Vestibulum | Betreten der Casa nur über diese Türe. Achtung vor dem Hund!

  • Zum ersten mal kam Menes direkt zur Casa Decima. Er war sich nicht sicher ob er nicht doch lieber auf eine Benachrichtigung seines Arbeitgebers warten sollte aber das ließ er sich nicht anmerken. Er hielt es für angemessen selbst die Initiative zu ergreifen und so klopfte er schließlich an der Eingangstür zur Casa Decima wobei er hoffte dass sie ihn wegen seiner einfachen Aufmachung und seiner sonstigen Erscheinung nicht für irgendeinen Händler halten würden der gleich draußen bleiben durfte, ein bisschen exotisch war es schließlich schon.

  • Der Numidier sah dem alten Sklaven direkt in die Augen und war froh dass wenigstens aufgemacht wurde, auch wenn der Alte etwas lange gebraucht hatte. "Ich wünsche Titus Decimus Verus zu sprechen, Sklave," antwortete Menes mit seiner tiefen Stimme und dem gebrochenen Latein das er sprach. Er verschrenkte nun noch die Arme und stellte sich etwas aufrechter hin, er war sowieso schon groß genug.

  • Ein kurzes Nicken des Numidiers und dieser setzte sich schließlich auf die Bank vor der Tür. Er stützt sich mit den Unterarmen auf den Beinen ab und beugte sich so leicht vor während sein Kopf zur Seite zur Tür gerichtet war. Geduldig wie immer wartete er auf seinen Arbeitgeber.

  • Nach kurzem warten wurde Menes dann mit der Anwesenheit von Verus belohnt und schließlich sah Menes geradeaus und setzte sich wieder gerade hin.
    "Salve. Es läuft ganz gut. Die Sklaven in der Mine arbeiten gut und sie leben noch, nur dieser eine...na Du weißt schon, der mit der krüppligen linken Hand. Der meint seit ein paar Tagen er hätte Bauchschmerzen, aber ich habe veranlasst dass er weiterarbeiten soll, oder willst Du nachgeben und ihn schonen?
    Naja, weiterhin ist da noch dieser Fettsack Mellus aus der Subura. Der hält sich für so mächtig dass er meint kein Schutzgeld mehr zahlen zu müssen weil er von so einer komischen Bande Krimineller geschützt wird zu besseren Preisen. Langsam machen die uns Konkurrenz in der Subura, das wird zum Problem. Ansonsten läuft alles wie immer, die Einnahmen aus der Subura kann ich Dir morgen bringen.
    Allerdings ist das nicht alles, ich habe noch einen Vorschlag zu machen: Wie wäre es wenn Du mir Geld gibst um ein Lupanar zu betreiben? Wäre doch ganz lukrativ und ich würde mich eigenständig drum kümmern und Dir einen Teil der Einnahmen geben. Da ich das Risiko trage halte ich zwei Drittel für mich für angemessen."

  • Verus lachte leicht. "Du bekommst 1/3, nicht mehr. Ich unterhalte ja schließlich dich und deine Bande. Du sollst das Geld bekommen, wie viel?"


    Er strich sich durch den Bart. "Gut, schone den Krüppligen. Er ist alt. Was die anderen Banden betrifft, treffe ein Übereinkommen. Wie du die Sache regelst, überlasse ich dir. Die Einnahmen müssen aber fließen. Was machen die Mieteinahmen? Ich habe doch erst neulich zwei Häuser gekauft."

  • Menes schmunzelte etwas, einen Versuch war es ja wert aber Verus hatte im Endeffekt recht. Menes lebte doch besser als der Rest der Penner in der Subura und er war auch zufrieden mit dem was er hatte, das reichte allemal...jedenfalls solange die Geschäfte gut liefen "500 für das Lupanar und 300 für eine Sklavin. Das reicht schon," sagte Menes kurz und sah kurz zur Seite zur Verus.


    "Schonen..na gut...Übereinkommen, Du weißt wie ungerne ich mit solchen sturen römischen Böcken verhandle, aber ich werde es versuchen. Das Geld wird schon fließen, keine Sorgen, und was die Miteinnahmen angeht: Naja, ich glaube die neu-eingezogenen haben noch nicht verstanden dass man bei mir regelmäßig zahlen muss, aber ich kläre das," führte Menes das ganze genauer aus und sah wieder geradeaus.

  • Verus nickte und winkte einen Sklaven zu sich. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Der Sklave kehrte mit einer kleinen Truhe zurück. Verus griff hinein und gab seinem "Angestellten" das Geld aber nicht die gewünschte Summe. "Du bekommst 400. Mehr nicht."


    Verus schaute ihn ernst an. "Gut, soweit wäre dann alles geklärt. Ich werde die Tage mal in deinem neuen Betrieb vorbeischauen und das Geld mit meinen Jungs abholen. Ich hoffe, wir verstehen uns?"

  • Menes sah wieder auf als der Sklave herankam und er sah ihm kurz hinterher. Schließlich kam der Sklave mit einer kleinen Truhe wieder und Verus griff dann hinein und gab dem Numidier 400 Sesterzen, natürlich nicht in 400 Münzen. Menes verstaute das Geld in einem Lederbeutel und sah wieder zu dem Römer "400 ist zu wenig, 650. Und kein Sesterz weniger. Ich muss schließlich noch ein paar Mädchen kaufen und es sollen doch keine abgewrackten, versifften und alten Bettlerinnen sein sondern ein paar nette Mädchen. Oder willst Du mit was dreckigem und altem in's Bett?"

  • Kurz nickte der Schwarze zufrieden. Es waren zwar keine 650 Sesterzen aber das was er bekommen hatte reichte auch. Die restlichen Sesterzen verstaute er auch und nickte dankend "Es freut mich immer Geschäfte mit Dir zu machen. Das Schutzgeld bringe ich Dir morgen, oder ich schicke jemanden. Rechne gegen Abend damit. Vale," so sprach der Numidier und er stand auf. Er fühlte sich gut da er den Römer von seinem Geld etwas erleichtert hatte, was diesem sicherlich nicht schaden würde, und Menes verließ das Grundstück der Decimer eilig, auf dem Weg zum Aventin.

  • Ein kleiner Tross von Sklaven und einer Sänfte kam am späten Nachmittage vor dem Hause der Decima an.
    Eilig bewegte sich ein Sklave, griechische Züge hatte er, auf die Türe zum Domizil zu und klopfte drei Male an diese.

  • Furianus war an diesen Tagen keineswegs ein geduldiger Mensch, so dass er den Sklaven, bevor er antworten konnte, zur Seite schob und sich vor dem alten Sklaven postierte.


    "Ich wünsche Decimus Livianus zu sprechen. Melde ihm Senator Flavius Furianus."

  • Der alte Sklave nickte eifrig. Diese laute Stimme konnte er ja nicht überhören.


    "Wartet bitte im Atrium. Ich werde ihn rufen lassen."


    Der Sklave winkte den Senator hinein und führte ihn zum Atrium. Dort ließ er ihn stehen und machte sich auf die Suche nach dem Dominus.

  • Ich hatte mir die Adresse besorgt. Seinen Amtsantritt hatte ich verpasst, blamabel für dessen Klienten. Als Praetor hatte er nun ein gewichtiges Amt inne. Unsere letzte Begegnung liegt unzählige Monde vergangen, in Hispania. Er ging als Offizier nach Italien, ich blieb in Corduba. Nun hoffte ich auf ein Wiedersehen.


    Ich erreichte die Casa der Decima, ein altes Anwesen, ein stolzes, mitten im Grünen mit Blick auf die Stadt und die roten Dächer der darunter befindlichen Häuser, die sich wie ein Labyrinth durch die Straßen und Wege des Viertels schlungen. Über der Tür war das Familienemblem angemalt, ein reinrassiger Hispanier. Auch die Gens Annaea führte das Pferd in ihrem Wappen. Daneben war ein Signum, darauf zu lesen stand Cave Canem - Vorsicht vor dem Hund !


    Ich klopfte gegen das Eingangsportal.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!