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'''Literatur:''' Karl-Wilhelm Weber, ''Alltag im Alten Rom - Das Leben in der Stadt'' | '''Literatur:''' Karl-Wilhelm Weber, ''Alltag im Alten Rom - Das Leben in der Stadt'' |
Aktuelle Version vom 5. Januar 2007, 19:22 Uhr
Auch in der Antike gingen die allermeisten Menschen einer geregelten Arbeit nach, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, da selbst die staatliche Unterstützung nicht ausreichte, um eine Familie zu ernähren. Auch die Meinung, dass die Hauptarbeit auf Sklavenschultern ruhte, muss als falsch betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Ansehen verschiedener Berufszweige
In der römischen Gesellschaft galt vor allem der Bauernstand als angesehen, da bereits die ersten Siedler Roms Kleinbauern gewesen waren. Weiterhin hatten sie in republikanischer Zeit das Heer gestellt und waren anschließend wieder auf ihren Hof zurückgekehrt, um ihn weiter zu bebauen. Zusätzlich zählte der Grundbesitz zu den größten Einnahmequellen des römischen Adels.
Als verpöhnt hingegen galt jedwede abhängige Arbeit und Handarbeit als unwürdig, auch wenn diese eine leitende Position innerhalb des Staates darstellte (z.B. Scriba). Cicero beschreibt in seinem Werk "De officiis" namentlich die Arbeit des Zöllners, da dieser sich nur unbeliebt mache, des Tagelöhners als ungelernten Arbeiter, die des Zwischenhändlers, die nur durch Unehrlichkeit und Betrug Gewinn machen können, sowie des Handwerkers, die in ihrer unedlen Werkstatt ihren Lebensunterhalt verdienen, aber auch diejenigen, die sinnlichen Genüssen (Köche, Tänzer, Quacksalber) dienen, als unehrenhaft.
Gelobt hingegen werden "akademische Berufe" wie etwa Mediziner, Architekten, aber auch Lehrer des wissenschaftlichen Unterrichts. Seltsamerweise wird auch der Großhandel im Gegensatz zum Kleinhandel gelobt, da dieser den Massen den Konsum exotischer Güter ermögliche. Schließlich kommt jedoch wieder der Landwirtschaft das höchste Lob zu.
Diese Meinung spiegelte natürlich hauptsächlich die Meinung der Oberschicht wider.
Ungelernte Arbeiter
Ungelernte Arbeiter waren auf zahlreichen Gebieten beschäftigt. So wurden sie in der Landwirtschaft - egal ob frei oder unfrei - als Erntehelfer eingesetzt. Aber auch in der Industrie arbeiteten sie als Bergarbeiter, in Manufakturen oder bei den staatlichen Bauprogrammen. Schließlich verwendete man sie auch als Lastenträger, besonders in den Häfen des Reiches.
Handwerker
Von der Oberschicht herablassend betrachtet bildeten die Handwerker, die häufig bereits stark spezialisiert waren, ihren eigenen Berufsstolz, der sich in Berufsvereinigungen (collegia) und eigenen Schutzgottheiten mit zugehörigem Feiertag manifestierten.
Schließlich bauten sich erfolgreiche Handwerker, die sogar große Manufakturen besitzen konnten, ihren Berufsstolz auch in repräsentativen Grabmälern, auf denen sie Werkzeuge oder Arbeitsschritte ihrer Tätigkeit abbildeten.
Arbeitsrecht
Bereits in der Antike war der schriftliche Arbeitsvertrag bei vielen Berufstätigen üblich. In diesen wurde die Leistung (Arbeit) und die Gegenleistung in Form von Geld oder Sachleistungen geregelt. Außerdem wurde bereits die Arbeitszeiten, Urlaub, Konventionalstrafen für Fernbleiben des Arbeitnehmers (der auch bei Krankheit in Kraft trat).
Häufig hatten die Arbeiter (Freie und Sklaven) von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang, wobei jedoch "ausreichend Zeit" zum Essen, Schlafen und zur Körperpflege juristisch vorgeschrieben war (was jedoch eine sehr schwammige Formulierung war).
Lehre
Mit spätestens 14 begannen römische Männer in der Regel eine Ausbildung als discipulus/discens bei einem Meister (magister). Sein Vater bzw. Herr (bei unfreien Auszubildenden) schloss mit dem Lehrherrn einen Ausbildungsvertrag, der genau Arbeitszeit, Ausbildungsdauer, Urlaub und Strafen für schlechte Ausbildung regelte.
Die Ausbildung dauerte i.d.R. zwischen einem und fünf Jahren.
Literatur: Karl-Wilhelm Weber, Alltag im Alten Rom - Das Leben in der Stadt
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