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− | Vor der Kalenderreform Caesars begann das Jahr mit dem Monat März. Der Monat Januar als Jahresanfang hatte sich erst durchgesetzt, seitdem 153 v. Chr. die Konsuln am 1. Januar zu ihrem Amt antraten. Caesar hat dieses Datum dann offiziell in seine Kalenderreform aufgenommen. | + | Vor der Kalenderreform [[Gaius_Iulius_Caesar_(2)|Gaius Iulius Caesars]] begann das Jahr mit dem Monat März. Der Monat Januar als Jahresanfang hatte sich erst durchgesetzt, seitdem 153 v. Chr. die Konsuln am 1. Januar zu ihrem Amt antraten. Caesar hat dieses Datum dann offiziell in seine Kalenderreform aufgenommen. |
− | Vor der Einführung des Julianischen Kalenders durch | + | Vor der Einführung des Julianischen Kalenders durch Caesar herrschte im römischen Kalenderwesen eine ziemliche Unordnung. Offiziell war ein Sonnenkalender mit einer an Lunisolarkalender erinnernden Schaltregel in Kraft. Ein Normaljahr hatte eine Länge von 355 Tagen, ein Schaltjahr 377 oder 378 Tage. Ein Monat hatte eine Länge von 29 bzw. 31 Tagen (März, Mai, Juli, Oktober); eine Ausnahme stellte lediglich der Monat Februar mit 28 Tagen dar. In Schaltjahren wurde der Februar mit dem 23. Februar (dieser Tag trug die Bezeichnung Terminalien) beendet und dann ein Schaltmonat (Intercalaris) eingefügt, der 27 oder 28 Tage hatte. Normaljahre und Schaltjahre sollten abwechselnd aufeinander folgen, so daß sich für einen Zyklus von vier Jahren insgesamt die Länge von 355 + 378 + 355 + 377 = 1465 Tagen ergab. Dies ist um etwa vier Tage länger als vier tropische Jahre mit 1460,969 Tagen. |
Für uns gilt es als selbstverständlich, die Tage innerhalb der Monate nach ihrer Ordnungszahl zu benennen. Im alten Rom aber wurde ein eigentümliches System angewendet, nach dem die Tage rückwärts bis zu bestimmten herausragenden Monatstagen gezählt wurden. Der erste Tag eines jeden Monats wurde als Kalenden (im Plural) bezeichnet. Der fünfte, in den Monaten mit 31 Tagen aber der siebente Tag hieß Nonen. Der 13. bzw. in den Monaten mit 31 Tagen der 15. Tag waren die Iden, die etwa die Monatsmitte bezeichneten. Zwischen diesen Tagen zählte man rückwärts bis zu den nächsten Kalenden, Nonen oder Iden, wobei diese Tage selbst mitgezählt wurden. Der Tag unmittelbar vor den Kalenden, Nonen oder Iden trug die Bezeichnung Pridie anstelle des schematischen «Tag II vor den Kalenden/Nonen/Iden». | Für uns gilt es als selbstverständlich, die Tage innerhalb der Monate nach ihrer Ordnungszahl zu benennen. Im alten Rom aber wurde ein eigentümliches System angewendet, nach dem die Tage rückwärts bis zu bestimmten herausragenden Monatstagen gezählt wurden. Der erste Tag eines jeden Monats wurde als Kalenden (im Plural) bezeichnet. Der fünfte, in den Monaten mit 31 Tagen aber der siebente Tag hieß Nonen. Der 13. bzw. in den Monaten mit 31 Tagen der 15. Tag waren die Iden, die etwa die Monatsmitte bezeichneten. Zwischen diesen Tagen zählte man rückwärts bis zu den nächsten Kalenden, Nonen oder Iden, wobei diese Tage selbst mitgezählt wurden. Der Tag unmittelbar vor den Kalenden, Nonen oder Iden trug die Bezeichnung Pridie anstelle des schematischen «Tag II vor den Kalenden/Nonen/Iden». | ||
Nach dem 23. Februar begann in einem Schaltjahr der Schaltmonat Intercalaris. Er hatte 27 oder 28 Tage, je nachdem, ob es sich um ein Schaltjahr mit 377 oder 378 Tagen handelte. Schnell ergab sich ein merklicher Unterschied zwischen dem Kalender und den Jahreszeiten, da das römische Jahr ja um etwa einen Tag zu lang war. Daher wurden häufig willkürliche Einschaltungen vorgenommen, wobei mitunter erst wenige Tage vor den Terminalien des Februar (23. Februar) entschieden wurde, ob geschaltet werden sollte oder nicht. Da die Tage nach den Iden aber rückwärts bis zu den Kalenden des März (in Normaljahren) oder des Schaltmonats (in Schaltjahren) gezählt werden mußten, wurden in solchen Jahren die Tage bis zu den Terminalien des Februar gezählt. Der 20. Februar wurde dann mit «Tag IIII vor den Terminalien» bezeichnet. Durch das Einschalten von 27 oder 28 Tagen ging auch die Übereinstimmung des Kalenders mit den Mondphasen schnell verloren. | Nach dem 23. Februar begann in einem Schaltjahr der Schaltmonat Intercalaris. Er hatte 27 oder 28 Tage, je nachdem, ob es sich um ein Schaltjahr mit 377 oder 378 Tagen handelte. Schnell ergab sich ein merklicher Unterschied zwischen dem Kalender und den Jahreszeiten, da das römische Jahr ja um etwa einen Tag zu lang war. Daher wurden häufig willkürliche Einschaltungen vorgenommen, wobei mitunter erst wenige Tage vor den Terminalien des Februar (23. Februar) entschieden wurde, ob geschaltet werden sollte oder nicht. Da die Tage nach den Iden aber rückwärts bis zu den Kalenden des März (in Normaljahren) oder des Schaltmonats (in Schaltjahren) gezählt werden mußten, wurden in solchen Jahren die Tage bis zu den Terminalien des Februar gezählt. Der 20. Februar wurde dann mit «Tag IIII vor den Terminalien» bezeichnet. Durch das Einschalten von 27 oder 28 Tagen ging auch die Übereinstimmung des Kalenders mit den Mondphasen schnell verloren. |
Aktuelle Version vom 24. November 2012, 07:55 Uhr
Römischer Kalender
Die Kalenderblätter zu den einzelnen Monaten versuchen einen Kalender nachzubilden, wie er in der Kaiserzeit des römischen Imperiums existiert hat. Der Rex Sacrorum gab jeweils an den Nonen eines Monats die monatlichen Feiertage bekannt.
I. Ianuarius | II. Februarius | III. Martius | IV. Aprilis | V. Maius | VI. Iunius |
VII. Iulius/Quinctilis | VIII. Augustus/Sextilis | IX. September | X. October | XI. November | XII. December |
Vor der Kalenderreform Gaius Iulius Caesars begann das Jahr mit dem Monat März. Der Monat Januar als Jahresanfang hatte sich erst durchgesetzt, seitdem 153 v. Chr. die Konsuln am 1. Januar zu ihrem Amt antraten. Caesar hat dieses Datum dann offiziell in seine Kalenderreform aufgenommen.
Vor der Einführung des Julianischen Kalenders durch Caesar herrschte im römischen Kalenderwesen eine ziemliche Unordnung. Offiziell war ein Sonnenkalender mit einer an Lunisolarkalender erinnernden Schaltregel in Kraft. Ein Normaljahr hatte eine Länge von 355 Tagen, ein Schaltjahr 377 oder 378 Tage. Ein Monat hatte eine Länge von 29 bzw. 31 Tagen (März, Mai, Juli, Oktober); eine Ausnahme stellte lediglich der Monat Februar mit 28 Tagen dar. In Schaltjahren wurde der Februar mit dem 23. Februar (dieser Tag trug die Bezeichnung Terminalien) beendet und dann ein Schaltmonat (Intercalaris) eingefügt, der 27 oder 28 Tage hatte. Normaljahre und Schaltjahre sollten abwechselnd aufeinander folgen, so daß sich für einen Zyklus von vier Jahren insgesamt die Länge von 355 + 378 + 355 + 377 = 1465 Tagen ergab. Dies ist um etwa vier Tage länger als vier tropische Jahre mit 1460,969 Tagen.
Für uns gilt es als selbstverständlich, die Tage innerhalb der Monate nach ihrer Ordnungszahl zu benennen. Im alten Rom aber wurde ein eigentümliches System angewendet, nach dem die Tage rückwärts bis zu bestimmten herausragenden Monatstagen gezählt wurden. Der erste Tag eines jeden Monats wurde als Kalenden (im Plural) bezeichnet. Der fünfte, in den Monaten mit 31 Tagen aber der siebente Tag hieß Nonen. Der 13. bzw. in den Monaten mit 31 Tagen der 15. Tag waren die Iden, die etwa die Monatsmitte bezeichneten. Zwischen diesen Tagen zählte man rückwärts bis zu den nächsten Kalenden, Nonen oder Iden, wobei diese Tage selbst mitgezählt wurden. Der Tag unmittelbar vor den Kalenden, Nonen oder Iden trug die Bezeichnung Pridie anstelle des schematischen «Tag II vor den Kalenden/Nonen/Iden».
Nach dem 23. Februar begann in einem Schaltjahr der Schaltmonat Intercalaris. Er hatte 27 oder 28 Tage, je nachdem, ob es sich um ein Schaltjahr mit 377 oder 378 Tagen handelte. Schnell ergab sich ein merklicher Unterschied zwischen dem Kalender und den Jahreszeiten, da das römische Jahr ja um etwa einen Tag zu lang war. Daher wurden häufig willkürliche Einschaltungen vorgenommen, wobei mitunter erst wenige Tage vor den Terminalien des Februar (23. Februar) entschieden wurde, ob geschaltet werden sollte oder nicht. Da die Tage nach den Iden aber rückwärts bis zu den Kalenden des März (in Normaljahren) oder des Schaltmonats (in Schaltjahren) gezählt werden mußten, wurden in solchen Jahren die Tage bis zu den Terminalien des Februar gezählt. Der 20. Februar wurde dann mit «Tag IIII vor den Terminalien» bezeichnet. Durch das Einschalten von 27 oder 28 Tagen ging auch die Übereinstimmung des Kalenders mit den Mondphasen schnell verloren.
Die Jahre zählte man seit der Gründung der Stadt Rom, die meist für das Jahr 753 v. Chr. angesetzt wurde. Die Wirren im römischen Kalender wurden durch die Einführung des durch den alexandrinischen Astronomen Sosigenes erarbeiteten julianischen Kalenders beendet. Das römische System der Tagesbezeichnung wurde prinzipiell beibehalten, jedoch änderte sich in den meisten Monaten die Numerierung der Tage nach den Iden.
Die wichtigste Neuerung war die Einführung der Schaltregel: Auf drei Gemeinjahre mit jeweils 365 Tagen sollte ein Schaltjahr mit 366 Tagen folgen. Damit wurde die Bindung der Monate an die Mondphasen vollkommen aufgegeben, und die Monate erhielten 30 bzw. 31 Tage, mit Ausnahme des Februars, der wegen der in diesem Monat liegenden Gedenktage an die Verstorbenen nicht verändert wurde. Im Unterschied zum bisherigen römischen Kalender wurde in Schaltjahren nun nicht mehr ein ganzer Monat eingefügt, sonder lediglich ein einzelner Tag. Diesen schob man nach dem 24. Februar als «zweiten» Tag VI vor den Kalenden des März ein.
(Quelle Kreienbuehl.ch)
Normaljahr | Schaltjahr | ||
Monat | Länge (Tage) |
Monat | Länge (Tage) |
Ianuarius | 29 |
Ianuarius | 29 |
Februarius | 28 | Februarius | 23 |
Martius | 31 | Intercalaris |
27 oder 28 |
Aprilis | 29 | Martius | 31 |
Maius | 31 | Aprilis | 29 |
Iunius | 29 | Maius | 31 |
Quintilis | 31 | Iunius | 31 |
Sextilis | 29 | Quintilis | 31 |
September | 29 | Sextilis | 29 |
October | 31 | September | 29 |
November | 29 | October | 31 |
December | 29 | November | 29 |
December | 29 |
Die Kennzeichnung der Tage eines Monats unterschied sich sehr von der heute üblichen. In der Antike zählte man rückwärts, und zwar von den Kalenden, Nonen, oder Iden jedes Monats. Ausserdem wurde der gesuchte Tag selbst, mitgezählt: z. B. Der dritte Tag des Ianuarius würde als "3 Tage vor den Nonen des Ianuarius" bezeichnet, oder "III Non. Ian.".
Begriffserklärung
Ein dies comitalis (C) ist ein Tag, an welchem die Bürger über politische und kriminelle Angelegenheiten abstimmen dürfen.
Ein dies fastus (F) ist ein Tag, an welchem Gerichtsverhandlungen erlaubt sind.
Ein dies nefastus (N) ist ein Tag, an welchem keine Gerichtsverhandlungen oder öffentliche Abstimmungen abgehalten werden dürfen.
Ein endotercisus (EN) ist ein Tag, welcher am Morgen als dies fastus und am Nachmittag als dies comitalis gilt.
Ein nefastus publicus (NP) ist ein Tag, an welchem öffentliche religiöse Feste gefeiert werden.
Für Informationen zur römischen Zeitrechnung, bzw. Berechnung der Jahre, vergl. mit Zeitrechnung, mehr zum Thema Woche und Wochentage unter Woche
Literatur:
H. H. Scullard, Festivals and Ceremonies of the Roman Republic, 1981
Lesley Adkins, Roy Adkins, Dictionary of Roman Religion, 1996
Nigel Pennick, The Pagan Book of Days, 1992
Matthew Bunson, A Dictionary of the Roman Empire, 1991