Beiträge von Galeo Calidius Calvena

    << RE: [Officium I] Legatus Augusti pro Praetore


    Ein Bote brachte das versiegelte Schreiben des Statthalters, welches an den Kaiser von Rom adressiert war und verabschiedete sich gleich darauf wieder.



    Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti

    Roma

    ITALIA


    JAHRESABSCHLUSS BERICHT

    DER PROVINZ CAPPADOCIA


    1. Einnahmen


    Die Einnahmen übersteigen die Ausgaben, so dass ausreichend Reserven für Rücklagen und Investitionen vorhanden sind. Es sind keine Zuschüsse notwendig, die Provinz trägt sich finanziell selbst. Aufgrund des guten Sommers konnte über den Karawanenverkehr der Seidenstraße, deren Landweg über die ehemalige persische Königsstraße durch Cappadocia verläuft, überdurchschnittliche Einnahmen verzeichnet werden. Eine detaillierte Aufschlüsselung findet sich im Anhang.*



    2. Ausgaben


    Die Ausgaben fallen dank eines guten Sommers und umsichtigen Wirtschaftens geringer aus als die Einnahmen. Eine detaillierte Aufschlüsselung findet sich im Anhang.



    3. Entwicklung


    Die wirtschaftliche Entwicklung gibt Anlass zur Zufriedenheit. Weiteres Potenzial soll durch die Verbesserung der Infrastruktur nutzbar gemacht werden. Bevölkerungswachstum stabil.



    4. Geplante Projekte

    • Hochwassersicherer Neubau des gebrochenen Staudamms von Caesarea.
    • Renovierung des Theaters in Satala.
    • Sanierung der ehemaligen persische Königsstraße zur Förderung der Kawansereien durch die dort stationierten Einheiten.
    • Sanierung der Straße von Satala nach Trapezunt durch die Legio XV Apollinaris zur Sicherung und Beschleunigung des Warenverkehrs von Trapezus aus.
    • Weiterer Erschließung des kappadokischen Hochlands durch das Anlegen kleinerer Pfade und Straßen, um Druck auf die dort versteckten Stammeskrieger auszuüben und die Mobilität unserer Truppen zu erhöhen.


    5. Auftretende Probleme und Vorkomnisse, Besonderheiten

    • Die hohe Dichte von Karawanen hat womöglich dazu beigetragen, Neid und finstere Begierden zu wecken. Die Überfälle auf Reisende haben stark zugenommen. So ist auch der Praefectus Castrorum Iulius Antoninus wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen und hat die Legio nie erreicht.
    • Ein bewaffneter Trupp von etwa hundert Mann hat eine Cohorte der Legio XV Apollinaris überfallen, was auf eine Zunahme des Selbstbewusstseins dieser Stämme hinweist oder aber auf einen zahlungskräftigen Hintermann.
    • Es wurden gehäuft Konflikte zwischen rivalisierenden Stämmen gemeldet, die zu ignorieren Rom seit den oben genannten Zwischenfällen nicht länger möglich ist. Die Evaluierung unserer Möglichkeiten ist geplant.


    6. Bitten an den Kaiser


    Ein neuer Praefectus Castrorum für die Legio XV Apollinaris ist erforderlich, um die volle Funktionalität der Legio zu gewährleisten.


    Hochachtungsvoll

    Galeo Calidius Calvena**



    Sim-Off:

    *So lange es keine WiSim gibt, möchte ich mich mit Zahlen zurückhalten. Es darf angenommen werden, dass mehrere lange Tabellen im Anhang liegen.

    Sim-Off:

    ** Leider ist noch kein Siegel vorhanden.

    Der alljährliche Bericht an den Kaiser war fällig. Freilich hatte Calvenus diesen nicht eigenhändig verfasst, sondern ihn mitsamt einigen Anweisungen in Auftrag gegeben, und las ihn nun lediglich gegen, um am Ende sein Signum darunterzusetzen.



    Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti

    Roma

    ITALIA


    JAHRESABSCHLUSS BERICHT

    DER PROVINZ CAPPADOCIA


    1. Einnahmen


    Die Einnahmen übersteigen die Ausgaben, so dass ausreichend Reserven für Rücklagen und Investitionen vorhanden sind. Es sind keine Zuschüsse notwendig, die Provinz trägt sich finanziell selbst. Aufgrund des guten Sommers konnte über den Karawanenverkehr der Seidenstraße, deren Landweg über die ehemalige persische Königsstraße durch Cappadocia verläuft, überdurchschnittliche Einnahmen verzeichnet werden. Eine detaillierte Aufschlüsselung findet sich im Anhang.*



    2. Ausgaben


    Die Ausgaben fallen dank eines guten Sommers und umsichtigen Wirtschaftens geringer aus als die Einnahmen. Eine detaillierte Aufschlüsselung findet sich im Anhang.



    3. Entwicklung


    Die wirtschaftliche Entwicklung gibt Anlass zur Zufriedenheit. Weiteres Potenzial soll durch die Verbesserung der Infrastruktur nutzbar gemacht werden. Bevölkerungswachstum stabil.



    4. Geplante Projekte

    • Hochwassersicherer Neubau des gebrochenen Staudamms von Caesarea.
    • Renovierung des Theaters in Satala.
    • Sanierung der ehemaligen persische Königsstraße zur Förderung der Kawansereien durch die dort stationierten Einheiten.
    • Sanierung der Straße von Satala nach Trapezunt durch die Legio XV Apollinaris zur Sicherung und Beschleunigung des Warenverkehrs von Trapezus aus.
    • Weiterer Erschließung des kappadokischen Hochlands durch das Anlegen kleinerer Pfade und Straßen, um Druck auf die dort versteckten Stammeskrieger auszuüben und die Mobilität unserer Truppen zu erhöhen.


    5. Auftretende Probleme und Vorkomnisse, Besonderheiten

    • Die hohe Dichte von Karawanen hat womöglich dazu beigetragen, Neid und finstere Begierden zu wecken. Die Überfälle auf Reisende haben stark zugenommen. So ist auch der Praefectus Castrorum Iulius Antoninus wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen und hat die Legio nie erreicht.
    • Ein bewaffneter Trupp von etwa hundert Mann hat eine Cohorte der Legio XV Apollinaris überfallen, was auf eine Zunahme des Selbstbewusstseins dieser Stämme hinweist oder aber auf einen zahlungskräftigen Hintermann.
    • Es wurden gehäuft Konflikte zwischen rivalisierenden Stämmen gemeldet, die zu ignorieren Rom seit den oben genannten Zwischenfällen nicht länger möglich ist. Die Evaluierung unserer Möglichkeiten ist geplant.


    6. Bitten an den Kaiser


    Ein neuer Praefectus Castrorum für die Legio XV Apollinaris ist erforderlich, um die volle Funktionalität der Legio zu gewährleisten.


    Hochachtungsvoll

    Galeo Calidius Calvena**



    Sim-Off:

    *So lange es keine WiSim gibt, möchte ich mich mit Zahlen zurückhalten. Es darf angenommen werden, dass mehrere lange Tabellen im Anhang liegen.

    Sim-Off:

    ** Leider ist noch kein Siegel vorhanden.


    Ab damit zur Post.


    RE: [Cursus Publicus] Postannahme >>

    Nachdem alles geklärt war, entließ Calidius Calvena den frischgebackenen Praefectus Castrorum mit den besten Wünschen für seine Amtszeit. Lucius Iulius Antoninus würde sich um alles Weitere eigenständig kümmern, wie man das von einem Mann in seiner Position erwartete, und beizeiten abreisen, um seinen Dienst in der Legio XV Apollinaris anzutreten.

    "Du wurdest überfallen? Berichte mir davon, auf den Vorfall muss reagiert werden! Stärke und Zusammensetzung deiner Reisegruppe, Anzahl der Gegner? Gab es römische Verluste?"


    Das waren katastrophale Neuigkeiten und Calvena erweckte es mit Zorn, wie dreist dieses Steppenreiterpack inzwischen war. Er atmete durch, um sich auf den Lagebericht zu konzentrieren. Die Lage war komplex, so dass nicht verwunderlich war, dass sich einige Ungenauigkeiten in die Recherche des Praefectus eingeschlichen hatten. Diese zu korrigieren, dazu diente dieses Gespräch. Damit der Praefectus Castrorum umfassend im Bilde war, musste er sich nun einen längeren Vortrag gefallen lassen.


    "Armenien ist ein Klientelkönigreich Roms. Die Armenier sind nicht unsere Feinde. Die militärische Präsenz Roms in Cappadoca dient als wichtige Reaktionstruppe gegen Invasionen aus dem Partherreich und ermöglicht den Römern ein leichtes Eingreifen in die Angelegenheiten Armeniens, beispielsweise, was die Thronfolge anbelangt, denn wir wollen keinen Römerfeind auf dem armenischen Thron. Die Legio XV in Satala fungiert als Wächterin der Handelswege. Wie bedeutsam die Straßen für die Versorgung sind, hast du bereits richtig angemerkt, denn Güter müssen über weite Strecken durch felsiges Ödland transportiert werden und es gibt keine schiffbaren Flüsse.


    Die Parther sind die größte externe Bedrohung und ich behaupte, an keiner anderen Stelle des Imperiums lauert ein derart bedrohliches Ungeheuer wie an der Ostgrenze. Wenn die Parther ihr Haupt aus dem Sand erheben, um gegen Rom ins Feld zu ziehen - die Götter mögen es verhüten. Das wird maßgeblich davon abhängen, welcher ihrer beiden gegenwärtigen Großkönige sich am Ende durchsetzt - der Römerfreund oder der Römerfeind.


    Zu deiner Vermutung, Parther würden sich mit ihrer Reiterei nicht in die Berge wagen, muss ich ergänzen, es durchaus Infanterie bei den Parthern gibt, auch wenn sie eine untergeordnete Rolle spielt und wenig Ansehen genießt: Die Paygan oder auch Paighan*, die den Reitern als Burschen dienen oder bei Bedarf als Schwertfutter. Diese werden es aber nicht gewesen werden sein, die dich überfielen."


    Der Legat ließ dem Iulius eine kurze Verschnaufpause, um die Informationen sacken zu lassen, ehe er fortfuhr:


    "Was die Versorgungsschwierigkeiten betrifft, denkst du in die richtige Richtung, lässt dabei jedoch den wichtigsten Faktor außer Acht: Die Tempelfürsten. Diese Ansammlung giftiger Dornen in Roms Fleisch, diese eitlen, korrupten Oberpriester! Jeder einzelne halbwegs fruchtbare Streifen Land in dieser Einöde, der Rom nützen könnte, gehört einem von ihnen!"


    Sim-Off:

    *Die Paygan sind für die Sassanidenzeit bezeugt, doch vermutlich gab es sie bereits während der Zeit des Partherreichs, da die Sassaniden viele der alten Strukturen beibehielten.

    Der erste Eindruck war kein schlechter. Calvena wieß auf den Scherenstuhl, der vor seinem Arbeitstisch stand. Da nicht absehbar war, wie lange sie miteinander sprechen würden und der Mann eine lange Reise hinter sich hatte, hielt er es für angebracht, ihn sich setzen zu lassen.


    "Ich bedanke mich für die überbrachten Grüße. Bitte, Praefectus Iulius, nimm doch Platz. Ich hoffe, du hattest eine gute Anreise? Damit wir uns nicht unnötig aufhalten, komme ich gleich zur Sache. Inwieweit bist du über die Lage vor Ort im Bilde?"


    Der Informationsstand, mit dem die neuen Offiziere von außerhalb aufkreuzten, war ganz unterschiedlich. Manche warf man ins kalte Wasser und erwartete, dass sie sich an ihrem neuen Posten informierten, einige brachten oberflächliches Wissen mit, andere hatten Beziehungen nach Cappadocia und konnten bereits realistisch einschätzen, was sie hier erwartete.

    Iulius Antoninus wurde gebeten, für einen Moment im Wartebereich platz zunehmen, wo man ihn mit leichten Erfrischungen bewirtete. In der Zwischenzeit hatte er Gelegenheit, sich umzusehen. Während hellenische, persische und kappadokische Einflüsse im Stadtbild Caesareas sonst allgegenwärtig waren, war die Regia ein Bollwerk des römischen Traditionalismus. Ganz so, als würde ihr gegenwärtiger Besitzer versuchen, das schauderhaft bunte und verschnörkelte Miasma des Ostens draußen zu halten. Die Mitarbeiter hatten sich scheinbar streng römisch und keinesfalls hellenisch zu kleiden, zumindest lief an Antoninus niemand vorbei, der anders aussehen würde.


    Nach einiger Zeit bat der Schreiber den neuen Praefectus Castrorum von Roms staubigster Legion durch die Tür.


    Hinter seinem erzrömischen Schreibtisch saß Galeo Calidius Calvena, dem man das einst gute Aussehen seine Jugendjahre noch ansah. Der einstmals feuchte Traum zahlloser Frauen kämpfte im fortschreitenden Alter vergeblich gegen sein anschwellendes Gewicht. Das schwarz gefärbte Haar zeugte von dem Verdruss, den ihm das Alter bescherte, ohne dass er dieses dadurch aufhalten konnte. Calvena blickte der neuen Hoffnung für die Legio XV Apollinaris aufmerksam entgegen, um herauszufinden, ob er diesen Mann für die große Aufgabe, die vor ihm lag, respektieren oder bedauern sollte. Und um zu sehen, wie römisch er war oder ob der Geist des Ostens ihn bereits durchseuchte.