• Mit solch einer überschwänglichen Reaktion hatte Maximian nun beileibe nicht gerechnet. So hatte er sich einer Marionette ähnlich hochziehen und schließlich herumwirbeln lassen, ehe er recht verstand, welcher Wirbelwind ihn hier erfasst hatte.
    Als sie ihn endlich wieder ur Ruhe kommen ließ und sich ihm alles schon um den Kopf drehte, gluckste Maximian leise und lehnte sich haltsuchend gegen einen Korbstuhl, neben dem der Kreisel ausgesetzt hatte.
    "Das wäre nicht nur klasse, sondern mir auch noch viel lieber. Da kann ich auf dich aufpassen", sagte er und grinste nun seinerseits, was sich jedoch allmählich wieder legte. Oh, wie viel Arbeit es ihm abverlangt hatte das ewige Hin- und Hergereise zu Schiff zu verdrängen und ihretwegen bekam er nun fast schon wieder das Gefühl, als würde der Boden unter seinen Füßen wanken.
    Eins, zwei, drei...
    "Aaaaaah, na warte, du schadefrohes Ding, du! Dir werd' ich es zeigen!", und er machte den Stier, rannte auf Valeria loß und fing an sie gaaaaaaanz fürchterlich fies durchzukitzeln.

  • Valerias atem ging etwas schneller und sie grinste Maximian strahlend an. Mit einem Male sah er gar nicht mehr so standhaft aus wie noch eben auf der Kline. Sie grinste noch breite, bekam dann aber große Augen, als er sich einem Stier gleich auf sie stürzte und sie kitzelte.
    Sie hatte keine Chance.


    "Aaaah, aaah, auuuufhören!" lachte sie atemlos und mit puterrotem Gesicht, während sie versuchte, sich aus 'dem Griff des Maximian" zu lösen. Endlisch gelang es ihr auch: mit einer Viertelumdrehung entwand sie sich seiner quälenden Umarmung und ging hinter einem der Korbsessel in Sicherheit. Sie täuschte ihr Weglaufen nach links an, lief dann jedoch rechts vorbei durch die Casa.


    "Fang mich doch!" rief sie immer mal wieder.
    Oder: "Du bekommst mich eh nie!"


    Und in der Tat, Valeria schaffte es sogar bis ins Atrium, ehe Maximian sie überhaupt einholen konnte.
    (TBC ~)

  • Nach der Arbeit sucht Lucilla das Triclinium auf und lässt sich erschöpft auf eine Sitzgelegenheit sinken. Im Officium des Praefectus Vehiculorum in Italia herrscht ein ständiges Ein- und Aus und die Arbeit ist doch etwas anstrengender als in Hispania. Doch Lucilla ist zuversichtlich, dass sie sich schnell daran gewöhnen wird, denn es erzeugt auch durchaus ein Gefühl der Verantwortung und Zufriedenheit.


    Doch nun ist Feierabend und Lucilla hat einen unglaublich großen Hunger. Nach dem Frühstück mit Crassus hat sie am Mittag nur eine Kleinigkeit zu sich genommen. Daher trägt sie dem Sklaven auf, nicht zu sparen. Während sie wartet, steigen erneut die Gedanken an den Vorabend, die Nacht und den Morgen in ihr auf.

  • ... und huiiiii... =) auf diesem Boden rutscht man fast noch besser als in Tarraco. :D
    Daher nochmal... und huiiiii =)


    Ups. Die Herrin ist ja da. 8o Na vielleicht kann ich mich ja rausschleichen. :D Ich wollt ja noch in die Küche wat futtern. :D

  • Lucilla blickt sich nach dem heranrauschenden Sklaven um. "Ah, endlich, ich verhungere schon fa... oh, Ambrosius. Du bist es." Sie lächelt.


    "Setzt dich doch zu mir her. Und, gefällt es dir hier in der Casa? Hast du das ganze Gepäck untergebracht?"


    Nun kommt auch endlich der andere Sklave und stellt eine Schüssel voll Trauben und eine Kanne Mulsum vor Lucilla ab. Der Rest dauert noch etwas.


    "Nimm dir ruhig ein paar Trauben." Lucilla nimmt die erste und schiebt sie sich in den Mund. Nachdem sie sie heruntergeschluckt hat seufzt sie tief.

  • Dieses Lächeln... Was für ein Lächeln. :D Na gut, setzen wir uns hin. ... huiiiii =) hach, herrlich :D


    "Ja, das Gepäck ist schon in den Truhen. Aber ich hoffe, wir bleiben jetzt länger? Die letzte Seereise war nicht ganz ... angenehm."


    Ihja, war es wirklich nicht. Schon bei der Erinnerung vergeht einem der Hunger. :( Noch schlimmer, jetzt wirds mir wieder schlecht. :( Ablenken, Brosi, ablenken. Nur wie? *seufz*


    Ha! Idee! :D Her mit den kleinen Füßchen, Massage ist angesagt. :D


    -.^ "Na Herrin? Was ist los? Achja... ich muß ohnehin noch mit euch schimpfen! Wo wart Ihr letzte Nacht? Ich habe mit dem heißen Bad gewartet..."


    ... und dann selber genutzt. :D

  • Gedankenverloren steckt sich Lucilla noch eine Traube in den Mund. Hispanische Trauben sind doch viel besser als Italienische und Germanische.


    "Herje, frag lieber nicht. Ich bin so durcheinander. Nach Rom zu kommen war keine gute Idee. Das bringt alles nur durcheinander..."


    Sie schüttelt den Kopf. "Ich glaube, ich werde Vestalin. Tertia hat immer erzählt, dass sie glücklich und zufrieden ist. Das ist sicher kein schlechtes Leben. Was meinst du?" Sie schaut Ambrosius fragend an.

  • 8o


    "Äääääähja, klar. Vestalin. Natürlich."


    *kopfschüttel*


    "Ewige Keuschheit. Keine Männer. Ständig im Tempel herumhängen. Keine Notwendigkeit für schöne Kleider, Schuhe oder Parfums."


    Was für eine Vorstellung. Lauter alte Jungfern dort. Brrr... da kommt einem ja das Grausen. Nein danke, das ist nichts für mich. 8)

  • "Ewige Keuschheit?" Lucilla will nicht näher darauf eingehen, doch viel Unterschied zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre das auch nicht. "Vestalinnen müssen ja nicht ihr leben lang im Dienst der Vesta bleiben." Sie rechnet nach, wie alt sie nach dreißig Jahren wäre und stutzt. Am Ende dieser Zeit wäre sie schon ziemlich alt, vielleicht würde sie es schon gar nichtmehr erleben. Frustrierende Aussichten, auf die erst einmal ein Schluck Mulsum folgen.


    "Und die Männer bringen einen nur durcheinander. Und am Ende nehmen sie einen doch nicht ernst. Ich glaube, mein Bruder hatte recht. So wie er am Ende doch schon immer recht hatte. Ach, Ambrosius, hätte ich nur auf ihn gehört..."


    Ein Sklave balanciert eine große Platte mit leicht angebratenen Fleischscheiben, kleinen Fleischbällchen und ein paar Scheiben dunklem Honig-Braten. Rundherum sind gedünstete Kartotten und Gurken drapiert. Zusätzlich stellt er einen kleinen Korb mit frischem Brot bereit.


    Lucilla deutet Ambrosius an, dass er sich ruhig auch ein bisschen nehmen soll und greift zu. Nach dem ersten Stück Braten schaut sie ihren Ambrosius mit halbvollen Backen an. "Und für Kleider und Schuhe und Parfums wird es schon einen Ersatz geben, sonst würde doch keine Frau da hingehen."

  • Ich war endlich fertig mit dem Auspacken meiner Sachen und wollte nun ein paar Familienmitglieder suchen. Zu diesem Zweck kam ich in das Triclinium.
    Ich trat ein und dachte erstmal ich sah ein Gespenst.....
    Lucilla? , sagte ich und ging zu ihr. Es wundert mich dir hier zu sehen. Warum bist du nicht in Tarraco?

  • Lucilla blickt auf, jäh aus ihren Gedanken gerissen, als Maior eintritt.


    "Salve, Maior!" Sie versucht, ein Lächeln zustandezubringen. "Setz dich doch, hast du Hunger? Es ist genug da." Sie deutet auf das viele Essen, das sie notfalls auch alleine schafft, aber gerne teilt. :)


    "Hatte ich dir nicht erzählt, dass ich nach Rom reisen wollte?" Sie überlegt ernsthaft. Bei so einer großen Familie kann man nie ganz sicher sein, wem man nun was erzählt hat.


    "Ich war bei Senator Avarus." Ein Seufzen. "Prudentia Valeria wird doch Agrippa heiraten und den Cursus Publicus in Hispania übernehmen. Und ich den in Italia. Nunja, genau genommen habe ich schon. Es ist alles ein wenig durcheinander zur Zeit im Cursus Publicus." Und nicht nur da. "Der Tabellarius Waldemarr soll den Cursus Publicus in Germania leiten, eine komplette Rotation der Praefecten sozusagen. Bis auf den Umstand, dass die Stelle in Italia nicht besetzt war. Da die Neubesetzung jedoch mehr oder weniger dringend war, bin ich direkt geblieben."


    Ob er da jetzt noch mitgekommen ist?


    "Um es vereinfacht zu sagen, ich bin direkt nach Italia versetzt worden und werde deshalb hier bleiben."

  • Ich setzte mich dankend und nahm mir erstmal eine Hand voll Oliven vom Tisch.
    Achso ich verstehe. Das geißt du bist die neue PV von Italia? Natürlcih bist du das....du sagtest es ja schon.
    Ich freue mich für dich, Lucilla. Leider wird die Casa in Tarraco noch leerer sein also sonst.

    Ich stopfte mir eine Olive in den Mund.
    Hattest du schon viel zu tun?

  • Lucilla nickt.


    "Oh ja. Es scheint mir, dass im Officium in Italia an einem Tag mehr los ist, als in einer Woche in Hispania. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich das schon alles hinbekomme. Die Tabellarii sind auch sehr motiviert."


    Sie läd sich noch ein Stück Fleisch auf ihren Teller und schaut Maior dann neugierig an. "Und bei dir? Wie ist dein Gespräch im Palast gelaufen? Hat sich schon etwas ergeben?"

  • "Das ist ja wunderbar! Meinen Glückwunsch!" Lucilla grinst. "Dann bleibt der Magister Officiorum also wieder einmal fest in Decima-Hand."


    Sie trinkt einen Schluck und schaut Maior dann lächelnd an. "Und ich glaube, wir Decima können uns überall einnisten, sei es in Germania oder Rom. Wobei wir natürlich definitv den Vorteil haben, dass Onkel Mercator schon so eine prächtige Casa gekauft hat."

  • Ich nickte.
    Da hast du wohl Recht. Die ganze Zeit in irgendeiner Herberge zu wohnen wäre auch nicht das Wahre.
    Es tut mir nur so leid für unser altes zuhause.....manchmal vermisse ich die Tage, als wir alle noch beisammen in Tarraco gewohnt haben.
    Aber ich glaube auch wir müssen mit der Zeit gehen. Das Wichtige spielt sich nunmal in Rom ab und nicht in der Provinz.

  • "Ja, das vermisse ich auch manchmal. Das Leben war damals noch so einfach."


    Lucilla seufzt, fängt jedoch recht schnell wieder an zu grinsen. "Eines Tages wenn wir mal alt sind, dann sitzen wir sicher wieder alle dort zusammen und genießen unseren Ruhestand. Mit grauen Haaren und schwachen Augen beobachten wir unsere Enkel und denken an das wilde Leben in Rom zurück."

  • Ich lachte.
    Bestimmt wird es so sein!
    Aber bis dahin wird bestimmt noch einige Zeit vergehen....

    Ich nahm mir einen Becher und goss mir klares Wasser ein. Was für eine Erfrischung für meine trockene Kehle.
    Bald stehen ja wieder Wahlen zu Cursus Honorum an. Martinus wird ja kandidieren, oder? Ist er der einzige aus unserer Familie?

  • Etwas überrascht schaut Lucilla von ihrem Stück Honigbraten auf.


    "Oh, da fragst du wirklich die Falsche, Maior. Ich verfolge die Kandidaturen nicht wirklich interessiert. Dass Martinus kandidieren wollte, das habe ich mitbekommen, aber das ist auch schon alles. Ich bin mir nichteinmal sicher, ob es es getan hat oder nicht. Ich hoffe da einfach auf die Zusammenfassung in der nächsten Acta, und die macht zum Glück Tiberia Livia."

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