Arminius

Aus Theoria Romana
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Arminius, eingedeutscht Hermann, (um 18 v. Chr. bis ca. 19 n. Chr.), Cheruskerfürst. Arminius stand im Dienst der römischen Armee und befehligte vermutlich zwischen 4 und 6 n. Chr. bei den Feldzügen des Tiberius in Germania und Pannonia cheruskische Hilfstruppen. Für seine Verdienste um das Römische Reich erhielt Arminius das römische Bürgerrecht und die Ritterwürde. Als jedoch der römische Statthalter in Germania, Publius Quintilius Varus, dort Steuern und das römische Rechtswesen einführen wollte, geriet Arminius in Gegensatz zu Rom und übernahm die Führung im Widerstand der Cherusker und einiger benachbarter germanischer Stämme gegen Rom. Als sich Varus im Herbst des Jahres 9 mit drei Legionen samt deren Tross Richtung Westen, zum Rhein, ins Winterlager zurückzog, lockte ihn Arminius in einen Hinterhalt und vernichtete Varus' Truppen, insgesamt etwa 20 000 Mann, in der so genannten Varusschlacht. Varus beging nach der Niederlage seiner Legionen Selbstmord. In der Folge führte Arminius den Kampf gegen die Römer weiter; einige der anderen Germanenfürsten dagegen suchten nun eher die Verständigung mit Rom. Zwischen 14 und 16 n. Chr. unternahmen die Römer unter Tiberius und Drusus Germanicus Feldzüge nach Germania, um die Niederlage des Varus zu rächen, und besiegten Arminius 16 n. Chr.; als Germanicus jedoch nach Rom zurückbeordert wurde, erreichte Arminius schließlich wieder den Abzug der Römer. Seither wagte es kein römisches Heer mehr, in das rechtsrheinische Germania einzudringen. Nach der Vertreibung der Römer kam es unter den germanischen Stämmen zu Zwistigkeiten. Arminius besiegte im Jahr 19 u. a. zusammen mit den Sueben und Langobarden die Markomannen unter ihrem König Marbod und wurde dann, als er zu mächtig wurde, von Verwandten ermordet. 1875 wurde auf der Grotenburg im Teutoburger Wald ein monumentales Nationaldenkmal für Arminius vollendet, das Hermannsdenkmal; in der Nähe war laut römischen Quellen die Varusschlacht ausgetragen worden. Neueren archäologischen Forschungen zufolge fand die Schlacht jedoch wahrscheinlich etwa 80 Kilometer vom Hermannsdenkmal entfernt beim Kalkrieser Berg, nördlich von Osnabrück, statt; allerdings erlauben auch die jüngsten Ausgrabungen in diesem Gebiet - man fand hier u. a. römische Silbermünzen und Gesichtsmasken sowie Skelettreste - noch keinen endgültigen Aufschluss über den Austragungsort der Schlacht. Bereits der römische Geschichtsschreiber Tacitus bezeichnete Arminius in seinen Annalen als den „Befreier Germaniens"; in der deutschen Literatur wurde Arminius in diesem Sinne seit dem 16. Jahrhundert zur nationalen Symbolfigur erhoben. Einen Anfang machte dabei Ulrich von Hutten mit seinem Dialog Arminius (1529); es folgten u. a. die Dramen Hermanns Schlacht (1769) von Friedrich Gottlieb Klopstock, Die Hermannsschlacht (entstanden 1808) von Heinrich von Kleist und das Drama gleichen Titels (entstanden 1835/36) von Christian Dietrich Grabbe. Im 19. Jahrhundert wurde die Figur des Arminius als „Hermann der Cherusker" zunehmend von deutschnationalen Chauvinisten vereinnahmt.

Quelle: Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie