Kleines Studierzimmer | Quintus Claudius Felix

  • Die Möbel waren da. Lange genug hatte es sich hingezogen. Ein Schreibpult,ein Schreibtisch, nicht zu groß, zwei Regale, ein Hocker, zwei Stühle. Ausreichend Öllampen. Mansuri sah sich die Einrichtung an. Spartanisch, ohne Ablenkung,gut zum studieren. Die Möbel waren optimal gestellt, keine Umwege vom Regal zum Pult oder dem Schreibtisch. Sollte der junge Claudier seine eigenen Ansichten haben, war es kein Problem die Möbel umzustellen. Eine Kleinigkeit fehlte. Ein kleiner achtkantiger Tisch wurde gebracht. Eine Obstschale wurde darauf plaziert. Gefüllt mit Äpfeln, Weintrauben. Eine kleinere Schüssel mit getrockneten Datteln und Nüssen.

  • Sie stand davor und lauschte. Klopfte, keiner da. Erleichtert atmete sie auf und betrat es. Viel war nicht eingeräumt, nur das, was Mansuri in Auftrag gegeben hatte.
    Auf dem Schreibtisch lagen Papyrus und Schilfrohr. Tinte stand bereit. Sie beeilte sich und schrieb



    An
    Iulius Antoninus



    Bitte komm in die Villa Claudia, das Training geht weiter.




    Sie legte alles an seinen Platz zurück und verließ leise und unauffällig das kleine Studierzimmer. Den Papyrus versteckte sie in ihrer Tunika.

  • Mittlerweile den dritten Abend in Folge saß Quintus nun über einem Papyrus brütend in seinem Studierzimmer.Der Abend war schon recht weit fortgeschritten,draußen zirpten die Grillen und von draußen strömte eine angenehm kühle Brise ins Zimmer,die die über den Tag angestaute Hitze vertrieb.Im Schein einer Öllampe überlegte er wie er die Rede über seine Aufnahme in die Salii Palatini fortsetzen sollte.Auch wenn er mittlerweile schon viel geschrieben hatte,besonders zufrieden war der junge Claudier mit seiner Einleitung,war er dennoch mit der Menge,die er an den 2 vorherigen Abenden insgesamt zustande gebracht hatte, nicht völlig zufrieden.Er hatte zwar ursprünglich vorgehabt alles innerhalb von 2 Abenden zu schaffen,im Moment sah es jedoch eher danach aus als ob er auch noch einen vierten in dieses Projekt investieren müsse.

  • Ein Tablett, darauf eine Schüssel mit Weintrauben einem Krug Wein, ging sie zum Studierzimmer des jungen Claudius, klopfte an und betrat es. " Salve Dominus Claudius Felix." Mansuri hatte das lange Arbeiten des Claudius bemerkt. Er saß an seinem Schreibtisch und arbeitete an einem Text. Eine Erfrischung konnte nicht schaden. Leise stellte sie die Schüssel Weintrauben und den Krug mit Wein auf dem kleinen Tisch ab. Wasser und Becher standen schon da. Die eine Öllampe verbreitete viel zu wenig Licht. Kurzerhand holte sie eine zweite Öllampe und zündete diese an, stellte sie dazu. Leise verließ Mansuri das Studierzimmer des Claudiers.

  • Auch Livineia hatte sich entschieden, einmal wieder nach ihrem kleinen Bruder zu sehen. Ziemlich genau, als Mansuri herausgeeilt kam, war Livineia hineingeeilt. Sie hatte die Sklavin gerade noch davongehen sehen. Bestimmt hatte er sie wieder freundlich gebeten, ihm dies und jenes zu bringen. Anderseits - bei Mansuri war sich Livineia guten Benehmens und einiger Selbstständigkeit sicher. Aber mehr als diese Überlegungen war die Situation ohnehin nicht wert und so trat sie leise in das Studierzimmer ihres Bruders ein. Sie hatte darauf verzichtet, anzuklopfen. Lächelnd kam sie näher und blieb vor seinem Schreibtisch stehen. "Was treibst du zu so später Stunde denn noch? Draußen ist bereits die Dämmerung ganz gut vorangeschritten und du arbeitest hier immer noch." fragte sie mit liebenswrüdiger Stimme und sah kurz auf seine Arbeiten. Nicht heimlich, denn es war unter ihrer Würde, zu 'spitzeln'. So neugierig war Livineia dann auch wieder nicht. Ihr Blick war eher als eine Art Interessensbekundung gedacht.

  • Gaius lächelte Mansuri an und nickte ihr zu.Sie war stets sehr aufmerksam und schien genau zu wissen was er brauchte.Froh über das zusätzliche Licht und mit einem Lächeln auf den Lippen hatte er sich gerade einen Becher Wein eingegossen und 2 Trauben in den Mund geschoben als auch schon seine Schwester in den Raum kam.Auch wenn er im Moment eigentlich gar keine Störung vertragen konnte und eigentlich seine Arbeit endlich zu einem Ende bringen wollte,war ihm die nun in Aussicht stehende Ablenkung vom tristen Schreiben doch sehr genehm.


    "Salve, Schwester.Ich schreibe an einer Rede.Ich muss sie in knapp 3 Tagen vor den Salii Palitinii vortragen um hoffentlich anschließend in ihre Sodalitas aufgenommen zu werden.Mittlerweile sitze ich schon den dritten Abend in Folge hier und zerbreche mir den Kopf.Ich hoffe sie aber heute Abend endlich fertig zu bekommen."

  • Livineia hatte sich mittlerweile neben ihn gestellt und lauschte seinen Worten. Salii Palatinii also? Sie schmunzelte leicht und legte ihre Hand bekräftigend auf seine Schulter. "Dir fällt nicht so richtig ein, was du Schreiben sollst?" erkundigte sie sich also mit freundlicher Stimme, fügte dann aber direkt hintenan: "Dann stell dich einfach hier in den Raum und erzähl runter, wer du bist, woher du kommst, was du kannst und was du erreichen willst. Rede einfach. Und wenn die Worte ausgesprochen sind, wird es dir sicher sehr leicht fallen, sie zu Papier zu bringen. Und es wird leichter sein, sie vorzutragen, denn es sind dann wirklich unverfälscht deine Worte. Auch wenn du noch nicht ein so geübter Redner bist, wirst du nicht viel an deinen improvisierten Worten ändern müssen, um bei den Anderen Eindruck schinden zu können."
    Sie fand ihre Idee sehr gut, wenn sie jemals eine Rede würde halten müssen - was mehr als unwahrscheinlich war - würde sie es vermutlich genauso machen. Geschrieben wirkte alles vollkommen anders, als wenn man es ausgesprochen hatte. Und ändern konnte man die Rede noch immer. "Ich höre dir gerne zu und geb dir Ratschläge." schlug sie vor und sah mit einem Lächeln zu ihm herab.
    Auch wenn er fast fertig war, sie war sich sicher, dass er noch x-Mal die Rede durchstreichen und neu verfassen würde. Indem sie ihm zuhörte, auch wenn es nur improvisiert war, hatte er gleich eine weitere Meinung und sie würde ihn auch gleich auf seine Gestik ansprechen können.

  • Erstaunt ob des Angebotes seiner Schwester nickte Quintus ihr zu.


    "Danke Livinea. Du hast Recht ein wenig Übung wird mir nicht schaden und wenn ich den Text auf diese Weise ein wenig üben kann soll es mir recht sein."

    Er erhob sich, die Schriftrolle in der Hand haltend, und stellte sich in der Mitte des Zimmers auf.


    "Salvete, Salii Palatini."

    sagte er mit erhobener Stimme.


    "Mein Name ist Quintus Claudius Felix, Sohn des Quintus Claudius Gallus und Enkel des Herius Claudius Menecrates."


    Bedacht legte er eine kurze rhetorische Pause ein.


    "Geboren bin ich hier in Rom.Die letzten 2 Jahre war ich auf Reisen durch das ganze Imperium.Ich habe, in Begleitung meiner Schwester Claudia Livinea, Athen, Larissa, Kreta, Rhodos, Antiochia, Alexandria und Sizilien bereist, sehr viel gelernt und eine Menge erstaunenswertes zu sehen bekommen. Ich habe bei einem bPhilosoph Unterricht genommen und habe mein Studium der Artes Liberales auf dieser Reise vollendet."



    "Seit nunmehr 1 Monat bin ich wieder in Rom. Ich kam, unmittelbar vor den von meinem Großvater ausgerichteten Spielen zurück und bin vielleicht dem einem oder anderen von euch dort als Redner aufgefallen."


    "Nun strebe ich, da ich meine Studien beendet habe, den Einstieg in den Cursus Honorum an. Zuvor möchte ich, wie es sich für einen Mann meines Standes gehört, jedoch dieser ehrwürdigen Sodalität beitreten und hoffe auf eure Zustimmung."


    Er atmete tief aus und wandte sich seiner Schwester zu.


    "Und, was denkst Du?"

  • Sie setzte sich leicht auf die Schreibtischkante, als er aufgestanden und in die Raummitte gegangen war. Die volle Aufmerksamkeit galt ihrem kleinen Brüderchen. Ehe er begann, warf sie ihm ein aufmunterndes Nicken zu. Dass er sich auf Vater und Großvater bezog, fand Livineia sehr gut. Es waren beides wichtige Persönlichkeiten. Dass er sie erwähnte, fand sie wiederum rührend. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob es angebracht war. Auf der politischen Rostra auf keinen Fall. Aber dazu später.
    Nachdem er geendet hatte, fragte er nach ihrer Meinung. Und die bekam er. Mit ruhiger, nachdenklicher Stimme. „Ich denke, du solltest weglassen, wie lange du wieder in Rom bist. Ist nur ein Grund, für irgendwelche unnötigen Fragen. Wenn sie das wissen wollen, fragen sie. Sag am Besten, dass du pünktlich zu den ausgerichteten, großartigen Spielen zurück warst.“ Sie sah ihn fragend an. Natürlich sollte auch er seine Meinung zu ihren Worten kundtun.
    Aber Moment! Ehe er wieder beginnen konnte, fiel ihr noch etwas ein. „Und schmücke mehr aus. Du klingst sehr bescheiden, was nicht falsch ist – aber als Claudier nicht notwendig. Sag welch großartige Lehrer du in verschiedenen Disziplinen hattest. Sag, wie groß du zu Ehren Roms werden willst. Lediglich bei den Worten zur Aufnahme würde ich bei dieser ehrerbietenden Variante bleiben.“ Sie nickte zur Unterstreichung ihrer Worte.

  • Quintus dachte kurz nach. Sie hatte wohl Recht, ein wenig mehr könnte er die Rede wirklich noch ausschmücken.


    "Gute Idee Schwester. Lass mich überlegen,wie hieß der alte Grieche in Larissa doch gleich :hmm: ?.........ahhja, Anaxagores,oder? Und Hippokratos war der Philosoph aus Athen wenn ich mich nicht irre. "


    Er setze sich wieder an seinen Schreibtisch und trug eifrig die Namen in seinen Text ein.


    "Dein 2. Vorschlag gefällt mir auch gut, Auch Großvaters Spiele können ruhig ein wenig ausgeschmückter sein, sie waren beinahe denen eines claudischen Kaisers ebenbürtig, findest Du nicht?"


    Schon während er dies sagte änderte er auch den Teil über seine Ankunft in Rom und die Spiele.

  • Braver Bruder. Claudia war stolz auf ihren Felix, denn er nahm ihre Verbesserungsvorschläge an. Unbedingt notwendig waren sie vermutlich nicht gewesaen, aber sie hatten die Suppe doch ein wenig verfeinert. Als er sogleich wieder zum Schreibtisch eilte, blieb sie auf der Kante sitzen und blickte ihm beim Schreiben über die Schulter. Wie seine Frau wohl einmal sein würde? Ein wenig eifersüchtig war sie schon, dass eines Tages eine andere Frau hinter ihm sitzen, ihm beistehen und ihn dirigieren würde. Sie hatte Freude daran, auf diese Weise für ihn dazu sein - das brachte sie schließlich alle beide weiter. Es schweißte sie zusammen und nährte ihrer beider Wissen. Aber er würde wohl immer ihr Bruder bleiben, ganz gleich, welche Frau da kommen mochte.
    Sie strich ihm einmal kurz übers Haar, ehe sie wieder auf ihr Gespräch einging. "Ja, genau, das sind ihre Namen." bestätigte sie. Ebenso bestätigte sie auch seinen weiteren Vorschlag. "Ja, sie waren großartig. Auch wenn der Kampf unserer beiden Sklaven, Menochares und diesem Wilden, durchaus etwas interessanter hätte laufen können. Aber Großvater hat keine Kosten und Mühen gescheut und darauf kommt es schließlich an." schloss sie und sah ihn lächelnd an. Wie es Großvater wohl in Germanien ging? Hoffentlich kam er - niemals! - auf die Idee, dass sie ihn besuchen sollten.

  • Quintus nickte seiner Schwester zu. Ihr Großvater hatte wahrlich ein Vermögen dafür hingeblättert, aber dafür waren es auch seine Spiele und nicht die von irgendwem anders gewesen.
    Mit diesen Gedanken im Kopf vertiefte sich der junge Claudier noch einmal in seine Rede. Hier ein Wort ergänzt, da einen Namen verbessert bzw. eingetragen, da die Betonung etwas anders markiert und da die Betonung auf eine andere Silbe gesetzt........


    Zufrieden las er alles noch einmal im Schein der Öllampen durch. Die Vorschläge seines Schwester waren wirklich gut gewesen und hoben das Niveau seiner Rede noch einmal ein wenig an. Als er mit dem Kontrolllesen durch war,trug Quintus Livinea die überarbeitete Fassung seines Textes vor.



    "Salvete, Salii Palatini."


    sagte er mit erhobener Stimme.


    "Mein Name ist Quintus Claudius Felix, Sohn des Quintus Claudius Gallus und Enkel des Herius Claudius Menecrates."


    Bedacht legte er eine kurze rhetorische Pause ein.


    "Geboren bin ich hier in Rom.Die letzten 2 Jahre war ich auf Reisen durch das ganze Imperium.Ich habe, in Begleitung meiner Schwester Claudia Livinea, Athen, Larissa, Kreta, Rhodos, Antiochia, Alexandria und Sizilien bereist, sehr viel gelernt und eine Menge erstaunenswertes zu sehen bekommen. Ich habe bei den Philosophen Anaxagores und Hippokratos Unterricht genommen und habe mein Studium der Artes Liberales auf dieser Reise bei Tutoren, die sich zurecht die besten ihres Faches nennen dürfen,vollenden können."



    "Genau pünktlich zu den wahrlich herausragenden und großartigen, von meinem Großvater ausgerichteten, Spielen war ich wieder in Rom und bin vielleicht dem einem oder anderen von euch bei ebenjenen Spielen als Redner aufgefallen."


    "Nun strebe ich, da ich meine Studien beendet habe, den Einstieg in den Cursus Honorum an. Ich verfolge hohe Ambitionen, und hoffe eines Tages die Position des Konsuls auskleiden zu dürfen.Ich möchte Rom und den Göttern dienen und es zu noch größerem Glanz führen. Zuvor möchte ich jedoch, wie es sich für einen Mann meines Standes gehört, dieser ehrwürdigen Sodalität beitreten und hoffe auf eure Zustimmung."


    Er atmete tief aus und blickte selbstbewusst in ihr Gesicht. Zumindest er war nun sehr zufrieden mit seiner Arbeit, aber was würde sie denken?

  • Menecrates hatte bei den Spielen vermutlich überhaupt keine Wahl gehabt, wenn er mit ihnen das Publikum erreichen wollte. Er war ein Claudier und die Erwartungen sehr hoch. Und ebenso hoch würden auch die Erwartungen an Felix sein, wenn er der Sodalität gegenüberstand. Sie lauschte also aufmerksam seiner erneuten Rede und nickte diese dezent ab. „Sie klingt nach dir – und nach einem Patrizier. Ich denke dies ist das Wichtigste. Wenn du in dem Gespräch bist, achte auf deine Herkunft. Wir sind die bedeutendste Familie Roms. Gehe in Demut vor ihren hohen Ämtern, die viele haben werden. Aber gehe als Claudier.“ Hei, das klang vielleicht episch. Sie lächelte ihrem Bruder zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    „Ich bin mir sicher, dass du das Richtige zu jeder Zeit tun wirst. Mein Wissen über die Sodalitäten ist zu gering, als dass ich mich mit möglichen Fragen befassen könnte. Aber die rein sachlichen Dinge solltest du alle abgegolten haben, die deine Person betreffen.“ Bestätigte sie ihn dann. „Soll ich dich nun noch ein wenig allein lassen, falls du noch etwas nachdenken möchtest?“ bot sie anschließend an.

  • Felix saß gerade mit Anaxander über griechische Kunst diskutierend in seinem Studierzimmer als plötzlich ein Sklave ins Zimmer gestürzt kam. Er war völlig außer Atem und rang nach Luft. Felix wollte zunächst losschimpfen, da der Mann es wagte, ihn derart rüde zu stören. Andererseits musste es einen Grund für dieses Auftreten geben, und den wollte Felix nur zu gerne erfahren. Immerhin war es eben jener Sklave, den Quintus damit beauftragt hatte täglich die neuesten Nachrichten zu besorgen.


    Nachdem dem Claudier dieser Gedanke durch den Kopf geschossen war und als er zudem noch den beinähe ängstlichen Blick in den Augen des Mannes erblickte, kam auch in Quintus plötzlich ein Gefühl des Unbehagens auf und sein Ärger über die Unterbrechung seiner Unterhaltung mit Anaxander verflog schlagartig.


    "Was ist passiert?"


    war zunächst das einzige, was er über die Lippen brachte und als ihm der Sklave erklärte, dass Menecrates von Salinator zum Staatsfeind und für vogelfrei erklärt worden war, war Felix für einen Moment sprachlos. In seinem Kopf überschlugen sich Gedanken, was nun zu tun sei. Von Aufstand gegen den Kaiser, was er schnell wieder verwarf, wer war er schon und was sollte er allein gegen die Praetorianer und die Stadtwache ausrichten können, über Flucht bis zu einfachen Abwarten und Verharren in Rom.


    Während er weiter nachdachte signalisierte Felix dem Sklaven, dass er sich entfernen solle. Der Mann folgte der Anweisung und verließ das Studierzimmer.
    Ein paar Augenblicke des Nachdenkens später war er noch immer zu keiner Entscheidung gekommen, was die nun beste Vorgehensweise sein würde. Kurzerhand fragte er Anaxander.


    "Wie schätzt Du die Situation ein? Menecrates Besitz, also unter anderem diese Villa,"


    er ließ seinen Blick einmal im Raum umherschweifen


    "wurden uns soeben enteignet. Mein Großvater ist zum Staatsfeind erklärt worden und ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Witzfigur von Kaiser das auch auch Menecrates' Familienangehörige ausweitet."

  • Es gab zwei Möglichkeiten, den jungen Herrn zu finden: einmal das Cubiculum und dann das Studierzimmer. Macro entschied sich zunächst für letzteres. Sollte er hier falsch liegen, blieb immer noch das Cubiculum, in dem der Herr dann wohl Mittagsschlaf hielt, den er sicher nicht stören wollte.


    Macro straffte die Brust, um sich Mut einzuimpfen, dann klopfte er an. Um besser lauschen zu können, hielt er den Atem an.

  • Noch bevor Anaxander auf Felix Frage Antworten konnte klopfte es plötzlich. Felix dachte kurz darueber nach, ob er momentan jemanden einlassen wollte, entschied sich dann aber kurzum dafür den Mann an der Tür einzulassen. Vielleicht war das ja noch einmal der Sklave von eben, der moeglicherweise noch ein wichtiges Teil dessen, was auf der Proskriptionsliste stand, vergessen hatte zu erwähnen. "Tritt ein!" rief Felix daher. Der junge Claudier staunte nicht schlecht, als nicht der Sklave von eben sondern Macro ins Studierzimmer trat. Noch immer einen nicht zu übersehen besorgten Gesichtsausdruck im Gesicht stehen habend, und das traf nicht nur auf Felix, sondern auch auf Anaxander zu, sagte Felix zunächst nichts und sah den staemmigen Sklaven einfach nur fragend an. Was konnte die Stoerung zu dieser Zeit rechtfertigen? Statt Anaxander hätte jetzt ja auch ein einflussreicher Mann der Oberschicht im Raum sein können, welcher die Zeit des Claudiers in Anspruch nahm. Schließlich war die Tür geschlossen gewesen.

    Sim-Off:

    Schreibe, da mein Pc derzeit Defekt ist, gerade vom IPhone aus. Das Schreiben solch länger Texte ist auf so einer Tastatur ohnehin schon ein Krampf, etwaige Rechtschreibfehler oder ae bitte nicht böse nehmen. :/

  • Macro erinnerte sich an die aufbauenden Worte von Linos und trat so selbstbewusst, wie es ging, über die Türschwelle. Danach blieb er stehen. Seine Augen erfassten sowohl Felix als auch Anax, diesen neuen Sklaven.
    Er räusperte sich.


    "Herr Felix, du hast dir gestern Auskünfte erwünscht, die wir nicht geben konnten. Die Müdigkeit, die Anspannung..." Macro hoffte, er würde sich nicht tatsächlich rechtfertigen müssen. Das würde unangenehm werden, also sprach er schnell weiter. "Mein Herr hat uns eingeschärft, mit besonderer Vorsicht vorzugehen, aber ich bin zu der Auffassung gelangt, wir können und sollten einen ersten Schritt in Richtung Aufklärung machen. Also, ich biete das an, aber nur unter Ausschluss weiterer Ohren und Augen als die deinen." Macro sah zu Anax. Längere Reden lagen Macro nicht und eine Aufforderung gab es auch nicht, also schwieg er. Die Ansprache war schon jetzt über die maßen lang gewesen.

  • Felix hatte bei all der Aufregung das Gespräch von gestern schon vollkommen vergessen gehabt. Vor seinen Augen spielten sich schon allerlei Szenarien ab, was nun, da Menecrates geächtet wurde, mit ihm und der Villa passieren würde.


    .....
    Dennoch, das was Macro da andeutete weckte in Quintus die Hoffnung, ein bisschen mehr Klarheit über die Situation zu bekommen. Ein wenig mehr Übersicht über die derzeitige Lage konnte nicht schaden, vielleicht könnte er dann einfacher zu einem Entschluss kommen, was nun zu tun wäre.


    "Eigentlich habe ich gerade keine Zeit für ein Vieraugengespräch, Macro. Beunruhigende Neuigkeiten erfordern sofortige Maßnahmen und zwingen mich dringend zu handeln."


    er sah zu Anax und auf einen vielsagenden Blick verließ der Grieche den Raum....


    "Ich hoffe, in unser aller Interesse, dass das was du mir zu sagen hast es wert ist, dass ich dir einige Augenblicke Zeit einräume. Eigentlich hattest du die Gelegenheit dazu schon gestern gehabt, oder irre ich mich da? Weshalb hast du sie nicht beim Essen bereits genutzt? Und was bedeutet ein "wenig" Aufklärung? Entweder du sprichst jetzt und sagst mir alles was du weißt oder wir müssen dieses Gespräch erst gar nicht fortsetzen. Wie ich bereits sagte habe ich keine Zeit für Formalien, eventuell bin ich dazu gezwungen Rom in wenigen Stunden zu verlassen. Also sprich dieses Mal Klartext oder lass Anax wieder ein und verlass den Raum."

  • Macro wertete die an ihn gestellten Fragen nicht als solche, sondern als Vorwürfe, die er geduldig über sich ergehen ließ, ohne darauf zu reagieren. Auch auf die Forderung, entweder alles zu erzählen, was er wusste, oder gar nichts, ließ er sich nicht ein. Er wollte zunächst den Auftrag seines Herrn erfüllen und zog aus einer Tunikafalte den zuvor dort drapierten Brief. Er wollte sich nicht vor dem jungen Herrn entkleiden, um bis zuletzt den eigentlichen Aufbewahrungsort zu nutzen, daher die Tunikafalte.
    Mit dem Schreiben, das zwar mit Knittern und Druckstellen übersät, aber noch mit einem ungebrochenen Siegel versehen war, ging er auf Felix zu.


    "Bitte", sagte er, als er den Brief übergab, und obwohl er eigentlich abwarten wollte, bis Felix den Brief durchgelesen hatte, fügte er an: "Wie muss ich verstehen, dass du die Stadt in wenigen Stunden verlassen willst? Mein Herr, und auch ich, der ich den Auftrag ausführen soll, haben gehofft, dass du behilflich bist. Mein Herr wünscht, dass sein Klient Antoninus zur Salutatio in der Villa erscheinen soll. Er erhofft sich den einen oder anderen Hinweis über die Vorgänge hier in Rom." Nun gut, die sSlutation war nicht die Idee seines Herrn, sondern seine eigene, aber das spielte im Moment keine Rolle.



    Salve Felix! Ich habe meine Sklaven mit einem wichtigen Auftrag nach Rom geschickt. Sie agieren eigenverantwortlich und unterstehen nicht dem claudischen Haushalt in Rom. Sofern es dir möglich erscheint, ist es mein Wunsch, dass du sie unterstützt.
    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    H.C.M.



  • Felix ignorierte die Fragen des Sklaven zunächst und widmete sich umgehend dem Brief. Nicht nur das Siegel war unverkennbar echt, sondern auch die unverwechselbare Handschrift seines Großvaters. Er Las den Brief und ließ ihn dann etwas enttäuscht sinken. Ein bisschen mehr Aufklärung hatte er sich erhofft, aber alles was er bekam war die Bitte Linos und Macro doch bitte so gut es geht unter die Arme zu greifen. Dem Brief war nichts neues zu entnehmen, was Quintus' ohnehin schon missmutige Stimmung nicht im mindesten aufhellte... Felix überlegte kurz, ob er Macro kurz erläutern sollte, in welch prekärer Lage der claudische Haushalt gerade war. Der junge Mann beschloss dann aber kurzerhand, dass ein einfacher Custus Corporis die Situation ohnehin nicht ausreichend erfassen könne und ihm dessen Meinung daher ohnehin nicht viel bringen wuerde. "Eine Salutatio mit einem Iulier? Das halte ich momentan nicht fuer sehr schlau, außer er hat Menecrates uneingeschränktes Vertrauen. Kaum eine Familie scheint in solchem Masse von der Thronbesteigung des P.U. zu profitieren, wie die iulische. Einige Klienten haben mir berichtet, dass viele Iulier im Kaiserpalast zu Banketten eingeladen werden. Und dass Centho und der neue Kaiser sich schon seit Jahren nahe stehen ist kein Geheimniss. "

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!