Zwar war ich ein Einzelkind, aber dafür war meine Kindheit schön und ich kann nur Gutes über meine Eltern berichten. Ich habe es geliebt mit meinem Vater in das Kolosseum zu gehen, dass vermisse ich manchmal. Wenn es seine Zeit zugelassen hat, haben wir gemeinsam etwas unternommen. Einmal waren wir gemeinsam auf den Märkten, zu der Zeit war ich noch ein kleiner Junge. Dort gab es seltsame Amphoren. Sie hatten sowas wie Luftlöcher und ich wusste nicht, was man wohl in so einer Amphore aufbewahrte.
Mein Vater sprach kurz mit dem Verkäufer und hat mich zu sich herangewunken. Ganz langsam öffente er den Deckel. In der Amphore war es dunkel, doch dann erblickte ich ein paar Knopfaugen.
In der Amphore lebte ein Siebenschläfer. Das ist so etwas wie ein Bilch. Mein Vater erklärte mir, dass Siebenschläfer in speziellen Gehegen den gliraria, gezüchtet und schließlich in dunklen Tongefäßen schlachtreif gemästet werden. Ich bat meinen Vater mir den Siebenschläfer zu kaufen. Er erfüllte mir den Wunsch und so nahmen wir den kleinen Kerl mit nach Hause. Eine ausgediente, große Amphore wurde sein neues Zuhause. Stöcke und anderes Klettermaterial haben wir eingebracht und ein großes Loch vorne.
Tagsüber war das Vorderloch mit einem Tuch verhangen, da der Schläfer die Dunkelheit liebt. Er aß Obst, Früchte, Nüsse und er hatte eine ganz besondere Fähigkeit. Er schlief einen extrem langen Schlaf. Als Bub dachte ich, er wäre von mir gegangen, aber mein Vater erklärte mir, dass er wieder aufwachen würde. Und so war es auch.
Er war viele Jahre mein Haustier, ich habe ihn mit Leckereien verwöhnt und ihm seine Amphore mit Klettermöglichkeiten verschönert. Und er konnte klettern.
Eine kleine Geschichte aus meiner Kindheit, der Bub und der Bilch.
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