Dumnorix

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dumnorix († 54 v. Chr.) war ein Stammesfürst der keltischen Häduer im 1. Jahrhundert v. Chr.


Dumnorix’ Name setzte sich aus den keltischen Worten für Welt (Dumno) und König (Rix) zusammen. Seine Bedeutung war damit also nicht weniger als "König der Welt". Er war der Bruder des häduischen Stammesführers Divitiacus (2), der die Nähe der Römer suchte und im Jahr 61 v. Chr. nach Rom reiste. Er sah seine Herrschaft von den keltischen Sequanern und den germanischen Sueben unter Ariovist bedroht. Divitiacus ersuchte den römischen Senat bei dieser Reise um Hilfe, allerdings ohne Erfolg. 58 v. Chr., als zusätzlich auch noch die Helveter in das Herrschaftsgebiet der Häduer vordrangen, wandte er sich erneut an die Römer, diesmal in Person des neuen Proconsuls (für den römischen Teil Galliens) Gaius Iulius Caesar.

An dieser Entwicklung war Dumnorix, der den Römern weit kritischer gegenüberstand, nicht ganz unbeteiligt. Er hatte sich bereits 61 v. Chr. gegen Divitiacus’ Politik den Römern gegenüber ausgesprochen und war dadurch in Opposition zu seinem Bruder geraten. Dumnorix war sehr wohlhabend und freigiebig, was ihm zu großer Popularität verhalf. Sein Einfluss beschränkte sich nicht alleine auf seinen eigenen Stamm, denn auch mit den Sequanern unterhielt er gute Beziehungen. Mit den Helvetern verbanden ihn sogar verwandtschaftliche Bande, nachdem er die Tochter des mächtigen Helvetiers Orgetorix geehelicht hatte. Der Konflikt zwischen Häduern und Sequanern, bzw. Helvetern stellte sich unter diesem Gesichtspunkt also vor allem als ein dynastischer dar, bei dem es um die Herrschaft über den Stamm der Häduer ging (und letztlich um dessen Verhältnis zu den Römern).

Seinen Einfluss setzte Dumnorix im Jahr 58 v. Chr. ein, als die Helvetier dank seiner Vermittlung das Gebiet der Sequaner durchqueren durften. Caesar berichtet in seinem De bello Gallico, dass Dumnorix und Orgetorix einen Umsturz planten. Angeblich wollte Dumnorix seinen Bruder absetzen, König der Haeduer werden und gemeinsam mit seinem Schwiegervater ganz Gallien erobern – angesichts des auch propagandistischen Charakters von Caesars Werk kann man diese Darstellung vermutlich als, zumindest in Teilen, übertrieben ansehen.

Caesar, der auf Divitiacus’ Bitte hin mit seinen Truppen inzwischen interveniert hatte, ließ Dumnorix festnehmen. Divitiacus verwendete sich jedoch für seinen Bruder, so dass dieser wieder frei kam, sich aber Caesar bei dem infolge der Ereignisse mittlerweile ausgebrochenen Gallischen Krieg (58 bis 49 v. Chr.) anschließen musste.

Die (erzwungene) Waffenbrüderschaft hielt rund vier Jahre. Im Jahr 54 v. Chr. sollte Dumnorix Caesar bei dessen Unternehmungen in Britannien begleiten. Wohlmöglich sah der Römer in dem Häduer einen Unsicherheitsfaktor, den er lieber an seiner Seite, als - zurückgelassen - in Gallien sehen wollte. Angeblich hatte Dumnorix auf einer Versammlung seines Stammes erklärt, von Caesar zum König ernannt worden zu sein, was die Stammesversammlung als Einmischung in ihrer inneren Angelegenheiten ansah und gegen die Römer aufbrachte. Außerdem versuchte Dumnorix andere Stammesführer (wohl mit eher geringem Erfolg) davon zu überzeugen, Caesar die Gefolgschaft zu verweigern. Wie er sollten sie sich weigern, nach Britannien überzusetzen. Er selbst schob religiöse Gründe vor, die ihm die Überquerung des Meeres angeblich unmöglich machten.

Iulius Caesar erfuhr von diesen Machenschaften, reagierte aber nicht sofort darauf. Er wartete vielmehr an der gallischen Küste auf günstigen Wind für die Überfahrt, wobei er jedoch darauf bedacht war, Dumnorix und seine Männer in seinem Lager unter Kontrolle zu behalten. Als der Tag des Verschiffens näher rückte, versuchte Dumnorix mit einem Teil seiner Reiterei zu fliehen. Caesar schickte seinerseits Kavallerie aus, um den Flüchtenden zu stellen, gefangen zu nehmen, oder, sollte dieser sich wehren, zu töten. Dumnorix wurde ausfindig gemacht, leistete tatsächlich Widerstand und kam bei dem daraus resultierenden Kampf ums Leben.


Literatur: Wikipedia

Quelle: Gaius Iulius Caesar: De bello Gallico