Völlig außer Atem blieb ich in einer engen Gasse stehen und versuchte mich erstmal zu beruhigen. Meine Hände zitterten, meine Tunika war durchnäßt vom Angstschweiß.
Wie spät war es? Die Nacht wich allmählich der Sonne, ich hörte die frühmorgendlichen Geräusche in den Mietshäusern zwischen denen ich stand. Allmählich wurde mir klar, was letzte Nacht alles passiert war. Der Mann, der Brutus genannt wurde, die 3 üblen Kerle, die Prätorianer.. Ohja, an die erinnerte ich mich besonders gut.
Jemand aus einem hohen Stockwerks des Mietshauses hinter mir entleerte just in dem Moment seinen Nachttopf, was mich mehr als unsanft aus meinen Gedanken riss. Ich fluchte laut, war außer mir. Verärgert trottete ich weiter, versuchte mich daran zu erinnern in welcher Absteige ich mich einquartiert hatte.
Ich versank wieder in Gedanken. Ich hatte Glück mit den Prätorianern, sie schienen sich weitaus mehr für die Bande die Brutus bedrohte zu interessieren. Verhaftet wurde jedoch niemand, ich sah die Kerle kurz nach meinem Verlassen der Taverne wie sie sich davonmachten. Sie waren mit einem blauen Auge davongekommen, das hinderte sie aber sicher nicht, Brutus weiterhin nachzustellen.
Mich wunderte allerdings, daß der Anführer der Prätorianergruppe Brutus zu kennen schien. Er nannte ihn allerdings Gaius, den Nachnamen sprach er nach kurzem Zögern leider nicht aus. Vermutlich war Gaius, oder Brutus, welcher Name auch immer sein wahrer sein möge, Mitglied einer einflußreichen Familie. Und doch floh er, als ob er sich nicht in die Obhut der Garde begeben wolle.
Ich blieb stehen. Wo in Jupiters Namen, war ich denn hier? Nach einigem Umsehen stellte ich fest, daß ich mich mittlerweile innerhalb der alten Stadtmauern befand, vor mir konnte ich eindeutig die Trajansthermen sehen. Achselzuckend ging ich schnurstracks darauf zu, ein Aufenthalt in den Thermen war durchaus angebracht, stank ich doch wie ein nasser Hund.