Ptolemaios (2)

Aus Theoria Romana
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Ptolemaios († 58 v. Chr.), aus der Dynastie der Ptolemaier, war von 80 bis 58 v. Chr. König von Zypern.

Ptolemaios’ Vater war Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II., der Ägypten mit zwei Unterbrechungen von 116 bis 80 v. Chr. als König regiert. Als Ptolemaios IX. im Jahr 81 oder 80 v. Chr. starb, hatte er sein Erbe nicht oder nur unzureichend geregelt. Gewöhnlich erhoben ptolemäische Könige ihre Söhne beizeiten zu Mitregenten und bereiteten auf diese Weise ihre Nachfolge vor. Das hatte Ptolemaios IX. unterlassen, weshalb nach seinem Tod zunächst seine Tochter Berenike III., die zugleich die Witwe des 88 v. Chr. verstorbenen Ptolemaios X. Alexander I. war, für rund 6 Monate alleine herrschte.

Rom, das von ägyptischen Getreidelieferungen abhängig war, hatte in den Jahrzehnten zuvor immer größeren Einfluss im von inneren Unruhen geschwächten Ptolemäerreich gewinnen können. Für den römischen Dictator Cornelius Sulla war es deshalb von großer Bedeutung, einen pro-römischen König auf Ägyptens Thron zu bringen. Die Wahl fiel auf einen Sohn Ptolemaios’ X., der unter tätiger römischer Mithilfe als Ptolemaios XI. Alexander II. inthronisiert und mit Berenike III. verheiratet wurde. Keine drei Wochen nach der Hochzeit ließ Ptolemaios XI. Berenike ermorden, was zu einem Volksaufstand der alexandrinischen Bevölkerung führte, in dessen Verlauf er umgebracht wurde. Der nächste Ptolemäerkönig vor Roms Gnaden wurde Ptolemaios XII. Neos Dionysos, der dann mit einer kurzen Unterbrechung bis 51 v. Chr. regierte.

Beide male wurde Ptolemaios (2) in der Thronfolge übergangen, was darauf hindeuten könnte, dass er Rom als nicht ausreichend pro-römisch galt, oder zumindest als unzuverlässig. Stattdessen wurde er mit dem Königstitel des zum Ptolemäerreich gehörenden Zypern "abgefunden".

Im Jahr 67 v. Chr. geriet er im Zuge des von Pompeius geführten Krieges gegen die mittelmeerischen Seeräuber in direkten Konflikt mit Rom. Obwohl er damit bei Ägyptens Schutzmacht in Ungnade gefallen war, konnte er sich noch neun Jahre lang halten. 58 v. Chr. wurde der römische Druck jedoch zu groß und er beging Selbstmord durch Gift. Sein Staatsschatz wurde vom römischen Gesandten Marcus Porcius Cato Uticensis wie eine Kriegsbeute behandelt und nach Rom geschafft. Nach dem röm. Historiker Ammianus Marcellinus soll er einen Gesamtwert von 168 Millionen Sesterzen gehabt haben. Die Insel wurde den Römern gegenüber zunächst tributpflichtig und ab dem Jahr 56 v. Chr. als Provinz Cyprus auch formell in das Römische Reich integriert. Ptolemaios XII. nahm diese Entwicklung widerstandslos hin, was zu einem Staatsstreich und seiner zeitweisen Absetzung führte.


Literatur: Wikipedia

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