Beiträge von Marcus Seius Atticus

    Atticus sah bei genauem Hinsehen seinen beiden Brüdern sehr ähnlich - allerdings in einer helleren Tönung und mit anderer Augenfarbe. Ohne diese offensichtliche Ähnlichkeit, hätte man seinen Vater wohl als gehörnten Gatten verspottet.


    Da kam auch schon ein weiterer hilfreicher Sklave - nicht Chari sondern vielleicht der andere, den Scato erwähnte? Terpander? Er reichte mir eine Schale mit Beeren und Zeug für den Pfau, der Räder schlagend herum stolzierte, als würde ihm das Anwesen gehören. Ich nickte grinsend und nahm die Schale entgegen.


    "Komm her, mein Hübscher. Der liebe Sklave hier hat dir Futter gebracht! Putt putt putt!" rief ich nach dem Pfau. Vielleicht funktionierte der ja wie eine Katze, also klopfte ich mit der Hand gegen die Schale um die Aufmerksamkeit des Tiers zu erringen. Dieser strafte mich allerdings mit wenig Interesse und ein wenig hilfesuchend sah ich zu dem Sklaven.


    "Mache ich irgendetwas falsch oder ist das Tier nur wählerisch?" fragte ich ein wenig ratlos dreinblickend.

    Ich lag immer noch mit verschränkten Armen als Kopfkissen auf der Bank und war anscheinend ein wenig eingedöst, als mich plötzlich etwas ins Knie zwickte. Erschrocken fuhr ich hoch, als ich auch schon den Pfau aufgeschreckt einen Hopser machen sah. Der Pfau fing sich nach ein, zwei Schritten wieder und schlang dann einen fetten, schwarzen Käfer hinunter. Dieser musste mir wohl übers Bein gekrabbelt sein, als der Pfau ihn von meinem Knie pflückte.


    "Na, was bist du denn für ein Hübscher!" sagte ich gut gelaunt zu dem bunten Vogel, der mich ein wenig anquäkte. "Ich hab keine Käfer mehr - glaub ich." Ich sah vorsichtshalber an mir hinab, aber da waren definitiv keine weiteren Käfer mehr. Ich hatte keine Ahnung was diese Tiere sonst so fraßen außer Käfern. Vielleicht Früchte? Ich hielt dem Pfau eine Weinbeere und eine Dattel hin, die er aber nicht besonders enthusiastisch anknabberte. "Du magst wohl am liebsten Insekten, hm? Dabei kann ich dir aber nicht helfen, Hübscher. Die musst du dir schon selber besorgen!"


    Nachdem ich anscheinend keine weitere Futterquelle für das Tier war, verlor es langsam das Interesse an mir und stolzierte wieder davon. Zumindest hatte ich damit einen der schillernden Bewohner dieses Hauses schon getroffen, dachte ich gut gelaunt.

    Perfekt! Wasser zum Waschen, weiche Tücher und noch mehr Essen. Ich war ja hier quasi wie im siebten Himmel nach dem Geschaukel auf dem Kahn und dem Pferd. Für heute wollte ich dann nur noch ein weiches Bettchen und eine gesunde Portion Schlaf.


    "Das war alles, danke Charislaus und richte bitte meinen Dank auch an die Hausherren aus. Gute Nacht!" sagte ich gut gelaunt zu dem Sklaven und schälte mich dann aus dem Rest der Klamotten und wusch mich, bevor ich aufaß und dann ins Bettchen fiel, frisch gewaschen in weiche Tücher gewickelt und mit vollem Bauch.

    Ich stopfte mir die Bissen geradezu rein, da es wirklich sehr lecker war und ich auch total ausgehungert war. Nachdem ich alles mit einem Becher Posca runtergespült hatte, rief ich wieder nach Chari. Der war bestimmt noch nicht weit gekommen, so schnell wie ich das Essen verschlungen hatte.


    "Also für heute reicht mir kaltes Wasser zum Waschen in einer Schüssel. Es ist ja Sommer und so kalt ist es nicht mehr draußen. Aber vielleicht könnte ich ja morgen früh ein Bad hier nehmen und gewaschene Klamotten wären natürlich super."


    Ich überlegte kurz und irgendwie war es mir ja fast peinlich, aber mein Magen knurrte immer noch.


    "Könnte ich vielleicht noch Nachschlag von dem gefüllten Brot haben?" fragte ich diebisch grinsend.

    Es war bereits Vormittag als Atticus mit dem Frühstück und Waschen fertig war und den lauen Frühlingstag im Garten genoss. Der Sklave hatte erzählt, dass hier noch andere Gäste lebten und vielleicht würde er ja einen davon treffen.


    In seinem Reisegepäck hatte er nichts zum Lesen oder dergleichen mitgebracht, also legte er sich auf eine der Bänke im Garten und starrte auf die Wolken, die wie träge weiße Schäfchen über den blauen Himmel zogen.


    Unterbrochen wurden seine Tagträume nur durch Sklaven, die Erfrischungen brachten und dem gelegentlichen Schrei eines Pfaus. Als kurz vor Mittag die Sonne ein wenig stärker wurde, döste er ein wenig ein und der warme Sonnenschein entspannte Muskeln und Geist.

    Der Sklave war sehr freundlich zu mir. Ich band das Pferd draußen an, damit sich jemand drum kümmern könnte während ich mich hier ausbreiten konnte. Der Service hier war auf jeden Fall besser als in einer x-beliebigen Herberge.


    Ich legte meine Satteltasche mit meinen Habseligkeiten ab und schälte mich aus den äußeren Schichten meiner Kleidung, die ganz staubig und verschwitzt waren. Ich musste echt ins Badehaus und meine Klamotten waschen lassen.


    Ich ließ mich auf dem Bett nieder, als der nette Sklave mit einer Portion gefülltes Brot mit Oliven kam und etwas zu trinken. Mein Magen knurrte direkt ganz laut bei der Aussicht auf leckeres Essen und Trinken.


    "Hab Dank, Charislaus. Kannst du mir vielleicht sagen, wo hier das nächste Badehaus ist?" fragte ich während ich mir einen Bissen des Brotes in den Mund stopfte. "Hmm...das ist köstlich!"

    Ich fluchte gerade und schimpfte mit dem knabbernden Pferd, als sich hinter mir die Tür öffnete. Was war das nur für ein Gaul, der ständig Leckerlis oder Aufmerksamkeit wollte? Ich drehte mich in einer fließenden Bewegung und mit einem gewinnenden Lächeln um, als mich ein Sklave begrüßte.


    "Salve, Marcus Seius Atticus ist mein Name. Sisenna Iunius Scato hat mir Gastfreundschaft in diesem Haus angeboten. Ich würde mich sehr über ein Bett für die Nacht freuen, wenn es nicht zu viele Umstände macht."


    Wahrscheinlich war ich freundlicher zu dem Sklaven, als ich es sein musste - aber nette Worte kosteten nichts im Gegensatz zu einer guten Herberge. Ob das wohl der massierende Sklave war? Ich hoffte es...

    Atticus hatte zur Abwechslung die Casa Leonis beim ersten Versuch gefunden, nachdem ihm Scato eine ausführliche Wegbeschreibung mitgegeben hatte. Orientierung war nicht seine Stärke...


    Es war bereits nach Sonnenuntergang und zappenduster, als er an das Tor klopfte und um Einlass bat. Das Pferd, das neben ihm rumstand, versuchte immer wieder an seinem Umhang zu knabbern, bis er dem Tier in die Nüstern knuffte, damit es endlich damit aufhörte.

    Ich versuchte mir die genaue Wegbeschreibung gut zu merken. Naja, ich würde es schon finden...hoffentlich. Zumindest erschien Scato ein freundlicher Geselle und auch gesprächig zu sein - das war mir direkt sympathisch.


    Ich klopfte mir scherzhaft gegen den Kopf, ehe ich mich wieder in den Sattel schwang. "Via Nomentana, Atriumhaus, Bäume - verstanden und den Tribun nicht verärgern!"


    Wenigstens stierte mich das wandelnde Haus nicht mehr an. Der Typ sah ja zum Fürchten aus. Ich richtete aus reiner Gewohnheit Zügel, rückte meine Tasche und das andere Zeug zurecht, ehe ich mich verabschiedete.


    "Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder! Vale bene, Scato." Danach wandte ich mich in die beschriebene Richtung und machte mich auf die Suche nach der Casa Leonis.

    Neffe? Das musste wohl Sangas Sohn sein dann. Atticus verband nur wenig mit Sanga, die schon vor seiner Geburt das Elternhaus verlassen hatte um den Iunier zu heiraten. Er hatte sie vielleicht zweimal zu Gesicht bekommen - wenn überhaupt.


    Ich reichte Scato freundlich die Hand zum Gruß. "Bitte nenn mich Atticus. Bei dem Wort Onkel fühl ich mich gleich so alt und weißbärtig wie ein Großvater."


    Kurz überlegte ich bei dem beschriebenen Weg. Anscheinend hatte ich mir den Weg nicht richtig gemerkt, da ich dachte die Casa Leonis lag innerhalb der Stadtmauer. Aber mit dem Fingerzeig Scatos würde ich es schon finden.


    "Hab dank für das Angebot. Ich nehme es gerne in Anspruch - samt Massage. Das ewige Rumgehocke auf dem Schiff und dem Gaul lasse ich mir gern weg massieren."

    Es kostete mich einiges an Mühe mein Lächeln aufrecht zu erhalten im Angesicht von einem Stein, der anscheinend anfing zu denken. Ravilla mit Gemüse beworfen? Wenn er immer noch so eingebildet war, wie er bereits als Jugendlicher war, dann wunderte mich nicht, dass er mit Gemüse beworfen wurde. Wo Ravilla steckte, war eigentlich eher zweitranging für mich.


    "Salve, Iunius Scato. Ravilla ist in der Villa Flavia Felix?" Ich hielt kurz inne. Er hatte sich wohl irgendwo eingeschleimt um wie die Made im Speck zu hausen. Er hatte sich wohl nicht geändert...Mein Gesicht entgleiste nur wenig, bei der Nennung des exzentrischen Bruders.


    "Mein Bruder Seius Stilo hatte mir die Casa Leonis empfohlen. Ich war in der Tat dorthin unterwegs auf der Suche nach einem Bett für die Nacht. Aber ich werde schon etwas auftreiben. Der Abend ist ja noch jung."

    Ich wartete uncharakteristisch geduldig hinter dem Lumpenpack, bis ich endlich an der Reihe war. Ich hatte mit wenig Interesse verfolgt, wie ein Soldat verarztet wurde. Anscheinend war der Typ aus Versehen in die Faust seines Kollegen gelaufen, der breit wie ein Haus war. Schien ja sehr harmonisch hier zu laufen...


    Ich führte das Pferd am Zügel an den Beginn der Schlange und setzte mein gewinnendstes Lächeln auf, was wahrscheinlich reine Verschwendung war, und antwortete dem wandelnden Haus:

    "Salve, Marcus Seius Atticus. Familienbesuch."

    Es war schon nach Sonnenuntergang als Atticus das Stadttor von Rom erreichte. Er hatte sich in Ostia ein Pferd gemietet für das letzte Stück bis Rom und wollte die Stadt noch heute erreichen. Er hatte keine Lust irgendwo in einem gemieteten Bett zu schlafen, auch wenn er schon hundemüde war.


    Trotz der späten Stunde waren noch ein Karren und ein paar alte Leute, die zerlumpt wie Bettler aussahen, vor ihm. Er nutzte die Gelegenheit um abzusteigen und sich die Beine zu vertreten, bis er an der Reihe war. Es sollte ja nicht allzu lange dauern, da er ja kaum etwas dabei hatte, das man überprüfen konnte.

    Danke für das Interesse, aber ich würde mich in diesem Fall für die Gens Seia entscheiden.


    Sisenna Seius Stilo

    Nachdem mein Charakter jünger als die anderen Spielercharaktere ist, würde ich mich als jüngerer Bruder von Galeo Seius Ravilla eintragen. Alternativ wäre auch natürlich NPC Eltern möglich, wenn es doch eher ein Vetter statt einem direkten Bruder sein soll. Ich bin da für alle Optionen offen, je nachdem wie sehr der Stammbaum ausgedehnt werden soll.

    Hallo zusammen,


    Ich möchte gerne mit diesem Charakter mitspielen:


    Name: Marcus Atticus

    Gens: noch offen

    Stand: Civis

    Wohnort: noch offen


    Ich möchte gerne Berufssoldat werden und suche daher Anschluss an eine Gens. Der Charakter ist 18 Jahre jung und möchte seine Karriere am liebsten bei der Legion beginnen. Wohnort und Hauptsitz der Gens sind daher flexibel.