Langsam dämmerte der Morgen in Rom. Es war kühl, aber die sich Schritt für Schritt erhebene Sonne legte ein sanftes orange auf die Spitzen der Dächer. Und ein goldschimmernder Mantel legte sich wohlig über die Stadt. Der Morgen erwachte im Herzen des Imperiums. In der Kaserne hingegen wurde dieses tägliche, und dennoch so einzigartige Schauspiel der Natur, von keinem bemerkt. Hier herrschte schon seit vielen Stunden ein emsiges Treiben. Die letzten Vorbereitungen für das heute beginnende Fest der Cohortes Vigilae wurden abgeschlossen. Junge Rekruten und altgediente Offiziere, ein jeder von ihnen hat seinen Teil für diesen Tag geleistet. Und auch, wenn es keiner zugegeben hätte, sie waren alle aufgeregt und stolz zugleich.
Prominenz und Würdenträger aus allen Provinzen des Reiches hatten sich angekündigt, und so mancher Gast hatte sich schon vor vielen Tagen auf den Weg nach Rom gemacht. Die Kaserne zeigte sich für diesen Anlass von ihrer besten, ihrer saubersten und ihrer freundlichsten Seite. Denn heute, heute sollte mit den Bürgern Roms ein Fest der Freude und des Kennenlernens beginnen.
Die Unteroffiziere gaben die letzten Anweisungen, die Tore der Kaserne sollten in Kürze für die Gäste geöffnet werden, und die diensthabenden Vigiles nahmen ihre Positionen ein. Nun warteten alle nur noch auf ein zeichen ihres Oberkommandierenden.