NUPTIAE [in der Casa] - Lucius Annaeus Florus & Iulia Andreia

  • Die Sklaven der Casa waren inzwischen von der porta zurückgekehrt, nachdem sie den letzten dort noch im Gespräch stehenden Gästen mitgeteilt hatten, dass im Inneren des Hauses die Feier nun stattfinden würde - Tabletts mit Wein und der durch die Casa ziehende, kaum überriechbare Duft nach frisch bereiteten Speisen mochten einem jeden Gast die Entscheidung erleichtern, sich in das Innere zu begeben. Glücklicherweise für die Feier und natürlich auch das Hochzeitspaar war der Tag ihrer Vermählung ein sehr strahlender, das Wetter hielt das Versprechen eines sonnigen Tages und so konnten sich die Gäste, die sich bereits in den Innenhof zu den bereitstehenden Klinen begeben hatten, nicht nur die wärmende Kraft der Sonne genießen, sondern auch schon die florale Dekoration des Hofes bewundern, der am heutigen Tag zum Hilfs-Speisesaal geworden war.


    "Wollen wir uns nicht auch in den Hof begeben?" fragte Iulia Helena in die traute Runde, bestehend aus ihren beiden Onkeln Seneca und Numerianuns, ihrer Cousine Livilla und Tiberius Vitamalacus. "Sonst verzweifelt Florus noch an der Aufgabe, lauter feiervergnügte Römer in eine bestimmte Richtung zu bewegen, ich denke, für weitere Worte wird er nicht durch das halbe Haus brüllen wollen."
    Auch wenn der Gedanke sicherlich etwas Amüsantes an sich gehabt hätte, am Tag seiner Hochzeit sollte für Florus Annaeus und natürlich auch seine Braut alles strahlend schön und wunderbar sein, damit beide das Erlebnis ihr Leben lang mitnehmen würden können. Und da schon Seneca in Hochrufe auf das Brautpaar ausgebrochen war, stimmte sie gleich mit ein, in der Hoffnung, dass noch andere Gäste folgen würden.
    "Ein Hoch auf Florus und Andreia!
    Ein Hoch auf die Gens Annaea!"

  • Als Helena in die Runde geblickt hatte und vorgeschlagen hatte, sich auch in den Hof zu begeben, war er kurz davor, ihr einfach seinen Arm anzubieten und sie in den Hof zu führen, so wie es ihm als Ehemann oder Verlobter zugestanden hätte, doch er hielt sich zurück und nickte nur leicht.


    Doch er setzte seine Schritte direkt neben ihre, so das er zumindest neben ihr in Hof trat. "Ich hoffe, das Brautpaar geniesst seinen grossen Tag," meinte er leise zu Helena, "Weisst du, wohin des das Paar nach der Hochzeit verschlägt ? Die Annaea haben ihren Stammsitz ja wohl in Mantua, doch ich ich denke nicht, das ein Soldat wie Florus, es lange ohne ein Kommando aus hält."


    Und insgeheim fragte er sich, was nach seiner Amtszeit passieren würde. Müsste er zurück nach Germania ? Gut, er könnte dann persönlich mit Helenas Vater sprechen, aber Helena hatte ihre Arbeit hier in Italia, eine Arbeit die sie erfüllte und die sie gut machte. Und er war ein Mann der Legion, die IX. war seine Heimat, doch zum ersten Mal wurde ihm klar, das er hier eine zweite Heimat gefunden hatte, eine Heimat, die ihm immer wichtiger wurde.


    So legte sich kurz ein Schatten auf sein Gesicht, doch nur kurz, er musste nur einmal zu Helena blicken und sein Gesicht hellte wieder auf. Er nahm einen Becher Wein, der hoffentlich nicht zu verdünnt war und stimmte mit seiner kräftigen Stimme ein: "Ein Hoch auf Florus und Andreia! Ein Hoch auf die Gens Annaea!"

  • Freundlich lächelte Medeia Corvinus, ihrem Schwager, zu und schritt dann in den Innenhof und auf einer der Klinen zu, wo sie Platz nahm. Als Florus die Rede hielt, lauschte Medeia ihm aufmerksam und lächelte milde. Pumilus stellte sich direkt hinter sie und betrachtete die Braut lange, doch wirklich angetan schien er von ihr nicht zu sein. Aber der kleine Ianitor und auch manchmal Leibsklave hatte dann nur noch Augen für die schöne Helena, die ihm schon bei der Vinalia Rustica den Kopf verdreht hatte.


    “Ein Hoch auf das Brautpaar!“ stimmte auch Medeia mit den Gäste ein. „Ein Hoch auf Florus und Andreia! Ein Hoch auf die Gens Annaea!“ Dabei ließ sich Medeia auch einen Becher Wein reichen und kostete von dem vergorenen Traubensaft. Pumilius beugte sich näher heran und sah gierig auf den Inhalt des Bechers. Schwer seufzend fragte er leise. „Domina, soll ich etwas tun?“ Medeia schüttelte leicht den Kopf. „Nein, warte einfach nur hinter mir, falls etwas anfällt!“ Pumilus nickte und sah gelangweilt im Raum hin und her. Doch dann fixierte er wieder Helena und sah sie mit einem Verliebtenlächeln an. Gerade die Unerreichbarkeit von ihr machte Helena noch viel anziehender.

  • Unter den Hochrufen fügte ich erst noch ein "Hoch auf die Gens Iulia" hinzu, bevor ich mich auf eine der Clinen legte und Andreia den Stuhl noch etwas näher heranzog, um sich gleich zu mir zu setzen.


    Wir würden uns hier erst noch etwas unterhalten, bevor wir die kleine familiäre Zeremonie am Lararium vollziehen würden. Etwas Essen und Wein hatten noch immer für Entspannung gesorgt.

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  • Auch Macer stimmte in die Hochrufe mit ein, die gerade erschallten, auch wenn er nicht genau wusste, ob diese nochmal auf eine Rede zurück gingen. Er hatte nämlich gerade einige recht exotisch gewützte Speisen entdeckt und versucht herauszufinden, was dort wohl für Gewürze drin verwendet sein konnten. Kochen gehörte allerdingsn nicht zu seinen Leidenschaften, so dass er ziemlich wenig erkannte. Außerdem kochten in seiner Casa die dafür zuständigen Küchenskalven, die nicht nicht billig gewesen waren, aber sehr zuverlässige Arbeit ablieferten.
    Noch einmal sinnierte er über den ungewohnten Geschmack, dann fiel ihm ein, dass Florus über hervorragende Kontakte nach Tylus verfügte. Also dachte sich, dass die exotischen Gewürze wohl daher stammen müssten. Ein Blick in Richtung des Brautpaares sagte ihm aber, dass er vielleicht nicht jetzt so direkt danach fragen sollte. Er konnte sich das immernoch für später aufheben und erst einmal die Feier genießen.

  • So recht aufmerksam wurde ich erst wieder als die Hochrufe erklangen. Zwar stimmte ich auch mit ein, doch musste ich zugeben, das ich gerade eben sehr unachtsam war, viel mehr in Gedanken versunken, an so manche weniger wichtigen Tagen. Anscheinend hatte es Vater nicht bemerkt und als ich meinen Kopf wieder erhob und ich ihn abermals anlächelte, hätte ich ihn am liebsten umschlungen. Es konnte einfach nicht möglich sein, das er hier war.


    „Ich wünschte, ich hätte die Fähigkeit deine Gedanken zu lesen.“ Entgegnete ich strahlend meinen Vater, während wir Helena folgten und nahm dabei selbst einen Schluck Wein, der mir gereicht wurde. Die Zuneigung zwischen Helena und Vitamalacus entging mir nicht und dabei hoffte ich doch zu sehr, das Vater mich durch eine schnelle Antwort von einer Beobachtung erlöste, woraufhin nur ein schlechter Stimmungswechseln folgen konnte, dem ich zu entgehen vorsuchte.

  • Nachdem wir so eine längere Zeit auf den Clinen verbracht hatten, uns gemütlich mit Honigwein und den Leckereien vollgeschlagen hatten, welche das Haus der Iulier speziell für diesen Tag zusammen mit Andreia eingekauft und, soweit ich das beurteilen konnte, ebenfalls mit einiger Hilfe meines Bruders, hergerichtet hatte, war es nun an der Zeit, ein weiteres Mal den Göttern zu huldigen. Daher erhob ich mich, reichte meine Hand Andreia, welche sich ebenfalls erhob und kündigte an:


    Meine Freunde, es wird nun Zeit, den Göttern für diese Verbindung zu danken. Dies wird am hauseigenen Lararium stattfinden und wir hoffen, dass uns Iuno dabei gnädig zulächeln wird.


    So gingen wir die wenigen Schritte hin zum kleinen Heiligtum.


    Sim-Off:

    Ich wage nicht das Hausheiligtum der Iulier zu beschreiben.

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  • So viele Hochzeiten auf kurzer Zeit. Das schien einen durchaus nachdenklich zu machen. Auf jeden Fall wirkte Medeia so, als sie den einen oder anderen Schluck Wein zu sich nahm und immer wieder Pumilus leise Kommentare zu den Gästen mit einem Nicken beantwortete. Ab und an schmunzelte sie bei einigen Worten von ihm und winkte ihm dezent zu schweigen als Florus sprach. Doch noch wartete sie ab, bis sie sich in den hinteren Zug der Gäste hineinreihen konnte.





    Sim-Off:

    Helena ist abgemeldet. Das müsst ihr wohl schon selber machen oder noch etwas warten [weiß aber nicht wie lange].

  • Sim-Off:

    Danke für die Info, dann mache ich weiter, leider ohne Beschreibung des Larariums, weil ich mir wirklich nicht anmasse, das Heiligtum einer anderen Familie zu beschreiben.


    Wir hatten uns also beim Heiligtum der Gens Iulia versammelt, auf welchem die Figuren der wichtigsten Familienmitglieder standen, zu deren Geist man jederzeit beten konnte. Einige junge Sklavinnen waren als Opferdienerinnen geschult und wurden nun dazu gebraucht, die nötigen Utensilien zu bringen: etwas glühende Kohle, Wasser, Mola Salsa und natürlich Weihrauch.


    Mit den traditionellen Eröffnungsworten "favete linguis" eröffnete ich das Mini-Opfer und machte alle Anwesenden darauf aufmerksam, dass nun Schweigen die richtige Reaktion wäre.


    Danach liess ich mir die weisse Binde um den Kopf binden und die Hände mit Wasser waschen. Danach goss die eine Dienerin etwas Wasser auf einen Wedel aus Pferdehaar, mit welchem ich danach symbolisch den Altar und alle weiteren Himmelsrichtungen "reinigte".


    Die glühende Kohle wurde schon vorher auf dem Altar deponiert, so dass ich nun um die Mola Salsa bat und mit einigen Worten an die Göttin Iuno diese opferte:


    Iuno, Herrscherin über Ehe und Familie, sei mir und meiner Frau gnädig. Du hast das Opfer heute Nachmittag angenommen, nun nimm diese bescheidenen Gaben ebenfalls an und erhalte unsere Ehe in Frieden und Glück. Nimm diese bescheidene Gabe an und gewähre und auch in dunklen Stunden deinen Schutz für unser Zusammensein.


    Sim-Off:

    Das Opfer geht noch weiter, doch warte ich mal einige Reaktionen ab ;)

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  • Macer stand im Halbkreis der Hochzeitsgäste, die sich hinter dem Bräutigam versammelt hatten, als dieser mit der Zeremonie begann. Wie es sich für die Zeremonie gehörte, stellte Macer vor deren Beginn die Plauderei mit den anderen Gästen ein, um seine Aufmerksamkeit ganz dem Opfer an die Götter widmen zu können. Die Handgriffe von Florus wirkten routiniert und sicher, so dass er nicht davon ausging, dass etwas schief gehen und die Feier aus der Bahn werfen könnte.

  • Bei anderen Hochzeiten waren der Göttin schon deutlich größere und aufwendigere Opfer gebracht, vor allem meinst von einer Priesterin dargebracht.
    Ihre Aufmerksamkeit hatte das Opfer zumindest.

  • Angemessen schweigend, ernsthaft und doch aufmerksam war Medeia mit den anderen Gästen dem Brautpaar zum Familienheiligtum der Iulier gefolgt, um dem Opfer beizuwohnen. Nun, angemessen ernst und schweigend? Auf Medeia traf das durchaus zu, aber nicht auf Pumilus. Der kicherte leise und sah immer wieder von einem der Gäste zu den Anderen. Sein Amüsement wurde jedoch jäh unterbrochen als er einen kräftigen Klaps auf seine Schulter bekam und einen strengen Blick von seiner Herrin auf sich spürte. Zerknirscht blieb er einige Schritte hinter den Gästen und außer Sichtweite des Heiligtums stehen. Medeia trat jedoch zwischen die anderen Gäste und verfolgte die Handlungen und die Anrufung an Iuno.

  • Nun war es an der Zeit für mich, auch erstmals in Erscheinung zu treten. Iuno war ja immerhin eine Göttin, welche sehr oft, wenn nicht so gar meist oder ausschliesslich von Priesterinnen umgeben war. So rückte ich nochmal das Tuch über meiner kunstvollen Frisur zurecht, auf dass auch ich nicht mit unbedecktem Haupte der Göttin gegenübertreten würde und trat dann vor zu Florus.


    Iuno, oberste Göttin, Herrscherin über Haus, Hof, Herd, Ehe und uns Frauen, höre mich an. Im Gegensatz zum grossen Opfer in deinem Tempel durch die Priesterin heute Nachmittag ...

    Sim-Off:

    Das wurde aus RL-Zeitgründen nicht simuliert!


    ... opfern wir, die Brautleute nun selbst, auf dass wir alleine vor dir stehen und deinen Segen erhalten. Schütze du mich und meinen Ehemann von jetzt bis in den Tod, auf dass unsere Ehe nicht nur einem Zweck, sondern auch der Liebe dienlich sei.


    Dann bat ich um den Weihrauch und löffelte dreimal mit dem silbernen Opferlöffel die beinahe durchsichtigen Krümel auf die Kohle. Der wohltuende Geruch stieg schnell auf und gespannt warteten wir auf den Rauch, während ich weiter fuhr:


    Nimm diese kleine zusätzliche Gabe aus dem weit entfernten Tylus an und sei uns Gnädig, auf dass unsere Ehe deinem Willen gehorche.

  • Das ferne Tylus schien bei dieser Feier allgegenwärtig zu sein, fand Macer. Zuerst die exotischen Gewürze in den Speisen, jetzt der ausdrücklich als aus Tylus stammend bezeichnete Weihrauch. Florus musste wirklich gute Kontakte besitzen. In Augenblicken wie diesen bedauerte Macer ein ganz klein wenig, sich als Senator nicht direkt dem lukrativen Großhandel widmen zu können, in dem zweifellos gute Geschäfte zu machen waren.
    Aber diesmal vertrieben der Duft des Weihrauchs und der ganze Anlass diese Gedanken besonders schnell und Macer konzetrierte sich auf den weiteren Fortgang der Zeremonie und blickte sich hin und wieder leicht unter den Gäste um, wenn irgendwo ein auffälliges Geräusch oder eine hastige Bewegung zu bemerken war.

  • Zitat

    Original von Iulia Livilla
    So recht aufmerksam wurde ich erst wieder als die Hochrufe erklangen. Zwar stimmte ich auch mit ein, doch musste ich zugeben, das ich gerade eben sehr unachtsam war, viel mehr in Gedanken versunken, an so manche weniger wichtigen Tagen. Anscheinend hatte es Vater nicht bemerkt und als ich meinen Kopf wieder erhob und ich ihn abermals anlächelte, hätte ich ihn am liebsten umschlungen. Es konnte einfach nicht möglich sein, das er hier war.


    „Ich wünschte, ich hätte die Fähigkeit deine Gedanken zu lesen.“ Entgegnete ich strahlend meinen Vater, während wir Helena folgten und nahm dabei selbst einen Schluck Wein, der mir gereicht wurde. Die Zuneigung zwischen Helena und Vitamalacus entging mir nicht und dabei hoffte ich doch zu sehr, das Vater mich durch eine schnelle Antwort von einer Beobachtung erlöste, woraufhin nur ein schlechter Stimmungswechseln folgen konnte, dem ich zu entgehen vorsuchte.


    Sim-Off:

    Irgendwas überseh ich auch immer^^


    "Ich glaube das ist der Reiz im Leben, und an anderen Menschen, das man nicht weiß was sie denken, ihnen vertrauen muss."
    antwortete ich und blickte mich um, all die bekannten Gesichter, von einigen dachte ich sogar dass ich sie nicht mehr wiedersehen würde, wie meinen ehemaligen Kommandaten Florus, welcher mich in meine erste Schlacht führte...


    "Gefällt dir die Feier soweit Livilla?"
    fragte ich...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Kurz nach der Zeremonie würde sicher der Trubel mit den Geschenken losgehen.


    Seneca zog es eher vor, sein Geschenk ohne großes Aufsehen zu übergeben, aber das war bei ihm als Familienvertreter eher nicht möglich.
    Er hatte eigentlich eh nur etwas kleines für die beiden, was aber lange haltbar war.

  • Iuno hatte auch den weiteren Fortgang der Zeremonie und des Opfers an sie verfolgt. Wäre eine Priesterin anwesend, hätte Iuno sie wohl spüren lassen, dass das kleine Opfer angenommen wurde. So war nichts davon zu spüren und die Anwesenden nahmen wohl das beste an.

  • Der Rauch des Weihrauches stieg gemächlich in verschlungenen Formen und Figuren aus dem Opfergefäss. Nichts deutete auf eine Ablehnung des Opfers hin, woraus wir schlossen, dass es angenommen war.


    Wir verweilten noch etwas, dann sprach ich: Ich danke unseren Gästen.


    Ich nahm mir das weisse Band ab und das Opfer war beendet. Andreia stellte sich neben mich.


    Dann lasst uns noch etwas weiter feiern.

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    CIVIS

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