Hilda war etwas überrascht über die doch distanzierte Art der jungen Frau, denn eigentlich sollten sie sich gut verstehen da ja nicht wirklich viel Altersunterschied zwischen ihnen war. Nun war sie doch etwas enttäuscht, da sie gehofft hatte in dieser Frau eine Freundin zu finden mit der sie sich unterhalten könnte. Doch anscheinend wollte Iunia Matidia das nicht wirklich. Hilda hatte ein untrügliches Gespür wenn es jemand ernst meinte mit ihr und wenn nicht. Doch anderseits war sie trotz allem froh jemanden weibliches an ihrer Seite zu wissen. Mit Frauen konnte man doch viel besser über weibliche Dinge sprechen.
„Ich würde gerne mit dir ein bisschen zusammensitzen und plaudern. Allerdings muss ich auf Wein verzichten, aber es gibt hier im Haus auch gute Fruchtsäfte die hervorragend schmecken. Ich liebe diese und kann davon nicht genug bekommen.“ Tatsächlich war die gute Hilda nach Fruchtsäften regelrecht süchtig geworden, solche Dinge hatte es in ihrer Heimat nicht gegeben. So nahm Hilda Platz und begann mit der Römerin ein Gespräch über ihre Schwangerschaft zu führen. „Nun eigentlich geht es mir bislang ganz gut, bis auf das gelegentliche Übel werden. Es schwächt mich dann erheblich und das bin ich nicht gewöhnt. Normalerweise bewege ich mich viel und arbeite an meinen Heilpflanzen und bereite die Gartenteile für die Anpflanzung vor. Ich habe mir auch schon überlegt, dass ich in einem größeren Raum die Pflanzen mit Wärme großziehe und somit nicht so auf die Jahreszeiten angewiesen bin. Aber wie ich das bewerkstelligen kann ist mir noch nicht so richtig klar.“ Hilda dachte nach und machte sich schon einen ganz großen Kopf. Es wäre so schön Pflanzen das ganze Jahr über heranziehen zu können um permanent Heilmittel herstellen zu können. In Germanien war es einfach zu kalt und gerade Heilpflanzen benötigten gleichmäßige Wärme. Aber sie würde sicherlich noch ein Weg finden wie sie das bewerkstelligen könnte. „Ich hoffe das mein geliebter Faustus bald nach Hause kommen kann um mit mir die Geburt zu erleben. Diese Ausbildung beim Militär dauert jetzt dosch schon eine lange Zeit und ich sehen mich danach wieder in seinen Armen zu liegen.“ Und nicht nur in den Armen zu liegen, darin war sich die liebe Hilda ganz klar. Sie hatte Thors Männlichkeit und seine zarten Berührungen schon zu lange vermissen müssen. Aber irgendwann würde auch die Ausbildung vorbei sein und ihr Faustus in ihren Armen liegen.