Das die Dunkelhaarige so schnell war, lag mitunter daran das sie sich mittlerweile in der Casa Octavia auskannte und die anderen Bediensteten nicht mehr mit Argwohn in ihre Richtung blickten. Auch wenn es natürlich unter der Dienerschaft den einen und anderen Sklaven gab, der sie skeptisch musterte. Eine Barbarin als Leibwächterin des Praefectus Urbis. Eigentlich unerhört. Schweigend verharrte Kalypso inmitten des cubiculums und hielt ihren Blick gesenkt. Jedoch waren ihre Sinne höchst wachsam. Und so beobachtete sie den jungen Mann aus dem Augenwinkel, wie er seine Leibesertüchtigung einfach fortsetzte, als wäre sie überhaupt nicht vorhanden. Unter der Sklavenschaft wurde gemunkelt das einige Octavier die Sklaven lediglich als lebende und atmende Möbelstücke betrachteten. Ob es bei diesem jungen Octavier hier genauso war?
Das Wasser in der Schüssel hatte offensichtlich die richtige Temperatur. Denn sonst hätte er sie mit Sicherheit für den Fehler gescholten. Jegliche scharfe Worte diesbezüglich blieben jedoch aus. Und so konnte Kalypso beobachten, wie sich die feinen Muskeln seines Oberkörpers bewegten, als er sich reckte und schließlich mit dem angefeuchteten Tuch über seinen Oberkörper rieb. Normalerweise wäre dies eine Aufgabe die sie übernehmen könnte, doch da nichts dergleichen an ihr Gehör gedrungen war, blieb die junge Sklavin stumm.
Als dann jedoch ein weiterer Octavier das cubiculum betrat, spannte sich der Körper der jungen Frau unwillkürlich an. Während sie den Centurio der Cohortes Urbanae kurzzeitig fokussierte. Bevor ihr Blick gen Boden sank. Als dann die Anweisung des jungen Octaviers an ihr Gehör drang, setzte sie sich mit geschmeidigen Schritten in Bewrgung und positionierte sich an der Stelle, an der sie der junge Octacier sehen wollte. Ihre Arme hielt sie in einer lockeren Verschränkung vor ihrem Oberkörper, während ihr Blick nun direkt auf dem Jüngeren ruhte. Oder blickte sie durch ihn hindurch?