Beiträge von Gnaeus Postumius Rufus

    Gaius Didius Sevycius
    Casa Didia
    Carthago Nova - Hispania


    Mein geliebter Ehemann,
    ich muss dir schweren Herzens mitteilen, dass der Dienst an der Göttin mich auch weiterhin an meiner Rückreise in unsere geliebte Casa und in deine starken Arme abhält.
    Nach der Tempeleröffnung werde ich zu einer Expedition nach Cyprus aufbrechen.
    In Liebe
    Deine Gemahlin Fausta

    Officium Pontifex Hispania
    Matinia Helena
    Tarraco


    Geehrte Pontifex Hispania,
    hiermit muss ich dir leider mitteilen, dass meine Abwesenheit aus Hispania unüberschaubar geworden ist. Angefangen mit der Sponsalia meiner Freundin Decima Alessa wurde ich überrascht von der Nachricht des Todes der Flaminca Didia Sinona. Nachdem ich die Begräbnisfeierlichkeiten organisiert und durchgeführt habe, stand schon die Tempeleröffnung des neuen Tempels Venus et Romae an, so dass eine Rückreise noch nicht in Frage kam.
    Es war mein Plan, gleich nach der Tempeleröffnung zurück nach Hispania zu kommen, um meine Pflichten gegenüber dem Venustempel in Tarraco und meinem Ehemann gegenüber wieder aufzunehmen. Aber gestern teilte mir der Senator Marcus Didius Falco mit, dass eine Expedition nach Cyprus zusammengestellt wird, die nach den Resten der Muschelschale, in der meine Göttin Venus dort an Land gegangen ist, suchen soll. Es war gerade diese Expedition, bei der ich meine Mentorin verloren habe, und es ist mir eine Herzens- und Glaubensangelegenheit, die neue Eypedition anzuführen. Da man natürlich schwer abschätzen kann, wie lange das Unternehmen dauert, bitte ich dich, mich auf unbestimmte Zeit von dem Dienst im Tempel der Venus in Tarraco freizustellen.
    Sacerdos Didia Fausta

    Sobald ich die Schule sah, atmete ich auf. Endlich würde ich mein unliebsames Paket loswerden. Vor dem Tor sprang ich vom Wagen ab und wandte mich an die erstbete Wache.


    "He da, ich hab hier einen Sklaven als Frachtsendung für Horatius Callidus. Samt einem Brief." Ich deutete auf den Sklaven und hielt der Wache das Schriftstück entgegen:


    Firmus Horatius Callidus,
    Gladiatorenschule Gloria et Honor,
    Tarraco, Hispania


    Salve Horatius Callidus,


    Grüße aus Rom, und einen Sklaven dazu. Mit diesem Brief wird der erste Sklave bei dir ankommen, welchen ich auf dem Markt in Rom für euch erstanden habe.


    Das Geschäft lief reibungslos ab, der Preis betrug 888 Sesterzen. Meinen Anteil über 3% des Kaufpreises (26,64 Sz.) kannst du dem Tabellarius mitgeben, er weiß Bescheid. Als Quittungsvorlage über die ausgehandelte Vorzugsoption alle zweieinhalb Lieferungen wird die Frachtübersicht des Cursus Publicus gelten. Ich denke, diese sollte über jeden Zweifel erhaben sein. Es steht dir natürlich frei, selbst ebenfalls über die Lieferungen Buch zu führen.


    Die Augen weiterhin offenhaltend,
    Decima Lucilla


    Abwartend schaute ich die Wache an.

    Kopfschüttelnd über die Unverschämtheit dieser 'Ware' nahm ich die Zügel in die Hand und trieb die Pferde an. Je schneller ich ihn los war, desto besser. Da lobte ich mir doch die stummen Briefe, die ich normalerweise zu Befördern hatte. Hätte ich einen Reisegefährten gewollt, wäre ich nicht zum Cursus Publicus...


    Ich hoffte, dass der Kerl keine Schwierigkeiten mehr machen würde, bis wir schließlich an der Gladiatorenschule Gloria et Honor ankommen würden.

    Wütend schaute ich den dämlich grinsenden Sklaven an und rappelte mich auf. "Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ich glaub, dir gehts zu gut, du dreckiges Stück!"


    Schon bereute ich, dass ich ihm auf dem Schiff noch die guten Würste abgegeben hatte. Ich haute ihm eine runter und brachte mein Gesicht nahe an das Seine.
    "Hör zu, du hast einen ziemlich langen Weg hinter und nur noch einen kurzen vor dir. Wenn du es dir jetzt noch mit mir verscherzen willst, meinetwegen. Es gibt genügend Kerle hier am Hafen, die einem wie dir für ein paar Sesterzen nur allzu gern eine über die Rübe ziehen. Mir ist das vollkommen egal, wie du bei der Schule ankommst. Denn ich sag dir, auf mich warten ein paar feuchte Schenkel und heute Abend hab ich dich längst vergessen. Du allerdings würdest deine Beule nicht so schnell vergessen, dafür würde ich sorgen."


    Um ihm auf jeden Fall keine Chance zu geben holte ich einen Strick aus meinem Reisesack und band eine Schlinge. Diese legte ich dem frechen Sklaven um den Hals und zog sie zu, so dass sie gut anlang. "Und jetzt komm, da hinten steht ein Wagen für uns bereit. Oder willst du neben dem Pferd herlaufen?" Ich grinste diabolisch.

    Als wir in Tarraco ankamen, sprang ich gut gelaunt vom Schiff. Die Überfahrt war ereignislos verlaufen. Ich hatte einige unserer Vorräte eingetauscht, so dass wir sogar ein paar lukanische Würste zu Essen bekamen. Erst hatte ich gezögert, ob ich dem Sklaven tatsächlich etwas abgeben sollte, aber immerhin reiste er auf Anweisung der Praefecta, und mit ihr wollte ich es mir auf keinen Fall verscherzen. Ich streckte meine Nase in die nach Fisch stinkende Luft des Hafens und grinste breit. Tarraco, oh du Freude meiner Lenden. Venusias wunderbarer Körper wartete schon auf mich, da war ich mir ganz sicher.


    "Los, beeil dich!" rief ich Pertinax zu, während ich mich schon wieder nach einem Wagen umsah. Den Weg zur Gladiatorenschule wollte ich nicht zu Fuß gehen, im Notfall würde ich den Sklaven über ein Pferd legen.

    Mit dem Sklaven im Schlepptau verließ ich die Taverne. Vor den Stadttoren organisierte ich in der Mutatio ein Pferdegespann und wir reihten uns in den Wagenstrom nach Portus ein. Ich war es gewohnt, alleine mit mir zu reisen, daher wechselte ich nicht viele Worte mit dem Sklaven. Immerhin war er ein Sklave, ein Frachtgut, und ich unterhielt mich ja auch nie mit den Briefen, welche ich zustellte.


    In Portus setzte ich ihn in der dortigen Mansio ab und hörte mich nach einem Schiff um. Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis ich eine Möglichkeit zur Überfahrt fand und so stachen wir am gleichen Nachmittag noch in See. Den Abend verbrachten wir gemütlich zwischen Kisten voll lukanischer Würste, Amphoren voll Olivenöl und Stoffballen aus Asia . Als hätte man in Hispania nicht genug davon!


    Sim-Off:

    Bis Morgen im Hafen von Tarraco. :]

    Als ich zurück kam, war ich ziemlich erschrocken, da der Sklave nicht mehr dort saß, wo ich ihn abgesetzt hatte. Der Wirt klärte mich jedoch ziemlich schnell auf, dass der Mistkerl in einer Ecke lag, da er versucht hatte, sich davon zu schleichen. Dass er mir verloren ging, das fehlt mir gerade noch. Mir war seit über einem halben Jahr keine einzige Postsendung mehr verloren gegangen, da würde ich dieses Frachtpaket auch nicht verlieren. Zum Glück konnte man sich auf Caupo den Wirt verlassen.


    Ich packte den Sklaven. Die Handfesseln, welche ihm der Wirt angelegt hatte, würde ich vorerst nicht öffnen. "Los, hoch mit dir, es geht los. Du hast dich jetzt lange genug ausgeruht."


    Und mich schon lange genug vom verdienten freien Tag abgehalten. Gerade erst war ich in die Mansio zurückgekehrt, da hatte mich der Scriba von der wichtigen Sendung unterrichtet. Nun hatte ich Femura erneut erklären müssen, dass ich wieder keine Nacht bleiben würde, sondern nur für ein kurzes Zwischenspiel gekommen war. Um so schneller wollte ich nun nach Hispania, vielleicht würde sich eine Gelegenheit ergeben, Venusia zu sehen.


    "Auf nach Ostia. Wenn wir uns beeilen, dann können wir noch ein Schiff erwischen. Und denke nichtmal daran, abzuhauen."


    Ich hasste die Schiffe, die am Nachmittag noch ausliefen. Doch alles war besser, als den Transport noch weiter zu verzögern.



    Sim-Off:

    Wenn du zum Ummelden nach Hispania bereit bist, gib mir ein Zeichen. ;)

    Ich blickte die Praefecta erstaunt an. Lebendfracht hatte ich schon lange nicht mehr zu transportieren gehabt. Doch ich nickte nur. "Ist gut Praefecta."


    Dann wartete ich, dass der Sklave mitkommen würde. Ich hoffte doch, dass er freiwillig kommt und keiner von der Sorte wäre, welche in einen Käfig musste.

    Ich kam in das Officium und blickte irritiert zur Praefecta. Es war nicht üblich, dass ich hereingerufen wurde, während ein Kunde zugegen war. Noch dazu, wenn etwas zu Essen serviert wurde. Es schien also um einen sehr wichtigen Brief zu gehen, obwohl der Mann, der mit dem Rücken zu mir saß, nicht unbedingt wichtig aussah.


    "Salve Praefecta. Wichtige Eilpost?" fragte ich daher zögernd.

    Ich kam zum Tempel und schaute mich um. Dass ich an Priester Post in einen Tempel brachte kam nicht oft vor. Dass mich mein Weg jedoch gerade zum Tempel des Merkur geführt hatte, nahm ich als Zeichen. Vor dem Gebäude kaufte ich etwas Obst, welches ich vor der Statue des Merkurs im Tempel darbrachte. Er schütze mich immerhin tagtäglich auf meinen Reisen und so wollte ich ihm nicht nur Dank sagen, sondern auch um seinen weiteren Segen bitten.


    Erst nachdem ich mein Opfer dargebracht hatte, schnappte ich mir einen Tempeldiener und drückte ihm den Brief für den Sacerdos in die Hand.


    Sacerdos Titus Iulius Imperiosus
    Templum Mercuris
    Roma


    Salve Imperiosus!
    Wie lange ist es her, seit du mich verlassen hast? Wann habe ich dein Gesicht das letzte mal gesehen, wann dich das letzte Mal geküsst? Gerade in diesen Tagen wünsche ich mir nichts sehnlichster, als mich in deine Arme zu flüchten, möchte nur bei dir sein und alles vergessen, was geschehen ist.
    Stundenlang sitze ich manchmal da und male mir meine Zukunft mit dir aus, frage mich, ob du eine Frau wie mich überhaupt haben willst und verscheuche meine Zweifel mit einer Handbewegung.
    Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen!


    In Liebe,
    Arria


    Schließlich verließ ich den Tempel wieder, hoffend, dass Merkur auch weiterhin ein Auge auf mich haben würde.

    Ich trat an die Tür und klopfte. Päckchen konnte man so schlecht in den Briefkasten legen. Also wartete ich geduldig, bis ein Sklave öffnete und übergab ihm das kleine Paket samt des Briefes:



    Salve Römer,

    Da eure geliebten Verwandten in Rom das Leben eures Neffen gleichgültig scheint, wenden wir uns in angebrachter Demut an euch.

    Seit nun mehr als einer Woche haben wir euren Neffen in unserer Gewallt und uns sind Kosten entstanden wir sind gewillt nach Zahlung dieser Unkosten euren Neffen das Leben und die Freiheit zu schenken.

    Nach reiflicher Überlegung beziffern wir diese Unkosten auf 30 000 Sesterzen nach Zahlung dieser Summe soll euch euer Neffe gehören.

    Die Sesterzen verschickt ihr in einer Holztruhe befüllt mit Datteln nach Syria. Dort lasst ihr sie am Postamt einlagern.

    Und auch die Geduld der Schatten Roms ist nicht unendlich so wagt es nicht den Empfang der Kiste zu untergraben, sonst habt ihr mehr zu bestatten als einen Finger.

    Als Beweis unserer Entschlossenheit erhaltet ihr den Ring eures Neffen nebst dem Finger, welchen er schmückte.

    Gez.

    Die Schatten Roms

    Da der Eilbrief abgegeben war, wollte ich noch eben im Officium des Praefectus vorbeischauen. Vielleicht gab es Post mitzunehmen und vielleicht tat Venusia Dienst.


    Das zweite 'vielleicht' konnte ich direkt streichen, als ich nach meinem Klopfen ins Officium trat. Keine Venusia. Aber vielleicht gab es ja Post, je weniger von uns in dieser Zeit durch die Gegend reisen mussten, umso besser.


    "Salve Praefectus! Ich wollte nur eben nachfragen, ob es noch Post für Italia gibt, kann auch ruhig Eilpost sein, mein Schiff geht in ein paar Stunden."

    Tarraco, Stadt ohne Schnee, Stadt ohne Eis. Ich mochte Tarraco, vor allem im Winter. Dass die Gladiatorenschule ein ganzes Stück außerhalb der Stadt lag, störte mich dabei nicht.


    Kurz bevor ich die Schule erreichte, zügelte ich den Galopp des Tieres und kurz vor dem Tor stieg ich ab.


    "Salve, ich bringe Post aus Rom, für einen Sica." Ich trat an eine der Wachen heran und übergab den dicken Brief.


    Salve Sica,


    ich wünsche dass du die beiden in diesem Paket enthaltenen Schriftstücke in Tarraco in die Villa Flavia Catus bringst, und zwar nach folgendem Prozedere:


    Das erste Schriftstück, ein Brief von Messalina an ihre Tochter Livilla, bringst du an Messalina zurück; es scheint in meiner Villa in Rom am falschen Adressaten gelandet zu sein. Hier gibt es keine Livilla.


    Das zweite Schriftstück ist die Mitschrift, die mir ein Sklave vom Forum brachte. Augenscheinlich hat Quirinalis Messalina wieder in seine Familie aufgenommen. Damit widersetzt er sich sowohl dem letzten Willen Catus' als auch dem meinigen, der ich um das Wohl der Gens besorgt bin. Bring ihm eindrucksvoll bei, dass er und seine Familie in meinem Hause nicht willkommen sind, solange diese Hochverräterin seinen Schutz genießt. Bevor er dieses 'Missverständnis' nicht wieder aus dem Weg geräumt hat will ich von ihm und seiner Sippe weder etwas hören noch gar etwas sehen.
    Ach, und nagle das Schriftstück am besten blutgetränkt mit einem Dolch an die Porta, zur Erinnerung.


    Frag weiters deinen Ausbilder an der Schola... sein Name ist mir leider entfallen... wie lange es noch dauert bis du fertig ausgebildet bist. Ich brauche dich in Rom.


    LG
    FLX


    Anhang:
    Schriftstück 1
    Schriftstück 2


    An den
    Legatus Augusti pro Praetore
    der Provincia Germania
    Spurius Purgitius Macer
    Regia Legati Augusti pro Praetore, Mogontiacum
    Germania Superior



    Salve Spurius Purgitius Macer!


    Ich muss Abbitte für meine späte Antwort leisten, doch Dein erster Brief hat mich nicht erreicht. Es ist wohl der Winterzeit und der schwierigen Wege von Germania nach Rom zu schulden, dass er verloren ging. Mögen die Götter verhüten, dass sich dies zu oft wiederholt.


    Anlässlich einer Audienz, die ich ohnehin beim Kaiser hatte, sprach ich auch Deine Mitteilung bezüglich des Auffindens der Leiche des Senators Publius Tiberius Maximus an.
    Seine sterblichen Überreste sollen der Familie des Verstorbenen überantwortet werden.
    Ich bitte Dich deshalb darum, sie nach Hispania, genauer nach Tarraco überführen zu lassen, wo sich der Stammsitz der Gens Tiberia befindet.



    gez. Lucius Aelius Quarto
    ----------------- C o n s u l -----------------


    ROM - ANTE DIEM VIII ID IAN DCCCLVI A.U.C. (6.1.856/103 n.Chr.)

    Ausgestellte Wertkarten für Institutionen:
    - Gladiatorenschule (17.01) Gloria et Honor: 450 Sesterzen (Wert 500)


    Beförderte Briefe insgesamt: 22


    davon
    Eilpost: 14
    Normal : 5
    Fracht: 3 (davon 1 Lebendfracht)


    HIS: 8
    GER: 14
    JWD: 0


    Quittungen: 0
    Einschreiben: 0
    auf Wertkarte: 1 E, 1 F(L)


    Versandeinnahmen: 385 Sesterzen
    Wertkarten: 450 Sesterzen


    Gesamteinnahme: 835 Sesterzen