Wahlen April 866 a.u.c. - Vereidigung der Magistrate

  • Am Tag nach den Wahlen waren alle Stimmen ausgezählt und das Ergebnis konnte verkündet werden. Das Wetter war noch immer winterlich; eine Wende zum Frühling hin konnte mit endültiger Sicherheit noch nicht festgestellt werden. Eine schwache Sonne wechselte sich mit Regen, Schnee, oder Schneeregen ab. Deshalb hatte man entschieden, dass die Vereidigung der Magistrate in der Basilika stattfinden würde. Dennoch musste der Herold der Stadt auf das Forum treten und gegen das Wetter anbrüllen, um die Wahlergebnisse zu verkünden:


    EDICTUM DUUMVIRORUM


    Hiermit ernennen wir folgende Municipes zu Magistraten des Municipium Cornelium Mogontiacensis:



    Zu Duumviri:
    Manius Pontidius Musca (NSC)
    Memmius Pomponius Agrippinus (NSC)


    Zum Quaestor:
    Titus Numicius Macatus (NSC)


    Zu Aediles:
    Iullus Helvetius Curio
    [...]


    Zu Magistri Vici:
    [...]



    Die Vereidigung der Amtsträger findet in der Basilika Mogontiaci statt.


    Es beglückwünschen die Wahlsieger



    Lucius Acutius Diadematus et Sisenna Vitellius Tryphon

    NON APR DCCCLXVI A.U.C. (5.4.2016/113 n.Chr.)



    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/57.jpg Sisenna Vitellius Tryphon richtete nach Verkündung des Wahlergebnisses und nachdem Jubel oder Stimmen der Enttäuschung etwas abgeklungen waren, das Wort an die versammelten Menschen.


    "Bürger Mogontiacums!


    Vor euch stehen die Magistrate, die die meisten eurer Stimmen auf sich vereinen konnten. Ihr habt ihnen den Einstieg in ihre Ämter ermöglicht. Jetzt ist es an ihnen, sich eures Vertrauens würdig zu erweisen."


    Damit wandte er sich direkt an die Gewählten:


    "Die Gesamtheit der Municipes hat euch gewählt - also handelt nun so, dass auch sie stolz auf euch sein können! Zuerst aber sollt ihr einen Eid auf die Gesetze des Municipium ablegen, wie es die Lex Municipalis vorschreibt:"


    Ein Amtshelfer verlas den Eid mit volltönender Stimme. Es wurden zunächst die neuen Duumvirn vereidigt, daraufhin der Quaestor. Es folgten die Aedile und zuletzt die Magistri Vici. Als nun also Iullus Helvetius Curio, einer der erfolgreichen Kandidaten für das Aedilat, aufgerufen wurde, sprach der Amtshelfer:


    "Iullus Helvetius Curio wurde zum Aedil gewählt. Er möge den folgenden Eid schwören:


    Ich, Iullus Helvetius Curio, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, und bei allen Göttern, das Amt des Aedil entsprechend der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt."




    NDM

  • Natürlich war Curio, ebenso wie die anderen Kandidaten, in strahlend weißer Toga Candida und mit seiner gesamten Familie und allen Unterstützern zur Ergebnisverkündung erschienen. Letztlich hatte Roderiq zugestimmt, dass auch der neugeborene Helvetier mit in die Basilica durfte, um die Ernennung und Vereidigung der Magistrate zu verfolgen. Wie viel er tatsächlich davon mitbekam, war natürlich eine andere Frage, die nur der kleine Helvetier beantworten konnte, Curio ging allerdings nicht davon aus, dass er überhaupt irgendwas von der Menge wahrnahm. Nichtsdestotrotz standen auch seine Frau, seine Schwägerin, die Sklaven und Bediensteten der Casa sowie einige weitere Unterstützer des Helvetiers um ihn herum und bildeten so eine Traube, wie es zahlreiche dieser Art in der Basilica gab. Allerdings mussten auch zahlreiche Menschen draußen stehen bleiben im nasskalten Wetter.


    Nun aber trat der Herold vor die Menge und las die Wahlergebnisse vor. Als die Namen fielen, waren aus den jeweiligen Ecken Jubelstürme zu hören und die gewählten Kandidaten in ihren weißen Togae nach vorne auf das vorbereitete Podium. Zuerst wurden die Namen der Duumvirn ausgerufen, den einen kannte Curio aus mehreren gemeinsamen Gesprächen, den anderen nur vom Serhen in der Curia. Ebenso war ihm der neue Quaestor unbekannt und schließlich folgten die Namen der Aedile. Curios Nervosität war bis hierhin mehr und mehr gestiegen, während er, deutlich angespannt, die Hand Silvanas hielt. Direkt neben ihr stand Roderiq, der den kleinen Helvetier behütete, wie seinen eigenen Augapfel, stets bereit, ihn abzuschirmen.


    Curios Blick war zu Boden gerichtet, jeden Namen quittierte er mit einem kurzen Nicken und schließlich hörte er seinen eigenen Namen. Acanthos, der direkt hinter ihm stand, eröffnete den Jubel und die Unterstützer um ihn herum stimmten ein. Curio aber brauchte ein bisschen, bis er verstanden hatte, während sich sein Amtskollege einige Meter links von ihm bereits auf dem Weg nach vorne war. Curio indes drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange.


    Ich muss nach vorne.


    sagte er danach und trat nach vorne zum Podium, wo bereits die anderen Gewählten auf ihre Vereidigung warteten. Auch diese erfolgte nach streng hierarchischer Reihenfolge, zuerst die Duumvirn, dann der Quaestor und schließlich die beiden Aedilen. Curios Name wurde aufgerufen und er trat nach vorne, wie es auch die übrigen getan hatten. Danach hob er die Schwurhand, die er nur mit viel Willenskraft ruhig halten konnte, während seine linke Hand immer noch leicht zitterte und sprach mit einigermaßen fester Stimme.


    Ich, Iullus Helvetius Curio, schwöre bei Apollo Grannus Mogon, Divus Augustus und allen Divi Augusti, und bei allen Göttern, das Amt des Aedil entsprechend der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt.


    Ihm folgten die Magistri Vici, sodass die Vereidigung noch einige Zeit dauerte.

  • Alpina hatte selbstverständlich ihren Schwager Curio zur feierlichen Bekanntgabe der Wahlergebnisse für die Ämter in der Verwaltung der Stadt begleitet. Sie hegte keinen Zweifel, dass er zum Aedil gewählt werden würde. Und so war es. Unter dem Beifall der Umstehenden begab er sich nach vorne, hob die Schwurhand und sprach den Eid.


    Über das ganze Gesicht strahlend wartete Alpina bis Curio wieder bei ihnen sein würde, damit sie ihm zu seinem neuen Amt gratulieren konnte. Als er sich den Weg durch die Menge gebahnt hatte, umarmte sie ihn freundschaftlich und gratulierte.
    "Ich freue mich so für deinen Erfolg, Curio! Du wirst dieses Amt mit Sicherheit hervorragend führen."

  • Runa merkte deutlich wie angespannt Curio war, immerhin zerdrückte er ihr wohl aus Nervosität gerade die Hand. Immer wieder redete sie beruhigend auf ihn ein und versuchte ihm Mut zu machen. Für Runa stand es fest, dass Curio gewählt wurde. So strahlte sie auch mal wieder die Zuversicht aus, die Curio zu fehlen schien. Und nach einigem Warten wurde dann auch endlich Curios Name verkündet. Runa schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und ein geflüstertes. „Na was habe ich gesagt.“ Dann stimmte Runa in den allgemeinen Jubel, der ihren Mann auf seinem Weg nach vor begleitete ein. Kaum das Curio das Podium erreicht hatte nahm Runa Roderiq ihren Sohn ab und zu sich auf den Arm. „Schau mal Leif, da vorne das ist dein Vater der neue Aedil.“ Leif quietschte fröhlich. „Du freust dich auch , nicht war mein kleiner Schatz?“ Runa drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn, bevor sie nach vor blickte und gespannt und strahlte voller Stolz, als Curio den Amtseid sprach. Sie empfing ihren Mann auch mit diesem Strahlen, als er zu ihnen zurückkam. „Meinen Glückwunsch. Die Bürger hätten keinen Besseren wählen können.“

  • Vorne auf dem Podium gratulierten sich die Gewählten noch gegenseitig und sicherten sich jeweils eine gute Zusammenarbeit zu. Curio wiederholte die Worte eher reflexartig, ohne groß darüber nachzudenken. Sicherlich müsste er sich mit seinem Amtskollegen zusammensetzen, aber irgendwie lag das grade noch in einer scheinbar fernen Zukunft. Stattdessen wechselten die beiden Aedile nur ein paar kurze Worte miteinander. Morgen würden sie richtig miteinander sprechen können und in zwei Tagen stand auch schon die erste reguläre Sprechstunde in der Curia statt. Jetzt wollten die Gewählten aber wohl erstmal feiern - und Curio wollte zurück zu seiner Familie.


    So machte er sich nach den Glückwunschen wieder auf den Weg zurück und musste auch dabei wieder einige Hände schütteln und Glückwünsche entgegennehmen. Etwas länger hielt er bei den Fabriciern inne, die natürlich auch auf dem Forum anwesend waren und nun die Wahl Curios in die Stadtverwaltung feierten. Dieses Mal hatte es sonst keiner ihrer Kandidaten geschafft, sicherlich ein kleiner Wehmutstropfen für den Fabricier, aber wahrscheinlich verschmerzbar. Schließlich erreichte Curio aber wieder die Traube seiner Familie und wurde gleich mit einer freundschaftlichen Umarmung von Alpina begrüßt.


    Ich danke dir, Alpina.


    sagte er lächelnd und mit ehrlicher Dankbarkeit. Dann wandte er sich seiner Frau und seinem Sohn zu, dem die Öffentlichkeit jetzt schon zu gefallen schien, da er fröhlich vor sich hin quietschte. Mit unverhohlenem Stolz küsste er den Kleinen und umarmte dann seine Frau.


    Nun ja, das muss ich ja jetzt unter Beweis stellen.


    antwortete er mit einem Lachen, freute sich aber darüber, dass sowohl seine Frau, als auch seine Schwägerin offensichtlich keinen Zweifel daran hatten, dass er sein Amt auch vernünftig ausfüllen würde. Curio hatte indes seine Zweifel, aber natürlich zeigte er sie nicht offen. Sowas gehörte auch einfach nicht hierhin.


    Ich habe einen der beiden scheidenden Aedile für heute Abend zur Cena eingeladen. Ich hoffe, das passt euch?


    Na ja, zurücknehmen konnte er die Einladung sowieso nicht, aber immer hin wollte er, wenn auch nachträglich, die Zustimmung der beiden Frauen haben, damit da am Abend keine schlechte Stimmung aufkam. Nicht schon, bevor die Amtszeit überhaupt richtig begonnen hatte.

  • Es war keine Überraschung für Witjon, dass Iullus Helvetius Curio die Wahl zum Aedilat für sich entschieden hatte. Zudem hatte der Helvetier ein gutes Ergebnis eingefahren. Der engagierte Wahlkampf hatte sich offensichtlich gelohnt, ebenso das Engagement für die Kreuzungsschreine, an das Curio in seinem Wahlkampf hatte anknüpfen können. Witjon ließ dem Wahlsieger etwas Zeit zur Entgegennahme der Glückwünsche von seiner Familie, bevor er - lose gefolgt vom obligatorischen duccischen Rattenschwanz bestehend aus Verwandten, Freunden und Klienten - den Helvetier zur Gratulation anstrebte.


    "Salve Aedil Helvetius", begrüßte Witjon Curio grinsend. Er schüttelte dem Wahlsieger die Hand. "Ein richtig gutes Wahlergebnis hast du da erreicht, Glückwunsch dazu!" Dass er dabei eine etwaige Antwort von Runa und Alpina zur Frage der Einladung abwürgte, nahm Witjon nicht wahr.

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