• Das Wasser ist angenehm warm. Die Seife duftet wunderbar vertraut. Die liebevollen Worte Kiyas, ihre sanften Berührungen lassen Optatus beinahe vergessen, dass er erst vorhin daran dachte, sie für den Rest seines Lebens zu hassen. Als sie zu ihm ins Wasser steigt, blickt er auf und lächelt beinahe. Es ist nicht das erstemal, dass sie gemeinsam baden. Dass sie eine Frau ist und Frauen sich von Männern an verschiedenen Stellen des Körpers unterscheiden ist ihm längst bewusst. So hat er zum Beispiel einen Zipfel, der Mädchen und Frauen fehlt. Dafür haben diese zwei Brüste, die größer sind, als alles vergleichbare, was Männer vorzuweisen haben. Nicht einmal sein Vater, der in allem gut ist, kann diesbezüglich mit Frauen mithalten. Doch wie Kinder sind, naiv auf ihre Weise, sind die Dinge wie sie sind. Kiya ist sein Kindermädchen und seine Freundin. Unzweifelhaft.


    "Bauen wir die Fortuna?"


    fragt er, denn die Fortuna ist das Schiff, mit welchem sein Vater davon gesegelt ist. So zumindest hatte es ihm dieser kurz vor seiner Abreise erzählt. Und auch Menas hatte von der Reise gesprochen, Mutter hatte einmal kurz geweint, und dann war Vater gegangen. Wann immer Optatus nach seinem Vater fragte, erzählte Kiya von der See. Und von Ägypten. Auch wenn die halbe Welt dachte, dass sich sein Vater in Hispania befand, hier im Haus war es kein Geheimnis, dass die Reise in den Osten ging.

  • Kiya gönnte sich einen kurzen Moment der Entspannung, sie ließ sich tiefer ins Wasser sinken und genoß die prickelnde Wärme und die Stille. Selten war Optatus so entspannt und sie nutze diese wenigen Momente um sich auch etwas treiben zu lassen. Anders konnte sie sich ihr Leben nicht vorstellen. Sie hatte alles was sie brauchte und solange Optatus glücklich und Gesund war, brauchte sie sich keine Sorgen machen.


    "Die Fortuna.... warum nicht!" sagte sie und reichte dem Jungen das größte Stück Seife und drei Hölzer. Segel aus kleinen dreieckigen Stoffstückchen lagen noch am Rand des Beckens.
    "Sag Opatus... was heißt Fortuna auf griechisch?" Sie verband gern das Spiel mit dem Lernstoff. So war es für Optatus einfacher.
    Vorsichtig steckte sie ein Hölzchen in die weiche Seife.

  • Optatus greift nach der Seife und versucht sie auf dem Wasser treiben zu lassen. So einfach ist das gar nicht, und er braucht mehrere Anläufe, bis der kleine Klumpen so im Wasser treibt, dass er nicht untergeht. Mit großen Augen sieht er zu Kiya auf, denkt dann angestrengt nach und quitscht dann wissend auf. Sein Vater hatte ihm bereits davon erzählt. Die Fortuna war nach einer Göttin benannt. Einer griechischen. Sie brachte den Menschen Glück, oder so. Sorgte dafür, dass die Dinge die man sich vornahm gut ausgingen und dass man von langen Reisen heil nach Hause kam.


    "Ich weiß es..." antwortet er schnell, nimmt dann seine typische Denkerhaltung ein, zieht die Situation in die Länge und gibt schließlich doch die Antwort, damit sie auf gar keinen Fall von Kiya vor ihm gegeben werden kann. Denn immerhin will er beweisen, dass er schlau ist.


    "Das ist die Göttin ... die Göttin des ..."
    Er sucht noch nach dem passenden Wort
    "des dass alles klappt."


    Ein Strahlen liegt auf seinem Gesicht.

  • Während das Seifenboot munter auf dem Wasser tanzte und den Gefahren des Bades trotzt, dachte Optatus angstrengt nach. Solange sie ihn forderte, entwickelte er Ehrgeiz und Spaß am lernen. Sie gab sich Mühe es immer so interesant wie möglich zu gestallten und sei es auch nur, das sie auf den Markt gingen und alles Obst in anderen Sprachen aufzählten, oder esel zählten oder Lieder über die Götter sangen.


    Sie lachte und klatsche in die Hände, als er seine Antwort gab. sie war zwar nicht ganz richtig, aber er umschrieb zumindest schon einmal die Eigenschaft des gesuchten Wortes.


    "Du hast recht... es gibt eine Göttin, die genauso heißt. Es ist die Göttin des Glücks!" half sie ihm sanft auf die Sprünge. Er mochte es nciht wenn sie ihm half und da er das Wort wusste, wollte sie ihm es auch nicht vorsagen.

  • Kiya lacht, weil Optatus so schlau ist. Kiya ist also schwer in Ordnung. So einfach denkt der Kleine und so einfach ist die Welt für ihn. Dass er die Göttin beschrieben hat, statt ihren griechischen Namen zu nennen, ist ihm dabei gar nicht aufgefallen. Doch ist er ja auch gerade mal vier Jahre alt. So um den Dreh. Die Tage zählt er nicht und wenn er Gebursttag hat, dann wird man es ihm schon sagen.


    "Glück" wiederholt er und greift dann erneut nach dem Boot. Er schiebt es erst in seine Richtung und dann zurück zu Kiya. Sanft bläst er in die Segel und stellt sich dabei noch etwas ungeschickt an. Die Motorik hat immer noch etwas von einem Kleinkind, die bewegliche Eleganz eines größeren Kindes geht ihm bisweilen noch ab.


    "Woher kommt Glück?"
    fragt er, denn er will es genauer wissen. Und in seiner Welt ist niemand so schlau wie Kiya. Abgesehen von Mama natürlich und Papa. Papa thront überall an erster Stelle. Versteht sich auch von selbst. Er ist groß und stark, hat Haare im Gesicht, duftet männlich, hat einen Zipfel wie Optatus, nur um Welten größer, seine Stimme ist tief, Mama wird immer anders, wenn er in der Nähe ist, sie weint manchmal, wenn er weg ist. Die Sklaven befolgen seine Befehle und viele fremde Menschen die das Haus betreten und ihn aufsuchen hören auf sein Wort. Papa trägt rote Schuhe und seine Toga hat einen roten Saum. Und über Papa werden viele Geschichten erzählt. Geschichten die mit Legionen zu tun haben. Einem Triumphzug. Und dem fernen Germanien.

  • Das kleine Seifeboot kämpft sich durch das Wasser, angetrieben durch den mächtigen Sturm des großen Optatus. Eines Tages würde dieses Kind sicherlich groe Entscheidungen fällen, es würde die leute beeinflußen und leiten. Vor ihrem innere Auge sah sie ihren Schützling große Taten vollbringen, erst würde der Junge in die Fußstapfen seines Vaters treten und dann eigene Schritte machen, die anderen ein Beispiel sein würde. Ohja, sie glaube an Optatus, sie glaubte daran, das er in die Analen eingehen würde und selbst g
    Geschichte schreiben würde. Er würde ein großer Held werden, ein Held wie in seinen Geschichten und Träumen. Sicher man würde sie, eine unbedeutende Sklavin vergessen, aber zumindes Optatus würde sie nicht vergessen. Er würde sich immer an ihre Liebe und Zuneigung erinern.
    Er war jung und er würde Fehler machen, aber kein Mensch war Tadel, und auch Optatus würde seine Fehler machen dürfen.


    Kiya nahm das Schiffchen in Empfang, stieß es sanft an und ließ es zurück zu Optatus gleiten.
    "Glück!" überlegte sie und legte eine kindgerechte Erklärung zurecht. "Das Glück kommt von den Göttern. Wenn sie uns einen Gefallen tun, dann ist das Glück!" erklärte sie ihm liebvoll. "Glück ist es auch, wenn dein Vater unbeschadet und gesund nach Hause kommt und dir jede Menge Geschenke mitbringt! Was denkst du, wollen wir ihm mal wieder einen Brief schreiben? Und ihm von all deinen Abenteuern erzäheln?" fragte sie und begann dem Jungen den Rücken zu schrubben, ganz behutsam und mit viel duftender Seife.


    "Auch können wir ihm schreiben, wie tapfer du der bösen Königen gegenüber getreten bist und das dir Onkel Verus ein kleines Boot geschenkt hat und ein Gladius!" schlug sie ihm vor und seifte ihm vorsichtig das Haar ein, nicht das Seife in die Augen lief und er weinte.

  • Kiya schrubelt ihm das Haar durch und wenn Kiya das macht, hat Optatus nichts dagegen. Zum Glück - und hier passt dieses Wort ganz gut - denkt er nicht an Tante Urganilla, die ihm nachher ebenfalls durch die Haare schrubeln wird, falls sie denn noch da ist, wenn die beiden das Bad wieder verlassen. Optatus lebt jedoch im Hier und Jetzt. Und das Hier und Jetzt ist angenehm, so dass es Kiya erneut viel Kraft und Aufwand kosten wird, ihn wieder aus dem Wasser herauszubekommen. Ironie des Lebens. Am Besten würde sie wohl warten, bis der kleine Optatus selbst keine Lust mehr hatte.


    Einen Moment siniert er über das Schreiben nach.


    "Aber... wir dürfen... nicht schreiben."
    meint er schließlich. Und erklärt hastig, denn immerhin könnte das Leben seines Vaters davon abhängen.


    "Menas sagt, Menas sagt..."
    er wiederholt sich um den Worten mehr Gewicht zu geben
    "Papa ist auf geheimer Mission. Ganz Rom denkt er ist in Hisp..."


    Das Wort fällt ihm nicht ein, ist es auch nicht ganz einfach.

  • Mit gewollter Absicht zu kiya das Bad in die Länge, sie wusste wie wenig Optatus seine Tante mochte und je weniger Zeit er mit ihr verbrachte desto angenehmer würde der Abend für sie Beide werden. Optatus würde wie üblich seine Geschichte erzählt bekommen und dann schnell und friedlich einschlafen. Der Besuch seiner Tante riss den Jungen aus seinem Alltag und da er ein Kind war, mochte erkeine großen veränderungen. Er wollte, dass alles so war wie immer und er wollte nicht mehr als nötig still sitzen.


    Kiya befand sich in einer kleinen zwickmühle, zum einen wollte sie, das ihr Schützling seinem Vater regelmässig schrieb und das der Vater seinen Sohn kennen lernte, doch das viele Reisen war ein Problem. Optatus sah seinen Vater so selten, dass sie befürchtete die Beiden könnten sich entfremden. "Ich weiß mein Schatz... wir schreiben ihm dennoch und geben ihm dann den Brief wenn er wieder da ist! So kann er dann deine Abenteuer später lesen!" schlug sie ihm vor. "Wir besorgen eine kleine Kiste und darein komme deine Briefe an deinen Vater und wenn er kommt, gibst du ihm die Kiste!" Damit würde sie zumindest den Sohn etwas dem Vater näher bringen.


    "Achtung, ich spül dir jetzt deine Haare aus!" warnte sie ihn vor, legte seinen Kopf in eine Hand und griff mit der Anderen nach einem Krug. "Augen zu!" sagte sie und kippte den Inhalt aus und spülte die Seife fort.

  • Der Einfall der Sklavin kommt Optatus großartig vor. Es ist die Lösung des Problems, denn wenn er die Briefe in der Kiste aufbewahrt, dann sind sie nicht weg, sondern da, und sein Papa wird die Briefe lesen, wenn ihn die Götter wieder nach Hause führen. Wenn er viele Briefe schreibt, müssen die Götter ihm sogar helfen.


    Optatus schließt die Augen. Das Wasser schwappt über seinen Kopf und der Seifenschaum zerrinnt. Prustend holt er wieder Luft, auch wenn es keinen Anlass für eine solche Einlage gibt. Sie gehört jedoch zum Baden dazu. Der Kopf fliegt nach links, dann nach rechts, wie bei Brutus, wenn dieser sich das Wasser aus dem Fell schüttelt.


    "Ich mag gleich schreiben."


    sagt er im Ton fester Überzeugung, und es klingt beinahe schon wie der Befehl eines Besitzers gegenüber seines Sklaven. Er sprüht voller Einfälle und will möglichst schnell aus dem Wasser. Dass ihn Kiya dabei sanft manipulierte, kommt ihm nicht in den Sinn. Wie sollte er die geheimen Winkelzüge einer Frau in diesem Alter schon durchschauen, wenn es selbst erwachsenen Männer nicht immer gelang. ;)


    "Die Schlacht gegen Germanen..."
    er versucht aufzuzählen
    "Brutus hat einen Mann gebellt..."


    Ach, wie ist doch diese lateinische Sprache schwer. Nicht nur in diesem Fall, sondern auch generell, denn Optatus muss auch den Ablativ beherrschen.

  • Liebevoll manipulierte sie den kleinen Optatus, brachte ihn dazu sich für das Lernen zu begeistern, das schreiben zu lernen und auch das richtige Sprechen. Und wenn sein Vater dann nach Hause kam, konnte der Junge stolz seine Fortschritte vorführen und seinen Vater Stolz machen. Optatus war leicht zu durchschauen, neben Aufmerksamkeit sehnte der Junge sich nach Liebe, vorallem von seinem Vater, den er so sehr bewunderte, aber so selten sah.


    Als er sich das Wasser aus dem Haar schüttelte hob sie schützend die Hände und lachte. "Hey!" rief sie lachend und bespritze ihn kurz.


    "Das geht leider nicht.... deine Tante wartet auf dich... aber heut Abend, versprochen. Du darfst deswegen auch länger aufbleiben. Morgen gehen wir dann auf den Markt, kaufen eine Kiste und Farben und dann bemalen wir die Kiste... was meinst du, mein Feldherr?" fragte sie ihn. Feldherr war einer ihrer liebsten Kosenamen für ihren Schützling und dem Jungen gefiel es wie ein Held behandelt zu werden. Zumal er sich dann groß und wichtig und bedeutend vorkam.


    "Vieleicht mag dein Onkel Verus dann Morgen mitkommen!" schlug sie vor. Es würde Optatus gut tun etwas aus dem Haus zu kommen und seinen Onkel mochte der Junge.

  • Die Verheissung am nächsten Tag mit auf den Markt zu dürfen um eine Kiste und Farben zu kaufen klingt wie ein Abenteuer und ist ein Abenteuer. Rom ist eine Kloake, auf den Straßen lauert überall Gefahr und ohne Leibwachen geht man als Angehöriger der Oberschicht sowieso nicht auf die Straße. Das alles weiß Optatus natürlich noch nicht, dennoch ist er bisher in seinem jungen Leben höchstens ein- oder zweimal ausserhalb des Hauses gewesen. Die Sorge um sein Leben ist für seine Eltern viel zu groß. Umso begeisterte ist er jetzt natürlich, dass die Sklavin ihm einen Besuch auf den Märkten schmackhaft macht. Der Feldzug gegen die Germanen erscheint in diesem Zusammenhang wie ein alltägliches Geschäft.


    "Farben... Darf ich aussuchen?"
    fragt er und malt sich schon im Kopf aus, wie die Kiste aussehen soll.
    Wenn Onkel Verus dann noch mitgeht, wird es sicher interessant.


    Optatus ist schon so aufgeregt, dass er Tante Urganilla fast vergisst. Fast bedeutet, dass er akzeptiert, ihr nicht aus dem Weg gehen zu können. Doch er wird es tapfer ertragen. Das Tätscheln und die ekligen Küsse. Und danach wird er dann wieder gehen und sich an die Vorbereitung für den morgigen Tag machen. Es gibt viele Geschichten zu erzählen.

  • Das sie einiges vorberiten müsste um mit Optatus auf die Straße zu gehen, nahm sie gern auf sich um dem Jungen einen Gefallen zu tun und ihm etwas Abwechslung zu bieten. Wenn der Junge auf Dauer nur ins Haus gesperrt wurde, dann war das nicht gut für ein Kind. Optatus konnte Krank werden und sie wollte dies verhindern. Sicher es hieß sie würde am heutigen Tag noch mit der Hausherrin reden müssen und auch den Leibwächtern Bescheid geben, aber dann stand dem Abentteuer nichts mehr im Wege.


    "Natürlich darfst du die Farben aussuchen! Wir können eine SChlacht drauf malen, oder bunte Ungeheuer die den Schatz beschützen soll. Weißt du, mein kleiner Schatz, wir kaufen auch ein kleines Schloss und den Schlüssel dazu kansnt du dann an einem Band unter deiner Tunika tragen!" schlug sie vor.
    Kiya hob erst Optatus aus dem Wasser und folgte dann dem Jungen. Sanft trocknete sie ihn ab und steckte ihn dann in eine saubere Tunika.
    Nachdem nun Optatus herrgerichtet und hübsch war, tat sie es ihm gleich, zog sich eine helle Tunika über und legte sich einen schmalen geflochtenen Gürtel um die Hüften.


    Sie streckte ihm die Hand hin. "Nun komm mein Feldherr, stürzen wir uns in die nächsten Schlacht und stellen uns mutig der bösen Königin gegenüber!" lächelte sie und streichelte ihm kurz über den Kopf.

  • Da Kiya nun mal ihre Pflichten im Haushalt der Decima hatte, kam sie auch dem Befehl vom Decimus Flavus nach, ohne großes Murren oder Zickerein. Da sie nun mal als Sklavin geboren worden war, hatte sie auch eine entsprechende Ausbildung erhalten und Gehorsam war ihre oberste Pflicht, ebenso wie Loyalität.


    Während sie sorgfälltig ein Bad mit wunderbaren Kräuterölen herrichtete und saubere weiche Handtüchter bereit legte, wurde die Luft im Bad von Lavendel und Zitrone erfüllt und Dampfschwaden kringelten sich um ihre Knöchel.


    Auch holte sie aus der Küche Wasser, Wein und Obst, wenn der Herr ein Badevergnügen wünschte, dann würde er es auch bekommen, mit allen Anehmlichkeiten, die sich die Gens leisten konnte.
    Selbst eines der teuren Massageöle holte sie und stellte es bereit, während sie auf den Herrn mit gesenktem Kopf wartete.

  • Kurze Zeit später betrat auch Marcus das äußerst geräumige Badezimmer der Casa. Die Sklavin hatte bereits alles vorbereitet und stand abwartend in einer Ecke des Raumes. Der wohltuende Geruch, der sich durch das dampfende Wasser bereits jetzt im Raum ausgebreitet hatte, ließ seine Verärgerung etwas abflauen. Er atmete tief ein und schritt dann auf die Sklavin zu. Mit ausgebreiteten Armen blieb er vor ihr stehen, würdigte sie jedoch keines Blickes. Seine Geste war als Aufforderung zu verstehen, ihn zu entkleiden. Eine Tunika über den Kopf zu ziehen wäre ein nicht all zu großes Problem gewesen, doch um die mehrere Meter lange Toga von seinem Körper zu wickeln benötigte der junge Decimer die geschickten Hände der Sklavin. Er wartete daher ungeduldig darauf, dass sie endlich begann.

  • Lange hatte sie für die Vorbereitungen nicht gebraucht und so blieben ihr einige Herzschläge, damit sie sich sammeln konnte und jegliches impulsives Verhalten und rebbelischen Gedanken verdrängt hatte. Kiya war nun einmal eine gute Sklavin und sie wusste, jeder Herr hatte seine eigenen Allüren und entweder man kam damit zurecht und ließ diese über sich ergehen, oder aber man rebbelierte gegen die Gesellschaft. Da es ihr nun gut ging und sie nciht wegen einer Kleinigkeit bestraft werden wollte, fügte sie sich in die Rolle, welche die Götter für sie vorgesehen hatten.


    Den Blick gesenkt, die Hände artig gefaltet, so wartete sie bis Decimus Flavus das Bad betrat und dann vor sie trat. Seiner stummen Aufforderung folgend, löste sie geschickt und behutsam zugleich, Falte für Falte, die Toga und berfreite so den stattlichen Mann darunter von dem teurem Stoff. Sorgfällitg darauf bedacht, dass der Saum nicht den Boden berührten, denn das hätte bedeutet, das Schmutz (welcher nicht vorhanden war, denn die Sklaven im Hause Decima waren immer Diensteifrig und nahmen es sehr genau) den Stoff besudelt hätte.
    Nachdem sie den Herrn von seinem umständlichen Kleidungsstück befreit hatte, legte sie diesen auf eine der Bänke.


    "Wünscht du Wein, dominus?" fragte sie und wartete ab, was er nun als nächstes von ihr forderte.

  • Mit einem leichten Kopfnicken bejahte er die Frage der Sklavin nach einem kleinen Umtrunk. Während sie sich also darum kümmerte, ihren Herrn einen Wein einzuschenken, machte sich Marcus daran, auch die letzten Kleidungsstücke abzulegen. Mit einer schwungvollen Bewegung zog er sich seine Tunika über den Kopf und ließ sie neben sich auf den Boden fallen. Ob es dort sauber war oder nicht, war nicht sein Problem. Die Sklaven hatten ohnehin sowohl die Wäsche, als auch den Boden zu reinigen.


    Unter der Tunika kam dabei sein jugendlicher Körper zum Vorschein. Er war nicht durchtrainiert oder besonders muskulös, aber dennoch schlank und stramm. Seine zarte Haut und sein wenig behaarter Körper wirkten wohl eher feminin auf den Betrachter und würden ihn noch mehr in die Kategorie Jüngling als die eines Mannes einreihen. Für seine knapp 20 Jahre vielleicht etwas ungewöhnlich, aber auch nicht abwegig. Marcus war sich durchaus bewusst, dass es ein Vorteil sein konnte, der sowohl beim weiblichen als auch bei manchem männlichen Geschlecht positiven Anklang fand.


    Schließlich öffnete er auch seinen Lendenschurz und ließ diesen ebenfalls neben die bereits am Boden liegende Tunika fallen. Scham kannte Marcus trotz seines jungen Alters nicht – und schon gar nicht vor einer Sklavin. Er war es seit Kindheit an gewohnt von Sklavinnen gewaschen und umsorgt zu werden – oder auch manchen anderen Dienst zu erhalten. Nun sah er aber doch in ihre Richtung und wartete darauf, dass sie sich ihn wieder zuwandte.

  • Wieder eine stumme Aufforderung und sie folgte, alles eine Sache der Erziehung und des Willens. Sie war eine Sklavin, als solche musste sie ihren Platz kennen und alle Wünsche ihres Herrn erfüllen, egal wie absurd dieser Wunsch war oder nicht.
    Mit ruhiger Hand füllte sie einen Becher mit leicht verdünntem Wein, im heißen Wasser machte es sich nicht sonderlich gut, wenn man betrunken war, oder einen Weinschweren Kopf hatte.


    Als sie sich wieder zu ihm umwandte, war Decimus Flavus nackt, glich ein wenig den marmornen Statuen in den Tempeln, doch stand es ihr nicht zu, ein Urteil abzugeben, sondern nur seinen Wünschen nach zu kommen.
    Mit gesenktem Blick reichte sie ihm stumm den Becher mit Wein.
    Sie mochte zwar nur eine Sklavin sein, aber kurz gemustert hatte sie ihn dennoch. Unansehnlich war er nicht, er stand an der Schwelle der Männlichkeit und in einigen Jahren dürfte er wohl die Frauenherzen reihenweise brechen, wenn er es nicht schon jetzt tat. Viel wusste sie über ihn nicht, aber das war egal, sie hatte sich nun einmal ihm zu beugen.

  • Die war der erste Moment in dem Sich Marcus für diese Sklavin zu interessieren begann. Er liebte es mit den Sklavinnen seine Spielchen zu treiben, die oftmals auch ziemlich unschön für die Auserwählte ausgehen konnten. Doch von dieser Sklavin war er etwas überrascht. Sie zeigte keinerlei Reaktion. Weder Schamgefühl noch Erregung oder Furcht waren in ihrem Gesicht zu erkennen. Das alles hatte der junge Decimer bei Sklavinnen bereits erlebt, denen er so gegenüber getreten war. Doch hier – nichts.


    Er nahm den Becher entgegen und nahm einen Schluck. Seine Augen ließ er dabei neugierig über die Sklavin wandern. Er spürte den gewissen Reiz, den sie durch ihre Reaktion bei ihm auslöste. Schließlich stellte er den Becher ab und wandte sich dem Becken zu. Es war wesentlich größer als das im Haus seiner Großelter und bot auch mehreren Leuten gleichzeitig genügen Platz. Schritt für Schritt stieg er über die Marmorstufen in das warme Wasser und ließ seinen Körper schließlich ganz in das schäumende Bad gleiten. Ohne sich umzudrehen sprach er die Sklavin an.


    "Verschließe noch die Türe. Wir wollen schließlich nicht gestört werden."

  • Ein kurzer Schauer lief ihr über den Rücken, als sie seinen Blick auf sich Ruhen spürte. Es war eine Mischung aus Furcht, Erregung und auch Neugierde, alles Gefühle die sie mühsam verbarg und sie musste sich die Worte ihrer Mutter in Erinerung rufen: Du bist eine Sklavin, als solche hast du zu gehorchen und nicht mehr! Ein eigener Wille ist dir nur selten gestattet!
    Es war eine Ermahnung gewesen, eine Erinerung an ihren eigenen Stand und das sie im Grunde nichts weiter war, als ein Spielzeug.
    Nur ihrer Erfahrung war es zu verdanken, dass sie keinerlei Regung zeigte und ihre Gefühle hinter einer Maske aus desinteresse verbergen konnte, Eine Tatsache die nur Sklaven lernten, die auch als solche geboren waren und welche nichts anderes kannten, als zu dienen. Menschen die versklavt wurden, rebbeleirten gegen eine solche Rolle, doch sie hatte sie schon lange angenommen.


    "Aber sicher doch, dominus!" sagte sie und verschloss die Tür. Wobei ihr deutlich bewusst war, dass sie nun eingesperrt war und sie nun dem Herrn ausgeliefert war, egal was er wollte.


    "Wie kann ich dich erfreuen?" fragte sie schließlich demütig und trat an das Becken heran, wobei sie sich auf die Knie sinken ließ, wieder die Hände im Schoss zusammen gefalltet, um ihre nervosität zu verbergen, denn innerlich war sie so gar nicht gelassen, wie sie es nach Außen hin zeigte.

  • Marcus Gesichtsausdruck wirkte erfreut, als er hinter sich das Türschloss zurasten hörte. Er hatte sich in der Zwischenzeit so gut es ging entspannt und war bis zum Hals in das Wasser eingetaucht. Die Düfte der Kräuter legten auch merklich seine Atemwege wieder etwas frei und er merkte sofort, dass es ihm leichter viel die angenehmen Aromen in sich aufzunehmen. Als die Sklavin wieder an den Beckenrand getreten war und sich niederließ, wandte er sich mit seinen Körper in ihre Richtung. Der freundliche Gesichtsausdruck war wieder aus seinem Gesicht gewichen und er wirkte stattdessen äußerst herablassend auf die junge Frau.


    "Mit einem Bad. Das habe ich doch bereits gesagt, wenn ich mich nicht irre. Du kannst beginnen."


    Er ließ seine Beine wieder auf den festen Marmorboden gleiten und erhob sich etwas aus dem Wasser. Wenn er aufrecht stand, so wie jetzt, reichte ihm das Wasser bis knapp unter die Brust. Er dachte dabei gar nicht daran sich an den Beckenrand zu setzen, um der Sklavin so zu ermöglichen, außerhalb des Wassers zu bleiben. Stattdessen blieb er mitten im Becken stehen und sah sie abwartend und mit hochgezogener Augenbraue an.

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