Beiträge von Decimus Aurelius Maxentius

    Vertieft in einige Papyrusrollen blickte ich etwas widerwillig auf, sah mir den Besucher an und runzelte etwas die Stirn. Dem Auftreten zufolge erschien er mir gebildet zu sein, obwohl man das nie vom Aussehen allein bewerten konnte.
    Ich war nicht gerade bester Laune, richtete mich dennoch an Callidus:


    "Nun, ich weiß ja nicht von wo du stammst, oder aus welcher Familie du kommst. Aber bei mir bedeutete eine geschlossene Tür, dass man nicht einfach in ein Zimmer marschiert. Aber da du nun schon mal da bist, sag mir an was du denn gedacht hast."


    Mit finsterem Blick sah ich Callidus in die Augen....

    Auwei, da hatte ich anscheinend einen wunden punkt erwischt wie schon mit der Handelskarawane. :D
    Doch Deandra hatte mich falsch verstanden:


    "Tut mir leid, ich wollte damit nicht sagen das du geschleimt hast. Ich wollte dir damit nur sagen, dass es mir lieber ist, wenn du mir immer deine Meinung sagtst, egal wie sie aussieht."


    Mit einem hundetreuen Blick versuchte ich meine Schwester wieder zu beruhigen.....

    "Wieso schmunzelst du?" :]


    fragte ich ersteinmal neugierig, bevor ich weiterfuhr:


    "Nun, was ich von Assindius halte möchtest du wissen? Ich halte ihn für einen aufrechten Kerl, auch wenn er manchmal etwas ungehobelt wirkt. Ein wenig Unterrichti in Schrift und Sprache würde ihm guttun, aber er ist loyal, und das ist die Hauptsache.
    Ein Scriba? Nun, an sich ist das keine schlechte Idee. Aber warten wir ersteinmal ab, bis ich offiziell zum Magistratus ernannt werde. Dann sehen wir weiter."

    Etwas verlegen blickte ich drein.


    "Nein Deandra, ich möchte keine Lobrede von dir hören. Ich brauche keine lobenden Worte wenn sie nicht berechtigt sind. Das ist in meinen Augen nichts wert. Vielmehr lege ich Wert auf eine offene und ehrliche Meinung. Mit Schleimern bekomme ich es vermutlich noch genug zu tun."

    Ich wusste, dass Deandra vorhatte nach Germanien zu reisen. Mich hingegen würden meine Wege wieder zurück nach Misenum führen, wo ich das Amt des Magistratus anzutreten hatte. Ich war nicht begeistert davon, dass Deandra nach Germanien reisen würde, auch wenn sie Assindius begleiten würde. Trotzdem machte ich mir Sorgen und ich machte keinen Hehl daraus:


    "Nun Schwesterchen, ich lass dich nur ungerne alleine nach Germanien. Ich mach mir jetzt schon Sorgen. Zu gerne würde ich dich begleiten."

    Ich unterhielt mich immer noch mit der hübschen Patrizierin, als meine Schwester plötzlich ging. Erst auf dem zweiten Hinsehen erkannte ich dies und verabschiedete mich mit einigen höflichen Worten und einer kleinen Verbeugung von der Dame. Bevor ich ging verabschiedete ich mich auch noch von Florus:


    "Florus, es ist nun an der Zeit zu gehen. Ich möchte mich verabschieden und hoffe, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen. Verzeiht meinen plötzlichen Aufbruch, aber ich möchte Deandra nicht alleine gehen lassen."


    Auch vor Florus verbeugte ich mich kurz und wandte mich dann ab. Ich eilte Deandra hinterher und rief ihr nach:


    "Schwesterchen, warte. Lass mich mit dir kommen."

    Nachdem Sophus und Assindius die Schreibstube verlassen hatten, ließ ich mich in meinen Stuhl fallen und schnaufte erst einmal tief durch. Danach sah ich Deandra an, die immer noch in ihrer Ecke saß und fragte sie:


    "Na wie habe ich mich gemacht Schwesterchen?"


    Schließlich war es meine erste Unterredung......

    Etwas überrascht ob der plötzlichen gleichgültigkeit meiner Schwester gegenüber Commodus blickte ich Deandra an. Doch vermutlich hatte sie recht.


    "Nun gut, wie du meinst. Aber es ist wirklich an der Zeit dieser ansonsten wunderbaren Stadt Leben einzuhauchen. Als erstes habe ich die Religion ins Auge gefasst. Solange Sophus noch hier ist, möchte ich diesen Punkt als erstes behandeln, denn ich fürchte es wird nicht von all zu langer Dauer sein, dass ein so kompetenter Mann uns zur Seite steht. Als erstes habe ich vor wieder einen Priester in die Stadt zu bekommen, damit das religiöse Leben wieder in Schwung kommt.


    Dann ist es unerlässlich, dass ich mich um die Unterhaltung kümmere. Ein funktionierendes Amphitheater ist ebenso unerlässlich, um Bürger anzuziehen.


    Naja, jedenfalls werde ich in der nächsten Zeit nicht an Unterbeschäftigung leiden....." :]

    Ich saß nachdenklich am Schreibtisch, als Assindius hereinkam. Ich zerbrach mir gerade den Kopf über die Zukunft der Stadt. Auch wenn ich noch nicht offiziell der neue Magistratus war, so fühlte ich mich bereits als dieser.


    Das Auftauchen von Assindius kam mir wirklich gelengen um mich endlich ein wenig abzulenken.


    "Ah, danke Assindius."


    Ich nahm die Liste in die Hand und begann darüber zu brüten. Assindius hätte ich dabei fast vergessen, besann mich aber doch noch:


    "Du kannst dann von mir aus gehen, außer meine Schwester braucht noch etwas von dir."


    Geistesabwesend winkte ich ihm zu das er gehen konnte......

    Ich sah Assindius kurz finster an und murmelte fast unhörbar


    "Na besser spät als nie"


    setzte dann aber wieder eine höfliches Lächeln auf und sagte laut und deutlich zu Assindius:


    "Gut, danke Assindius. Lass für unseren Gast das Gästecubiculum herrichten. Richtet euch an die Wünsche unseres Gastes was die Einrichtung des Zimmers betrifft."


    Ich wandte mich zu Sophus und fügte scherzhaft hinzu:


    "Schließlich weiß ich nicht was ein Augur für eine Umgebung bevorzugt. Lasst euch aber all eure Wünsche und Bitten erfüllen, ihr seit schließlich unser Gast. Euch soll es an nichts fehlen. Deandra und ich werden dann auch bald nachkommen, wir haben zuvor aber noch etwas zu erledigen."


    Höflich geleitete ich Sophus zur Tür und übergab ihn dann in die Obhut von Assindius. Bevor die beiden gingen flüsterte ich Assindius noch kurz zu:


    "Du bist mir persönlich dafür verantwortlich, dass es unserem Gast an nichts fehlt. Hast du verstanden? Was immer dir Sophus auch sagt, es gilt als wäre es das Wort von Deandra, meiner Mutter oder mir. Ist das klar?"


    Ernst blickte ich Assindius an....



    /edit: fehler ausgebessert

    "Nun, ersteinmal hab ich vor Misenum auf vordermann zu bringen. Ich will dich als Magistrat nicht angreifen, :D aber momentan liegt hier in der Stadt noch einiges ziemlich im Argen. Dann als nächstes muss ich zusehen, dass ich Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten in Politik und Militär primär hier in Italia knöpfe. Und nicht zu vergessen, unsere Familienprobleme. Du weißt schon von was oder wem ich spreche. Dort gilt es auch noch etwas zu tun und alles wieder in Ordnung zu bringen."


    Mit entschlossener Miene sah ich Deandra an....

    Ich beschloss die Unterhaltung von Deandra und Florus nicht weiter zu Unterbrechen, schließlich handelte sie zur Zeit von einem heiklen Thema, in das ich mich nicht einmischen wollte. Schließlich kannte ich Florus noch nicht so gut um mit ihm über seine persönlichen Angelegenheiten zu unterhalten.


    Stattdessen wandte ich mich einer jungen Dame aus gutem Hause zu, die sich neben uns befand..... :D

    Mittlerweile wusste ich wo es lang ging. Ich hatte mir den Weg nun richtig eingeprägt und würde mich in der Stadt wohl nicht mehr so schnell verlaufen. Auf dem Weg begann ich ein Gespräch mit meiner Schwester:


    "Ich habe heute früh erfahren, dass es keinen Gegenkanditaten für mich gibt, weder bei den Magistratswahlen, noch bei den Wahlen für die Provincia. Ich dachte du möchtest das wissen."


    Ein erleichtertes Lächeln überkam mich....

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich fühle mich geehrt, dass ihr schon von mir gehört habt, doch hoffe ich nur Gutes.


    Gerne würde ich jederzeit mit einem Aurelius über Politik und Religion reden, da wir doch in den meisten Dingen bisher eine ähnliche Einstellung hatten. Doch befürchte ich, dass dies entweder schon bald oder in Germania passieren muss, da ich mein Amt dort ausüben darf, weil mein Kommando über die Classis Germanica sonst nichts anderes zulässt.


    Ich lachte leicht. Dass Florus der Kommandant der Classis war wusste ich noch nicht, ich ließ mir meine Unwissenheit aber nicht anmerken:


    "Es wird sich bestimmt eines Tages ein geeigneter Zeitpunkt finden, an dem wir uns ausgiebig unterhalten können. Ich würde mich gernen einmal mit einem Kriegshelden unterhalten."


    schmeichelte ich ohne zu übertreiben Florus. Ich hatte seine Auszeichnungen bemerkt, die er an seiner Uniform an richtiger Stelle befestigt hatte...

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Salve Aurelius Maxentius! Es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen und es freut mich besonders zu hören, dass auch du die Vorteile der konservativen Einstellung siehst.


    Mit einer leichten Verbeugung und den Worten


    "Salve Annaeus Florus. Ich habe schon einiges von euch gehört, auch wenn ich noch nicht seit langer Zeit wieder zurück am Nabel der Welt bin."


    antwortete ich auf die Begrüßung durch Florus. Zufrieden stellte ich fest, dass auch er anscheinend konservativ eingestellt zu sein schien. Ich hoffte es zumindest. Mit einem kleinen Vorstoß versuchte ich das zu klären:


    "Wenn euch einmal euer Amt etwas Zeit erübrigen lässt, so könnten wir uns einmal über Politik und Religion in der heutigen Zeit unterhalten."

    Die Situation war mir etwas unangenehm auch wenn ich es nicht zeigte. Auch wenn ich Sklaven gut behandelte und sie nicht als Ware sah wie so manch anderer Patrizier, so hielt ich an alten Traditionen fest. Nach meiner Auffassung sollte ein Sklave in gebürendem Abstand seinem Herren folgen, nicht umgekehrt. Aber in dieser Situation gab es keine andere Möglichkeit.


    Wieder am Tempel angekommen sah ich meine Schwester an:


    "Ich habe eine Idee. Ich denke es ist besser wir lassen Assindius eine Liste von bereits vorhandenen Infrastrukturen erstellen und uns diese dann übergeben. Wir sollten indessen zur Curia zurückkehren und uns dort den anderen zu erledingenden Dingen widmen."


    Ich wartete nicht auf eine Bestätigung durch meine Schwester, sondern wandte mich dann sogleich zu Assindius:


    "Du hast meinen Vorschlag gehört. Sie dich bitte in der Stadt um und erstelle eine Liste, von bereits vorhandenen Infrastrukturen wie dem Tempel hier. Bring uns diese Liste dann bitte so schnell als möglich in der Curia vorbei."


    Dann drehte ich mich wieder zu meiner Schwester und fragte sie lächelnd:


    "Nun wollen wir?"


    Ich hielt ihr den Arm hin, damit sie sich einhaken konnte......

    Ich wandte mich wieder an Sophus:


    "Gut, dann wäre soweit alles geklärt. Ich würde vorschlagen, dass der Sklave meiner Schwester euch in der Zwischenzeit in die Villa Aurelia begleitet und euch dort das Gästezimmer zeigt. Ich denke ihr wollt euch erst etwas ausruhen, bevor wir weitermachen oder?"


    Mit einem finsteren Blick sah ich den Stadtangestellten an und fragte ihn wo Assindius blieb. Obwohl ich noch nicht Magistrat war, so taten doch die meisten das was ich von ihnen verlangte....