Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    "Ich habe gelernt, das auch eine angeblich freier Mann ein Gefangener sein kann."


    Unweigerlich muss ich an Roma denken, an die schönste und schrecklichste Zeit in meinem Leben.

    "Ich habe meinen Domine schon lange nicht gesehen, aber ich habe auch etwas Angst ihn wieder zu sehen. Er gab mir den Auftrag seine Liebste zu beschützen und ich habe versagt..."


    Das Sprechen fällt mir schwer, die Erinnerungen an die eine Nacht in Roma ist nur zu fest in meiner Erinnerung...

    "Ich war dabei, als,... als...."


    Ich kann nicht weiter sprechen, meine Augen füllen sich mit Tränen.

    Ich lächelte sie beruhigend an, überhörte einfach den Namen.

    "Nun, Verhaltensregeln gibt es immer... Und auch wenn du frei bist, kann es dir passieren, das du Dinge tun musst, die deinem Wille nicht entsprechen."


    Ich nahm einen Becher Wasser vom Tabeltt und reichte ihn ihr...

    "Mein Domine musste einst eine Frau ehelichen die er nicht liebte, und die Frau die er liebte nahm sich das leben, weil sie nicht ohne ihn sein wollte..."


    Ich seufzte...

    "Sie war wunderschön... und beide freie Bürger, doch gefangen in den Bestimmungen ihres Standes."

    Ich nickte...

    "Mein früherer Herr, der Grossvater meines jetzigen, überliess die Strafen auch immer einem anderen, einem alten Centurio. Der brauchte einem nur eine Ohrfeige zugeben, und man flog durch das Zimmer."


    Vorsichtig legte ich meine Hand schüchtern auf ihren Arm.

    "Ich werde mit Lucius reden, und erst wenn ich weiss, das er dich nicht gegen deinen Willen zurück schickt, werde ich ihm von dir erzählen."


    Ob sie sehr schlimm bestraft worden war ? Hatte sie noch verletzungen ? Ich hatte ja nur den blauen Fleck auf ihrer Schulter gesehen.

    "Sind,.. sind deine Verletzungen von der Bestrafung verheilt ? Oder soll, soll sie sich jemand ansehen ?"
    fragte ich schüchtern und bemerkte das ich erötete.

    Ich lächelte sie beruhigend an.

    "Hab keine Angst, mehr als das er dich bittet ihm ein Becher Wein oder Wasser zu reichen, wird nicht tun. Es sind gute Herrschaften hier in der Casa."


    Langsam stand ich auf und setzte mich neben neben.

    "Ich versteh schon, wenn man viele schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist es nicht leicht, daran zu glauben, das alles gut wird. Aber Lucius ist ein guter Freund, auch wenn ich nur ein Sklave bin, und er nun ein hoher Herr."

    Ich winkte ab.

    "Das brauchst du nicht, ich tu das gerne...."


    Ich überlegte kurz, wer alles in der Casa war.


    "Domine Sevycius ist auch kaum da, seine Frau und seine Tochter weilen in Rom. Sonst ist nur noch Domine Gratianus da, ein Gast des Hauses."


    Ich lächelte sie an..

    "Du kannst dich also in der Casa frei bewegen, sag einfach Gratianus du bist eine neue Sklavin, wenn er dich fragt... Was Lucius angeht, wenn dich dein Herr vermisst, dann wird Lucius schon wissen, wem du gehört hast. Er ist immer gut informiert."


    Ich musste grinsen, Lucius wusste immer die unmöglichsten Dinge, aus den seltsamsten Quellen.

    "Er wird dir helfen, bestimmt..."

    Ich lächelte zurück.


    "Für ein Lächeln tut man doch gerne etwas."


    Ich setzte mich auf einen kleinen Stuhl und beobachtete sie.

    "Ausserdem ist es doch keine Mühe, ich hab nur etwas vom Frühstück der Herrschaft abgezweigt, das merken die nicht mal.... Du ich glaube, du kannst etwas zu essen vertragen."


    Ich würde mit Lucius über sie sprechen müssen und fragte mich, wo Alexis wieder steckte. Irgendwie vermisste ich sie, vielleicht wüsste sie besser was jetzt zu tun sei.

    "Lucius ist noch in Tarraco, aber er wird wohl bald wieder kommen, dann sprech ich mit ihm... Und bis dahin kannst du aufjedenfall hier bleiben."

    Ich legte einfach meinen Arm um sie, hoffte nur Alexis würde nicht gerade jetzt herein schauen, obwohl ich keinerlei Absichten hegte, sondern nur sie trösten wollte.

    "Auch ich war schon immer ein Sklave und wurde früher oft geschlagen. Schuld daran sind nicht wir, und frei zu sein bedeutet auch nicht unbedingt Glück."


    Ich musste unweigerlich an Nova und Quintus denken.

    "Ich könnte mit Lucius sprechen, auskundschaften was er so denkt..."

    Ich lachte...

    "Du dich hüten ? Vor Lucius ? Nein, wenn du einen Freund hättest, der müsste dich vor ihm schützen... Lucius tut nichts gegen den Willen einer Frau...."


    Ich reichte ihr ein paar Oliven..

    "Hier, probier die mal.... Aber Lucius ist unkonventionel und steht zu seinem Wort."


    Ich musste grinsen...

    "Und er wäre selber fast als Sklave geboren..."

    ich setzte mich neben sie auf das Bett, etwas auf Abstand. Es freute mich das sie etwas as.

    "Ich weis es noch nicht genau. Du kannst erst mal hier bleiben."


    Ich schenkte ihr etwas zu trinken ein.

    "Lucius ist mein Freund und ich kann ihm schon vertrauen, aber er ist mittlerweile ein hoher Provinzbeamter..."


    Und da war noch was, Lucius, der Schürzenjäger.

    "Und ausserdem, er ist ein Mann, der nicht die Finger von den Frauen lassen kann...."

    Es dauerte eine Weile bis zurück kam. Zwar hatte ich mich beeilt etwas zu essen zusammen zu suchen, aber trotzdem dauerte es etwas. Aber leider war nichts warmes darunter.

    "So, verzeih das es etwas gedauert hat...."


    Ich stellte das Tablett auf das kleine Tischchen. Darauf war alles, was ich so schnell finden konnte. Frisches Brot, Wurst und Käse, einige Oliven und Datteln, etwas kaltes Brathuhn und kaltzen Braten, dazu etwas kaltes Wasser und von Sevys gutem Wein.


    Ich sah sie lächelnd an : "Greif ruhig zu..."

    Ich hatte es geahnt, es gab nicht viele Gründe, das ein junges Mädchen nicht die Hilfe der Behörden in Anspruch genommen hätte, nach dem sie entführt wurde.


    "Ich werde dich nicht verraten, versprochen. Aber es ist gut das du mir es gesagt hast."


    Ich lächelte sie freundlich an, löste meine Hand von ihrem Arm und stand auf.

    "Ich werde erst mal sehen, das ich was zu essen für dich finde."