Via Egnatia

Aus Theoria Romana
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Dyrrachium (Durrës) – EdessaThessalonikiPhilippiAproi (Kermeyan Köy bei Malkara) – Byzantium (Istanbul)

Die Egnatia war die wichtigste Römerstraße auf dem Balkan. Sie führte in einer generellen Ost-West-Richtung von Dyrrachium nach Byzantium, dem Eingangstor zum Pontus Euxinus, dem Schwarzen Meer.

Der Adriahafen Dyrrachium, dass heutige Durrës, trennen nur 150 km Luftlinie von Brundisium (Beute Brindisi), dem wichtigsten italischen Hafen am südlichen Mare Adriaticum (Adria) und Endpunkt der Via Appia. So gesehen stellte die in Dyrrachium beginnende Via Egnatia eine Verlängerung der Via Appia dar und war damit die direkte Verbindung zwischen Rom und Macedonia, Thracia sowie dem ab 326 n. Chr. aufstrebenden Konstantinopel (vormals Byzantium, oder grch. Byzantion).

Von Dyrrachium verlief die Straße zuerst in südöstlicher Richtung in das Landesinnere, nach Claudiana. Von hier gab es einen Abzweig in das weiter südlich gelegene Apollonia. Die Via Egnatia ging weiter nach Osten und führte über Lychnidos und Florina nach Edessa. Dannach erreichte sie Pella, die ehemalige Hauptstadt Alexanders des Großen. Die nächste Station war Thessaloniki, von wo aus eine Küstenstraße nach Süden, zur Hafenstadt Pydna abzweigte. Die Hauptstrecke durchquerte den Ansatz der Halbinsel Chalcidice (heute Chalkidiki) und kam zuerst nach Amphipolis und dann nach Philipi. Weiter ging es durch die Region Sapaica nach Traianopolis und weiter zur Stadt Aproi, in Caenica. Dann folgte sie der nördlichen Küste des Propontis (Marmarameer) nach Perinthus und Melantias, bevor schließlich Byzantium/Konstantinopel erreicht wurde.

Die Via Egnatia wurde nach Gaius Ignatius benannt, einem Proconsul von Macedonia, der sie 146 v. Chr. in Auftrag gab. Bei der Trassenführung nutzte man streckenweise alte makedonische Königsstraßen, die mit in den Verlauf der neuen, römischen Straße integriert wurden.
Auch nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches verlor die Via Egnatia nicht ihre strategische und wirtschaftliche Bedeutung und sie gehörte auch in byzantinischer und osmanischer Zeit zu den wichtigen Straßen des Balkans.


Quellen:
Wikipedia
Antikfan.de
H.-E. Stier, E. Kirsten, H. Quirin, W. Trillmich, G. Czybulka, Großer Atlas zur Weltgeschichte, Sonderausgabe 1990