Am nächsten Morgen erwachte er früher als sonst. Er stand auf und ging zu dem Fenster. Unter ihm quietschten die Holzdieben leise. Er mochte das Geräusch. Sein Schlafgemach hier war aber der einzige Raum in seiner Unterkunft, der einen Holzboden hatte.. Alle anderen Zimmer hatten Marmor oder Steinböden. Nun stand er also an seinem Fenster und sah heraus.
Er hatte von hier aus einen schönen Blick auf das Atrium des Stadthauses. Innerlich dachte er darüber nach, was er am häutigen Tag erledigen würde. Da ihm nichts einfiel rief er seine Sklavinnen herbei und ließ sich ankleiden und anständig herrichten.
Nach einer halben Stunde war er frisch rasiert, gewaschen und trug eine seiner Togae. Heute hatte er die ausgewählt, die er an freien Tagen trug, wenn er nichts wichtiges zu tun hatte. Der Stoff war weich und bequem und fügte sich gut an den Körper an. Das hatte zur Folge, dass die Falten nicht so fielen wie sie sollten. Daher konnte er sich so unmöglich vor einem Senator oder einem anderen Eques sehen lassen. Jedoch sollte das für sein heutiges Vorhaben genügen.
"Caia, sag Faustulus, er soll meine Reisekutsche bereitmachen. Wir fahren auf mein Landgut in die Albaner Berge. Ach ja, und sag den Leibwachen und meinen übrigen Sklaven bescheid. Und eine Nachricht an meinen Sohn Cato muss raus, damit er weiß wo er mich findet. Und sag bescheid, dass wenn Post für mich kommt, dass sie unverzüglich zu mir gebracht wird..."
Er liebte es Sklaven durch die Gegend zu scheuchen, aber gut, dafür waren sie ja schließlich da.
"Faja!? Packe bitte meine Kleider: Also das Übliche, dann noch meine Reittunika, meine beste Toga, ein Überhang... nein zwei, einer aus Stoff, der andere aus Leder... und meine Gehilfen nicht vergessen. Und ich möchte was zu lesen."
Was würde er lesen wollen? Cicero, Ovid, Livius, Plinius, Seneca... "Ich hätte gerne 'Caesars Bello Gallico' und sein Werk 'Bello Civili'"
Es war erstaunlich, wie schnell Sklaven doch schalteten und arbeiten, sodass sich Marcus Octavius Augustinus der Ältere schon nach einer halben Stunde auf dem Weg zu seinem Landgut befand...