Am Stadttor - Wer nach Rom will soll sich Zeit für die ordentliche Durchsuchung und Befragung nehmen!

  • Lurco hatte heute Dienst am Stadttor. Es war noch früher Morgen und das Wetter zeigte sich von seiner unbeständigen Seite. Es nieselte und der leichte Regen überzog die gepflasterten Straßen mit einem hauchdünnen Schmierfilm, der sie rutschig werden ließ. Die meisten Fuhrleute waren alte Hasen und planten ihre Fahrt so, dass sie das Stadttor nach Einbruch der Dunkelheit erreichten. Ochsengespannte nutzten bis zur letzten Möglichkeit die auf dem weichen Seitenstreifen zu fahren, um die Tiere selbst zu entlasten. Die gepflasterte Straße gehörte den Fußgängern. Doch irgendwann musste auch der umsichtigste Fuhrmann das Gespann auf das Pflaster lenken, das Beschwerden der Ochsen war des Nachts lautstark zu vernehmen.


    Mit einem Karren konnte man selbstverständlich mehr transportieren als zu Fuß oder mit einem Esel. Jedoch barg beides Vor- und Nachteile. Während man zu Fuß oder mit seinem Esel jederzeit das Stadttor passieren konnte, war das mit dem Wagen nicht der Fall. Fuhrwerke fuhren in Rom nur Nachts. Dafür konnten die Insassen sitzen und waren besser vor den Diebesbanden geschützt als ein Fußgänger oder jemand, der seine Waren auf einem Esel mit sich führte.


    Ausnahmen bestätigten wie üblich die Regel und heute war wieder einer dieser Fälle. Zwei Wagen standen vor dem Stadttor und das zur morgendlichen Stunde. Die Wartezeit für die Insassen würde lang werden. Lurco trat an die beiden Wagen heran und musterte mit Argusaugen die Sklaven zu Pferde, wie auch die Karren.


    "Salve, wer ist für die Wagen zuständig? Einfahrt mit einem Fuhrgespann in die Stadt ist nur Nachts erlaubt. Die Reiter haben von den Pferden abzusteigen und diese am Halfter zu führen. Berittene Personen innerhalb der Stadtmauern sind unzulässig. Einmal die zwei Wagen zur Seite fahren, damit es nicht zum Rückstau für die anderen Anreisenden kommt", erläuterte Lurco und wies den Wagen mit der Hand einen Platz zu, wo er sie kontrollieren würde und sie in der Nähe des Stadttors auf den Einbruch der Dunkelheit warteten sollen.

  • Faustina war bereits aus dem überdachten Wagen ausgestiegen und hatte ihre kleine Tochter auf den Arm genommen. Stramme Soldaten klang immer so romantisch, bis man ihnen gegenüberstand. Sie wusste natürlich, dass sie tagsüber mit dem Wagen nicht in die Stadt konnte, aber sie brauchte nachts ihren Schlaf und hasste es während der Fahrt zu schlafen.


    Sie trat dem Soldaten entgegen, neben dem sie wie ein halbes Kind aussah, und begegnete seinem Blick offen.


    Salve, ich bin für diese Wagen verantwortlich. Mein Name ist Aemilia Faustina und ich bin unterwegs in die Villa Aemilia auf dem Esquilin. Ist die Durchsuchung absolut notwendig?


    Ob notwendig oder nicht - sie nickte den Sklaven knapp zu den Befehlen Lurcos Folge zu leisten. Karren wurden an die Seite gelenkt und die beiden Leibwächter stiegen ab.


    Ihre kleine Tochter quietschte vergnügt und versuchte nach Lurco zu greifen. Im Gegensatz zu ihrer Mutter schien sie sehr vergnügt zu sein. Faustina versuchte ihren Unmut hinter einem freundlichen Lächeln zu verbergen.

  • Lurco beobachtete wie die Sklaven von den Pferden stiegen und musterte im Anschluss die kleine Frau samt Kind.


    "Grüße Aemilia Faustina, ob die Durchsuchung notwendig war, wird sich nach der Durchsuchung zeigen", antwortete Lurco und wandte sich den Wagen zu. Die meisten Einreisenden waren überrascht bezüglich der stichprobenartigen Überprüfungen. Aber nur so konnte man Kriminelle abschrecken.


    Zudem hatte ein ehrlicher Bürger nichts zu verbergen. Kriminelle jedoch schmuggelten Waffen oder anderes Gut nach Rom. Versteckt hinter der unschuldigen Fassade einer jungen oder alten Frau, von der niemand annehmen würde, dass sie sich jemals mit Schmuggelei befassen würde. Je unglaubwürdiger ein Zusammenhang zwischen der Person und der Tat war, umso eher war die Tat von Erfolg gekrönt. Wer schickte zum Schmuggeln schon einen durchtrieben aussehenden, halbseidenen Halunken, dem man die Straffälligkeit aus jeder Pore triefen sah?


    Ein weiterer Umstand war zudem, dass oft Personen etwas in die Stadt schmuggelten, ohne davon zu wissen. Im Fuhrwagen wurde etwas deponiert, dass später von kleinen flinken Langfingern auf der anderen Seite der Mauer wieder an sich genommen wurde. Die vermeintlichen Schmuggler wussten so nichts von ihrer Tat. Es war gleich was Lurco glaubte, ob er Menschen für schuldig oder unschuldig hielt. In seinem Beruf ging es rein um Wissen. Und da er nicht wusste, was Frau in ihren Wagen transportierte, musste er dem nachgehen. Zeit hatte sie und ihre Begleiter ohnehin satt, dadurch dass sie am Morgen vor dem Tor aufgeschlagen waren. Er ebenso, denn er befand sich im Dienst.


    Und letztendlich kamen die Überprüfungen allen ehrlichen Bewohnern zu Gute. So machte sich Lurco an die Arbeit und durchsuchte den ersten Wagen.


    "Was genau führst Du mit Dir und weshalb?", hakte er nach, während er den Wagen inspizierte.

  • Sie verkniff es sich schnippisch oder ungeduldig zu werden. Diese ganze Durchsuchung war ihr zuwider, aber was sollte sie machen. Demonstrativ tat sie einen Schritt zur Seite und wies dem Soldaten den Weg zu ihrem Gepäckwagen, der nur mit einer Bahn groben Tuchs gegen die Witterung bedeckt war. Auf ihr Zeichen machten die Sklaven, die sich um den Wagen kümmerten, das Tuch ab so dass der Soldat den Inhalt inspizieren konnte.


    Der Wagen enthielt zwei massive Holztruhen, die voll Kleidung für Faustina und ihre Tochter sind sowie eine Kiste mit Spielzeug wie Puppen, Bällen aus Stofflumpen und weichen Kissen. Darüber hinaus befindet sich noch ein Holzpferd, so hoch wie ein großer Hund, ein Kinderbettchen in Einzelteilen sowie eine kostbare Kiste voll mit Tiegelchen, Cremes, Parfüm, Kämmen und Schmuck. Der zweite Wagen enthielt weitere Kissen und Decken, damit es Faustina und ihre Tochter bequem hatten auf der Reise sowie Verpflegung.


    Sie hoffte, dass diese Durchsuchung schnell von statten gehen würde, damit sie ihren Weg fortsetzen könnte.


    Hier kannst du alles sehen. Ich führe nur Kleider, einige Möbel und Dinge des täglichen Bedarfs mit mir. Muss ich dazu anwesend sein oder reicht es, wenn die Sklaven diese Durchsuchung abwickeln? Ich finde meinen Weg auch alleine zur Villa meines Vaters mit deiner Zustimmung, Soldat.


    Er hatte ihr nicht einmal seinen Namen genannt. Sie versuchte es freundlich und wie eine Frage klingen zu lassen, aber Geduld war nie Faustinas Stärke gewesen und selbst die gut gelaunte Iulia wurde quengelig, so dass die Mutter sie wieder auf dem Boden absetzte. Sie wollte bestimmt nicht hier mit dem kleinen Kind bis Sonnenuntergang versauern, nur weil sie nicht mitten in der Nacht die Fahrt hatte fortsetzen wollen.

  • Lurco kontrollierte die mitgeführten Dinge genau, konnte aber nichts widerrechtliches entdecken. Er nickte zufrieden und gab damit die Wagen frei.


    "Sei unbesorgt, die Inspektion ergab nichts Widerrechtliches. Hätte es Rückfragen bezüglich der mitgeführten Waren geben, hätten meine Kollegen und ich gewusst, wohin Dich Dein Weg geführt hat. Von daher ist alles Bestens. Du führst nichts Verbotenes bei Dir und niemand hat Dir etwas untergeschoben. Du kannst gerne zu Deinem Zielort aufbrechen und musst nicht bei den Wagen verweilen. Die selbst Wagen müssen allerdings wie bereits erläutert, bis zum Einbruch der Dunkelheit hier verbleiben. Vorschrift ist Vorschrift. Ich gehe davon aus, dass Deine Sklaven so zuverlässig sind, wie sie aussehen. Sobald eine Weiterfahrt möglich ist, werden sie Dir folgen. Gute Reise", sagte Lurco und gab damit den Weg für Aemilia Faustina frei.

  • Wer würde es wohl wagen, ihr etwas unter zu schieben? Der Mann sah wohl Gespenster in jedem Schatten. Musste am Beruf liegen, dachte sie sich. Das freundliche Lächeln war bereits erloschen, aber zumindest blieb sie höflich.


    Hab Dank, Soldat. Meine Sklaven werden sich hier um alles kümmern.


    Mehr Worte konnte sie sich nicht abringen in dem Moment, da auch schon Iulia wieder anfing davon zu laufen. Sie war schon recht flink für ihr Alter und es gelang Faustina sie gerade so einzufangen, um Anweisungen an die Sklaven zu geben. Einer der Leibwächter würde bei den Wagen bleiben und der andere mit ihr und der Kinderfrau Richtung Esquilin aufbrechen. Der Spaziergang machte ihr nichts, da sie ohnehin Sänften verabscheute.


    Sie seufzte noch einmal und brach dann mit ihrer Tochter auf. Es war ein gutes Stück bis zum Esquilin und sie wollte nicht den ganzen Tag hier herumstehen.

  • Lurco gab den Kameraden am Tor ein Zeichen die Frau und deren Anhang passieren zu lassen. So waren sie die gut betuchten, gelangweilten Römerinnen. Scheinbar war ihnen alles zuviel, selbst dass man für ihre Sicherheit sorgte. Aber genau jene Personen waren die Ersten die nach den Urbanern oder der Legion schrien, sobald irgendwo ein Problem auftauchte. Nun die Frau samt Kind war nicht mehr sein Problem. Es sei denn sie wurde eines Tages mit dem Gesicht nach unten im Dreck der Gosse als Leiche wiedergefunden. Und Ermittlungsarbeit war immer wohltuend, vor allem war dabei die "Kundschaft" still. Lurco lächelte versonnen und widmete sich dem nächsten willen Besucher Rom.


    "Name und Begehr", sagte er und schaute sich den alten Mann an, der vor ihn trat und sich kaum noch auf den krummen Beinchen halten konnte.

  • Es war schon nach Sonnenuntergang als Atticus das Stadttor von Rom erreichte. Er hatte sich in Ostia ein Pferd gemietet für das letzte Stück bis Rom und wollte die Stadt noch heute erreichen. Er hatte keine Lust irgendwo in einem gemieteten Bett zu schlafen, auch wenn er schon hundemüde war.


    Trotz der späten Stunde waren noch ein Karren und ein paar alte Leute, die zerlumpt wie Bettler aussahen, vor ihm. Er nutzte die Gelegenheit um abzusteigen und sich die Beine zu vertreten, bis er an der Reihe war. Es sollte ja nicht allzu lange dauern, da er ja kaum etwas dabei hatte, das man überprüfen konnte.

  • Scato untersuchte die deformierte Nase von Quietus, während der Verletzte von unten ein Tuch dagegendrückte, um das in Strömen fließende Blut aufzufangen. Quietus erlitt in letzter Zeit immer wieder tragische Unfälle. Er "stolperte", "rannte in Fäuste" oder "fiel unter Caligae". Den Grund für seine "Tollpatischigkeit" konnte man sich denken. Aber als Miles Medicus beteiligte Scato sich nicht an den Vergeltungsaktionen, sondern verarztete die Reste.




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    Kaeso Rufius Ramnus


    Ein bestens gelaunter Ramnus fertigte derweil die Leute am Stadttor ab.

    "Salve", grunzte Ramnus, während er knackend seine mit Blutspritzern gesprenkelte Faust massierte. "Name und Grund deiner Anreise?"

    Da der Mann, der in die Stadt hineinwollte, ein Pferd besaß, würde es kein armer Schlucker sein, auch wenn sein winziges Gepäckbündel eine andere Sprache sprach.

  • Ich wartete uncharakteristisch geduldig hinter dem Lumpenpack, bis ich endlich an der Reihe war. Ich hatte mit wenig Interesse verfolgt, wie ein Soldat verarztet wurde. Anscheinend war der Typ aus Versehen in die Faust seines Kollegen gelaufen, der breit wie ein Haus war. Schien ja sehr harmonisch hier zu laufen...


    Ich führte das Pferd am Zügel an den Beginn der Schlange und setzte mein gewinnendstes Lächeln auf, was wahrscheinlich reine Verschwendung war, und antwortete dem wandelnden Haus:

    "Salve, Marcus Seius Atticus. Familienbesuch."

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    Kaeso Rufius Ramnus


    "Seius?" Man sah Ramnus an, dass er sein Gedächtnis malträtierte, bis es Bing machte. "Da hatten wir neulich schon mal einen am Tor, aber der ist mit Gemüse beworfen worden, weil er Politiker werden wollte. Scato, wo wohnt dein Onkel Seius gleich noch mal? Der mit der Pastinake. Hier ist Familienbesuch für ihn."


    Scato beendete seinen Versuch, Quietus´ Nasenbein wieder in eine natürliche Form zu rücken, wischte sich die blutigen Hände ab und stand auf, um den Neuankömmling zu betrachten. Er dachte scharf nach, wer dieser Seius vor ihm wohl sein mochte, konnte ihn aber nicht einordnen. Das musste der dritte Onkel sein, den er noch nie gesehen hatte.


    "Salve. Miles Iunius Scato. Onkel Ravilla wohnt nicht mehr in der Casa Leonis, falls du dorthin unterwegs bist, sondern residiert jetzt in der Villa Flavia Felix."


    Aufmerksam beobachtete er die Reaktion des Mannes auf diesen Namen, um herauszufinden, inwieweit er mit dem exzentrischen Ravilla verwandt war oder auch nicht.

  • Es kostete mich einiges an Mühe mein Lächeln aufrecht zu erhalten im Angesicht von einem Stein, der anscheinend anfing zu denken. Ravilla mit Gemüse beworfen? Wenn er immer noch so eingebildet war, wie er bereits als Jugendlicher war, dann wunderte mich nicht, dass er mit Gemüse beworfen wurde. Wo Ravilla steckte, war eigentlich eher zweitranging für mich.


    "Salve, Iunius Scato. Ravilla ist in der Villa Flavia Felix?" Ich hielt kurz inne. Er hatte sich wohl irgendwo eingeschleimt um wie die Made im Speck zu hausen. Er hatte sich wohl nicht geändert...Mein Gesicht entgleiste nur wenig, bei der Nennung des exzentrischen Bruders.


    "Mein Bruder Seius Stilo hatte mir die Casa Leonis empfohlen. Ich war in der Tat dorthin unterwegs auf der Suche nach einem Bett für die Nacht. Aber ich werde schon etwas auftreiben. Der Abend ist ja noch jung."

  • "Onkel Stilo ist dein Bruder? Ja, dann bist du der dritte Onkel, von dem man nur im Dunkeln sprach. Grüß dich, ich bin dein Neffe."


    Er grinste. Wenn er sich den Onkel, der jünger war als er selbst, so ansah, ahnte er den Grund, weshalb er von Atticus bisher so gut wie nichts gehört hatte. Wie war es möglich, dass in einer Familie voller Schwarzköpfe plötzlich jemand mit braunem Haar geboren wurde? Vater schwarzhaarig, Mutter schwarzhaarig, beide Brüder schwarzhaarig - und mittendrin so ein hellbrauner Feldhase mit grünen Augen. Das bescherte sicher nicht nur dem alten Volusus Seius Victor einen verkniffenen Mund. Besonders, wenn dieser einen ähnlichen Sklaven in seinen Reihen herumhüpfen hatte, aber das war eine niederträchtige Spekulation Scatos. Vielleicht gab es ja mütterlicherseits braunhaarige Vorfahren und die helle Haarfarbe hatte einige Generationen übersprungen.


    "Natürlich bist du in der Casa Leonis willkommen. Dafür musst du nicht mal durchs Tor, sie liegt außerhalb der Stadtmauer an der Via Nomentana vor der Porta Collina auf dem Viminal." Er zeigte in die entsprechende Richtung. "Mein Sklave Terpander wird dich rein lassen und wenn der es nicht tut, dann sein Kollege Charislaus. Kleiner Tipp: Falls der es tut, bitte ihn um eine Massage! Ehrlich, der hat Hände aus Gold, er hat sogar Ravilla in Streitlaune friedlich massiert. Danach bist du Butter in der Sonne."

  • Neffe? Das musste wohl Sangas Sohn sein dann. Atticus verband nur wenig mit Sanga, die schon vor seiner Geburt das Elternhaus verlassen hatte um den Iunier zu heiraten. Er hatte sie vielleicht zweimal zu Gesicht bekommen - wenn überhaupt.


    Ich reichte Scato freundlich die Hand zum Gruß. "Bitte nenn mich Atticus. Bei dem Wort Onkel fühl ich mich gleich so alt und weißbärtig wie ein Großvater."


    Kurz überlegte ich bei dem beschriebenen Weg. Anscheinend hatte ich mir den Weg nicht richtig gemerkt, da ich dachte die Casa Leonis lag innerhalb der Stadtmauer. Aber mit dem Fingerzeig Scatos würde ich es schon finden.


    "Hab dank für das Angebot. Ich nehme es gerne in Anspruch - samt Massage. Das ewige Rumgehocke auf dem Schiff und dem Gaul lasse ich mir gern weg massieren."

  • Scato drückte ihm freundlich die Hand.


    "Atticus. Herzlich willkommen in Roma aeterna! Die Casa Leonis liegt hinter der Castra Praetoria. Auf der dem Haupteingang abgewandten Seite verläuft noch eine Straße, und dann gehst du noch eine weiter. Das ist die Via Nomentana. Die Casa Leonis ist ein Atriumhaus und steht zwischen alten Bäumen. Von außen wirkt sie etwas schäbig, wir sind noch am Renovieren. Innen lässt es sich aber wohnen.


    Tagsüber habe ich Dienst und nachts muss ich in der Castra bleiben, aber wenn ich mal eine Stunde Freizeit freischaufeln kann, werde ich vorbeischauen. Ansonsten kümmern sich die Sklaven um dein Wohlergehen. Sag ihnen einfach, was du brauchst oder wenn dir langweilig ist."


    Scato fiel noch etwas ein. "Ähm, ach so. Mein Vorgesetzter, der Tribun Petronius Crispus, ist auch in der Casa Leonis eingemietet, sei bitte höflich zu ihm."

  • Ich versuchte mir die genaue Wegbeschreibung gut zu merken. Naja, ich würde es schon finden...hoffentlich. Zumindest erschien Scato ein freundlicher Geselle und auch gesprächig zu sein - das war mir direkt sympathisch.


    Ich klopfte mir scherzhaft gegen den Kopf, ehe ich mich wieder in den Sattel schwang. "Via Nomentana, Atriumhaus, Bäume - verstanden und den Tribun nicht verärgern!"


    Wenigstens stierte mich das wandelnde Haus nicht mehr an. Der Typ sah ja zum Fürchten aus. Ich richtete aus reiner Gewohnheit Zügel, rückte meine Tasche und das andere Zeug zurecht, ehe ich mich verabschiedete.


    "Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder! Vale bene, Scato." Danach wandte ich mich in die beschriebene Richtung und machte mich auf die Suche nach der Casa Leonis.

  • Mārcus näherte sich dem Stadttor, wo reges Treiben herrschte. Etwas anderes wäre für das

    caput mundi auch eher ungewöhnlich gewesen für ihn. In seinem Innern dankte er den Göttern, vorher in Ōstia seine Kleidung gereinigt gelassen zu haben. Stinkend wollte er so nicht wirklich die Stadt betreten


    Er näherte sich den Personen, die er als Stadtwache zu indentifizieren meinte:

    Salvēte cūstōdiae!,
    nōmen mihi Mārcus Annaeus Pauli fīlius Mārci nepōs Cōnservātor

  • 367-29baeaaf.jpg Kaeso Rufius Ramnus


    Während Scato noch seinem Onkel nachsah, schob der imposante Schatten von Ramnus sich über den Nächsten. Er musterte den Mann langsam von oben bis unten, während laut vernehmlich sein Magen knurrte. Dann wies er mit dem klobigen Schädel in Richtung Tor.


    "Weitergehen."


    "An dem war wohl zu wenig dran", lästerte Tarpa leise und Asper feixte.



    Sim-Off:

    Du darfst gern die deutsche Sprache bemühen, damit dich auch die Leute ohne Latinum verstehen. ;)


  • Ein Praetorianer tauschte die verblassten alten Steckbriefe gegen neue aus.


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    Die Cohortes Praetoriae geben bekannt:


    Gesucht wird


    SCIURUS


    Meuchelmörder, Tempelschänder, Fugitivus, Christianerkultist.


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Der Gesuchte ist ca. 40 Jahre alt,

    hochgewachsen,

    von sehniger Statur,

    hat kurzes hellblondes Haar,

    auffallend helle Augen, die an Fischaugen erinnern,

    und einen stechenden Blick.

    Er trägt ein kleines Brandmal in Form eines

    Ω
    auf der linken Hüfte.

    Er ist bewaffnet mit Dolch und Würgeschlinge

    und mordet skrupellos.



    Für seine Ergreifung ist eine hohe Belohnung ausgesetzt:


    tot 1000 Sesterzen

    (der Leichnam muss noch zu identifizieren sein)


    lebend 2000 Sesterzen
    bei Ablieferung in der Castra Praetoria.


    Hinweise, die zur Ergreifung des Gesuchten führen, werden mit

    500 Sesterzen
    belohnt!



    gez.
    F. Decimus Serapio
    Gardetribun


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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Da war ich nun, nahe am Ziel meiner Wünsche. Ich hatte es geschafft, ich war wieder daheim, wieder nahe bei meinem Herren. Wie hatte ich mir dies in all den Jahren gewünscht. Hastig klopfte ich an meiner Tunika herum, obwohl viel zu klopfen gab es da nicht mehr. Nicht nur das sie schmutzig war, sie sah recht mitgenommen aus. Alles in alem sah ich nicht wie ein Claudischer Sklave aus. Trotzdem schritt ich beherzt auf das Tor zu. Mit einem "Salve", grüßte ich die Wache.

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