Beiträge von Publius Aelius Hadrianus

    Kleinere Vergehen wurden meines Wissens nach mit Schadensersatz geahndet. Bei armen Leuten in form von Arbeitsleistung oder bei reichen mit Arbeitsleistung durch Sklaven, Klienten oder Geldleistung. Oft auch einfach nur Buße bei der betreffenden Gottheit, wenn es ein religiöser Verstoß war mit einer kleinen Tempelspende zur Besänftigung des betreffenden Gottes. etc.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Gut, das sind aber (soweit ich das überblicke) alles nur Maßnahmen wenn sich ein Priester von seiner Gottheit abwendet. Wie schauts generell mit Gesetzesverstößen aus? Nehmen wir doch das sich anbietende Beispiel Lex Mercati. Da hat keiner das Recht darauf, den Priester zu arrestieren, oder? Allerdings muß es da auch ein "aber" geben, läuft das dann vermutlich wieder übers Collegium Pontificium?


    Die Römer kannten generell keine Haftstrafen.Ein Verstoß gegen den Lex Mercati kann eigentlich nicht passieren, da sie ja keine Betriebe führen dürfen .;)

    Ich grinste. Was kann ich dafür, wenn die Leute mein Geld nicht nehmen wollen? Aber es würde mich ehren, wenn ihr bei eurem nächsten Besuch in Rom euren trefflichen Koch mitbringen könntet.


    ich nahm mir eine Traube und fuhr fort


    Ich bin hier, um für das Collegium Quindecimviri einen Bericht über die Societas zu verfassen. Und mit dem Fleiße meiner Vorfahren, die Götter seien ihnen wohlgesonnen, machte ich mich gleich ans Werk. Da stimmt ihr mir doch zu Legatin?


    Disziplinarrechtliche Schritte gegen Verstöße von Priestern gegn die Religiosität werden vom Collegium Pontificium geahndet.
    Erschien meinetwegen der betreffende Angeschuldigte zu dieser Verhandlung nicht, konnte dies als Zeichen seiner Schuld angesehen werden und das Collegium stieß ihn aus dem CD aus. Dann war er sozusagen vogelfrei bis seine Unschuld erwiesen war, oder aber er sich die Schuld bestätigte. Sicher wurde er dann nach dem Ausstoß zwangsvorgeführt.

    Ich machte mir in meiner Ecke Notizen, obwohl ich einen Sklaven vorbeischicken wollte. Aber wenn selbst die Legatin solch ein Interesse an der Societas hatte, bequemte ich mich doch selber hierin. Wer weiß, vielleicht war das Mahl besser,als diese Rede. ;)


    Ich notierte mir:
    Kompromisse gegenüber griechischem Gott? -Undenkbar.
    Offene Kritik an der althergebrachten Verfahrensweise unserer Religion



    Ich gähnte. Eigentlich hatte ich erwartet, daß sie die Societas voranbringen wollten, aber so? Vielleicht kam das ja in einem anderem Teil der Redeund so schaute ich meinen Sklaven an und meinte zu ihm: 1 Woche frei für dich, wenn sie verstehen wird, daß sie dabei ist, mit solchen Worten der Societas mehr zu schaden als zu nützen.

    Einen Versuch war es ja wert. sagte ich und zwinkerte ihr zu. Diese Societas? Hm. Eigenartige Leute sind das. Besonders fromm scheinen sie nicht zu sein. Aber vielleicht werden sie mit Einsicht gesegnet und erfahren durch Aesculapsius ihre Bestimmmung und ihr Handeln. Ich mochte diese Jünger noch nie. Ihr Gott war ein aufsässiger Kerl, der zu Recht von Apollo, seinem Vater erschlagen wurde.

    Ich schaute sie entgeistert an und es sah wohl etwas komisch aus, so wie ich das Stück Fleisch noch in Händen hielt.


    Solcherart Humor gefällt mir nicht! Pflegt ihr immer so Eure Gäste zu empfangen?Auf solche Gedanken können auch nur Römer vom Rande der Welt kommen. brummte ich und mampfte fröhlich weiter.

    Nun war ich doch etwas überrascht. Kannten wir uns? Gesucht? Sie war nun die 2., welche mir so etwas erzählte. Aber der freundliche Empfang ließ mich solcherart Tratsch doch recht schnell vergessen und so langte ich tüchtig zu. Man wußte ja nicht, wann es das nächste Essen gab und die Küche war exzellent, wie ich neidvoll zugestehen mußte.

    Nach vielen Irrungen und Wirrungen erreichte mich die Nachricht, daß ich beim LAPP höchstpersönlich erwartet wurde. Nachdem ich hatte ausrichten lassen, daß ich stark beschäftigt bin und erst nach 3 Tagen ihr meine Aufwartung bereiten konnte, erschien ich nun gutgelaunt und sogar ausnahmsweise fast pünktlich,sodaß mein kommen der LAPP rechtzeitig gemeldet wertden konnte. ;)

    Aus dem Sektlexikon. (sekt.de)


    SEKT (historisch)
    Die Bezeichnung stammt vom lateinischen "siccus", trocken, ab und wanderte über das spanische "secco" und das engliche "sack" um 1640 in die deutsche Sprache als "seck" ein. Zunächst meinte "seck" jedoch einen stillen, süßen spanischen Wein und hatte mit Schaumwein nichts zu tun. Erst durch einen kuriosen Vorfall im Weinkeller von Lutter & Wegner am Berliner Gendarmenmarkt wurde "Sekt" allmählich Begriff für schäumenden Wein. 1925 wurde "Sekt" amtlich, nachdem "Champagner" den deutschen Herstellern durch den Versailler Vertrag bereits nicht mehr erlaubt war.



    SCHAUMWEIN
    1. Gesetzlicher Oberbegriff für alle in der EG hergestellten schäumenden Weine. 2. Steht "Schaumwein" auf dem Etikett, handelt es sich um die unterste Stufe der schäumenden Weine, es müssen mindestens 3 Bar und ein Alkoholgehalt von 9,5 % vorhanden sein. Die Lagerdauer ist nicht vorgeschrieben.



    Kann es also sein, daß der römische Schaumwein nicht der Schaumwein von heute ist?

    Eigentlich wäre es höchste Zeit zu gehen, zumal man mich jetzt einfach stehenließ, nachdem man die Tür wieder verschloß. aber die Gastgeberin schien überhaupt keine Notiz von mir zu nehmen. Was das nun sollte wußte ich wohl selber nicht, aber irgendetwas hielt mich doch hier fest. Und so stand ich einfach nur herum und beschaute mir die Fliegen an der Wand.

    Ich zuckte mit den Schultern ob der Worte.


    Wer sollte mir Böses antun wollen? Es wird niemand wagen einen Priester des Apollo anzugreifen. Du kannst unbesorgt sein, nur ein Gott könnte dies ungestraft tun und falls es ein Mensch tun würde, wäre ihm das Elysium versagt und er auf Ewigkeiten ein Geächteter und Ausgestoßener. Zumal selbst sein erbärmliches irdisches Leben verwirkt wäre.


    Insgeheim beschloß ich aber, mich demnächst auf dem Sklavenmarkt umzusehen und meinen 2 Leibsklaven Unterstützung angedeihen zu lassen. Man wußte nie, was hier für entlaufene Strauchdiebe und Unholde ihr Wesen trieben, denen der religiöse Respekt ein Fremdwort war und die sich gegen die kaiserliche Familie stellen wollten. Einem Römer konnte dies nicht in den Sinn kommen, da er sich nie an einem Priester vergreifen würde. Aber was für Barbaren sollten dies sein und woher sollten sie kommen?

    Ertrage und sei beharrlich sagte ich mir immerfort.
    Perfer et obdura!
    Ein Vers kam mir in den Sinn, den mir mein Lehrer oft vorsagte und ich murmelte
    Ein Tor, der schmäht, weil er zu schlechter Lehre neigt,
    Auf edle Heilige und ihre Lehr', der gleicht
    Dem Schilfrohr, dem die Frucht zum eig'nen Tod gereicht.


    Wer sucht mich? fragte ich erstaunt.