Der Decurio deutete auf die Tür und die beiden Equites, noch immer mit ihren Schwertern halb gezogen, postierten sich hinter Frugi um ihn hinaus zu geleiten.
Beiträge von Ein Praetorianer
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Erneut ertönte dreimaliges Klopfen. Noch lauter und eindringlicher diesmal.
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Er trat ein uns salutierte.
"Praefect, ich brnige euch Kunde aus Hispania. Princeps Balbus schickt mich mit einem vorläufigen Bericht."
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Der Decurio liess sich von einem anderen Eques, der ebenfalls hineingekommen war, nachdem der Tribun hinausgegangen war, Handfesseln geben und ging damit direkt zu Frugi.
Die beiden Equites zogen ihre Schwerter zur Hälfte aus den Scheiden und würden sie sofort ziehen, wenn der Pompeier etwas falsches tat.
Der Decurio legte Frugi die Fesseln an. "Entweder du folgst mir jetzt freiwillig nach draussen, oder diese beiden Herren werden dich rausbringen." Er deutete auf die Equites.
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Welchen Teil von 'persönlich' hatte das dumme Ding nicht verstanden?
Ich bringe eine persönliche Botschaft für deinen Pater.
Wenn er gerade außer Haus ist werde ich warten. -
Mit einer befehlsgewohnten Stimme sprach der Prätorianer:
Lucius Helvetius Asprenas, Decurio der Equites Singulares. Ich bringe eine persönliche Botschaft für Gaius Claudius Vitulus.
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Der Decurio, der sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten hatte, nickte "Jawohl, Tribun."
Er rief laut nach einem seiner, vor der Tür wartenden, Männer und ging einen Schritt auf Frugi zu.
"Klappe zu und Hände vorstrecken!" sagte er zu Frugi.
Einer der Eques kam herein. Er lockerte sein Schwert und war bereit es, wenn nötig sofort zu ziehen. Er beobachtete, wie der Decurio auf Frugi zu ging.
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Drei Mal klopfte es laut und drängend an die große Porta der Villa Claudia.
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Der Reiter war sich zwar sicher, dass der Bericht aus Hispania ebenfalls wichtig und dringend war, aber er hatte keine Lust auf einen langwierige Disskussion.
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Ein Reiter der Equites klopft an die Tür. In seinem Gepäck ein Schreiben aus Spanien.
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIEILSCHREIBEN
An Publius Matinius Agrippa
Proconsul von HispaniaDie Zeugenvernehmung in der Hauptverhandlung Imperium Romanum vs. Publius Aelius Hadrianus ist abgeschlossen. Dein Erscheinen vor Gericht in Rom ist daher nicht mehr notwendig.
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIAn Maximus Decimus Meridius
Legatus Legionis, Legio IX Hispania
Casa Decima Mercator, RomDa ich erfahren habe, du verweilst derzeit noch in Rom, möchte ich die Gelegenheit für eine Unterredung mit dir nutzen.
Erscheine so bald als möglich. -
Der Decurio nickte und gab den Männern die entsprechenden Anweisungen. Dann begab er sich an Crassus Seite, während die anderen Soldaten sich etwas verteilten.
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Die Reiter grüßten ebenfalls und kurz darauf ritt die Turma IV gemeinsam mit Crassus nach Ostia.
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Kurz nachdem der junge, hochmotivierte Miles den Decurio verständigt hatte, versammelten sich auch bereits die angeforderten Männer der Turma IV. Der Decurio sass auf seinem Pferd und neben ihm wartete Crassus' Pferd.
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Asprenas zögerte nicht lange, stand von seinem Platz auf und bemächtigte sich des restlichen Weins. Die Zeit war zu nutzen, bis der Scriba es sich anders überlegte.
"Danke!"
Mit großen Schlucken trank er seinen Becher leer, bis nichts mehr von dem Wein übrig war. Anschließend rülpste er einmal vernehmlich und grinste dem Scriba entschuldigend zu. Dass er keine zweite Portion von den guten Bohnen bekam, tat ihm leid. Er überlegte, ob er einfach mehr fordern sollte, entschied sich aber dagegen. Auseinandersetzungen mochte Asprenas fast so wenig wie Bewegung. Also entschloss er sich stattdessen für einen ausgiebigen Gang auf die Latrinen. Auf der weiteren Reise würde er stets weniger Zeit und weniger komfortable Örtlichkeiten dafür zur Verfügung haben. Von dem wunderbar warmen Officium hieß es nun wohl leider Abschied zu nehmen. Asprenas nickte dem Scriba zu.
"Gut, ich mach mich dann gleich wieder auf den Weg. Danke für alles und bis zum nächsten Mal!"
Er hob die Hand noch einmal zum Gruß und schlug dann den beschriebenen Weg zu den Latrinen ein. -
Zufrieden schnappte Asprenas sich Becher und Schale, um sich damit an einen abseits stehenden Tisch zu verziehen. Grinsend hob auch er den Becher und prostete dem Scriba zurück. Manche Beamte waren scheinbar weniger schlimm als andere. Genüsslich tat er einen großen Zug und war positiv überrascht. Er hatte schon die übelste Plörre im Imperium befürchtet.
"Oh, is ja garnich so schlecht. Euer Koch versteht sein Werk." nickte er anerkennend.
Dann wandte er sich den Bohnen zu und aß diese mit Genuss. Als er alles bis auf den letzten Tropfen und die letzte Bohne verzehrt hatte, lehnte sich Asprenas entspannt auf seinem Stuhl zurück. So ließ es sich leben. Ob der Scriba ihn wohl noch für die Dauer eines Nickerchens hier dulden würde? Oder ob er ihm gar noch mehr Wein und Essen anbieten würde? Vorsichtig schielte Asprenas zu dem Mann herüber.
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Asprenas hatte es befürchtet, verzog jedoch keine Miene als der Scriba sich für den zusätzlichen Boten entscheidet.
"Gut. Dann wird es so geschehen." nickte er.
Mit seinem Angebot überrascht der Beamte den Prätorianer jedoch gänzlich. Asprenas war es schon gewohnt, dass man ihm gegenüber nicht sonderlich freundlich auftrat und sich schon garnicht für seine Bedürfnisse interessierte. Entsprechend überrumpelt war er nun im ersten Moment.
"Was?" fragte er entgeistert nach, während er die Worte des Scriba in Gedanken langsam noch einmal durchging. Er schien sich tatsächlich nicht verhört zu haben. Nun galt es rasch zuzusagen, bevor der Mann es sich noch wieder anders überlegte.
"Oh, ja! Gerne!"
Asprenas Laune besserte sich augenblicklich stark und er begann sogar leicht zu grinsen. Eine solche ruhige Pause mit gutem Essen und... naja, in Germania wohl eher weniger köstlichem Wein war nicht zu verachten. Es würde den verhassten erneuten Aufbruch angenehm nach hinten verschieben.
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Asprenas trat ein und salutierte militärisch. Wieder musste er sich mit einem dieser kleinen Beamten rumplagen. Er konnte Beamte fast ebenso wenig leiden wie diese ewigen Botenritte. Auf Botenritten musste man sich wenigstens kein dummes Geschwafel anhören.
"Salve! Ich bringe eine Nachricht von der Augusta Iulia Ulpia Drusilla, die derzeit in Hispania weilt. Ihre Ankunft hier in Mogontiacum ist für ANTE DIEM III ID IAN DCCCLVI A.U.C. (11.1.2006/103 n.Chr.) angekündigt worden. Diesen Termin wird sie nicht einhalten. Ihre Reisegesellschaft wird nicht vor ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (18.1.2006/103 n.Chr.) hier in Mogontiacum eintreffen."
Er zögerte kurz und rückte schließlich widerwillig mit dem letzten Teil der Botschaft heraus.
"Wenn man es wünscht, dann werden wir einen Boten vorausschicken, der ihre Ankunft einen Tag vorher ankündigt."
Missmutig sah Asprenas den Scriba an und wartete die Antwort ab.
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Missmutig hatte sich Asprenas durch das kalte, unwirtliche Germanien geschleppt. Natürlich war er seinem Ruf entsprechend schnell wie immer gewesen, doch Freude an diesem weiteren Botengang kam deswegen noch lange nicht auf. Der Aufenthalt Hispania ist ihm zwar auch kein Genuss gewesen, aber besser als Germania hat es ihm dort allemal gefallen.
Die Regia des Legatus Augusti pro Praetore kannte er wenigstens schon, so dass er zielstrebig den Weg zum Arbeitszimmer des Scriba einschlug. Energisch klopfte der Prätorianer an die Tür.