Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Die Kammer war wirklich nicht gross, aber sauber... Und sollte ich gleich Lucius bescheid sagen ? Ich war mir nicht sicher, ich würde Alexis fragen.


    "Verzeih, aber hier bist du sicher. Und das ist die grösste Kammer, über die ich verfügen kann."


    Da fiel mir ihr blauer Fleck auf. Etwas verschämt, da ich auf ihre nackte Haut gestarrt hatte, fragte ich:

    "Hat man dich geschlagen ?"

    Ich lächelte sie an.

    "Hab keine Angst, du kannst mir trauen. Ich spreche von der Casa Didia Sevycius, dort wohne ich. Mein Domine Quintus Tiberius Vitamalacus hat mich bei seinem Freund Lucius Didius Crassus gelassen, waährend seiner Zeit in der Legion. Und Lucius ist ein wichtiger Mann in der Provinzverwaltung, gerade vom Kaiser zum Eques erhoben, und er ist mein Freund, ich kenne ihn seit meiner Jugend. Und in der Casa ist auch Alexis, meine Freundin, wir dienen dem gleichen Domine."


    Ich redete und redete, probierte ihr Vertrauen zu gewinnen.

    "Und du kannst mir trauen, ich werde dir nichts tun und probieren dir zu helfen. In der Casa könnte ich dir etwas zu essen besorgen. Alexis und ich könnten dich auch in den Sklavenunterkünften verstecken, bis du dich etwas erholt hast."

    "Aber warum nicht ?"


    In meinem Kopf ratterte es, sie war auf der Flucht, wurde entführt und traute sich nicht zu den Behörde. War sie eine Verbrecherin ? So sah sie nicht aus, zumindest sah sie nicht gefährlich aus. Vielleicht eine Diebin, oder eine entflohene Sklavin ?
    Aufjedenfall brauchte sie Hilfe, das war nicht zu übersehen... Und die Unruhe in ihr war nicht zu übersehen, sie wollte weiter.

    "Vielleicht möchtest du mitkommen ? In der Casa Didia können die Männer dir nichts tun. Und vielleicht kann Lucius dir helfen."

    Ich merkte schon, das sie mir nicht ganz die Wahrheit sagte, aber sie sah jämmerlich aus. Sie brauchte Hilfe.

    "Du wurdest entführt ? In Tarraco ?"


    Ich sah sie freundlich an, probierte mit einem Lächeln ein wenig ihr Vertrauen zu gewinnen. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, wenn Alexis bei mir gewesen wäre, aber die war in der Casa.

    "Brauchst du Hilfe ? Du musst zu den Behörden gehen..."

    "Du bist in Carthago Nova."


    Sie wusste nicht, ein welcher Stadt sie ist ? Ich musterte sie nochmal gründlich, sie war ausser Atem, erschöpft, und geriet leicht in Panik.
    Das war ein Zustand, den ich selbst gut kannte, damals in Germania.

    "Du bist auf der Flucht."


    Es war keine Frage, es war eine Feststellung.

    Ich reichte ihr meine Hand und half ihr auf die Beine, denn so auf dem Boden konnte sie nicht sitzen bleiben.


    "Das ist gut," antwortete ich lächelnd.

    "Du bist hier in einer kleinen Seitengasse. Dort geht es zum Hafen...und da,"
    ich zeigte in eine andere, "da kommst du zum Forum und der Curia."


    Dann stutzte ich. Konnte es sein, das sie nicht wusste, wo sie war ? In welcher Stadt ?
    Fragend blickte ich sie an :

    "Oder willst du wissen in welcher Stadt du bist ?"

    Das hat einen praktischen Grund, wie Felix vor einer Weile ausführte, als es auch darum ging, warum nicht auch wir Sklaven ein kleines Konto haben können.
    Die Datenbank wurde nicht für die grosse Anzahl an aktiven Spielern angelegt. Jeder `unötige`Teilnehmer würde die WiSim unnötig belasten.

    Ich erschrak bei ihrer Reaktion. Wirkte ich denn bedrohlich ? Dann stolperte sie und fiel hin. Sofort war ich bei ihr, kniete mich neben sie.

    "Keine Angst, ich tu dir nichts. Hast du dir weh getan ?"


    Ich lächelte sie freundlich an.

    "Ich bin Cato...."


    Meine Mutter Mara hatte mir immer beigebracht, stell dich vor, dann wirkst du freundlicher.

    Sie hatten mich in die Stadt geschickt, einige Besorgungen zu machen. Lucius hatte mir eine lange Liste gegeben und ich wollte selbst eine kleines Sache für Alexis besorgen.


    So ging ich durch die Strassen. Mittlerweile kannte ich Carthago Nova recht gut und so kürzte ich den Weg durch einige Gassen ab.


    Da sah sie, an eine Hauswand gelehnt, völlig ausser Atem und irgendwo sah sie danach aus, als ob sie schlimmes durchgemacht hatte.

    "Fehlt dir was ? Kann ich dir helfen ?"


    Ich ging auf sie zu.

    "Nein !! "


    Meine Antwort war entschlossen.

    "Sie ist tot. Und davon zu erfahren würde ihrem Andenken nicht gerecht und ihm weiteren Schmerz zu fügen."


    Nachdenklich blickte sie...

    "Weisst, wäre sie am leben, dann könnte sie ihren Fehler wieder gut machen, aber so,... Nein,... von mir erfährt er nichts."

    Ich sah sie an, legte sanft meine Hand auf ihre...

    "Quintus ist Centurio,... bald ist er sicher Tribun und vielleicht geht er in die Politik. Jetzt hätte er sich durchsetzen können... "


    Ich strich ihr wieder über die Wange.

    "Und was seinen Sohn angeht... und Novas Stunden mit diesem.... Darüber wären sie beide hinweg gekommen."

    Um sie von ihren Sorgen zu befreien laächelte ich zuversichtlich...

    "Er wird damit fertig werden. Er wird seinen Sohn nicht wirklich lieben können, zumindest könnte er es ihm nicht zeigen."


    Ich strich ihr verstohlen über die Wange...

    "Er hat immer nur Nova geliebt unde ich denke, er liebt sie immer noch."

    "Dann besorg ich uns etwas..."


    Ich holte an der Garküche etwas warmes Brot gefüllt mit Wurst und Käse und reichte Alexis ihre Portion. Ich lotste sie zu einen kleinen Bank in der Nähe, wo wir uns setzten.


    "Mach dir keine Sorgen, wenn, dann kriegt Lucius den Ärger, nicht ich... " Ich lächelte sie an..."Aber für dich würde ich jeden Ärger auf mich nehmen."


    Aus dem Augenwinkel sah ich Bolgrius und grüsste ihn..

    "Und was den Sohn angeht, weis ich auch nicht... Als Quintus und ich die Casa verliessen, dachten wir zumindest, das Kind sei mit der Mutter im Kindbett gestorben..."