• Aquila lächelte, als sein Onkel ihm eine solche Vorlage lieferte, und der Consular auch noch ein solches Interesse an ihm zeigte. „Nun, ich glaube durch mein Tirocinium fori beim amtierenden Aedilis plebis Duccius Vala bin ich bestens vorbereitet, um jetzt für das Vigintivirat zu kandidieren“, legte er zunächst mal dar, was er im Moment noch so trieb, während er es vorzog die doch ein wenig einschüchternden Worte über angeheuerte Schläger zu ignorieren. „Ich denk schon auch, dass es nicht ganz einfach werden wird...“ Nicht für einen Decimus, nicht im Moment, aber so genau wollte Aquila darauf nicht eingehen, wenn es nicht sein musste, selbst unter Männern nicht, die offenbar zu ihren Verbündeten gezählt werden konnten. „Aber während meines Tirociniums habe ich einiges gelernt. Der Duccius zählt zu den Kriegsgewinnern und ist bei einigen inzwischen sehr angesehen, aber als Homo novus germanischer Abstammung hat er trotzdem manchmal noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die wir Decimi beispielsweise schon länger hinter uns gelassen haben... das war eine ziemlich gute Schule für mich, muss ich sagen.“

  • Nachdem Aquila mit Sirius dann doch noch einen Termin hatte auskaspern können, der nur leider nach der Wahl lag und nicht mehr davor, hatte er dafür gesorgt, dass für diesen dann alles bestens vorbereitet war. Ihm war ziemlich wichtig, dass dieses Abendessen gut lief... das Tirocinium fori bei dem Aedil hatte ihm viel gebracht, fand er, und er war im Lauf des letzten Jahres mehr und mehr dazu gekommen, einiges von dem Duccius zu halten. Entsprechend wollte er auch, dass sein Onkel auf der einen und sein Senator auf der anderen Seite miteinander auskamen – und eine gute Vorbereitung war die halbe Miete. Er hatte sogar daran gedacht, seine Tante dazu einzuladen, die immerhin das Tirocinium für ihn eingefädelt und wohl auch sonst mit dem Duccius ein bisschen zu tun gehabt hatte während sie im Carcer gesessen hatte. Und als ein Sklave ihm Bescheid gab, dass der Duccius da war, war Aquila der erste, der schon mal im Triclinium aufschlug, um den Mann zu begrüßen, mit dem er mittlerweile bald ein Jahr quasi täglich zusammen arbeitete.

  • “Oh ja, so ein Tirocinium ist bestimmt eine nützliche Sache. Eine gute Einführung in die Politik, als junger Mann kann man viel lernen und sich zugleich nützlich machen.“, befand der alte Senator.
    Dann wies er auf seinen Sohn: “Seit unserer Rückkehr nach Rom habe ich Gaius zu allen wichtigen Treffen mitgenommen, vor allem, damit er zuhört. Er hatte gute Lehrer und ich habe ihm schon viel erzählt. Doch das ist etwas anderes, als die politische Arbeit im praktischen mitzuerleben, bei jemand anderem als seinem Vater.“


    Es war kaum glaubhaft, dass ihm die Idee spontan kam, in diesem Moment. Aber Quarto erweckte den Anschein, als wenn es so wäre.
    Wie er nun nämlich weitersprach, da tat er es mit einem spontanen Lächeln, das Livianus galt: “Marcus Decimus, wie wäre es, wenn mein Sohn dir im kommenden Jahr als Tiro fori zur Verfügung stände? Du könntest doch bestimmt einen intelligenten und lernwilligen jungen Mann gebrauchen. Umso mehr, als wir doch alle hoffen, du gewinnst die Wahl. Was meinst du dazu?“

  • Ein Abend voller Überraschungen. Zuerst die unerwartete Vereinbarung einer möglichen Eheschließung mit den Aeliern und nun der Sohn seines Patrons als zukünftigen Tiro fori. Einerseits war es eine Ehre das Quarto, immerhin dreifacher Consular, aus allen möglichen Kandidaten ausgerechnet den Decimer ausgewählt hatte, andererseits würde es den Druck für die kommenden Wahlen wieder etwas mehr erhöhen, da es zweifellos bedeutungsvoller für den jungen Aelier war sein Tiro fori beim amtierenden Consul abzudienen, als bei einem ausgedienten Feldherrn der auch politisch kein Bein mehr auf den Boden bekam. Selbiges galt natürlich auch für die mögliche Verbindung mit Aelia Vespa. Livianus zögerte daher ein wenig, ehe er antwortete.


    "Du ehrst mich Patron und natürlich kann ich immer einen weiteren fähigen jungen Mann an meiner Seite gut gebrauchen."


    Livianus bedachte dabei den jungen Aquila mit einem kurzen Seitenblick, der zwar bereits sein Tiro fori bei einem anderen Senator abgeschlossen hatte, den er jedoch auch als eine wichtige und große Stütze für sich selbst ansah.


    "Vor allem wenn ich die Wahl tatsächlich für mich entscheiden kann und Consul werde. Ich nehme dein Angebot daher sehr gerne an, wenn auch dein Sohn einverstanden ist."


    Natürlich war Livianus klar, dass Quarto diese Entscheidung für seinen Sohn eigenmächtig treffen konnte und der Sohn nun selbstverständlich das Angebot seines Vaters bestätigen würde, um ihn vor einen Gesichtsverlust zu bewahren. Dennoch wollte Livianus von Paetus selbst hören, was er dazu zu sagen hatte und vielleicht so die eine oder andere positive wie negative Gemütsbewegung aus seinem Gesicht ablesen zu können.

  • “Aber natürlich, Senator.“, sagte Paetus schnell. Er wollte ja nicht zögerlich wirken.
    “Ich würde mich sehr freuen und bin mir sicher, dass ich in einem Tirocinium bei dir sehr viel lernen kann. Bestimmt wird mir dieses Jahr nützlich sein, wenn ich eines Tages selbst mein erstes öffentliches Amt bekleide, falls mir die Götter diese Ehre vergönnen. Ich werde fleißig sein und dir nicht zu Last fallen, Senator, sondern mit meinen bescheidenen Mitteln, eine Hilfe.“, fügte er noch hinzu und hoffte, eifrig aber nicht übereifrig zu wirken, erfreut, aber ohne die gelassene Zurückhaltung zu verlieren, die ihrem Stand angemessen war, nicht maulfaul, aber auch nicht schwatzhaft. Alles in allem: er wollte einen guten Eindruck machen.

  • "Sehr gut. Dann sind wir uns also einig."


    Livianus lächelte zufrieden. Dann überlegte er kurz, wann ein guter Tag wäre, an dem der junge Aelier das erste Mal vorbeikommen könnte, um alles weitere zu besprechen. Er hatte seinen Terminkalender nicht zur Gänze im Kopf, dafür hatte er seinen Scriba, doch sollte er auf etwas vergessen haben, dann musste Callinus ein einfach verschieben. Der Sohn seines Partons ging vor.


    "Da es bereits einiges für meinen Amtsantritt vorzubereiten gibt bei dem du mir behilflich sein könntest und ich mir Zeit nehmen möchte dich kennen zu lernen, erwarte ich dich in drei Tagen nach der Salutatio meiner Klienten, um mit dir alles weitere zu besprechen."


    Dann wandte er sich wieder Quarto zu, da ihm in Bezug auf das bevorstehende Consulat etwas einfiel, das er vor einiger Zeit mit Sedulus besprochen hatte.


    "Apropos Amtsantritt. Wie ich bereits erwähnte waren vor kurzem Avarus und Sedulus bei mir. Senator Sedulus eröffnete mir dabei, dass er gerne sehen würde, wenn das Ulpianum endlich in voller Größe seiner Bestimmung zugeführt wird. Da ich es immer als dein Projekt angesehen habe, möchte ich in dieser Angelegenheit nicht ungefragt Entscheidungen treffen. Er berichtete mir jedoch, dass es teilweise schon als Steinbruch herhalten muss. Wir sollten daher mein Consulat nutzen und uns etwas überlegen. Das soll deinen bisherigen Einsatz keinesfalls schmälern. Ich könnte dabei lediglich als erneuter Initiator dienen."

  • “Ich werde da sein, Senator.“, antwortete Paetus und nickte ihm zu.
    Der designierte Consul verlor keine Zeit und das Tirocinium des jungen Aeliers würde früher beginnen, als er es wohl zunächst erwartet hatte.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Aquila
    Nachdem Aquila mit Sirius dann doch noch einen Termin hatte auskaspern können, der nur leider nach der Wahl lag und nicht mehr davor, hatte er dafür gesorgt, dass für diesen dann alles bestens vorbereitet war. Ihm war ziemlich wichtig, dass dieses Abendessen gut lief... das Tirocinium fori bei dem Aedil hatte ihm viel gebracht, fand er, und er war im Lauf des letzten Jahres mehr und mehr dazu gekommen, einiges von dem Duccius zu halten. Entsprechend wollte er auch, dass sein Onkel auf der einen und sein Senator auf der anderen Seite miteinander auskamen – und eine gute Vorbereitung war die halbe Miete. Er hatte sogar daran gedacht, seine Tante dazu einzuladen, die immerhin das Tirocinium für ihn eingefädelt und wohl auch sonst mit dem Duccius ein bisschen zu tun gehabt hatte während sie im Carcer gesessen hatte. Und als ein Sklave ihm Bescheid gab, dass der Duccius da war, war Aquila der erste, der schon mal im Triclinium aufschlug, um den Mann zu begrüßen, mit dem er mittlerweile bald ein Jahr quasi täglich zusammen arbeitete.


    "Finger weg.", murrte Vala, als Sirius sich die Wartezeit offensichtlich damit verkürzen wollte, indem er gewisse Statuen im Umfeld genauer inspizierte. Der Herr erntete dafür einen Blick, der Missgunst vollkommen neu definierte, und mit erhobener Nase ließ der Sklave von den marmornen Ebenbildern ab und verschränkte mit demonstrativ abgewendetem Blick die Arme um fürderhin in einer Ecke seines Daseins zu schmollen: "Spielverderber."
    Mit einem seichten Kopfschütteln wandte Vala sich schließlich den Schritten zu, die hinter ihnen erklangen und rang sich zu einem schmalen Lächeln durch als er seinen Tiro erkannte: "Aquila. Gratuliere zu deinem doch schon famosen Wahlerfolg. Man könnte fast meinen, mit der kollektiven Schuld der Decimi sei es nicht allzu weit her."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    [...]
    Dann wandte er sich wieder Quarto zu, da ihm in Bezug auf das bevorstehende Consulat etwas einfiel, das er vor einiger Zeit mit Sedulus besprochen hatte.


    "Apropos Amtsantritt. Wie ich bereits erwähnte waren vor kurzem Avarus und Sedulus bei mir. Senator Sedulus eröffnete mir dabei, dass er gerne sehen würde, wenn das Ulpianum endlich in voller Größe seiner Bestimmung zugeführt wird. Da ich es immer als dein Projekt angesehen habe, möchte ich in dieser Angelegenheit nicht ungefragt Entscheidungen treffen. Er berichtete mir jedoch, dass es teilweise schon als Steinbruch herhalten muss. Wir sollten daher mein Consulat nutzen und uns etwas überlegen. Das soll deinen bisherigen Einsatz keinesfalls schmälern. Ich könnte dabei lediglich als erneuter Initiator dienen."


    “Oh, nein, nein, dass Ulpianum war niemals mein Projekt. Es war immer ein Vorhaben des Senats. Ich habe nur der Senatskommission angehört.“
    Quarto schüttelte traurig den Kopf.
    “Das es noch immer nicht eingeweiht wurde, ist mehr als bedauerlich. Aber es wundert mich nicht, dass die Bauarbeiten in den letzten Jahren nicht weitergeführt wurden. Wenn jetzt jedoch bereits getane Arbeit zunichte gemacht wird, dann muss dem Einhalt geboten werden. Als ich zuletzt damit zu tun hatte, was schon einige Jahre her ist, da war schon viel erreicht. Gewiss kann man es in angemessener Zeit endlich fertigstellen. Doch je länger gewartet wird, desto schwerer wird es und vor allem: teurer!
    Als Consul sollte man sich immer vornehmen, etwas zu erreichen, was über das eigene Amtsjahr hinausreicht. Wenn du dich dieser Sache annimmst, dann würde es mich sehr erfreuen.“

  • "Das werde ich tun." versicherte Livianus seinem Patron.


    Sein Ratschlag oder auch seine aktive Mitarbeit wären bestimmt eine große Erleichterung für diese Aufgabe. Auch wenn das Projekt die letzten Jahre geruht hatte, so gab es vermutlich kaum jemanden, der mehr darüber wusste als Quarto. Die erste Frage zum richtigen Prozedere tauchte bereits auf und Livianus war sich nicht zu gut, einfach nachzufragen.


    "Denkst du es wird wieder notwendig sein eine Senatskommission ins Leben zu rufen oder kann ich die Abschlussarbeiten als Consul in Eigenverantwortung überwachen?"

  • “In der Kommission wurde damals diskutiert, was gebaut werden sollte, wie und zu welchen Kosten. Aber das steht alles fest. Die Pläne existieren und es muss einfach nur noch fertig gebaut werden. Das kannst du als Consul selbst überwachen. Dafür brauchst du keine Senatskommission.“

  • "Sehr gut. Dann werde ich so bald wie möglich die Baustelle besichtigen und mir selbst ein Bild machen."


    Zufrieden nickte Livianus seinem Patron zu. Gleich darauf betrat ein Sklave den Raum und gab dem Hausherrn unauffällig ein Zeichen, dass der Hauptgang nun bereit wäre serviert zu werden. Mit einer kurzen Handgäste gab Livianus zu verstehen, dass man beginnen konnte. Kurz darauf schwärmten einige Haussklaven bei der Türe herein, räumten den Tisch ab und brauchten stattdessen neue Platten mit Speisen in das Triclinium. Binnen wenigen Augenblicken verteilte sich ein köstlich duftender Geruch im ganzen Raum, der einen noch mehr den Appetit anregte, als die bereits abgeräumten Vorspeisen. Als alles auf dem Tisch stand und die meisten Sklaven sich zurückzogen, während andere noch schnell Getränke nachschenkten, forderte der Hausherr seine Gäste auf sich nicht zurückzuhalten.


    "Bitte greift zu. Ich hoffe es trifft eure Geschmäcker."


    Gleichzeitig nutzte er diese kurze Unterbrechung um das Thema zu wechseln. Es war nun genug über ihn selbst gesprochen worden. Nun war es interessant, welche Pläne Quarto in nächster Zeit verfolgte.


    "Hast du mit Palma schon gesprochen, seit deiner Rückkehr nach Rom? Die Lösung, deine Familie in der Casa Germanica unterzubringen, sollte doch nicht von Dauer sein nehme ich an? Denkst du Palma wird euch zurück in den Domus Aeliana lassen?"

  • “Nein, noch nicht. Aber ich habe Senator Duccius Vala gebeten, auf ein Treffen hinzuwirken.“, antwortete Quarto und begutachtete dabei, was ihnen so aufgetischt wurde.
    “Die Germanii sind überaus großzügige Gastgeber. Aber das ist natürlich keine Dauerlösung. Vor allem will ich aber meinen Oleander wiederhaben! Ich hatte so wunderschöne Oleanderbüsche in meinem Peristyl. Ich habe sie immer sehr gemocht. Ich will sie wiederhaben!“


    An diesem Abend wusste Quarto noch nicht, dass besagtes Treffen mit dem neuen Kaiser tatsächlich wenige Tage später stattfinden sollte, wo er seine Forderung persönlich vorbringen konnte.

  • Da war er schon wieder. Der Name dieses Senators, um den sich alles Geschehen in Rom zu drehen schien. Doch Livianus hatte nicht lange Zeit sich darüber Gedanken zu machen, sondern schaute stattdessen seinen Patron einen kurzen Moment lang etwas verwirrt an. Oleander? Er ging jedoch davon aus, dass Quarto nicht nur die Büsche, sondern auch das dazugehörige Peristyl wiederhaben wollte.


    "Das kann ich gut verstehen. Ich hoffe es wird keine Komplikationen geben und Palma zeigt sich einsichtig."


    Da es sich gerade anbot, ergriff der Decimer die Chance seinen Patron direkt auf ein Thema anzusprechen, mit dem sich wohl viele andere Senatoren und Würdenträger im Reich ebenfalls beschäftigten.


    "Wenn du mir die Frage erlaubst, wie denkst du über die Einsetzung Palmas als neuen Princeps? Hat er deine Unterstützung? Er hat dem Senat ein Testament deines Bruders vorgelegt, wie man mir berichtet hat. Hast du es zufällig gesehen?"

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Finger weg.", murrte Vala, als Sirius sich die Wartezeit offensichtlich damit verkürzen wollte, indem er gewisse Statuen im Umfeld genauer inspizierte. Der Herr erntete dafür einen Blick, der Missgunst vollkommen neu definierte, und mit erhobener Nase ließ der Sklave von den marmornen Ebenbildern ab und verschränkte mit demonstrativ abgewendetem Blick die Arme um fürderhin in einer Ecke seines Daseins zu schmollen: "Spielverderber."
    Mit einem seichten Kopfschütteln wandte Vala sich schließlich den Schritten zu, die hinter ihnen erklangen und rang sich zu einem schmalen Lächeln durch als er seinen Tiro erkannte: "Aquila. Gratuliere zu deinem doch schon famosen Wahlerfolg. Man könnte fast meinen, mit der kollektiven Schuld der Decimi sei es nicht allzu weit her."


    „Senator“, begrüßte Aquila den Duccius mit einem Lächeln – das seine ziemlich verschmitzt und mit mehr als nur einer Spur Selbstzufriedenheit. „Ich hätte selbst nicht damit gerechnet, so gut anzukommen im Senat... dass mein Name so wenig negativ ins Gewicht gefallen ist, dafür kann ich mich zu einem großen Teil bei dir bedanken.“

  • Aquila konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als der alte Aelier die Gelegenheit gleich mal nutzte, seinen Sohn als Tiro fori bei Livianus unterzubringen. Er musterte den jüngeren Aelier für einen Moment bei dessen Antwort, lauschte dann weiter dem Gespräch und begann nebenher mit dem Essen, als es aufgetischt wurde. Bei der Erwähnung des Oleanders hätte er sich beinahe verschluckt vor unterdrücktem Lachen, aber er bekam gerade noch so die Kurve, dass er nur kurz husten musste, bevor er ernst wurde, als das Thema sich dem Kaiser zuwandte... was dann doch etwas war, was ihn nun wirklich interessierte.

  • "Sicherlich nicht.", schmunzelte Vala, "Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Wort eines Homo Novus ausreicht um den Spross einer altehrwürdigen Familia wie den Decimi Decimiani zu einem solch beeindruckenden Ergebnis zu verhelfen. Es dürfte sicherlich viele Gründe für diesen Erfolg geben, aber dein Tirocinium bei mir wird sicherlich nur einer davon sein. Die Senatoren haben wohl ein Zeichen gesetzt, ohne Frage. Aber gleichzeitig: vergiss nicht, dass dies auch eine große Verantwortung mit sich bringt. Die Senatoren haben dir viel Vertrauen im Voraus geschenkt, jetzt liegt es an dir, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen. Sirius verdammte Axt, lass das!", knirschte Vala die letzten Worte zwischen den Zähnen hervor, als er aus den Augenwinkeln mitbekam, wie sich benannter Sklave wieder einer Statue auf höchst verdächtige Art und Weise näherte. Dieser hob nur beide Hände und machte ein unschuldig-beleidigtes Gesicht... ohne wirklich von der Statue abzurücken.

  • Im Schlepptau des Aedils hatte Aquila zumindest viele Senatoren kennen gelernt und sich schon mal als aufstrebenden, ehrgeizigen jungen Mann präsentieren können... im Verlauf eines Jahres weit mehr, als er je direkt im Vorfeld der Wahlen hätte abklappern können. Er glaubte schon, dass dieser Part einiges dazu beigetragen hatte, die Senatoren ihm gewogen zu machen. Aber das noch mal gesondert zu erwähnen musste nicht sein, und sowieso sprach der Duccius gleich weiter – in einer Art, die Aquila dann doch etwas ernster werden ließ, unterbrochen nur von einem breiten Schmunzeln, als Sirius sich an eine der Statuen ranmachen wollte. „Die enttäuscht dich eh nur, Sirius...“ grinste er dem Sklaven zu und wurde dann erneut wieder angemessen ernst, als er sich dem Duccius zuwandte. Seinem Senator. Irgendwie hatte sich diese Wendung festgefressen bei ihm. „Ich habe nicht vor, es zu enttäuschen“, erwiderte er. „Wie man sich im Politikbetrieb richtig ins Zeug legt, konnte ich bei dir ja auch schon erleben und lernen... Nach dem letzten Jahr fühle ich mich jedenfalls gut gerüstet dafür.“ Anders als es noch davor gewesen war. Sicher: vor einem Jahr hätte Aquila etwas anderes behauptet, da hätte er kaum zugegeben, dass er noch viel zu lernen hätte. Das Tirocinium hatte er hauptsächlich gemacht, um sich als Frischling in Rom einen Namen zu machen, weil es Tradition war, und weil er gar keine Wahl gehabt hatte, nachdem seine Tante das schon eingefädelt gehabt hatte. Aber jetzt, im Nachhinein, war ihm dann doch bewusst, dass ihm da einiges gefehlt hatte vor einem Jahr. „Was sind deine Pläne für das kommende Jahr?“

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    [...]


    Da es sich gerade anbot, ergriff der Decimer die Chance seinen Patron direkt auf ein Thema anzusprechen, mit dem sich wohl viele andere Senatoren und Würdenträger im Reich ebenfalls beschäftigten.


    "Wenn du mir die Frage erlaubst, wie denkst du über die Einsetzung Palmas als neuen Princeps? Hat er deine Unterstützung? Er hat dem Senat ein Testament deines Bruders vorgelegt, wie man mir berichtet hat. Hast du es zufällig gesehen?"


    "Nein, nein, ich habe davon auch nur gehört. Gesehen habe ich dieses Testament nie. Auch nicht, als mein Bruder noch lebte. Er hat nicht mit mir über sein Testament gesprochen. Damals... es hat mich nicht gewundert, damals... Es war ohnehin klar, dass mein Neffe Publius, sein Sohn, Publius Ulpius Maioranus ihn beerben würde. Publius, ach, er wäre gewiss würdig gewesen...“
    Hier stockte Quarto und dachte an den jungen Mann, auf dem einst seine Hoffnungen gelegen hatten. Die Erinnerung war schmerzlich.
    “Wer hätte das ahnen können? Das sie beide... nein...“
    Er schüttelte traurig den Kopf.
    “Natürlich, es war klug, auch an diesen unwahrscheinlichen Fall zu denken. Bestimmt, ja, bestimmt haben wir auch einmal über Appius Cornelius Palma geredet. Er war schließlich zweimal Consul und Statthalter in... wo noch...? In Asia? Gaius hat ihm sicherlich vertraut. Aber das er ihn in sein Testament aufgenommen hat, nein, das habe ich nicht gewusst.“

  • Livianus hörte seinem Patron aufmerksam zu. Es fiel ihm sichtlich nicht leicht über solche Dinge zu reden. Vielen Männern sagte man nach, im fortgeschrittenen Alter zu emotional und verweichlicht zu werden, doch unter diesen Umständen, war eine solche Reaktion nicht verwunderlich. Als der Aelier ausgesprochen hatte, nickte Livianus verständnisvoll.


    "Und wie stehst du zu Palma?" hakte er nach.

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