Beiträge von Gnaeus Corvius Lunaris

    Ich grinste rüber.


    „Ja, wir werden alle nicht jünger! :) Aber zurück zu den Auguren. Meine bedenken sind anderer Natur. Du sagt, dass es praktisch ist, das man als Augur politischen Tätigkeiten nachgehen kann. Praktisch mag dies sein, jedoch ist aktive Politik und das treffen politischer Entscheidungen nichts für mich. Ein weiteres ist die Tatsache das die Auguren, soweit ich es weiß, ausschließlich in Rom beschäftigt sind und auch ausschließlich dort seßhaft sind. Rom ist größer als Athen und Athen war mir zu groß. Demzufolge zieht mich nichts in die Hauptstadt.“

    Für meine Antwort nahm ich mir Zeit.


    „Es ist schön das sich für die Traditionen eingesetzt wird. Aber da du mein Interesse ansprichts, scheint jene Deandra eine dieser Römerinnen zu sein von denen wir kürzlich sprachen;). Oder wie ist dies zu deuten?


    Auguren sind wichtige Elemente unseres Römertums. Viele bedeutende Entscheidungen wurden durch sie Beeinflusst. Es ist eine Verantwortungsvolle Aufgabe, aber ich bin unsicher ob ich ihr gewachsen bin. Welche Gründe sind es, die dich überlegen lassen?“

    „Nach Mantua bin ich gekommen, weil ich meine Familie kennen lernen wollte. Ein direktes Vorhaben hatte ich jedoch keines. Als Cadior und ich vorhin im Tempel den Göttern opferten, wurde es mir sonnenklar. Eine nicht menschliche Kraft durchzog meinen Körper und meinen Geist und erleuchtete die wirre Seele. Ich werde Priester. Keine Aufgabe kann erfüllender sein, als den Himmlischen zu dienen. Unschlüssig bin ich jedoch, welcher Gottheit ich dienen werde. Vielleicht hast du eine Idee? Ich persönlich favorisiere Ceres! Diesen Wein und dieses Brot verdanken wir ihr.“


    Ich nahm noch einen Bissen und anschließend eine großen weinernen Schluck.

    "Du bist ja ein Gedankenleser, mein Hunger gleicht dem eines Ochsen."


    Ich nahm mir etwas Brot und schloss die Augen als ich es aß.


    "Lange schon aß ich kein römisches Brot mehr. Fast hätte ich vergessen wie es schmeckt. "

    Ich hatte kaum etwas im Magen und hatte ja bereits Wein getrunken. Wenn ich noch mehr Wein trinke ist der nächste Kater nicht mehr weit. Aber was soll es. Ich sehe das einfach als Willkommensfest.


    „Gerne nehme ich noch einen Schluck vom Wein. Cadior meinte übrigens das ich dich unbedingt kennen lernen müsse, weil du nach weiteren Corviern suchen wolltest. Das scheint nicht nötig zu sein, sie kommen, wie es scheint alle zu euch!“ :)

    „Ich bin erst seit einigen Stunden in Mantua, ich lebte einige Jahre in Athen. Ja, Cadior lernte ich bereits kennen, wir waren grade zusammen im Tempel und opferten. Er ging in die Stadtverwaltung, und weil ich von meiner Reise noch Erschöpfung in den Gliedern trage, kam ich zurück um diesen müden Körper in irgendeiner Ecke schlafen zu lassen. Das hat sich jedoch erübrigt, da ich mich freue deine Bekanntschaft machen zu dürfen.“

    Ich betrat die Casa und freute mich darauf meien müden Lider auf ein Faulbett zu legen. Jedoch hörte ich Geräusche und da stand auch jemand. Ich hatte auch schon eine Idee wer dies sein könnte. Lächelnd sprach ich ihn an


    "Salve, mein Name ist Gnaeus Corvius Lunaris und ich bin der Vetter des Tiberius Cadior."

    "Nun, du sagtest das Ingeniosus am Wochenende zurück kommen wird. Also hatte ich vor auf ihn zu warten und ihn kennen zu lernen. Im Anschluss daran zieht es mich nach Rom. Das Erlebnis und die Atmosphäre im Tempel haben mich darin bestärkt Priester zu werden. Wenn es dir nichts ausmacht, gehe ich in die Casa zurück und ruhe mich etwas aus. Etwas Schlaf könnte meinen Lidern gut tun."


    Und schon entkam das erste Gähnen aus meinem müden Gesicht.

    Auch ich kniete nieder. Ich war nervös, schon lange hatte ich nicht mehr zu den Göttern gesprochen. So war auch das einzige was ich zu bitten hatte, das mir die Götter ihren Schutz nicht verwehren und weiterhin ein wachsam Aug auf mich werfen und mich nicht verstossen.

    Es freute mich, das grade in Mantua, wo meine Familie lebte die religiösen Werte noch vorhanden waren. Müde war ich wirklich.


    „Ich bin zwar sehr müde, die Reise war lang und beschwerlich. Jedoch käme ich nicht in den Schlaf, bis ich den Tempelbezirk erblickt haben. Eines meiner Laster ist meine Neugier. Wenn es dir keine Mühe macht, begleite ich dich gern.“

    Nachdenklich strich ich mir an meinem Kinn. Nach einigen Augenblicken sagte ich dann


    Nun, wie stehe ich zur Politik? Politisch aktiv würde ich mich nicht nennen Da hat mich die Philosophie ein wenig verdorben. Wenn es nötig ist, bin ich aktiv, solange keine dringende Notwendigkeit besteht Dinge zu ändern die, meiner Meinung nach, zwingend reformiert werden müssen, halte ich mich zurück. Das würde den Vätern sicherlich nicht gefallen! Politisches Interesse habe ich, höre mir alles an und bilde mir meine Meinung dazu, jedoch ist es wie alles andere in den letzten Jahren zu kurz gekommen.


    Wie halte ich es mit der Religion? Das Pflegen der religiösen Werte ist mir wichtig. Das hat mir in Athen gefehlt. Hoffentlich erhören mich die Götter noch, wenn ich das nächste mal zu ihnen bete.

    Ich schmunzelte, das war nett gesagt.


    "Hilfe wird nicht nötig sein, höre in dein Herz, fühle was es sagt und versuche diese Worte zu wiederhohlen! Das klappt nur mit Poesie!


    Meine Pläne sind mir noch unklar und liegen verschleiert in meinem Kopf. Nach all diesem philosophieren könnte ich mir eine verwaltende Tätigkeit vorstellen. In Athen kam auch meine Religiosität zu kurz. Vieleicht schlage ich diese Richtung ein.


    Was ist an Ingeniosus besonders das es betonst das ich ihn kennenlernen soll. Ist er auch aus Germanien? Wie ist es so in Germanien?"

    „Gelüstet klingt so hart. Du sollst nicht den Eindruck bekommen als sei ich in die Heimat gekommen, weil ich in Griechenland keine abbekommen habe und jetzt nötig eine Frau brauche. So ist es nicht. Die Griechen haben wundervollen Frauen, jedoch ist selten eine darunter, welche es versteht, nur durch ihre Anwesenheit, die Sonne heller strahlen zu lassen scheint und bei ihrem scheiden das blühende Herz in bitterste Nächte stürzt. Das können nur römische Frauen.“


    Ich nahm noch einen Schluck.


    In Athen gibt es so viele Philosophen, so viele Meinungen, so viele Lehren, da scheint es leicht der Weisheit näher zu kommen. Doch scheint es mir, als seien bei all den Fragen, welche es zu beantworten gilt, nur noch mehr Fragen entstanden. Die deutlichste Weisheit die ich gewann ist der bekannte Satz von Sokrates: Ich weiß, das ich nichts weiß!

    Ich nahm den Wein und schloss die Augen als einen Schluck davon nahm. Diese Wein schmeckte man die italische Heimat an.


    „Über mein Leben gibt es nicht allzu viel zu erzählen. Die Mutter deiner Halbgeschwister ist die Schwester meines Vaters. Einige Jahre lebte ich auf Samos und einige in Athen um die dortigen Philosophen-Schulen zu besuchen und deren Philosophie kennen zu lernen. Aber nach all den Jahren sehnte es mich nach der italischen Heimat, nach der Sprache, den Menschen die sie benutzen, nach der Luft, dem Essen und dem Wein und natürlich den Frauen. In ganz Griechenland findet sich keine so liebreizende Schönheit wie in der Heimat.

    Überrascht sah ich, dass ein unsklavisch aussehender Mann öffnete. Von Aussehen und Worten schien dieser Herr keiner der Sklaven zu sein.


    „Salve, mein Name ist Gnaeus Corvius Lunaris. Auf der Suche nach meinem Vetter Tiberius Cadior klopfte ich an diese Pforte. Ist jener zu sprechen?“


    Sim-Off:

    Macht doch nichts!! :)