Beiträge von Marcus Annaeus Milo

    Das Augenpaar, das plötzlich durch den Sehschlitz blickte, hatte sich in den vergangenen zwei Jahren kaum verändert. Und als schließlich eine bekannte, raue Stimme erklang, war sich Milo schnell sicher, dass Ursus noch immer die porta gewissenhaft kontrollierte.


    "Wer über das Meer reist, lieber Ursus, der wechselt nur die Luft, nicht aber das Herz.", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht und hoffte, dass Ursus nun sein wiederkehrendes Herz erkennen würde. Denn auch, wenn sich Ursus gewiss nicht für Dichtung interessieren dürfte, konnte Milo einfach nicht anders, als diesen Vers von Horatius zumindest grob nach dem Gedächtnis zu zitieren. So ist es auch vor seiner Reise nach Griechenland schon immer gewesen.

    Ihr seid zu lieb! Danke euch auf jeden Fall! :D

    Ist ja gar nicht so leicht, wenn man sich (noch!) nicht kennt, nur über das Geschriebene zu verstehen und ggf. zu steuern, wie es bei den Empfängern hier so ankommt! :)


    Also, da hierbei ja sicher kein unendlich schnelles Ergebnis erwartet wird, wäre mein Vorschlag, dass ich das Thema in naher Zukunft mal in einem separaten Beitrag im Bereich "Sim-OFF - Historia" ausführe und meine Erkenntnisse in Form einer hoffentlich übersichtlichen Tabelle aufbereite. Und dann ist jeder gerne herzlich eingeladen, Feedback zu geben und zu kommentieren, bis dann am Ende vielleicht eine Variante entsteht, mit der dann der Artikel aus der Theoria Romana aktualisiert werden kann.


    Auch wenn die Schola Atheniensis in Rom aktuell wohl geschlossen zu sein scheint (zu schade), wundert euch bitte nicht, wenn ihr mich mal eben dahin zurückziehen seht. Das ist kein Hausfriedensbruch, sondern Recherche. :D

    :D :D :D

    Danke für die lieben und ausführlichen Worte!


    Meine kleine Lieblingsentdeckung in der schnellen Recherche ist übrigens ein Abschnitt aus einem Brief von Cicero (Cic., Fam. 7.32.1), in dem er gleich zu Beginn schreibt, dass er einen Brief erhalten habe, bei dem der Absender nur mit dem nomen gentile Volumnius angegeben war, und er sich zunächst total unsicher war, von wem der Brief jetzt eigentlich ist. Ich finde solche Einblicke irgendwie immer total spannend, wenn einem bewusst wird, dass die Menschen damals nicht nur vor philosophischen, rhetorischen, staatspolitischen oder kriegerischen Problemen standen (über die man ja dann doch am meisten spricht), sondern natürlich auch ganz simple, alltägliche Schwierigkeiten hatte: "Who the f*$k is Volumnius?!" :D (sorry an alle Volumnii hier im IR!)


    Aber zurück zur Sache: Klar, diese Hybridität ist vollkommen offensichtlich und auch richtig. Und nur, weil es mich irritierte, dass sich die Charaktere hier üblicherweise nur mit dem nomen gentile als gedacht neutrale Anrede ansprechen, heißt das ja eben auch nicht, dass es allen so ergehen muss: Im Gegenteil, die Mehrheit wird sich vermutlich an diese Form auch gewöhnt haben.


    Falls es jemand für angebracht erachtet, den Artikel anzupassen, kann ich gerne unterstützen, mir liegen eben zumindest das oben genannte Buch vor sowie der Aufsatz von Adams, J. N. (1978). Conventions of Naming in Cicero. The Classical Quarterly, 28 (1), 145–166. Beide Publikationen argumentieren übrigens über Häufigkeiten und geben somit empfohlene Tendenzen an, da man natürlich fast alle Varianten letztlich irgendwo finden kann. Es gibt also erstmal kein falsch, was ja auch angenehm für den Spielfluss sein kann. Die Parameter wie Grad der Intimität, sozialer Status oder situativer Kontext lassen sich aus meiner Sicht gut in einer einfachen Übersicht tabellarisch kondensieren. Ich will aber hier auch nicht übers Ziel hinausschießen :)

    Hallo zusammen,


    erstmal vorab: ich bin neu hier und bin total fasziniert von all dem, was ihr hier in den vielen Jahren bereits geschaffen habt. :D Ich mache nun meine ersten Schritte hier im IR und bin bei meiner Ankunft in Rom auf einen Aspekt gestoßen, der bei mir ein paar Fragen aufgeworfen hat. Daraufhin wurde mir empfohlen, mal einen SimOff-Post zu schreiben, was ich hoffentlich an der richtigen Stelle hier nun tue.


    Es geht um etwas, was hier im IR wohl täglich passiert, nämlich die Begrüßung und die Anrede. Ich hatte mich zunächst gewundert, dass ich mit "Salve, Annaeus" begrüßt wurde. Die Begrüßung mit dem nomen gentile alleine habe ich zumindest bewusst so noch nicht gelesen. Ich habe dann auf Nachfrage die nette Info bekommen, dass ich mir den Abschnitt Anrede in der Theoria Romana anschauen könne, der einer wissenschaftlichen Basis zugrunde liege. Dort heißt es zumindest, dass diese Form der Anrede die höfliche, neutrale und nicht von persönlicher Bindung geprägte Anrede sei.


    Der Artikel wurde offenbar das letzte Mal in 2011 aktualisiert und vielleicht sind die Personen, die diesen Abschnitt erarbeitet haben, gar nicht mehr hier aktiv. Aber falls sich doch noch jemand dafür interessiert oder einfach mehr darüber weiß, würde ich mich total über einen Austausch zu dem Artikel freuen. Leider sind keine Quellen in dem Artikel angegeben, sonst würde ich mir diese selbst einmal ansehen. Ich habe mal eigenständig den TLL angehauen und finde zumindest nach einer schnellen Suche kaum Treffer in den lateinischen Textcorpora, die die Inhalte so bestätigen würden (meine Sichtung war allerdings sehr grob). Auch in die Forschungsliteratur kommt wohl zu anderen Ergebnissen, am relevantesten scheint hier folgende Publikation zu sein:


    Dickey, E. (2008). Latin Forms of Address: From Plautus to Apuleius (Illustrated). Oxford University Press, USA.


    Eine Anrede wie "Salve, Annaeus" oder wie in der Theoria Romana als Beispiel genannt "Salve, Senator Villi" wären demzufolge weder neutral noch besonders höflich, sondern eher informell und leicht abwertend. Ich kann halt so null einschätzen, wie relevant ein solcher Input für euch hier ist. Ich will hier auch nichts schlecht machen oder kleinlich das Haar in einer absolut vorzüglichen Suppe suchen. Im Gegenteil! :D Es ist für mich auch vollkommen okay, wenn es am Ende so bleibt. Am Ende ist es eben auch eine Frage der Rekonstruktion. Vielleicht ist es auch einfach nur eine gute Gelegenheit, sich als Neuling hier in dem Forum einzufinden.

    Wie sehr hatte sich Milo auf diesen Moment gefreut? Auch wenn er in den etwas mehr als zwei Jahren, die er nun zu Bildungszwecken in Griechenland verbracht hatte, durch die vielen Eindrücke gut abgelenkt war, dachte er nahezu jeden Tag an seine Heimat im Westen. Und nun konnte er endlich wieder hier in Rom sein.


    Milo war erschöpft, als er nach Hause kam. Die Überfahrt nach Italia hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er erwartet hatte, und er freute sich darauf, endlich wieder in der domus Annaea zu sein. Er ging den Südhang des mons Esquilinus hinauf und sah schon von weitem die zwei großen römisch-korinthischen Säulen, die den Eingangsbereich des Hauses säumten. Milo lächelte, als er die schwere porta erreichte und dagegenklopfte. Er war froh, wieder zu Hause zu sein und freute sich darauf, seine Familie und Freunde wiederzusehen.


    *klopf, klopf*

    Milo nahm das Schreiben wieder an sich und nickte den milites dankend zu. Dann schritt er zusammen mit den beiden mitreisenden Sklaven durch die porta Praenestina und betrat die Stadt. Mit jedem Atemzug, den er innerhalb der Stadtmauern tat, schätzte er sich glücklicher, endlich wieder zu Hause zu sein. Jetzt machte er sich als erstes auf in die domus Annaea, die glücklicherweise an den Hängen des mons Esquilinus eine denkbar gute Lage für Rückkehrer aus Griechenland aufwies.


    Sim-Off:

    Danke für den Hinweis, das werde ich mal so machen! :D

    "Wie dem Schreiben zu entnehmen ist, ist meine Ankunft in Rom bereits angekündigt und ich werde in der domus Annaea erwartet.", sagte er um die unangenehme Stille zu brechen.


    Sim-Off:

    Woher hast du diese Information zum nomen gentile? Es wurde meines Wissens kaum als alleinige Anrede im mündlichen Sprachgebrauch genutzt, das gibt die schriftliche Quellenlage aus meiner Sicht nicht her (weder aus offiziellen Reden, noch aus den etwas alltagsnahen Komödien wie die des Plautus). Vergil scheint dabei die größte Ausnahme zu bilden, aber vielleicht übersehe ich hier etwas. Ich lerne gerne dazu.

    Die Situation war merkwürdig. Milo fragte sich, wieso der Soldat ihn mit seinem nomen gentile ansprach. Und auch die unwissentliche Frage nach den Dokumenten, irritierte ihn. Hätte der Soldat einfach selbst einen Blick drauf geworfen, würde er ja sehen, dass es sich um ein Einlassschreiben handelte. Schließlich stand kein unzivilisierter Barbar vor ihm, der den mons Capitolinus zu stürmen versuchte, sondern ein römischer Bürger, dessen Rückkehr nach Hause gut organisiert war. Hat sich Rom in seiner Abwesenheit wirklich so stark verändert?


    Auf die Frage, was es mit den Dokumenten auf sich habe, antwortete Milo nicht. Der Soldat wird schon lesen können. Dabei kam ihm ein witziger Vers aus einer satura des Iuvenalis in den Sinn, den er erst kürzlich gelesen hatte und der zu gut zu der Situation gepasst hätte. Aber Milo behielt den Gedanken lieber für sich.


    „Dies sind zwei Sklaven aus Eleusis, sie haben mich auf meinem Weg über das Meer bis hier an das Stadttor von Rom begleitet und werden in Kürze wieder nach Griechenland zurückgeschickt.“


    Er zeigte auf die beiden Sklaven.

    Der junge römische Bürger M. Annaeus Milo war aufgeregt, als er das Stadttor von Rom erreichte. Er hatte etwas länger als zwei Jahre damit verbracht, in Griechenland zu studieren und zu lernen und war nun endlich zusammen mit zwei mitreisenden Sklaven auf dem Heimweg. Er freute sich darauf, seine Familie und Freunde in Rom wiederzusehen und ihnen von seinen Erlebnissen zu berichten. Er war gespannt, was die Zukunft als nächstes für ihn bereithalten würde.


    Er saß aus Höflichkeit von seinem Pferd ab, trat an die Wache heran und grüßte den Soldaten, der das Tor bewachte.


    „Salve, mein Name ist Marcus Annaeus Milo, Sohn des Faustus Annaeus Asper, und ich komme aus Griechenland endlich zurück nach Rom gereist, in meine Heimat.“


    Er reichte ihm ein paar Dokumente und trat dann einen Schritt bei Seite, um zu signalisieren, dass er keinerlei Probleme mit einer Durchsuchung hätte.

    Alles gut!

    Ah, sehr spannend. Das können wir gerne mal so unter uns vertiefen, wenn du magst. =)


    Einen Wunsch für den griechischen Zweig habe ich nicht, da ich den Zweig selbst ja im Grunde nicht kenne. Vielleicht siehst du eine gute Option, da du die Familienverhältnisse und die Geschichten drum herum am besten kennst?

    Marcus Tiberius Magnus : Danke für den Empfang und die Einführung! Soweit ich das sehe, bedarf es formal zumindest keiner weiteren Infos, richtig?


    Lucius Annaeus Florus Minor : Danke auch dir für dein Willkommen! :) Das Traditionsbewusstsein der Gens Annaea passt sehr gut zu mir persönlich als auch zu meinem Charakter. Einen detaillierten Plan habe ich noch nicht für meinen Charakter, meine ersten Gedanken hatte ich oben wie folgt formuliert:

    Es wäre schön, wenn mein Charakter zum römisch-griechischen Zweig der Gens Annaea gehören kann. Die Familienverhältnisse kann ich aktuell noch nicht rekonstruieren.

    Der Zweig wäre insofern passend, als dass mein Charakter einerseits voll und ganz auf Rom fokussiert ist (römischer Einschlag), andererseits aber auch mehr der Denker als der Macher ist (griechischer Einschlag).

    Er ist zwar gerade mal 20 Jahre alt, beschäftigt sich aber viel mit Geschichte und Literatur, philosophiert auch gerne und ist ein guter Redner. Er hat gerade seinen Bildungsaufenthalt in Athenae beendet und kommt nun zurück nach Rom. Eine Karriere im Militär passt nicht so gut zu ihm, trotzdem möchte er früher oder später seinen Beitrag leisten, um Roms Wohlstand und Ruhm zu mehren.


    Mein Charakter hat eine sehr enge Bindung zu Rom und bis auf die Studienreise nach Athen, von der er nun zurückkehrt, treibt es ihn nur selten aus der Stadt heraus. Daher wäre eine Karriere innerhalb Roms für ihn am besten, ob in der Politik, im Dienste der Götter oder in anderen verwaltend-unternehmerischen Tätigkeiten ist noch offen. Das Militär kommt für ihn nicht in Frage, das Schlachtfeld überlässt er lieber im Kampf geschickteren Männern. Er ist sehr gesellig und kontaktfreudig und führt im Gespräch auch gerne einmal alte Geschichte und mythische Erzählungen an, aus denen man noch heute aus seiner Sicht einiges lernen kann. Manchmal wird er aber dabei als besserwisserisch oder altklug-arrogant wahrgenommen.


    Details sind noch auszuarbeiten, ich würde gerne als erstes innerhalb der Gens beginnen und dann die Schritte auf die Straßen Roms hinaus wagen.

    Salvete,


    gerne möchte ich ein Teil des IR werden und freue mich, aufgenommen zu werden.

    Folgende Gedanken habe ich mir bisher zu meinem Charakter gemacht:


    Name: Marcus Annaeus Milo

    Gens: Annaea

    Stand: civis

    Wohnort: Roma

    Familienstatus: freies Gensmitglied


    Es wäre schön, wenn mein Charakter zum römisch-griechischen Zweig der Gens Annaea gehören kann. Die Familienverhältnisse kann ich aktuell noch nicht rekonstruieren.

    Der Zweig wäre insofern passend, als dass mein Charakter einerseits voll und ganz auf Rom fokussiert ist (römischer Einschlag), andererseits aber auch mehr der Denker als der Macher ist (griechischer Einschlag).

    Er ist zwar gerade mal 20 Jahre alt, beschäftigt sich aber viel mit Geschichte und Literatur, philosophiert auch gerne und ist ein guter Redner. Er hat gerade seinen Bildungsaufenthalt in Athenae beendet und kommt nun zurück nach Rom. Eine Karriere im Militär passt nicht so gut zu ihm, trotzdem möchte er früher oder später seinen Beitrag leisten, um Roms Wohlstand und Ruhm zu mehren.


    Nebeninfo zu mir: Ich habe Latein und Griechisch studiert, Erfahrungen mit dem IR habe ich noch nicht, war aber eine Zeit lang stiller Mitleser. Die Komplexität beeindruckt mich sehr, hoffe daher aber auch auf ein bisschen Schonfrist, bis ich in alles gut reingefunden habe. =)