Athenaeum

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SimOn - Links

<rawhtml><a href="../../tabularium.php?a=g&p=</rawhtml>355<rawhtml>"></rawhtml>Tabularium<rawhtml></a> <a href="../../tabularium.php?a=g&p=</rawhtml>{{{kartelink}}}<rawhtml>"></rawhtml><rawhtml></a> <a href="../../forum/</rawhtml>/board.php?boardid=92<rawhtml>"></rawhtml>Board<rawhtml></a></rawhtml>

Das Athenaeum (griech. Athenaion) bezeichnete eine Bildungseinrichtung in Rom, benannt nach dem Heiligtum der Athene in Athen. Die Institution wurde von Hadrian um 133 n. Chr. nach dessen Rückkehr aus Iudaea aus eigenen Mitteln eingerichtet und in einem Gebäude direkt neben dem Trajans-Tempel (inmitten der heutigen Piazza Venezia) untergebracht. Ausgrabungen aus dem Jahr 2009 brachten vermutlich die Aula Magna, den großen Hörsaal, zum Vorschein. Hierbei handelte es sich um einen ca. 20 x 3 m großen, rechteckiger Raum, der von zwei gegenüberliegenden Treppen dominiert wurde, auf denen die Zuhörer Platz nehmen konnten. Im Zentrum des Raumes wurde der Platz des Vortragenden durch ein gelbe Zierleiste auf dem Granitboden hervorgehoben.

Das Institut fungierte als Bildungszentrum für verschiedenste Wissenschaften: So fanden sich hier Poeten, Rhetoren, Philosophen, Literaten, aber auch Wissenschaftler. Einige von ihnen wurden sogar fest als Lehrpersonal angestellt und staatlich besoldet (unter Theodosius II. gab es etwa drei Rhetoriklehrer, zehn Grammatici, fünf Sophisten, einen Philosophen und zwei Juristen (iuris consulti). Offenbar bildeten diese Studenten, die nach Beendigung ihrer Studien in der Heimat aus allen Provinzen hierher kamen, in den Artes liberales aus (Aurelius Victor bezeichnete das Athenaeum als ludus ingenuarum artium). Dementsprechend findet es auch bei verschiedenen spätantiken Autoren Erwähnung.

Neben dem Unterricht fanden auch Gedichtvorträge, Redewettbewerbe auf Latein und Griechisch und Debatten zwischen den Gelehrten statt, bei denen gelegentlich sogar der Kaiser erschien.

Später wurden nach diesem Vorbild auch in den Provinzen Athenäen gegründet, so zum Beispiel in Lugdunum, Nemausus oder Konstantinopel.


Quelle: LaRepubblica.it: Roma, riaffiora l`ateneo di Adriano (9.10.2009).

Literatur:
Alexander Allen: Art. Athenaeum, in: Smith: A Dictionary of Greek and Roman Antiquities, London 1875, S. 166.
M. C. Howatson (Hrsg.): Reclams Lexikon der Antike, ergänzte Ausgabe 2006.
Meyers Lexikon Online: Art. Athenaeum.