Lucius Cornelius Sulla Felix (1): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. August 2007, 10:35 Uhr
Lucius Cornelius Sulla Felix (* um 138/134 v. Chr.; † 78 v. Chr.) war ein römischer Politiker und Feldherr, der als Dictator die Republik nach seinen Vorstellungen wieder herstellen wollte, durch seine Handlungen aber noch zum Zerfall des Staates beitrug.
Sulla stammte aus einer patrizischen Familie, die aber schon lange keine führende Rolle in Rom mehr spielte. Er soll in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen sein und wurde bekannt, als er während des Krieges gegen Jugurtha durch geschickte Verhandlungen die Auslieferung des numidischen Königs erreichte. Auch im Krieg gegen die Kimbern und Teutonen diente er unter Gaius Marius.
Zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. war Sulla Statthalter im Osten und führte als erster Römer Verhandlungen mit den Parthern. Im Bundesgenossenkrieg zeichnete er sich aus und wurde für 88 v. Chr. zum Consul gewählt. Noch bevor er den ihm übertragenen Krieg gegen den König Mithridates von Pontus beginnen konnte, kam es zu politischen Unruhen, und als man Sulla den Oberbefehl nehmen und Marius übertragen wollte, wagte er den bis dahin unerhörten Schritt und zog mit seinem Heer gegen die Stadt Rom. Er verjagte seine politischen Gegner, konnte aber nicht verhindern, dass sie in Rom wieder die Macht übernahmen, als er zum Krieg gegen Mithridates aufgebrochen war. In diesem eroberte er zunächst Griechenland zurück (Erstürmung von Athen 86 v. Chr.), schloss dann aber Frieden mit Mithridates, um nach Rom zurückkehren zu können.
Nach seiner Landung in Italien 83 v. Chr. setzte sich Sulla in erbitterten Kämpfen gegen seine Gegner durch, zu denen auch die letzten aufständischen Italiker gehörten. Nach dem Sieg im Bürgerkrieg erklärte Sulla tausende Römer für vogelfrei (Proskriptionen); viele seiner Anhänger (z.B. Crassus) bereicherten sich schamlos.
Sulla ließ sich 82 v. Chr. zum Dictator ernennen; im Gegensatz zu früheren Diktatoren übte er dieses Notstandsamt ohne zeitliche Befristung aus. Er reformierte die Verfassung grundlegend, um die Rolle des auf 600 Mitglieder erweiterten Senats zu stärken, während die Bedeutung des Volkstribunats stark eingeschränkt wurde. Auch die Besetzung von Gerichtshöfen und die Provinzverwaltung regelte Sulla im konservativen Sinne.
79 v. Chr. legte Sulla überraschend die Diktatur nieder und starb im Jahr darauf, von einer quälenden Krankheit befallen. Sein Ziel, den Staat zu stabilisieren, insbesondere die führende Rolle des Senats wiederherzustellen, hatte er nicht erreicht und den Ausbruch neuer Unruhen und Bürgerkriege nicht verhindert. Sullas Maßnahmen wurden teilweise bereits wenige Jahre später aufgehoben.
Für den Consul des Jahres 33 n. Chr. siehe unter: Lucius Cornelius Sulla Felix (2)
Literatur: Wikipedia