"Nein, das wäre alles, Magister Memoriae. Wenn ihr erlaubt, werde ich mich nun wieder auf meinen Posten begeben..."
Beiträge von Marcus Caecilius Decius
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Nach kurzer Zeit betraten die ersten Milites den Platz und stellten sich in ihren Centurien auf. Auch Decius befand sich unter den Soldaten, die zum größten Teil doch recht übermüdet aus ihren Tuniken blickten, voll Erwartung, was wohl der Grund dieses frühen und unsanften Erwachens gewesen sein mochte.
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Decius schreckte auf: Es war soweit! Die Manen wollten ihn holen, in die Abgründe der Unterwelt ziehen! Und dieser grauenhafte Lärm, dieser Lärm!
Er riss die Augen auf... und viel zurück. Statt des erwarteten Anblicks der Unterwelt lag die gewohnte Unterkunft in seinem Blickfeld. Alles schien seine Ordnung zu haben... doch es war so dämmrig, dass es wohl wirklich noch früh sein musste. Und um ihn herum herrschte bereits geschäftige Betriebsamkeit. Die Kameraden waren bereits dabei, sich anzukleiden, ihre Rüstungen anzulegen und aus den Unterkünften zu hasten.
Decius sprang auf, klatschte etwas kaltes Wasser in sein übermüdetes Gesicht, zog seihne Kleidung an und lief hinter seinen Kameraden her zum Exerzierplatz.
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Decius öffnete die Tür, betrat das Büro und salutierte.
"Salve, Magister Memoriae. Am Tor wurde ein Brief für die Senatoren Aelia Adria und Aelius Quarto abgegeben."
Damit hielt er dem Angesprochenen die Pergamentrolle hin.
An Senatores Aelia Adria et Lucius Aelius Quarto
Hochgeschätzte Senatoren,
am ANTE DIEM XIV KAL APR DCCCLVI A.U.C. (19.3.2006/103 n.Chr.) findet in der Villa Flavia Felix ein Ereignis statt.
Ein Ereignis von tragweite und immenser Bedeutung. Ein Ereignis, welches die Verbindung zweier patrizischer Gentes für die Zukunft besiegeln soll.So seid ihr herzlichst zur Sponsalia von
Tiberia Claudia et Lucius Flavius Furianus
eingeladen.Beehrt das Paar mit eurer Anwesenheit und seid willkommen.
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Decius kam zum Büro des Mgaisters und klopfte an die Türe.
Poch Poch
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Decius nahm die Rolle in Empfang und überlegte, was nun zu tun sei. Ihm war Neu dass er nun auch für die Zustellung von Briefen zuständig sein sollte.
Schließlich jedoch beschloss er, das Schreiben an den Magister Memoriae weiterzuleiten. So gab er seinem Kameraden am Tor Bescheid und machte sich auf den Weg zu dem Officium.
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Decius und ein Kamerad schlenderten durch die Castra. Sie kamen vom Palatinum Augusti, hatten ihren Wachdienst für den heutigen Tag ohne besondere Vorkommnisse absolviert und waren nun müde vom stundenlangem Herumstehen und grimmig-dreinschauen.
Decius musterte skeptisch die Wänder der Castra.
"Die könten auch mal restauriert werden... die sehen ja aus als hätte man da jahrzehntelang nichts dran getan! Gehört sich denn sowas für die Castra der Garde?"
Sein Kammerad riss erschrocken die Augen auf:
"Beim Jupiter, sei bloß still! Wenn einer von den Offizieren das hört kommt er womöglich auf die gleichen Gedanken, und das Ergebnis wäre nur wieder Arbeit die uns aufgehalst würde..."
Diese Worte ließen Decius verstummen und stimmten ihn nachdenklich... irgendwo hatte sein Freund schon recht... und so marschierten sie zu den Unterkünften. DOrt blieb ihnen noch genug Arbeit übrig, da konnten sie sich nicht noch um restaurierungswürdige Mauern kümmern...
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Decius musterte den Neuankömmling. Das Gesicht sagte ihm nichts.
"Aha. Darf ich euch dann vorerst an das Büro des Magister Officiorum verweisen? Er wird mit alle Details zu einer Audienz klären."
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Schließlich stand Decius von seinem Schemel auf und schlurfte zum Lehrerpult, auf dem er seinen Antwortbogen ablegte.
Die Fragen waren zu komplex für ihn gewesen, ihm fehlte wohl einfach der Zugang zur Thematik. Und schließlich war er massiv unter Zeitdruck geraten; Am Ende hatte er di eAntworten nur noch hastig hiungeschrieben ohne ihen Sinn zu hinterfragen.
Dabei waren einige der Fragen durchaus zu gebrauchen gewesen, während andere eine eingehendere Beschäftigung mit dem Themenkomplex der Alchemie und teilweise auch Philosophie erforderte... völlig geschafft entschwand Decius aus dem Saal, um sich wider anderen Dingen zu widmen.
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"Wie kommst du auf diese Gedanken? Wenn die Legio Prima zum Einsatz käme, dann sicherlich nicht vor den Toren Roms... eher an den Grenzen"
grinste Decius
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Auch der Optio ging wieder zurück in die Castra...
Der Wachhabende salutierte und widmete sich wieder seiner spannenden Aufgabe.
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Der Optio dachte kurz nach, ihm viel jedoch niemand ein der etwas von dem alten Mann wissen könnte... der Prätorianer hatte ihn weggeschickt, so wie es normalerweise üblich war.
"Da fällt mir niemand ein, ich hatte auch keine Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Auf meine Männer machte er eher den Eindruck eines normalen Gaffers, der nicht wusste wohin mit seiner Zeit."
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Der Optio dachte kurz nach, dann sprach er:
"Du meinst den Zwischenfall in der Seitengasse? Hm... soweit wir das Überblicken konnten hatte ein Mann einen Vigil niedergeschlagen und schwer verletzt; Der Täter wurde schließlich wohl getötet. Ansonsten gab es nicht viel... wir sind ja kurze Zeit später wieder abgerückt."
Er überlegte noch einen Augenblick, dann sagte er:
"Ach ja, einer meine Männer berichtete mir noch von einem alten Patrizier der dort neugierig und zeternd in der Nähe stand."
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Decius musste grinsen.
"Von seiner Genauigkeit können wir wohl ein Liedchen singen, was? Durch ihn haben wir zumindest gelernt unsere Rüstungen ebenfalls so genau zu betrachten bevor wir uns in ihnen auf dem Exerzierplatz blicken ließen..."
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Der Wachhabende Praetorianer salutierte.
"Den Optio aus der Nebenstraße... ich habe zwar keine Ahnung wovon du genau sprichst, aber auf Anhieb fällt mir nur Optio Burrus ein, er ist vor kurzer Zeit mit einem Contubernium von einem Kontrollgang zurückgekehrt. Einen Augenblick..."
Der Miles ging in das Lager und kam kurze Zeit später in Begleitung eines Offiziers zurück. Dieser wandte sich sogleich an den Urbanen:
"Salve. Was gibt es?"
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Der Optio der Präteorianer trat zu dem Offizier der eingetroffenen Stadtkohorten.
"Salve. Wie ich sehe habt ihr hier nun alles unter Kontrolle, somit räumen wir das Feld und überlassen die Angelegenheit euch."
Er wartete die ANtwort gar nicht ab, sondern gab seinen Männern ein Zeichen zum Abmarsch.
Decius und seine Kameraden sammelten sich nun und traten einen geordneten Rückzug an, um ihren Weg fortzusetzen, den sich durch diese merkwürdige Sache unetrbrochen hatten.
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Der Offizier musterte die anscheinend unmittelbar beteiligten Bürger genau, dann schaute er sich den Toten an: Scheinbar kein besonders wichtiger Mensch, seinem Aussehen nach zu urteilen.
Schließlich wandte er sich an den Vigil: "Lauf zur Castra Praetoria und benachrichtige die Urbanen, die sollen sich um diese Lapallie kümmern."
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Decius trat zu dem Patrizier, der ihn wohl nicht richtig verstanden zu haben schien:
"Es ist mir vollkommen egal wer ihr seid, solange ihr nicht der Kaiser selbst oder ein Mitglied er Cohortes Urbanea seid habt ihr hier zu verschwinden: Hier gibt es nichts für eure Augen zu sehen."
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Decius nickte grinsend.
"Ja, er ist wieder wohlbehalten zurückgekehrt, hielt sich aber bis auf einige notwendige, verwaltungstechnische Angelegenheiten wie gehabt zurück. Eine dieser Angelegenheiten war meine Versetzung zur Garde, und so habe ich kurz nach der Ankunft des Legaten die Legio verlassen."
Decius nahm sich einen Apfel und begann, ihn zu verspeisen.
"Wie ich gesehen habe ist unser ehemaliger Ausbilder und Vorgesetzter Vesuvianus ja nun ebenfalls unter die Quaestoren gegangen..."
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Eine Gruppe von zivil gekleideten Männern erreichte den Ort des Geschehens, sie waren durch einige merkwürdige Geräusche aufmerksam geworden.
Die Männer sahen das Chaos, einen schwer blutenden Vigil, einen naseblutenden Bürger und einen am Boden liegenden, stämmigen Mann... offensichtlich tot, da regungslos.
Der die Gruppe anführende Offizier gab seinen Miles einige Zeichen, und in kurzer Zeit war der Ort soweit abgeriegelt als dass es für alle Anwesenden unmöglich war, unerkannt zu fliehen.
Der Optio trat zu einem der anwesenden Herren:
"Was geht hier vor, Bürger?"Decius schaute sich um und sah einen in der Ferne stehenden älteren Herrn. Auf diesen ging er zu und sprach:
"He, was treibt ihr dort? Hier gibt es nichts zu sehen, verschwindet!" -
"Wo du Recht hast, hast du Recht..." sprach Decius, nahm seinen Wienbecher und stieß mit Furianus an. Dann rann weiterer Wein im Inneren seiner Kehle hinab...