Diviciacus (2)
Divitiacus, auch "Diviciacus" genannt, war ein haeduischer Stammesführer und Druide im 1. Jh. v. Chr.
Divitiacus war ein Angehöriger des keltischen Stammes der Häduer und das weltliche und geistliche Oberhaupt ihrer Hauptstadt Bibracte. Er war den Römern gegenüber ausnehmend freundlich gesonnen und besuchte Rom im Jahr 61 v. Chr. Die Häduer wurden in dieser Zeit von den keltischen Sequanern und den germanischen Sueben unter Ariovist bedrängt und Divitiacus hoffte auf römischen Beistand. Der Senat konnte sich jedoch zu keiner Intervention entschließen.
Cicero berichtet in seinem Werk De Divinatione von diesem Besuch. Er selbst traf mit dem Häduer zusammen, der ihn in die keltische Kunst des Wahrsagens einführte.
Drei Jahre später – 58 v. Chr. – ersuchte Divitiacus Rom erneut um Hilfe. Diesmal wandte er sich an den neu ernannten Proconsul von Gallien, nämlich Gaius Iulius Caesar. Neben den Sequanern und den Sueben bedrohten nun auch noch die Helvetier das Herrschaftsgebiet seines Stammes. Das brachte Divitiacus in Konflikt mit seinem Bruder Dumnorix, der sich gegen ein Eingreifen der Römer aussprach. Für Caesar war Divitiacus’ Hilfsgesuch der willkommene Anlass, bzw. Vorwand, in das bis dahin Nicht-römische Gallien vorzudringen. Letztlich führten diese Ereignisse zum Gallischen Krieg (58 bis 49 v. Chr.), dem Eroberungsfeldzug, an dessen Ende er ganz Gallien unterworfen hatte.
Das letzte Mal wird Divitiacus im Jahr 57 v. Chr. erwähnt, als die Häduer Caesar im Kampf gegen die Belger unterstützen und er sich für die Begnadigung des Stammes der Bellovaker einsetze. Anschließend verliert sich seine Spur, sein Todesjahr ist unbekannt.
Für andere Personen dieses Namens siehe unter: Divitiacus
Literatur:
Wikipedia
M. C. Howatson (Hrsg.), Reclams Lexikon der Antike, ergänzte Ausgabe 2006
Quellen:
Marcus Tullius Cicero: De divinatione
Gaius Iulius Caesar: De bello Gallico