Marcia (gens)

Aus Theoria Romana
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Die gens Marcia war ein römisches Geschlecht, welches bereits in sehr früher Zeit der römischen Republik Bedeutung erlangte. Der Name ist durch Anhängen des Suffixes -ius vom praenomen Marcus abgeleitet. Die Marcier (lat. Marcii) hatten drei sehr einflussreiche Zweige: Die Marcii Reges, Philippi (auch Figuli), Rutili (auch Censorini).

Die Marcier waren aller Wahrscheinlichkeit ein rein plebejisches Geschlecht, auch wenn Plutarch mit der sagenhaften Geschichte um Gnaeus Marcius Coriolanus die Existenz eines patrizischen Zweiges nahelegt. Wahrscheinlich haben die Marcier im Nachhinein ihre eigene Herkunft verherrlicht. Wenn sie auch selbst keine Patrizier waren, so waren sie wohl Plebejer, die dem Patriziat sehr nahestanden, wodurch zu erklären ist, dass einige Marcier als die allerersten Plebejer in Ämter gelangten, die zuvor nur Patriziern offenstanden.

Abstammung

Spätestens ab der Zeit Sullas haben sich die Marcier direkt von den Königen Numa Pompilius und Ancus Marcius abgeleitet. Deren Bilder wurden dann auch auf ihre Münzen geprägt. Man war der Auffassung, dass Ancus Marcius der Sohn der einzigen Tochter Numas war. Genealogische Versuche das Geschlecht bis auf die Königszeit zurückzuführen, sind allerdings aufgrund des sagenhaften Charakters der Königszeit nicht möglich. Hinzu kommt die Legende um Gnaeus Marcius Coriolanus, einem Vorkämpfer der patrizischen Rechte. Dies alles hat dazu geführt, dass man davon ausging, dass es ursprünglich einen patrizischen Zweig der Marcier gegeben habe. Wahrscheinlich ist dies jedoch eine reine Erfindung der Marcier. Vor allem für die Marcii Reges nahm man eine parizische Herkunft an, da ein Mitglied von ihnen das normalerweise nur Patrizier vorbehaltene Amt des Rex Sacrorum bekleidete. Dies hat aber wahrscheinlich eine andere Erklärung (siehe Marcii Reges). Wie die Marcier letztlich den Zusammenhang zwischen ihnen und Ancus Marcius sowie Coriolanus herstellten, ist nicht bekannt. Der Sage nach hinterließ König Ancus Marcius zwei junge Söhne. Sie sahen sich durch Lucius Tarquinius Priscus ihres Anspruchs auf seine Nachfolge beraubt, rächten sich später an diesem, indem sie ihn ermorden ließen, und büßten dafür durch Verbannung nach Suessa Pometia.

Politisches

Trotz ihrer vornehmen Herkunft, haben die Marcier wohl nicht zu den unbedingten Verteidigern der Senatsherrschaft gehört. Die Censorini schloßen sich sogar der Volkspartei an und die Philippi wurden durch Familienverbindungen mit den Iuliern in deren Kreis einbezogen, was wahrscheinlich mit dazu beitrug, dass die Marcier die Bürgerkriegszeit überdauerten.

Bekannte Gensmitglieder nach Zweigen

Die einzelnen Zweige der Gens Marcia sind sich ihrer Zusammengehörigkeit stets bewusst geblieben. Dies zeigt der Gebrauch derselben Vornamen und die Verherrlichung ganz verschiedener Geschlechtsgenossen auf denselben Münzen.

Marcii Rutili (auch Censorini)

Marcii Philippi (Gehen von Quintus Marcius Tremulus aus)

Das für diesen Zweig typisch Cognomen Philippus hat wohl nichts mit den makedonischen Königen zu tun und selbst wenn, dann wäre die Verbindung höchst unklar. Später hat das Cognomen wohl allerdings dazu beigetragen, dass zwischen Philipp V. und den Marciern gute Beziehungen herrschten.

Marcii Figuli

Gehen direkt aus dem Zweig der Philippi hervor. Caius Marcius Figulus (1) war offenbar Enkel des Quintus Marcius Philippus (1), Consul 281 v. Chr., und Vetter des gleichnamigen Quintus Marcius Philippus (2), Consul 186 & 169 v. Chr.

Marcii Reges

Sie verdankten ihrem Namen dem ersten plebeischen Rex Sacrorum, Marcus Marcius. Wahrscheinlich ist, dass die Marcii Reges später das Cognomen Rex durch ihre königliche Herkunft ableiteten.

Weitere Marcier

Während der Republik:

Während der Kaiserzeit:


Literatur