Artoria Medeia
Casa Artoria
Roma, ITALIA
Salve Medeia,
wie versprochen schicke ich dir einen Brief.
Die Reise war lang und beschwerlich und ich konnte von Glück reden, dass Apollonius mich begleitete. Er ist ein sehr fähiger Mann und ohne ihn hätte ich das Kind sicher schon auf der Reise bekommen, mitten im Nirgendwo in der Wildnis.
Doch mit seiner Hilfe habe ich es wenigstens bis ins etwas zivilisiertere Germanien geschafft und dort im Castellum der Legio IX meinen Sohn geboren, wenngleich die Götter ihm kein Leben einhauchen wollten. Der Tod eines so kleinen, unschuldigen Wesens ist etwas Trauriges, das seinesgleichen sucht. Ach Medeia, ich habe lange geweint und getrauert, doch Livianus hilft mir, über den Schmerz hinwegzukommen, den er selbst auch verspürt, denn seine geliebte Frau erlag in Britannien den Folgen ihrer Krankheit.
Doch nun zu Valentin Duccius Germanicus: Du wolltest doch wissen, wie seine Familie das Bürgerrecht erlangte? Nun, er berichtete mir nicht Genaues, doch soviel sei gesagt: Sein Vater erlangte wohl kurz nach der Ankunft im Imperium etwas nicht Alltägliches tat und damit die Gunst eines einflussreichen Mannes gewann und über diesen letztendlich das Bürgerrecht. Ich vermute, dass er vom Retten eines Lebens sprach, doch sicher bin ich mir nicht.
Ich hoffe, dass wir uns recht bald wiedersehen und einen so angenehmen Tag wie den in den Thermae traiani wiederholen können, doch bis dahin seien die Götter mit dir.
Liebe Grüße,
Valeria