Beiträge von Gnaeus Postumius Rufus

    Der anwesende Postofficiumsbeisitzer blickte auf, überlegte kurz und kramte schließlich in einer Ablage. Nach kurzem Suchen, fand er die benötigte Tabula und hob den Kopf wieder.

    "Die Curie von Mantua besitzt noch eine Karte mit einhundertfünfundzwanzig Sesterzen Wert."


    Er wunderte sich, das ein Duumvir sooo weit reiste, um einen Brief abzugeben, wo es eine Station direkt in jener Stadt gab.

    Normalversand


    An:
    Quintus Caecilius Metellus,
    Casa Ceacilia, Roma


    Von:
    Kaeso Caecilius Macro



    Salve Großer,
    da ich für meinen letzten Ausgang, der leider doch nicht so genehmigt war, wie von mir angenommen, eine Strafpredigt und den Auftrag zum Latrinenputzen (Ich bin sicher, deine Reaktion auf diese Zeilen zu kennen) bekam, hoffe ich dich auf diesem Wege zu erreichen. Mir geht es soweit ganz gut und ich hoffe euch zuhasue genauso.
    Denkst du es wäre möglich, dass wir uns hier in Mantua einmal sehen? Ich hätte einiges mit dir zu besprechen und einen Rat von dir dringend nötig. Nun wie auch immer, die 5 Sz. bist du mir gerade noch wert, grüße an alle, vor allem Marcella.


    Lagionarius K. Caecilius Macro (klingt gut oder?)


    Familien-Wertkarten



    *Ausgenommen Aurelius Commodus und Aurelia Antonia



    Institutions-Wertkarten



    *Comes, Princeps Curiae, Vicarius Principis Curiae




    Beförderte Briefe insgesamt: 23


    davon
    Eilpost: 17
    Normal : 6
    Fracht: 0


    HIS: 1
    GER: 7
    ITA: 15
    JWD: 0


    Quittungen: 0
    Einschreiben: 0
    auf Wertkarte: 2
    Intern: 1


    Versandeinnahmen: 325 Sesterzen
    Wertkarten: 0 Sesterzen


    Gesamteinnahme: 325 Sesterzen


    An: Casa Iulia, Roma, Italia


    Liebste Tochter, liebe Verwandschaft


    Lange ist es her, seit ihr die letzte Kunde von meinem verbleib bekamt, nun ich habe das Kommando über die gesamte Reiterei der Legio I übertragen bekommen. Außerdem besitze ich nun eine kleine Taberna hier in Mantua. Es geht mir gut, auch wenn es hier viel zutun gibt. Eventuell schaue ich bald wieder in Roma vorbei, wir brauchen neue Pferde, außerdem möchte ich mal auf dem Sklavenmarkt vorbeischauen. Nunja und euch natürlich auch sehen. Was gibt es bei euch neues? Auch ihr habt euch lange nicht bei mir gemeldet. Wie geht es meinem Bruder? Und wie geht es dir Livilla?


    Ich hoffe auf baldige Antwort, euer Verwandter,


    Tribunus Angusticlavius Tiberius Iulius Numerianuns


    Kommandeur der Legionsreiterei

    Der vertretende Vertreter schaute von einer Tabula auf.


    "Salve, dafür sind wir ja da. Soll es ein einfacher Zustellungstakt werden, welcher euch 5 Sesterzen kosten würde, oder sollen wir es besonders rasch nach Hispanien befördern? Dies käme dann 20 Sesterzen. Außerdem wäre es möglich, das es auf eine Wertkarte geht, wenn ihr eine habt oder eine eurer Familie nutzen könnt."


    Abwartend sah er neutral die Kundin an.

    Nur sehr selten, war da jemand. Aber nachdem der stumme Vertreter das Schreiben in der Scribastuben des Cursus Publicus durch eine gültige Adresse hat versehen lassen, ließ er es auf den schnellsten Weg nach Hispanien bringen. Durch jene Aktion dauerte es aber trotzdem etwas länger als erhofft.


    Sim-Off:

    Der PV von Italia wird zur Zeit vertreten, ein Neuer ist nicht gefunden. So dauert es eben manchmal etwas länger. ;)

    An den Kommandanten der Legio I Traiana Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus
    Mantua
    Regio Italia


    Salve Legatus Legionis,


    man hat mich beauftrag Dir mitzuteilen das einer Deiner Männer mit Namen Lucius Artorius Avitus durch unseren Imperator zum Eques Roms ernannt wurde. Bitte teile ihm mit das er nun das Privileg und die Ehre hat die Abzeichen der Equites zu tragen.



    Mit besten Grüßen


    Gez.
    Appius Tiberius Iuvenalis


    Roma, ANTE DIEM VII KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (26.1.2007/104 n.Chr.)




    Roma
    Palatium Augusti

    An den Kommandanten der Classis Misenensis Praefectus Classis Lucius Annaeus Florus
    Misenum
    Regio Italia


    Salve Praefectus Classis,


    man hat mich beauftrag Dir mitzuteilen das einer Deiner Männer mit Namen Tiberius Marius zum Dank für seine Verdienste für die römische Flotte von unserem Imperator, das römische Bürgerrecht verliehen wurde.
    Er möge sich bitte dazu äußern ob er einen Gensnamen annehmen möchte oder nicht und es mir bitte mitteilen.


    Mit besten Grüßen


    Gez.
    Appius Tiberius Iuvenalis


    Roma, ANTE DIEM VII KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (26.1.2007/104 n.Chr.)




    Roma
    Palatium Augusti

    Audite, Audite RÖMER!


    Werde Beamter des Postdienstes und verdiene ein stattliches Gehalt von 200 Sesterzen. Der Stationarius Posten wartet auf dich. Mit etwas Einsatz kannst du es in einem Monat auf mehr als das Dreifache bringen.



    Diene dem Kaiser und römischen Imperium!



    Melde dich im Officium des Praefectus Vehiculorum oder direkt beim Legatus Augusti cursu publico auf dem Palatin.



    ROM BRAUCHT DICH!



    Audite, Audite RÖMER!


    Werde Beamter des Postdienstes und verdiene ein stattliches Gehalt von 200 Sesterzen. Der Stationarius Posten wartet auf dich. Mit etwas Einsatz kannst du es in einem Monat auf mehr als das Dreifache bringen.



    Diene dem Kaiser und römischen Imperium!



    Melde dich im Officium des Praefectus Vehiculorum oder direkt beim Legatus Augusti cursu publico auf dem Palatin.



    ROM BRAUCHT DICH!



    Audite, Audite RÖMER!


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    Diene dem Kaiser und römischen Imperium!



    Melde dich im Officium des Praefectus Vehiculorum oder direkt beim Legatus Augusti cursu publico auf dem Palatin.



    ROM BRAUCHT DICH!



    Audite, Audite RÖMER!


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    Diene dem Kaiser und römischen Imperium!



    Melde dich im Officium des Praefectus Vehiculorum oder direkt beim Legatus Augusti cursu publico auf dem Palatin.



    ROM BRAUCHT DICH!


    Es war ein freundlicher Tag, als ein Schiff aus Italia, explizit Ostia das Festland bei Athenae erreichte. Die Art und Bauweise zeigte gleich, das es sich um eine modifizierte Zwei-Mast-Corbita der staatlichen Post handelte.


    Schon bald war angelegt, Ladung wurde gelöscht und so kam es auch, das ein Brief direkt aus dem schönen Rom dabei war. Er wurde im Officium abgegeben und würde am Tage seinen Weg zum kleinen angegebenen Ort finden.


    An Furia Stella
    oikos tou emporou eurystophanou
    Abdera - Achaia


    Von Lucius Octavius Detritus
    Casa Octavia
    Roma - Italia


    Detritus Stellae S.D.


    S.V.B.E.E.Q.V.


    Neuigkeiten verbreiten sich schnell doch ich wollte es dir persönlich mitteilen und zwar ist vor einigen Tagen ein Schiff vor der Küste Hispaniens untergegangen und ich habe dabei einen Verlust von über 500.000 Sesterzen hinnehmen müssen. Ich bin, so sehr es mich schmerzt es zu schreiben, komplett pleite und daher muss ich dich leider entlassen. Ich hoffe du hast dafür Verständnis und findest bald eine neue Beschäftigung. Grüß mir den Händler Eurystophanes.


    Vale


    gez. Lucius Octavius Detritus
    D. ante diem XIII Kal. Feb. Rom - (20.1.2007/104 n.Chr.)


    Etliche Zeit später schoppte man die Taue und das Schiff machte sich auf den weiteren Weg nach Demetrias am Mare Thracium...

    Ein kleiner Brief flatterte ins Haus, daran befand ich ein Anhang.



    Wegen Unzustellbarkeit zurück.


    Anschrift fehlt.


    Normalversand


    An:
    Quintus Caecilius Metellus


    Von:
    Kaeso Caecilius Macro



    Salve Großer,
    da ich für meinen letzten Ausgang, der leider doch nicht so genehmigt war, wie von mir angenommen, eine Strafpredigt und den Auftrag zum Latrinenputzen (Ich bin sicher, deine Reaktion auf diese Zeilen zu kennen) bekam, hoffe ich dich auf diesem Wege zu erreichen. Mir geht es soweit ganz gut und ich hoffe euch zuhasue genauso.
    Denkst du es wäre möglich, dass wir uns hier in Mantua einmal sehen? Ich hätte einiges mit dir zu besprechen und einen Rat von dir dringend nötig. Nun wie auch immer, die 5 Sz. bist du mir gerade noch wert, grüße an alle, vor allem Marcella.


    Lagionarius K. Caecilius Macro (klingt gut oder?)



    Flavia Leontia
    Villa Flavia
    Roma


    Unter menschlicher Tugend verstehen wir aber nicht Tüchtigkeit des Leibes, sondern solche der Seele, wie wir ja auch unter der Glückseligkeit eine Tätigkeit der Seele verstehen. Ist aber dem also, so muß der Staatsmann und der Lehrer der Staatswissenschaft bis zu einem gewissen Grade mit der Seelenkunde vertraut sein, grade wie wer die Augen oder sonst einen Leibesteil heilen will, deren Beschaffenheit kennen muß, und zwar jener noch vielmehr als dieser, weil die Staatskunst viel würdiger und besser ist als die Heilkunst.


    Meine liebe und hochgeschätzte Nichte,


    ist es nicht traurig und äußerst bedauerlich, daß unsere Zeit leider nicht solche Geister, solche überragende Ideen hervorbringen vermag? Wann ist die Zeit angebrochen, an denen unsere römischen Männer nur noch danach streben den banalen und belanglosen Tätigkeiten des Lebens nachzugehen und nicht mehr danach streben die griechischen Philosophen mit römischen Tugenden und römischer Brillanz zu übertrumpfen? Doch vielleicht vermagst Du im fernen Rom, dem Nabel der Welt, einen Hoffnungsschimmer erkennen, der die Namen großer Gelehrter, großer Staatsmänner und weiser Römer mit sich trägt. Selbst wenn ich in Baiae doch stets gut über die Belange der Hauptstadt informiert bin, so sehe ich diesen im Moment nicht.


    Doch bin ich überrascht und gleichermaßen erfreut, von Deiner Anwesenheit in Rom erfahren zu haben. Ich bin mir sicher, daß Du die Stadt noch als Quell der Inspiration erkennen wirst, die sie doch in sich birgt. Sicherlich ist sie auch groß, gefährlich und schmutzig. Und doch sind gerade in dieser Stadt diejenigen versammelt, die die Zukunft unseres Reiches bedeuten könnten. Wäre mir meine Heimatstadt Baiae nicht so sehr ans Herz gewachsen, so wäre ich mit Sicherheit längstens in die schöne Stadt Rom gezogen. Aber meine liebe und kluge Nichte, ich bin froh, eine verwandte Seele in Rom zu wissen, die mein Leben mit den aufregenden Geschichten der Stadt füllen, die meiner Abgeschiedenheit hier in Baiae einem Ende bereiten kann. Doch ganz besonders bin ich froh, daß in die Villa Flavia endlich eine begabte, feinfühlige und mit einem scharfen Verstand versehene junge Frau eingezogen ist.


    Selbst wenn die Männer unserer Familie wohl gerne noch anderes glauben möchten, so sind doch die wahren Geschicke einer Familie besser in den Händen der Frauen aufgehoben, verspüren sie doch meist mehr Taktgefühl und den Sinn für das Wohl der Familie. Gerade mein Sohn gibt doch ein hervorragendes Beispiel ab, welches uns Frauen beweist, wie sehr doch die Männer die Hand einer Frau im Hintergrund benötigen, um eben nicht die zarten Bande der Bündnisse und Freundschaften mit ihren jovialen und leichtfertig dahingesprochenen Worten zu zerstören.


    Vielleicht ahnst Du schon, meine verständige Nichte, worauf ich mit meinen Worte zu lenken versuche? Vieles ist mir verwehrt von Baiae her zu tätigen und ich benötige eine Frau, die ebensolchige Aufgabe annehmen würde, eine Frau, wie Du sie bist, liebe Leontia. Denn natürlich macht sich eine Frau auch Sorgen um die Belange ihres Sohnes und ihres Enkels. Es würde mich von Herzen freuen, sollte ich Dich dabei wissen, wie Du lenkend im Hintergrund das Wohl meines Sohnes und meines Enkels, natürlich auch das meiner Enkelin beeinflussen könntest.


    In vielerlei Hinsicht ist mein Sohn sehr unbedarft, hat noch den Anteil eines Kindes mit denen eines erwachsenen Mannes in sich vereint, wie wohl viele Männer jene Eigenschaft aufweisen. Und doch gilt es für ihn einige Schritte für seine Zukunft zu tätigen, die ich jedoch ungern in seine Hände legen wollte. Deswegen wende ich mich an Dich, liebe Leontia. Mein Sohn muß wieder heiraten! Sollte er seine Zeit im Militär absolviert haben, im Moment scheint er in der Tat wohl gefallen daran gefunden zu haben, wird er in der Politik eine kluge und vor allem passende Frau an seiner Seite brauchen. Natürlich kommen diesbezüglich nicht allzu viele Familien in Rom und Italia in Frage, mit denen ich eine Verbindung mit meinem Sohn begrüßen würde. Selbstverständlich erläutere ich Dir gerne meine Gedankengänge in dieser Hinsicht, birgt dies doch den Vorteil, Dich über die Familien und die Persönlichkeiten Roms zu informieren. Sollten schon altbekannte Gerüchte dabei sein, so mögest Du mir es hoffentlich verzeihen, sie in meinem Brief nochmals erwähnt zu haben.


    Wichtige Familien in Rom, die unserem Stande entsprechen, gibt es zurzeit Drei. Wahrlich eine treffende mystische Zahl und doch ist es wohl mehr ein Zufall. Es handelt sich hierbei um die Gens Claudia, die Gens Aurelia und die Gens Tiberia.
    Kommen wir doch zu allererst zur Gens Tiberia. Mit Sicherheit ist dies eine Familie, die hohes Potential in sich birgt. Die Familie ist aufstrebend im Militär und in der Politik, sie hat einige herausragende Persönlichkeiten, was das öffentliche Bild angeht, in ihrem Schoße. Doch betrachtet man sich die Familie genauer, so fallen doch gleich einige unschöne Elemente ins Auge. Die Tatsache, daß dort Frauen in Politik und Verwaltung tätig war, ist noch banal und als eine Laune jener weiblichen Wesen zu betrachten, also nur minder ein Hinderungsgrund. Viel schwerer wiegt die Tatsache, daß die Gens eigentlich als eine Familie der Emporkömmlinge und vulgärer Neupatrizier zu betrachten ist. Mögen sie noch so fleißig, noch so strebsam sein, so verbirgt dies doch nur schlecht die Tatsache, daß sie ehemals und vor nicht allzu langer Zeit eine Familie der Plebejer, des gemeinen Pöbels waren. Vielleicht mag eine unverschämte Seele anfügen, daß auch die Flavier nicht immer patrizischen Geblüts waren, doch welche Familie der zahlreichen Patrizier kann sich schon rühmen, drei Kaiser hervorgebracht zu haben, mal von den Claudiern abgesehen? Des weiteren scheinen mir die jungen Frauen, die in Frage kommen würden, zwar gut behütet zu sein, doch die Zukünftige meines Sohnes sollte schon über ein gewissen gesellschaftlichen Elan verfügen, dies sehe ich bei dieser Gens mitunter ebenso nicht.


    Die Gens Aurelia bekleckert sich in letzter Zeit leider auch nicht mit großem Ruhm oder guten Nachrichten. Sicherlich ist dort der ein oder andere doch nicht uneinflussreiche Mann zu finden, doch die schon fast skandalösen Geschehnisse der letzten Zeit vermögen mich nicht von dieser Familie, die schließlich auch nur eine junge Patrizierfamilie mit selbigem Hintergrund wie die Tiberier sind, für ein Bündnis zu überzeugen. Angeblich soll eine Adoption einer schon adoptierten Tochter dort in eine andere Familie ermöglicht worden sein, um eine Inzestzehe arrangieren zu können. Vielleicht ist das auch nur das übliche und dumme Geschwätz von so manch einem hier in Baiae, doch unter Umständen ist es Dir, meine liebe Leontia, möglich mehr darüber zu erfahren.


    Wo wir leider auch einen Schwenk zur Gens Claudia machen können. Denn jene unrühmliche Adoption soll in der Tat in die Reihen der Claudier hinein geschehen sein. Verwundert kann man bei der Ahnenschaft jener Gens über solche Winkelzüge zwar nicht sein, aber es hat mich doch betroffen, so ein Verhalten bei einer alten und so ehrwürdigen Gens beobachten zu müssen. Und doch ist jene Gens, deren ruhmreiche und glorreiche Zeit längstens leider vergangen ist, die Familie, mit der ich am liebsten ein Bündnis und ein Ehrearrangement für meinen Sohn eingehen möchte. Es gibt derer drei junge Frauen in der Gens, die für eine Heirat in Frage kommen könnten. Ich habe mich über alle drei junge Frauen wohlweißlich informiert. Es ist zum einen Claudia Dolabella, die Tochter von Claudius Marcellus. Dieser Mann hat schon den Weg in die Politik gefunden, strebt dem Amte des Senators entgegen. Sicherlich ist seine Tochter keine schlechte Partie, aber nicht meine erste Wahl, würde sie doch mit ihrer Unerfahrenheit, wie mir erzählt wurde, kaum die nötige Rolle an Marcus Seite spielen können. Claudia Prisca, Tochter von Claudius Vesuvianus, ist leider mit einem gewissen Makel behaftet. Sie ist dem Cultus Deorum beigetreten und nicht den Vestalinnen, was einer Heirat im Grunde genauso abträglich wäre und sie sogar unmöglich machen würde. Doch jener Tribun der Legio I besitzt noch eine Tochter von bis jetzt untadeligen Ruf, Claudia Epicharis. Sie scheint, wie es sich gehört, auch hervorragend gebildet zu sein, ist trotz ihres jungen Alters kein naives Dummchen und könnte unter Umständen eine passende Frau darstellen.


    Meine liebe Leontia, ich bin mir sicher, Du erahnst schon, worum und um welche lenkende Hand ich Dich bitten möchte. Sollte ich meinen Sohn auf solche Dinge ansetzen, so bin ich mir sicher, daß er in seiner doch kindlichen Art versuchen würde, eine mögliche Ehe zu verhindern. Du kennst doch den Freiheitsdrang der Männer, hast schließlich die Auswüchse derer in Baiae gut beobachten können. Bitte, liebe Leontia, taste doch in die Gens Claudia vor, inwiefern dort schon Pläne geschmiedet und Heiratsarrangements getroffen wurden, natürlich auch, ob jene junge Frau sich für eine Ehe mit meinem Sohn eignen würde. Ich bin mir sicher, daß Du immer vor Augen hast, daß die Gens Flavia immer mehr im Aufstreben begriffen ist, daß die Zeit der Flavier im Senat und an der Seite des Kaisers wieder erblühen und unser Einfluss in Rom also nicht unbeträchtlich sein wird. Schließlich dürfen wir unser langfristiges Ziel nicht aus den Augen verlieren.


    Doch ehe ich mit einigen vertraulichen Worten diesen Brief beende, so sende ich Dir noch eine weitere Bitte zu. Berichte mir doch, wie es Dir in Rom ergeht und mit welchen Mitteln, mit welchen Schriften und sonstigen erbaulichen Dingen ich Dir in Rom zu helfen vermag, Dein Leben in Glückseligkeit und der römischen Sitte verbringen zu können. Planst Du immer noch, Dich den Vestalinnen anzuschließen?


    Mein kluge Nichte, den Segen der Götter können wir immer nur erbitten und ich wünsche ihn Dir von ganzen Herzen.


    Deine Tante
    Agrippina