Lucius Afranius (2)

Aus Theoria Romana
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Lucius Afranius (* um 112 v. Chr., † 46 v. Chr.) war ein römischer Politiker und Heerführer der ausgehenden Republik, Parteigänger von Pompeius und Consul im Jahr 60 v. Chr.

Lucius Afranius war ein Homo novus aus bescheidenen Verhältnissen. Er stammte aus Picenum, einer an der Adria gelegenen, mittelitalienischen Region südlich von Ancona, die zwar schon im 3. Jh. v. Chr. unter römsche Herrschaft kam, deren Bewohner jedoch erst im Zuge des Bundesgenossenkrieges (90/89 v. Chr.) das römische Bürgerrecht erlangten. Pompeius’ Familie besaß in dieser Gegend beträchtliche Ländereien und ein großes Clientel. Es kann vermutet werden, dass auch Lucius Afranius zu seinen Klienten zählte. Von Pompeius gefördert machte er Karriere im Cursus Honorum, wurde Senator und diente ihm ab 76 v. Chr. als Legatus legionis in seinem Feldzug gegen den aufständischen Quintus Sertorius. Im Jahr 72 oder 71 v. Chr. amtierte Lucius Afranius als Praetor und wurde anschließend Statthalter von (vermutlich) Hispania citerior.

Erneut als Legat nahm Afranius ab 66 v. Chr. am 3. Mithridatischen Krieg teil, wiederum unter Pompeius’ Oberkommando. Nach dem Sieg über Mithridates VI. im Jahr 63 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück und wurde mit Unterstützung seines Förderers Pompeius 60 v. Chr. Consul, gemeinsam mit Quintus Caecilius Metellus Celer. 59 v. Chr. folgte dann wahrscheinlich das Pro-Konsulat über die Provinz Gallia cisalpina. Im Jahr 55 v. Chr. vertrat Afranius Pompeius als Statthalter aller hispanischer Provinzen, während dieser in Rom blieb.

Nach Ausbruch des Bürgerkriegs zwischen Iulius Caesar und Pompeius, sowie dem Senat (49 v. Chr.) kämpfte Lucius Afranius auf Pompeius’ Seite zunächst in Hispania. Obwohl er über fünf Legionen verfügte, musste er sich Caesar am 2. August 49 v. Chr. bei Ilerda (nahe dem heutigen Lleida) ergeben. Afranius selbst gelang die Flucht nach Osten, wo er sich zunächst nach Dyrrhachium (heute Durrës) begab. Nachdem er sich Pompeius Streitkräften in Griechenland angeschlossen hatte, nahm er am 9. August 48 v. Chr. an der Schlacht von Pharsalos teil. Nach der Niederlage der floh Pompeius nach Ägypten, wo er am 28. September desselben Jahres ermordet wurde. Seine verbliebenen Anhänger, darunter auch Lucius Afranius, sammelten sich in der Provinz Africa um Quintus Caecilius Metellus Pius Scipio. In der Schlacht von Thapsus, in der Afranius einer der Generäle war, unterlagen sie Iulius Caesar endgültig. Er selbst wurde gefangen genommen und kurz darauf getötet.


Literatur: Wikipedia

Nicht die gesuchte Person? Für weitere Personen mit demselben Namen siehe: Lucius Afranius.