An den Cultus Deorum,
Roma,
Provincia Italia
Iulianus Mercurino S.D.
Ich selbst möchte dem Cultus Deorum meine Entscheidung und deren Begründung nahe legen, damit diese Unstimmigkeit von beider Seiten gehört und demnach entschieden werden kann.
Sacrdos Iunonis, Valeria Decima, suchte mich aufgrund besagtem Versetzungsgrund auf. Sie teilte mir mit, dass ihre Familia in Colonia Claudia Ara Agrippinensium weile und das Collegium Pontificium einen Fehler machte, sie fälschlicherweise nach Mogontiacum versetzte. Jedoch ergab sich aus späteren Gesprächen, dass ihre nächsten Verwandten, ihr Onkel und Bruder, beide in Mogontiacum weilen und sie daher gar keine Familia in Colonia Claudia Ara Agrippinensium hat. Dies alleine wäre ein Grund der Nichtversetzung und die wahren Gründe du untersuchen liegt mir fern, da ich bei den Göttern andere Verpflichtungen und Aufgaben inne habe.
Ich versprach besagter Sacerdos jedoch, dass ich sie zeitig dorthin schicken werde, falls sich die Sacerdos Iunonis, Aurelia Antonia, dazu bereit erklärt ihre Position in Mogontiacum einzunehmen.
Außerdem stellte ich besagter Sacerdos die Frage ob sie denn den Göttern diene oder sich selbst. Dieser Antwort entging sie mit der Behauptung es wäre Iunos Wunsch und Wille, dass sie die Strapazen der langen Reise in ihrem Zustand auf sich nimmt, dem Kinde so mehr schadet, dann vor den Toren des Lagers abgewiesen wird, da Frauen generell keinen Zugang zu der Castra erhalten, und so der Vater dem Kinder sowieso fernbleibt. Und dies alles soll Iuno zum Wohle des Kindes entschieden haben?!
Ich bin empört, da sie weder Opfer darbrachte, noch sonstige Zeichen Iunos aufwies, nur diese Behauptung in den Raum warf. Natürlich hinterfragte ich diese Behauptung kritisch, doch sie kommentierte es mit der Behauptung, dass ich keine Ahnung hätte, Iuno dies in ihrer Funktion als Iuno Lucina und Iuno Pronuba entschied. Doch dies schadet dem Kinde mehr, als wenn sie in Mogontiacum bliebe, da sie hochschwanger ist. Außerdem ist Decima Valeria nicht verheiratet, gar verlobt, so dass Iuno in ihrer Funktion als Iuno Pronuba gar nicht agieren werden konnte.
Ferner unterstellte sie mir Unkenntnis und falsche Deutung. Dies kann ich in meiner Funktion als Pontifex Germaniens nicht akzeptieren, wenn auch gleich besagte Sacerdos mir gegenüber keinen Respekt zollt.
Wir dienen den Göttern, nicht uns selbst. Ich empfinde es als untragbar, dass jene Person ihre eigenen Bedürfnisse vor ihre Pflicht, vor ihren Dienst stellt, mich höchstwahrscheinlich anlügt.
Ich selbst, wertes Collegium, habe eine Frau, die ich zu ehelichen wünsche, doch stelle ich den Dienst an den Göttern vor meinen Wünschen, bin von der Frau meines Herzens viele Jahre getrennt.
Wenn man den Dienst an den Göttern nebensächlich betreibt, ihr, wertes Collegium dies mit der Begründung rechtfertigt, dass jene Person den Cultus Deorum verlassen mag, so nehme ich es lieber hin, dass diese Person den Kult verlässt anstatt halbherzig den Göttern zu dienen und den Zorn dieser heraufzubeschwören.
Ich bitte den Cultus Deorum dringend diese Entscheidung zu revidieren, da ich den Cultus Deorum in der Hauptstadt Mogontiacum stärken muss - dies als primäres Ziel - dafür jedoch junge und tatkräftige Priesterinnen, wie Decima Valeria oder Aurelia Antonia, benötige.
Als Pontifex Germaniens werde ich mich davor hüten diese Priesterin nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium zu entsenden, bevor ich nicht mit Aurelia Antonia gesprochen und ihre Zusage zur Unterstützung in Mogontiacum bekommen habe.
Gez.
Titus Claudius Imperiosus Iulianus