut und der Abend war noch jung. Gemeinsam hatte er mit seinem Freund auf die Ankunft des Händlers gewartet. Apollinaris schaute sich das Schauspiel an. Tarkyaris hieß der Mann, der schwer an der Bestellung zu schleppen hatte. Begleitet wurde er von zwei jungen Buben, die entweder die Kiste nicht schleppen sollten oder nicht schleppen durften. Ein Bild für die Götter war das Gesicht, das der Händler dabei zog. Begeisterung sah anders aus.


    Nero hingegen schien zufrieden zu sein, was die Neugier von Apollinaris entfachte. Was war nur in der geheimnisvollen Kiste?


    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Neros Haus, den Händler und die beiden Buben auf den Fersen. Nero lebte in gehobener Klasse. Apollinaris war ähnliches gewöhnt, die beiden Burschen hingegen schienen regelrecht die Augen aus den Köpfen zu quellen. Einer warf sich ins Bett, der nächste trieb sein Unwesen. Er gönnte ihnen den Spaß. Apolinaris probierte von jeder Köstlichkeit und spülte alles mit dem geschmackvollen Wein herunter, den Nero anbot. Je weiter der Abend voranschritt, je ausgelassener wurden sie.


    Wärme, Wein und Speisen lockerten die Gemüter und es wurde lustiger und lauter. Die Amphoren kullerten über den Boden von Neros Zimmer und lieferten sich eine Schlacht der Unordnung mit den Essenzresten.


    "Du bist einer der spendabelsten Gastgeber Nero, schon mal an eine Karriere als Politiker gedacht?", lachte Apo.