Beiträge von Quintus Decimus Mercator

Mercator nahm den Brief und überflog ihm kurz.

„Du kannst das gerne übernehmen! Ich wäre dir sehr dankbar!“

Er gab den Brief an Martinus zurück.

"Du wirst recht haben. Die Götter mögen ihnen beistehen"

Mercator stand auf.

"Ich muss jetzt weiter. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag."

„Oh! Da habe ich dir wohl etwas verraten. Keine Angst Meridius wird noch auf dich zukommen um mit dir alles weitere zu besprechen. Er wird vor dem Feldzug sicher keine Zeit mehr gehabt haben. Das mit der Arbeit schaffe ich schon, du brauchst dir keine Sorgen machen, ich bin doch ein Alter Fuchs in diesem Geschäft!“

Mercator nahm einen Schluck um sich die Kehle etwas anzufeuchten und sprach dann weiter.

„Um was ich mir im Moment wirklich Sorgen mache sind deine beiden Brüder. Ich hoffe ihnen geht es gut. Es heißt nichts gutes wenn die ganze Legion ausrücken muss.“

Mercator nickte.

"Selbstverständlich! Dafür haben wir doch alle Verständnis.“

Dann blickte er zu seinen Begleiter.

„Lieber Crassus, ich hoffe die kleine Führung hat euch gefallen! Es würde uns freuen, wenn wir sie bei der Einweihungszeremonie ebenfalls begrüßen dürfen.“

Mercator kam die Frage sehr gelegen. Er hatte ohnehin durst.

„Ja danke!“

Dann setzte er sich ebenfalls hin.

„Das Geschäft ist wunderbar. Ich habe auch bereits davon vernommen, dass du den neuen Tempel in Tarraco bauen sollst. Meridius war heute Morgen in meinem Büro und hat mir diese tolle Neuigkeit erzählt. Das ist eine große Chance für dich! Weisst du schon wann die Arbeiten beginnen?“

„Auf die Stellenangebote meldet sich niemand. Entweder die Leute haben alle einen guten Job oder sie sind zu Faul und lassen sich von ihren Familien aushalten. So ist es hier leider. Eigentlich komme ich ja mit der Arbeit auch alleine zu recht, aber wir wollten den Einwohnern Tarracos ein paar Arbeitsplätze schaffen. Wenn sie diese nicht annehmen, kann man nichts machen."

„Gut! Wenn du auch bereits das Einverständnis von Lucidus hast, dann steht dem Baubeginn nichts mehr im Wege. Ich lasse Martinus die Baugenehmigung zukommen und werde mit ihm die Baugrund besichtigen. Dann kann es mit dem Bau los gehen.“

Mercator nahm die Rolle und sah betrachtete die Skizzen eingehend.

„Ja! Wirklich ein wunderschöner Tempel. Hast du mit Martinus schon darüber gesprochen? Was hält er von deiner Idee?“

Mercator ging wieder hinter seinen Tisch und setzte sich.

„Aha, ich verstehe. Das ist kein Problem Meridius. In erster Linie sollte ich wissen um welchen Baugrund es sich genau handelt. Dann wäre es wichtig, dass sich der Bauleiter bei mir meldet und uns den Bauplan einmal vorlegt. Bei dieser Gelegenheit kann ich dann eigentlich auch gleich alles direkt mit ihm besprechen und abklären. Also schicke einfach den Bauleiter zu mir! Ich werde alles Nötige mit ihm erledigen, dann kannst du dich in aller Ruhe um deinen Einsatz kümmern.“

Mercator stand von seinem Tisch auf und ging auf seinen Neffen zu um ihn zu begrüßen.

"Ah, Meridius! Herzlich Willkommen! Du hättest doch nicht extra herkommen müssen. Wir hätten es auch zu Hause besprechen können. Aber bitte nimm doch Platz. Was kann ich für dich tun?“

Die Duumviri sind die Bürgermeister einer Stadt. Sie sind Ansprechpartner für die Bürger und schlagen Magistrate vor. Sie sind für alle Belange der Stadt verantwortlich und knüpfen zudem Kontakte mit den Nachbarstädten und sind Ansprechpartner für die Verwaltung der Regio und der Provinz.

Der Magister Scriniorum ist Mitarbeiter des Comes in der Verwaltung der Regionen und bekommt von diesem konkrete Aufgabenbereiche zugeteilt.

„Das beruhigt mich ein wenig.“

Mercator ging auf seinen Neffen zu und klopfte ihn auf die Schulter.

„Ich wünsche dir viel Glück und pass auf dich auf! Möge dich Mars begleiten und dich siegreich und gesund wieder nach Hause führen. Alles Gute!“

Mercator starrte seinen Neffen entsetzt an. Dann setzte er sich hin.

„Das sind fürchterliche Nachrichten die du uns hier mitteilst. Die ganze Legion? Was ist passiert, dass man eine ganze Legion in unserem friedlichen Hispania braucht? Ich habe lediglich Gerüchte über einem Bauernaufstand gehört? Sind wir hier in Tarraco auch in Gefahr?“

Mercator war der erste der eintraf. Er war völlig außer sich und wusste nicht recht was auf ihm zukommen würde.

„Meridius! Was gibt es denn so dringendes, dass Gallus alle zusammenholt! Ist etwas passiert! Ist etwas mit meinen Söhnen?!“

„Nein, Nein! Keine Angst ich habe eure Gespräche nicht gehört. Ich bin gerade hereingekommen. Du siehst so blass aus. Ist alles in Ordnung?"

Die letzte Frage hätte er sich sparen können. Livia war kreidebleich. Zuerst dachte sich Mercator er hatte die beiden beim turteln gestört, aber nun sah er das irgend etwas nicht stimmte. Livia machte einen sehr aufgelösten und traurigen Eindruck. Mercator nahm sie bei den Händen.

„Mein Engel, die sind ja auch ganz kalt! Komm, setzt dich mit deinem alten Onkel einen Moment hin."

Mercator merkte, dass Livia nicht nach reden zu Mute war. Die beiden setzten sich. Mercator legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie liebevoll an sich heran. Er sagte nichts mehr. Er wollte nur das Livia merkte das sie nicht alleine war. Vielleicht half ihr dies schon ein wenig. Wenn sie jemanden zu reden brauchte, dann wusste sie ja, das er immer für "seine Kleine" da war.

"Ah! Hallo Lucius! Nein danke! Ich schaue selbst nur kurz vorbei. Da ich ja mittlerweile sehr viel im Rathaus zu tun habe, kümmern sich nun die Sklaven um den Marktstand. Aber du weisst ja, zwischendurch muss man immer wieder mal schauen ob alles in Ordnung ist."