Decimus Livianus

Livianus musste wieder lächeln.

"Ja! Er war bei mir. Kannst du dir auch vorstellen was er wollte?"

Sie lächelte ihn verschmitzt und doch ein wenig verlegen an, dann senkte sie kurz ihren Blick und meinte: "Nun, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er wegen mir gekommen ist!?!" sah sie ein wenig fragend zu ihm auf.

"Dann wirst du mir sicher verraten, wie du darüber denkst! Ich habe ihm gesagt, dass ich mit dir darüber reden werde."

Erneut atmete sie tief durch und wagte es kaum zu ihm aufzusehen. Was würde er wohl dazu sagen? Obwohl, er würde es wohl gelassener aufnehmen als Meridius oder Onkel Mercator, da er selbst verliebt war.

Endlich traute sie sich ihn wieder anzusehen und lächelte etwas verträumt. "Was soll ich dazu sagen..." begann sie, dann fasste sie allen Mut zusammen um endlich auszusprechen, was sie sich schon so lange dachte. "Ich liebe ihn Livianus..." entgegnete sie ihm.

"Das ist schön und freut mich für dich. Ich wollte es von dir selbst hören."

Er lachte.

"Sonst kann ja ein jeder kommen und behaupten, dass du ihn liebst!"

Das Lachen wurde wieder zu einem Lächeln.

"Er hat gefragt ob er um dich werben darf! Ich nehme an, dass du damit einverstanden bist?"

Sie begann über das ganze Gesicht zu strahlen. "Oh Livianus, nichts lieber als das!" sie sprang auf und fiel ihrem Cousin kurz um den Hals.

"Du hast also nichts dagegen?" fragte sie noch einmal zur Sicherheit und lächelte ihn an.
"Du...du glaubst gar nicht wie viel mir das bedeutet, nachdem ich meinen Vater und meinen Bruder verloren habe. Durch Avitus ist mein Leben wieder erfüllter."

Livianus erwiderte die Umarmung seiner Cousine.

"Natürlich freue ich mich für dich und möchte, dass du Glücklich wirst Alessa! Aber übertreibt es nicht. Du bist eine römische Dame und aus dem Hause Decima. Vergiss das nicht. In den nächsten Tagen sollte er wieder vorbei kommen. Dann werde ich alles weitere mit ihm besprechen. Ich wünsche dir alles Gute. Und sollte irgend etwas sein, dann kannst du jederzeit zu mir kommen."

Sie lächelte..."keine Sorge...ich versuche mich zusammenzureißen" lachte sie scherzhaft.
"Du kannst mir vertrauen und....danke!" sie drückte ihn noch einmal, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich.

"Es ist schön eine Familie zu haben, die immer für einen da ist. Du entschuldigst mich? Ich werde jetzt mit Romanus sprechen." meinte sie noch und verlies dann Livianus' Arbeitszimmer.

Avitus wurde von einer Sklavin zum Arbeitszimmer des Pater Familias gebracht, dort wartete er bis er Zeit für ihn hatte.

Livianus betrat das Zimmer um seinen Gast zu Begrüßen.

"Savle Avitus! Nimm doch bitte Platz!"

Es klopft an der Tür.

"Einen Augenblick bitte Avitus!"

Livianus lies seinen Gast platz nehmen und öffnete die Türe.

Vor der Tür steht Ganymed. "Dominus? Ein Schreiben ist gerade an der Tür abgegeben worden!"

Er reicht Livianus das Schreiben. Sein Blick ist dabei auf den Boden gesenkt, aber er muss sich bemühen nicht zu grinsen und einen Hauch von Röte überzieht seine Wange.

Livianus nahm das Schreiben entgegen und überflog es. Er schüttelte grinsend den Kopf und senkte seine Stimme.

"Und du denkst, dass dieses Schreiben so wichtig war, dass du mich und meinen Gast störst. Möchtest du etwa meine Erlaubnis um dort einmal vorbei zu schauen?"

Er bemühte sich sein Lachen zurückzuhalten.

Jetzt fängt Ganymed an breit zu grinsen und seine Schultern zucken leicht, wegen dem ebenfalls unterdrücktem Lachen.

"Och..." meint er gedehnt. "Darf ich denn, Dominus?" Er grinst frech.

Schnell fügt er an. "Ich wollte das Schreiben schnell in sichere Hand bringen ehe...ich meine ehe es zum Beispiel der junge Herr Romanus oder Herr Maximian in die Hand bekommen!"

Livianus konnte sich nun nicht mehr zurückhalten. Lachend rollte er das Schreiben zusammen.

"Danke für dene Umsicht. Jetzt verschwinde aber du Bengel!"

"Ja, Dominus!" Grinsend dreht er sich um und läuft fröhlich lächelnd von dem Arbeitsraum Livianus' weg.

Livianus schloß die Türe und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch.

"Verzeih Avitus! Dieser junge Sklave ist noch sehr ungezügelt."

Zitat

Original von Marcus Decimus Livianus
Livianus schloß die Türe und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch.

"Verzeih Avitus! Dieser junge Sklave ist noch sehr ungezügelt."

"Er wird sicher noch lernen, wie er sich seinem Herrn gegenüber zu benehmen hat. Livianus ich denke du kennst den Grund meines Kommens?"

Livianus lächelte.

"Natürlich. Ich habe mich auch in der Zwischenzeit mit Alessa unterhalten......"

Er machte eine kurze Pause und sah Avitus an.

".... und habe mich entschieden dein Werben um sie zu erlauben. Sie empfindet wohl ebenso für dich, wie du für sie. Ich sehe also keinen Grund gegen eine solche Bindung zu sein. Du bist ein aufstrebender, junger Mann aus gutem Hause und ich bin mir sicher du wirst Alessa mit der Achtung und Führsorge behandeln, die sie verdient."

Er wartete auf Avitus Reaktion.