• "Ja, du musst zum Praetor Urbanus und den Virgintirn und anmelden, dass du Erbe bist. Das ist aber kein echtes Rechtsverfahren sondern mehr reine Formsache." erklärte Mattiacus.


    "Und was ist der zweite Fall?" fragte er interessiert.

  • "Der Tod meines Bruders... er hinterließ wohl etwas, allerdings ohne Testament. Als Zwilling scheine ich zumindest rein logisch erbberechtigt zu sein."


    Dolabella war für die Hilfe dankbar, hasste aber die Jusristerei

  • Mattiacus nickte.


    "Das bist du tatsächlich als nächster männlicher Verwandter. So steht es jedenfalls in den 12-Tafeln." sagte er. Mittlerweile war auch der Diener mit den Getränken da. Er nahm zwei Becher und reichte einen davon seinem Gast.


    "Bitte schön, für dich."

  • Dolabella bedankte sich freundlich und nahm einen kleinen Schluck


    "Das kann ich dann auch beim Praetor und den Vigintiviren anmelden? Wäre ja ein Gang. An wen müsste ich mich da genau wenden oder ist das unproblematisch?"

  • "Dann danke ich recht fein und hoffe bei Gelegenheit vergelten zu können was ich euch an Freundschaft und Gefälligkeit schulde." bedankte sich Dolabella artig um dann zum angenehmenen Teil übergehen zu können


    "Im Rahmen der Gründungsfeierlichkeiten der Societas Rei Equariae Italiana richtet die selbige demnächst Spiele, um genau zu sein die Ludi Victoriae Augusti, im Stadium Domitiani aus, es wäre mir ein Fest Euch in meiner Loge begrüßen zu können. Die Factio Aurata wird selbstverständlich ebenfalls an den Start gehen."

  • "Ein Freund meines Bruders ist auch mein Freund." sagte Mattiacus. "Ich helfe gerne, wenn es um die juristisches Dinge geht. Und deine Einladung zum Pferderennen nehme ich gerne an. Die Rennen sind mir lieber als die munera."

  • Dolabella dankte erneut und verabschiedete sich dann mit dem Versprechen die Einladung rechtzeitig zu senden.

  • Promotus folgte dem Ianator ins Atrium und nahm dankend das Wasser entgegen. Durst hatte er ohne Ende. Von daher kam ihm das kühle Nass gerade recht. Dann sah er sich ein wenig neugierig um. Hier wirkte oder war es vielleicht sogar alles etwas größer als in der Casa Quintilia. Er trank sein Wasser aus und gab den Becher einen Sklaven der des Weges kam. Dann zupfte er seine Kleidung zurecht und wartete.

  • Salve Herr. Mein Name ist Appius Quintilius Promotus. Dein Bruder der Senator Decimus Livianus schickt mich. Er läßt dir Grüße ausrichten.
    Er meinte du könntest mir vielleicht weiterhelfen und ein wenig Licht ins Dunkel bringen...


    Fing der Ex-Bürger und Ex-Legionär an zu berichten und sah sich dabei ein klein wenig um.

  • "Wenn du von meinem Bruder kommst, helfe ich dir gerne." sagte Mattiacus. "Komm und setz dich." sagte er und wies auf eine Korbsesselgruppe, die im Atrium stand. "Möchtest du etwas trinken?" fragte er seinen Gast.

  • Dass freut mich zu hören Herr.


    Und dem war auch so. Promotus folgte dem Gastgeber zur besagten Sitzgruppe. Dankend nickte er ihm zu.


    Danke, der Ianator hatte mir schon etwas gebracht und ich möchte keine Umstände machen.


    Das Problem warum er überhaupt hier war, war eh schon Umstand genug.


    Du wirst dich sicherlich fragen was ich von dir möchte. Ich bräuchte deine Hilfe in einer sagen wir rechtlichen Angelegenheit.

  • Promotus nickte und hatte schon einmal eine Sorge weniger. Wobei...


    Dein Bruder der Senator Decimus Liviannus, hatte mir als er noch Praetor war, das Bürgerrecht verliehen. Ich habe mich darüber gefreut und habe mich in die Legion eingeschrieben. Tja, als ich nun meine Zeit als Probatus hinter mich gebracht hatte, erhielt ein Schreiben von einem gewissen Senator Modestus der wohl nun als Praetor oder ähnliches tätig war, dass man mir das Bürgerecht aberkannt habe, da es mir rein rechtlich gesehen gar nicht zustünde. Dazu muß ich sagen, dass ich zu der Zeit und auch jetzt wieder Libertinus war und wieder bin. Allerdings wurde die Addoption nicht abererkannt. Vom Namen her bin ich eigentlich Bürger.


    Ein wenig ratlos sah Promotus seinen Gegenüber an. Ob er ihm wohl helfen konnte?

  • Mattiacus hörte gespannt zu. Was Promotus da erzählte hatte auch mit der Klage gegen seinen Bruder zu tun. Denn hier vor ihm saß der Grund, warum Livianus Amtsmissbrauch vorgeworfen wurde.


    "Ich verstehe deine Situation. Gegen Livianus läuft zur Zeit ein Verfahren gegen Amtsmissbrauch, in dem ich ihn verteidige. Und ich glaube nun zu wissen, dass es etwas mit dir und deiner Einbürgerung zu tun hat." sagte Mattiacus.


    "Dass du in der Legion gedient hast ohne Bürger zu sein sehen einige als großen Frevel und Verbrechen an. Aber du sagst du warst Libertinus? Wer war dein Herr?" fragte Mattiacus.

  • Ja, dein Bruder, Senator Decimus Livianus hat uns davon erzählt als ich und mein Adoptivvater Quintilius Valerina ihn wegen dieser Sache aufgesucht hatten.
    Mein Herr war Appius Tiberius Iuvenalis. Er hat mich vor seinem Tode per Testament freigelassen.


    Ja, dass mag schon sein. Aber es ist schon verwunderlich, dass ausgerechnet dieser Modestus dies herausgefunden hat und nicht schon sein Vorgänger, der Nachfolger deines Bruders...


    Merkte Promotus kurz an.

  • "Das mag nichts zu sagen haben. Die Mühlen der Verwaltung mahlen sehr langsam und leicht bleibt ein Dokument unbemerkt Monate lang liegen." sagte Mattiacus.


    "Leider ist die Gesetzeslage auch eindeutig. Ein Libertinus kann selbst kein römischer Bürger werden, erst seine Nachkommen. Zur Zeit des Augustus war das noch anders. Da war jeder Sklave mit seiner Freilassung sofort nach der Eintragung römischer Bürger. Ich weiß nicht, warum dies so nicht mehr sein soll und die Gesetzeslage geändert wurde. Das wird nicht ganz einfach, dir dein Bürgerrecht wiederzubeschaffen, wenn du das möchtest."

  • Wie mir scheint, sehr langsam sogar.


    Pflichtete Promotus dem Advocatus bei.


    Ich kenn mich mit den Gesetzen noch weniger aus. Als ich bankrott ging, mußte ich in die Sklaverei um wenigstens meine Familie durchzubringen. Nun nach Jahren stehe ich nun hier, mehr oder weniger meines Bürgerrechts beraubt. Sicher möchte ich. Allerdings wird es mich wohl nicht wieder in die Legion zurückbringen nehme ich an. Wenn nicht, gehe in einen der Ludi und werde Gladiator. Was soll ich sonst auch groß anfangen...


    Verkündete der ehemalige Bürger ein wenig gefrustet.

  • Mattiacus ging kurz in sein Zimmer und brachte eine Schriftrolle, offenbar ein Gesetz:


    "Hier steht es im Codex Universalis und in der Lex Germanica Servitium:


    § 2 Freilassung von Sklaven
    (4) Ein Libertus kann nicht römischer Bürger werden. Dieses Recht darf er aber für seine Nachkommen beantragen, so diese nach der Freilassung geboren wurden."


    Er legte die Rolle beiseite.


    "Das Gesetz ist hier leider klar. Ich finde es zwar nicht sonderlich gelungen, aber es gilt. Du sagtest, dass du Familie hast. Du könntest jetzt zumindest für deine Kinder das Bürgerrecht beantragen."


    Mattiacus dachte nochmal kurz nach.


    "Und wenn du weiter Soldat werden willst, könntest du bei den Auxilien dienen, um nach deiner Dienstzeit das Bürgerrecht zu erlangen. Das ist jetzt alle einfachen Wege, die mir einfallen. Wenn wir das Bürgerrecht auf jurisitschem Wege zurückhaben wollen, muss ich mir noch einige Tricks, Kniffe und Winkelzüge überlegen."

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